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Joe King Oliver 11 Mai 1885 in New Orleans Louisiana 10 April 1938 in Savannah Georgia war ein US amerikanischer Kornettist und einer der bedeutendsten Musiker des New Orleans Jazz Oliver ist in erster Linie als Lehrer und Mentor von Louis Armstrong in Erinnerung geblieben doch hat er weitere bedeutende Jazz Trompeter bzw Kornettisten beeinflusst darunter Tommy Ladnier Rex Stewart Bubber Miley Muggsy Spanier Ed Allen und George Mitchell Joe King OliverChartplatzierungen Erklarung der DatenSingles 1 Dipper Mouth Blues R amp B 9 1924 1 Wo High Society Rag R amp B 15 1924 1 Wo Someday Sweetheart R amp B 15 1927 2 Wo Willie the Weeper R amp B 20 1927 1 Wo Four or Five Times R amp B 17 1928 2 Wo King Oliver s Creole Jazzband wurde im Mai 1922 gegrundet in welcher spater auch Louis Armstrong spielte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 New Orleans 1 2 Chicago 1 3 New York 2 Bedeutung 3 Stil 4 Aufnahmen 4 1 1923 Die Creole Jazz Band 4 2 1924 Die Duette mit Jelly Roll Morton 4 3 1924 Butterbeans and Susie 4 4 1926 Die Dixie Syncopators 4 5 1928 1929 Aufnahmen mit Clarence Williams 4 6 1929 bis 1931 Aufnahmen mit Studiobands 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenNew Orleans Bearbeiten Geburtsort und datum sind nicht sicher belegt Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1900 lebte Oliver bei einer alteren Schwester Etwa in diese Zeit fallt auch seine Ausbildung auf dem Kornett seinen Lebensunterhalt verdiente er sich im ersten Jahrzehnt des Jahrhunderts als Butler einer wohlhabenden weissen Familie Um 1908 begann seine musikalische Karriere in verschiedenen Marching Bands darunter die Eagle Band The Original Superior Olympia Brass Band oder der Onward Brass Band in der er neben dem Leader Manuel Perez der zweite Kornettist war 2 Nach und nach erspielte er sich einiges Ansehen und wurde Mitglied in verschiedenen Bands die in den Cafes und Cabarets in Storyville auftraten 1918 schliesslich spielte er in der Band von Kid Ory Nach seinem Weggang aus New Orleans wurde Louis Armstrong in dieser Band sein Nachfolger Wie Oliver den Titel King erhielt ist nur anekdotenhaft uberliefert Kid Ory behauptete er habe Oliver in seiner Band als King angekundigt Eine andere Version berichtet davon wie Oliver durch sein Spiel den Titel Freddie Keppard abgenommen habe Zwischen 1915 und 1918 galt Oliver als der beste Kornettist in New Orleans in diesem Zeitraum erhielt er den Ehrentitel Chicago Bearbeiten 1917 schloss das U S Navy Department nach und nach alle Vergnugungsviertel in den Kustenstadten der USA darunter auch Storyville 1918 ging Joe Oliver nach Chicago wo er zeitgleich im Original Creole Orchestra von Bill Johnson und in Lawrence Duhes Band engagiert war 3 Mit seiner eigenen Band ab 1920 spielte er zunachst im Dreamland Cafe und unternahm 1921 1922 eine massig erfolgreiche Tournee an die Westkuste nach Kalifornien bevor er im Mai 1922 seine beruhmte Creole Jazz Band grundete Der erste nachweisbare Auftritt im Lincoln Gardens ist auf den 17 Juni 1922 datiert Noch im gleichen Jahr holte Oliver Louis Armstrong in seine Band der unter anderem Musikerpersonlichkeiten wie Johnny Dodds und dessen Bruder Baby Dodds Honore Dutrey und Lil Hardin angehorten Sehr bekannt wurden die Einspielungen dieser Band aus dem Jahr 1923 die nicht nur dank der Mitwirkung von Louis Armstrong Jazz Geschichte schrieben u a Chimes Blues Schon 1924 verliessen die Dodds Bruder und Honore Dutrey die Band da Oliver fur Plattenaufnahmen zum Teil andere Musiker hinzuzog anstatt auf seine Stammbesetzung zuruckzugreifen Zusatzlich gab es Streitigkeiten hinsichtlich der Bezahlung Lil Hardin Armstrong drangte ihren Mann Louis ebenfalls die Band zu verlassen um aus dem Schatten von Oliver heraustreten und eine eigene Karriere starten zu konnen 4 Nach anfanglichem Zogern wechselte Armstrong nach New York zu Fletcher Henderson Oliver suchte fur die ausgefallenen Instrumentalisten Musiker aus New Orleans als Ersatz und fuhrte die Band bis Ende 1924 weiter Nach der Auflosung der Creole Jazz Band war Oliver zunachst Gastsolist bei Dave Peyton im Plantation Cafe in Chicago 1925 stellte er eine neue Band mit erweiterter Besetzung zusammen der Albert Nicholas Barney Bigard Kid Ory und Luis Russell angehorten Die Dixie Syncopators feierten bis 1927 grosse Erfolge im Plantation Cafe und hatten mit ihrer Aufnahme von Someday Sweetheart einen uberwaltigenden Verkaufshit New York Bearbeiten Als die Auseinandersetzungen rivalisierender Gangsterbanden in Chicago immer bedrohlichere Ausmasse annahmen ging Oliver nachdem das Plantation Cafe 1927 abgebrannt war auf Einladung des Promoters Jay Faggen nach New York wo er nach anfanglichem Erfolg verschiedene Angebote fur seine Band ausschlug darunter jenes legendare im Cotton Club aufzutreten 5 Ohne Aussichten auf ein festes Engagement losten sich die Dixie Syncopators 1927 auf Seinen vertraglichen Verpflichtungen dem Label Brunswick gegenuber kam Oliver mit eigens fur die Aufnahmesitzungen zusammengestellten Bands nach In der Folge hatte Oliver einige Jahre keine eigene Band mehr und konnte sich letztlich in New York nicht dauerhaft halten Aus ungeklarten Grunden kehrte er jedoch nicht nach Chicago zuruck sondern blieb in New York Hinzu kam dass Oliver wegen seiner seit 1925 bestehenden gesundheitlichen Probleme mit dem Zahnfleisch 6 das Musizieren vorubergehend einstellen musste Nach der Wiederherstellung seiner Spielfahigkeit aber langst nicht mehr auf gewohntem Niveau nahm Oliver bis 1931 noch eine Reihe von Einspielungen auf um seine vertraglichen Verpflichtungen zu erfullen Wahrend der Depression verlor Oliver nahezu samtliche Ersparnisse Er verliess New York im Fruhjahr 1931 und tourte sechs Jahre lang mit Bands unterschiedlichster Besetzung aber immer unter seinem Namen die Ostkuste entlang und durch den Mittleren Westen Autopannen habgierige Manager und haufige Personalwechsel liessen die Band mehrere Male stranden zuletzt 1937 in Savannah Georgia Gesundheitliche Probleme und ein veranderter Publikumsgeschmack fuhrten dazu dass es ihm nicht mehr gelang eine neue Band zusammenzustellen So musste der King die letzten Monate seines Lebens zunachst als Verkaufer von Obst und Gemuse schliesslich als Aufsicht im Billard Raum eines Freizeitcenters fristen Er starb als armer Mann an einer Gehirnblutung 7 Sein Tod fand erneute Medienbeachtung Die Negro Actors Guild kam widerstrebend fur die Bestattungskosten auf Auf der Totenfeier in New York war Louis Armstrong besonders beachteter Solist Joe King Oliver liegt auf dem Woodlawn Cemetery begraben Bedeutung BearbeitenOliver war in seinen Tagen in New Orleans ein vielbewunderter stilbildender Kornettist dessen Einfluss auf andere Kornettisten bzw Trompeter wie z B Bubber Miley Muggsy Spanier oder Tommy Ladnier enorm war Einige dieser Musiker kopierten Olivers Ideen seine Technik und seinen Sound so detailgetreu dass Trompetenparts auf Aufnahmen der zwanziger Jahre lange Zeit Oliver zugeschrieben wurden obwohl er bei diesen Aufnahmesitzungen nicht mitgewirkt hatte Die Phase seines Wirkens in New Orleans ist nicht durch Tonaufnahmen dokumentiert und so lasst sich sein Stil in dieser Zeit nur durch Aussagen von Zeitgenossen rekonstruieren Konkrete nachprufbare Aussagen uber Olivers Stil lassen sich daher nur uber die Zeit zwischen 1923 und 1931 treffen Jedoch war er ab 1926 27 durch seine gesundheitlichen Probleme in der freien Entfaltung seines Konnens stark eingeschrankt Louis Armstrong wurde nicht mude Joe Oliver als seine wichtigste Inspirationsquelle zu nennen 8 Zu Armstrong stand Oliver in einem direkten Lehrer Schuler Verhaltnis seinem einzigen Armstrong hat in einem Interview die Stunden mit Oliver erwahnt 9 Im Gegensatz zu seiner Blutezeit als Kornettist in New Orleans sind seine Leistungen als Bandleader insbesondere durch die Aufnahmen der Creole Jazz Band gut dokumentiert Die Aufnahmen werden haufig als Musterbeispiele fur Kollektivimprovisationen des klassischen New Orleans Jazz angesehen Tatsachlich bieten sie ein hervorragendes dichtes Ensemblespiel in dem jeder Musiker eine Funktion hat und sich in einem mehr oder weniger fest umrissenen Tonumfang bewegt Oliver wanted to hear the whole band He wanted everyone to blend together 10 Dieses Konzept brachte ein Ensemble hervor dessen Klarheit bei aller musikalischen Dichte unerreicht blieb Oliver erreichte dies durch Kontrolle Balance und eindeutige Rollenzuweisungen welche die Musiker mit hoher Disziplin einhielten die aber auch fur Soli Duette und Breaks aufgebrochen wurde und so jedem Bandmitglied Raum fur solistische Entfaltung gab Insofern hat Oliver dem klassischen New Orleans Jazz in seiner Creole Jazz Band eine sehr personliche Note beigemischt wodurch sie sich von anderen New Orleans Bands der Zeit abhebt Nicht nur Olivers Kornettspiel auch das Ensemblespiel der Creole Jazz Band fand seine Bewunderer und Nachahmer Unter anderem orientierten sich die New Orleans Rhythm Kings explizit an Olivers Bandkonzept Bedeutung erlangte Oliver daruber hinaus als Komponist von Jazz Titeln wie Doctor Jazz Dippermouth Blues Sugar Foot Stomp West End Blues und Snag It die zu Standards im Jazz Repertoire wurden Stil BearbeitenOlivers Stil hat sich nach der Darstellung seines Zeitgenossen Edmond Souchon einem Arzt aus New Orleans der Oliver sowohl in seinen fruhen Tagen in New Orleans als auch in seiner Blutezeit sowie in Chicago horte im Lauf der Jahre geglattet Wurde Olivers Kornettspiel in seiner Anfangszeit als rau laut und mit vielen falschen Tonen dargestellt so spielte er um 1915 technisch gereifter und sicherer Im Chicago der zwanziger Jahre soll Olivers glattes am Stil weisser Tanzkapellen orientiertes Spiel mit dem seiner Tage in New Orleans nichts mehr gemein gehabt haben 11 Johnny Wiggs ein Musiker aus New Orleans vergleicht Olivers Stil um 1915 mit dem von Louis Armstrong auf der Aufnahme von Cake Walking Babies Clarence Williams Blue Five 1924 wobei er Armstrong jedoch das Feuer und den Ideenreichtum Olivers abspricht 12 Wiggs wie auch andere die Oliver live erlebten horen in den Aufnahmen uberhaupt keine Ahnlichkeiten mit seinem Spiel auf der Buhne Oliver war stark im Blues verwurzelt und wurde oft zur Begleitung von Bluessangerinnen wie Katherine Henderson Sippie Wallace oder Sara Martin hinzugezogen Sein beruhmtes und vielkopiertes Solo im Dippermouth Blues belegt seine Fahigkeit Tone zu biegen und seinen Einfallsreichtum bei der Variation der charakteristischen Blues Terz Ahnlich aufschlussreich ist sein Solo im 1926 eingespielten Jackass Blues Zur Erweiterung seiner Ausdruckspalette setzte Oliver gern Dampfer ein Seine Behauptung derjenige gewesen zu sein der den allerersten Trompetendampfer des Jazz angefertigt hat lasst sich kaum aufrechterhalten doch hat er es in der Handhabung insbesondere des Plungers zu einer unubertroffenen Meisterschaft gebracht Er konnte mit seinem Dampfer einen Prediger ebenso imitieren wie ein schreiendes Baby Oliver could make his horn sound like a holy roller meeting Mutt Carey 13 Die Breaks am Ende von Wa Wa Wa 1926 geben einen Hinweis auf diese Fahigkeiten ohne sie jedoch detailgenau wiederzugeben Als Solist prasentiert sich Oliver der der Tradition des kollektiv gespielten New Orleans Jazz verbunden war kraftvoll einfallsreich und immer up to date Er war ein kreativer Kunstler der niemanden imitierte sondern von anderen imitiert wurde Zwei seiner Soli sind daher auch in die Jazzgeschichte eingegangen sein Solo im Dippermouth Blues 1923 das in zahlreichen anderen Stucken zu finden ist und das in Snag it 1926 Mitte der zwanziger Jahre konnte er technisch noch mit seinen Konkurrenten allen voran Armstrong mithalten Too Bad Deep Henderson Wa Wa Wa Jackass Blues doch in der Folgezeit machte seine Zahnfleischerkrankung ihm so grosse Probleme dass seine Soli immer kurzer einfacher und unsicherer wurden Generell finden sich in Olivers Soli die fur New Orleans Musiker typischen zweitaktigen Einheiten in spateren Aufnahmen sind sie teilweise auf eineinhalb oder einen Takt verkurzt New Orleans Shout 1929 Oliver ist insgesamt weniger fur seine Soli als fur seine Breaks bekannt He was full of breaks sagte Clarence Williams einmal 14 Die Aufnahmen der Creole Jazz Band legen daruber beredtes Zeugnis ab doch auch in Aufnahmen aus spateren Jahren finden sich immer wieder einfallsreiche Breaks Doctor Jazz Wa Wa Wa Sweet Emmalina Aufnahmen BearbeitenOlivers Schallplattenkarriere erstreckte sich uber einen Zeitraum von knapp acht Jahren von 1923 bis 1931 Am Anfang stehen die beruhmten Aufnahmen der Creole Jazz Band das Ende markieren Aufnahmen fur die Oliver Bands anderer Bandleader engagierte um seine vertraglichen Pflichten erfullen zu konnen Sie dokumentieren den tragischen Verfall eines grossen Musikers und Jazzpioniers dessen Spiel es trotz aller Unsicherheiten und gesundheitlicher Hindernisse jedoch nie an Ausdruckskraft und Autoritat mangelte 1923 Die Creole Jazz Band Bearbeiten Die 37 Aufnahmen entstanden zwischen April und Dezember 1923 fur die Labels Gennett Okeh Columbia und Paramount Die akustisch aufgenommenen Platten lassen hinsichtlich der Ausgewogenheit der einzelnen Instrumente viel zu wunschen ubrig Oft treten Klarinette und Posaune auf Kosten der beiden Kornetts stark in den Vordergrund Dennoch dokumentieren sie das einzigartige Kollektivspiel der CJB und die zweistimmigen Breaks von Oliver und Armstrong Die Kollektive werden oft als Kollektivimprovisationen dargestellt bestehen aber eher aus an zahllosen Abenden herausgearbeiteten Routinen 15 Grossten Wert legte Oliver bei den Auftritten der Creole Jazz Band auf Disziplin und es ist auf den Aufnahmen zu horen dass die einzelnen Musiker innerhalb jeweils festgelegter Rahmen bleiben und jeder seine Rolle im Kollektiv erfullt Oliver tritt auf den Aufnahmen nur selten als Solist hervor Gelegentlich erhebt sich seine Lead Stimme in bester New Orleans Tradition solistisch uber das Kollektiv Mabels Dream in anderen Fallen handelt es sich um Soli im bekannten Sinne wie im bereits erwahnten Dippermouth Blues Auch Louis Armstrong und vor allem Johnny Dodds sind als Solisten der CJB auf den Aufnahmen zu horen Legendar sind die zweistimmigen Breaks von Oliver und Armstrong die zum Teil spontan auf dem Bandstand entstanden sein sollen Oliver spielte Armstrong wahrend eines Chorus seinen Break leise vor und Armstrong konnte so eine zweite Stimme dazu improvisieren 16 Die zweistimmigen Breaks sind in den zwei Takes des Snake Rag sowie im Sobbin Blues dokumentiert 1924 Die Duette mit Jelly Roll Morton Bearbeiten 1924 hatte Oliver nur zwei Termine im Aufnahmestudio einen davon zusammen mit seinem alten Freund Jelly Roll Morton aus New Orleans Sie nahmen fur das kleine Label Autograph zwei Kompositionen Mortons auf Tom Cat Blues und King Porter Stomp Es handelt sich um die ersten elektrischen Aufnahmen Olivers 17 Obwohl Olivers Spiel hier bereits Kiekser und Unsicherheiten aufweist kann man seinen Stil hier gut studieren insbesondere seine Variationstechnik in den jeweiligen letzten Chorussen der Kompositionen sind beeindruckend 1924 Butterbeans and Susie Bearbeiten Das Vaudeville Duo Butterbeans and Susie nahm 1924 zwei Titel auf bei denen Oliver als Begleiter mitwirkte Auf beiden Aufnahmen ist Oliver mit ausgedehnten Solo Chorussen zu horen 1926 Die Dixie Syncopators Bearbeiten Die Dixie Syncopators gingen zwischen Marz 1926 und September 1928 fur Vocalion vor das Mikrofon Obwohl es sich durchweg um nicht akustisch aufgenommene Platten handelt ist die Tonqualitat nicht auf der Hohe der Zeit Brunswick verwendete ein spezielles Aufnahmeverfahren das nicht an die Qualitat der Aufnahmen von Victor oder Columbia heranreichte 18 so dass gerade die Experimentierfreude mit den Klangfarben nicht gut zur Geltung kommt Die meisten Aufnahmen klingen verzerrt und ubersteuert Die Aufnahmen der Dixie Syncopators sind sehr unterschiedlich bewertet worden sie stehen zu einem grossen Teil denen der Creole Jazz Band jedoch in nichts nach Oliver schafft hier den Spagat zwischen improvisierenden Ensembles und arrangierten Passagen die in einer nunmehr zehnkopfigen Band notwendig geworden waren So stellen die Aufnahmen der Dixie Syncopators eine Synthese zwischen der Jazztradition New Orleans und den sich langsam etablierenden grosseren Besetzungen dar Die Grosse der Band variierte bei den verschiedenen Aufnahmesitzungen so dass es Stucke gibt die fur zehn Musiker komplett durcharrangiert sind Deep Henderson 1926 und andere Stucke in kleinerer Besetzung die komplett improvisiert anmuten Black Snake Blues 1927 Generell wird mehr Gewicht auf Soli gelegt als noch bei der Creole Jazz Band Allerdings zeigen sich bei den Dixie Syncopators auch rhythmische Unsicherheiten teilweise seelenloses Spiel und eine gewisse Disziplinlosigkeit 19 Die 32 Titel dokumentieren die wachsenden Schwierigkeiten mit denen Oliver beim Spiel zu kampfen hatte 1926 ist Oliver noch feurig kraftvoll und sicher in seinen Breaks und Soli wahrend er auf den letzten Aufnahmen 1928 die Soli seinen zweiten Trompetern Ed Anderson oder Louis Metcalf uberlassen muss 1928 1929 Aufnahmen mit Clarence Williams Bearbeiten Clarence Williams half seinem alten Weggefahrten Oliver in den Jahren 1928 und 1929 gelegentlich indem er ihn bei Aufnahmen mit seinen eigenen Bands und als Bluesbegleiter einsetzte Oliver hatte in dieser Zeit Schwierigkeiten seine Band zusammenzuhalten und nahm Engagements wahr wo und wie immer sie sich ihm boten 20 Im Gegensatz zu den letzten Aufnahmen der Dixie Syncopators und zu den ersten Aufnahmen mit Studiobands fur Victor ab 1929 spielt Oliver bei Williams mit Die Grunde dafur sind unklar moglicherweise setzte er fur Aufnahmen unter seinem Namen hohere Qualitatsmassstabe an als bei Aufnahmen die unter einem anderen Bandleader entstanden Oliver ist bei den hauptsachlich fur QRS eingespielten Titeln oft an der Seite von Ed Allen dem von Clarence Williams bevorzugten Kornettisten zu horen Da Allen stark von Oliver beeinflusst war ist es nicht immer einfach herauszuhoren wer von beiden gerade spielt Sicher ist jedoch dass die beiden Soli in Bimbo und Bozo von Oliver gespielt werden 1929 bis 1931 Aufnahmen mit Studiobands Bearbeiten 1929 schloss Oliver einen Vertrag mit Victor Bis 1930 entstanden einige Einspielungen mit Studiobands in denen einige der besten Musiker New Yorks mitwirkten Viele der Titel wurden von Dave Nelson arrangiert keiner enthalt mehr ein auf Improvisationen beruhendes oder gar improvisiertes Kollektiv Oliver selbst spielt auf den ersten 7 Titeln uberhaupt nicht mit sondern agiert lediglich als Bandleader Auf den spateren Aufnahmen zeigt er sich in schwankender Verfassung und behalt die mittlerweile in die Jahre gekommene schlichtere Spielweise der New Orleans Musiker bei Gleichzeitig waren in der Musik viele Elemente aus Salonorchestern zu horen was den Aufnahmen wiederholt den Vorwurf der stilistischen Uneinheitlichkeit eingebracht hat 21 Auch in den Studiobands uberlasst Oliver in einigen Fallen anderen Trompetern die Soloarbeit insbesondere dem jungen Henry Red Allen trotzt sich aber gelegentlich beachtliche Soli ab Der Pianist Don Frye berichtet dass Oliver sein Solo in Too Late wieder und wieder probte bis er es richtig konnte obwohl die Schmerzen ihm Tranen in die Augen trieben 22 Literatur BearbeitenThomas Brothers Louis Armstrong s New Orleans W W Norton amp Company New York 2006 ISBN 0 393 06109 4 Edmund Souchon King Oliver A Very Personal Memoir In Jazz Panorama herausgegeben von Martin Williams Jazz Book Club Production London 1965 S 21 30 Louis Armstrong Louis Armstrong A Self Portrait The interview with Richard Meryman Eakins Press New York 1971 ISBN 0 87130 026 5 Laurie Wright King Oliver Storyville Publications Chigwell 1987 ISBN 0 902391 10 0 Martin Williams King Oliver Kings of jazz Bd 2 Verlag Gerd Hatje Stuttgart um 1960 DNB 455685231 James L Dickerson Lil Hardin Armstrong First Lady of Jazz Cooper Square Press New York 2002 ISBN 0 8154 1195 2 Warren Dodds Baby The Baby Dodds Story as told to Larry Gara Rebeats Publications Alma 2002 ISBN 1 888408 08 1 Klaus Uwe Durr A Conversation with Bob Shoffner In Storyville 140 Dezember 1989 Storyville Publications Chigwell S 66 68 Richard Hadlock Booklet zu King Oliver and His Dixie Syncopators Sugar Foot Stomp The Original American Decca Recording MCA Records 1192 amp GRP Records 1992 S 5 Rick Kennedy Jelly Roll Bix and Hoagy Gennett Studios and the Birth of Recorded Jazz Indiana University Press Bloomington 1994 ISBN 0 253 21315 0 Bill Russell New Orleans Style Jazzology Press New Orleans 1994 ISBN 0 9638890 1 X Studs Terkel Giganten des Jazz Zweitausendeins Frankfurt 2005 ISBN 3 86150 723 4 Steven Brower Satchmo The Wonderful World and Art of Louis Armstrong Abrams New York 2009 ISBN 978 0 8109 9528 4 Weblinks BearbeitenRed Hot Jazz Archive The Syncopated Times Biografie und Audio Material Joe King Oliver Tonaufnahme aus dem Archiv der Osterreichischen Mediathek Shake It and Break It Joe King Oliver bei der Syncopated Society Berlin mit zahlreichen NotentranskriptionenAnmerkungen Bearbeiten Gerhard Klussmeier Jazz in the Charts Another view on jazz history Liner notes und Begleitbuch der 100 CD Edition Membran International 2010 ISBN 978 3 86735 062 4 Brothers S 120 Wright S 6 Dickerson S 104 Wright S 81 Durr S 66 Wright S 181 Brower S 154 Armstrong S 17 Brothers S 121 Souchon S 28f Russell S 162 Wright S 267 Wright S 267 Kennedy S 62 Dodds S 38 Wright S 46 Hadlock S 5 Williams S 34 Wright S 90 Williams S 42 Wright S 120 Normdaten Person GND 118736280 lobid OGND AKS LCCN n85031479 VIAF 49409017 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oliver Joe KingALTERNATIVNAMEN Oliver KingKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer KornettistGEBURTSDATUM 11 Mai 1885GEBURTSORT New Orleans LouisianaSTERBEDATUM 10 April 1938STERBEORT Savannah Georgia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joe King Oliver amp oldid 237786428