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Louis Armstrong and His Hot Five haufig auch kurz Hot Five war eine Studio Formation des Hot Jazz in Chicago in den Jahren 1925 bis 1928 sie spielte 65 Aufnahmen ein Die Band unter der formalen Leitung von Louis Armstrong trat nur zweimal offentlich auf am 27 Februar 1926 und am 12 Juni 1926 beide Male im Chicagoer Coliseum Theatre 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bedeutung 3 Diskographische Hinweise 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Mitglieder der ersten Hot Five waren Louis Armstrong zunachst am Kornett und gelegentlich auch als Sanger ab 1927 an der Jazztrompete mit seiner zweiten Frau Lil Hardin Armstrong am Klavier Johnny Dodds an Klarinette und Altsaxophon 2 sowie Kid Ory an der Posaune 3 und Johnny St Cyr am Banjo 1926 teils erganzt durch die Sangerin May Alix im Dezember 1927 teilweise erganzt durch den legendaren Jazz und Blues Gitarristen Lonnie Johnson Die Musiker des Quintetts kannten sich seit Jahren Nach den beiden ersten Sitzungen die auch dazu dienten als Band zusammenzuwachsen 4 arbeiteten sie ausserst professionell und zugig Die Stucke wurden nicht zuvor geprobt sondern meist erst im Studio festgelegt Meist wurden sie angeblich nur einmal mit Hilfe eines Leadsheets durchgespielt ohne dass feste Arrangements existierten So konnten innerhalb von drei Vormittagsstunden im Studio zwischen vier und acht Stucke aufgenommen werden haufig sass bereits die erste Aufnahme 5 Im Mai 1927 wurde diese Besetzung der Hot Five 6 auch erganzt durch Pete Briggs an der Tuba und Baby Dodds am Schlagzeug als Louis Armstrong and his Hot Seven oder auch Hot Seven aufgenommen dank des Fortschritts in der Studiotechnik war es moglich nun eine komplette Rhythmusgruppe so aufzunehmen dass sie auf den Platten auch richtig gehort wurde 7 1928 kam es zu Umbesetzungen Die Hot Five war nun ein Sextett mit Louis Armstrong als Sanger und an der Jazztrompete Jimmy Strong an Klarinette und Tenorsaxophon Fred Robinson an der Posaune Mancy Carr am Banjo Zutty Singleton am Schlagzeug und Earl Hines am Klavier und als Sanger Die ausgewahlten Musiker konnten nun alle vom Blatt lesen was das Spiel von ausnotierten Passagen erleichterte waren aber teilweise als Improvisatoren weniger gewandt als die Musiker die sie ersetzten 8 Im Dezember 1928 kam der Klarinett und Altsaxophonist Don Redman zur Band die dadurch zum Septett wurde Im Dezember 1928 nannte sich die Gruppe Louis Armstrong and his Savoy Ballroom Five Unter diesem Namen nahm Armstrong auch nach einer weiteren Umbesetzung im Marz 1929 auf bevor aus dieser Band mit veranderter Stilistik eine neue Formation Louis Armstrong and His Orchestra wurde Bedeutung BearbeitenArmstrong legte mit der Hot Five in der Ursprungsbesetzung und der Hot Seven eine Reihe von Aufnahmen vor die bis heute noch unubertroffen sind Anders als bei den spateren Aufnahmen ist hier sein virtuoses Spiel noch als Primus inter pares in die Band integriert er ist noch nicht der dominierende Solist Das macht die Grosse dieses Studio Ensembles aus 9 Armstrong machte mit dieser Band zum ersten Mal Jazzaufnahmen in denen den Solisten mehr Raum zur Improvisation gegeben wurde und ebnete dem Jazz mit Kunstanspruch wie wir ihn heute kennen erstmals den Weg Fur Ralf Dombrowski sind daher die Aufnahmen der Hot Five und Hot Seven eine der Grundlagen des Jazz uberhaupt Das in ihnen wahrnehmbare kunstlerische Potenzial konnte dem Jazz zum Ansehen einer ernstzunehmenden Musik verhelfen 10 Nach Ansicht des Kritikers Gary Giddins handelt sich um das einflussreichste Aufnahme Projekt des Jazz vielleicht der ganzen amerikanischen Musik 11 Fur Brian Morton und Richard Cook war Louis Armstrong am Ende der 20er Jahre ein grossartiger Solist der alle im Jazz beeinflusste und den Schwerpunkt vom Gruppenspiel auf die Solo Improvisation veranderte und einen neuen Gesangsstil schuf der fast ebenso einflussreich ist wie sein Trompetenspiel Armstrongs Musik ist einer der Eckpfeiler des Jazz 12 Joachim Ernst Berendt und Gunther Huesmann stellen in ihrem Jazzbuch fest Louis Armstrongs Hot Five und Hot Seven waren der passende Soundtrack fur die neue Welt der Teilchen und Partikel der bewegten Bilder der blitzschnellen Kommunikation der Freudschen Psychologie der Automobile der stream of consciousness Literatur der kubistischen und dadaistischen Kunst und der Skyline von Manhattan 13 Die Tondokumente dieser Formation wurden 2002 als Louis Armstrong Hot Five and Hot Seven Sessions ins National Recording Registry der USA aufgenommen Dem National Recording Registry zufolge war Louis Armstrong der erste grosse Solist des Jazz und gehort zu den bedeutendsten und einflussreichsten Figuren der amerikanischen Musik Diese Sessions insbesondere seine Soli setzen in ihrer Schonheit und ihrer Innovation einen Standard nach dem Musiker immer noch streben 14 Diskographische Hinweise BearbeitenDie Aufnahmen erschienen zunachst als Schellackplatten Es ist das Verdienst von George Avakian dass ihr Wert fur die Jazzgeschichte erkannt und sie 1940 wieder aufgelegt wurden 15 Avakian entdeckte auch einige Aufnahmen wie Ory s Creole Trombone die in den 1920er Jahren uberhaupt nicht in die Laden gekommen waren und sorgte fur deren Erstveroffentlichung 16 Die Aufnahmen der Hot Five und Hot Seven erschienen erst ab den 1950er Jahren auf Langspielplatten 17 18 Erste Sammlungen von Aufnahmen der Hot Five und Hot Seven brachten die niederlandische Philips 1956 und umfassender die britische Parlophone bzw mit Einfuhrungstexten von Dietrich Schulz Kohn das deutsche Odeon Label um 1960 auf den Markt 17 18 Im Jahr 2000 erschienen als 4 CD Box sowohl eine Gesamtausgabe der Sessions bei Columbia Legacy The Complete Hot Five and Hot Seven Recordings als auch eine weitere Gesamtausgabe bei JSP Records Hot Fives amp Sevens 19 Literatur BearbeitenGene H Anderson The Original Hot Five Recordings of Louis Armstrong Cms Sourcebooks in American Music Pendragon Press 2007 ISBN 978 1576471203 Brian Harker Louis Armstrong s Hot Five and Hot Seven Recordings Oxford Studies in Recorded Jazz Oxford University Press 2011 ISBN 978 0195388411Einzelnachweise Bearbeiten Gene H Anderson The Original Hot Five Recordings of Louis Armstrong S 79 80 82 Mit diesen Musikern hatte Armstrong zuvor bereits in King Olivers Creole Jazz Band zusammengearbeitet Bei einem der Aufnahmetermine am 27 November 1926 wurde Ory durch Hy Clark ersetzt Gene Henry Anderson The Original Hot Five Recordings of Louis Armstrong S 47 Gene Henry Anderson The Original Hot Five Recordings of Louis Armstrong S 23f Posaunist John Thomas spielte allerdings am 7 Mai anstelle von Kid Ory Armstrong s Hot Five and Seven William Howland Kennedy Chicago Jazz A Cultural History 1904 1930 Oxford University Press New York 1993 Dietrich Schulz Kohn Liner Notes Armstrong Hot Five and Hot Seven Volume 1 Odeon C 062 04 873 M Ralf Dombrowski Basis Diskothek Jazz Reclams Universal Bibliothek Nr 18372 Reclam Stuttgart 2005 ISBN 3 15 018372 3 S 14f G Giddins Visions of Jazz The First Century S 93 Brian Morton Richard Cook The Penguin Jazz Guide The History of the Music in the 1000 Best Albums Penguin Books Ltd 2011 ISBN 978 0 14 195900 9 englisch He began recording under his own name in Chicago 1925 with the Hot Five and Hot Seven for OKeh Records By the end of the 20s he was a great soloist influencing everyone in jazz shifting the emphasis from group playing to solo improvising and creating a new vocal style that is almost as influential as his trumpet playing Armstrong s music is one of the cornerstones of jazz Joachim Ernst Behrend Gunther Huesmann Das Jazzbuch 7 Auflage S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 15964 2 S 98 National Recording Registry 2002 Abgerufen am 8 August 2017 Louis Armstrong amp his Hot Five Columbia Records Set C 57 mit Liner Notes von George M Avakian Creole Trombone Kid Ory and the Early Years of JazzCreole Trombone Kid Ory and the Early Years of Jazz 2013 S 164 Gene Henry Anderson The Original Hot Five Recordings of Louis Armstrong 2007 S 145 a b Louis Armstrongs Hot Five Abgerufen am 28 Juni 2017 a b Louis Armstrongs Hot Seven Abgerufen am 28 Juni 2017 Louis Armstrongs Hot Five and Hot Seven Abgerufen am 28 Juni 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louis Armstrong and His Hot Five amp oldid 190898164