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Lotte Tschierschky geb Wegeleben 27 Mai 1908 in Beuthen 28 Dezember 1987 in Karl Marx Stadt war eine deutsche Kupferstecherin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Zeitgenossische Rezeption der Stecher Gruppe 3 Weitere Ausstellungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenLotte eigentlich Charlotte Wegeleben war eine von drei Tochtern des gelernten Gastwirts August Wegeleben Dieser betrieb ab etwa 1912 als Pachter das 1889 90 erbaute grosse Hotel Hohenzollernhof in Gorlitz Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil Um 1918 erwarb er das Hotel 1 und spater das Ausflugs und Versammlungslokal Hohenzollernburg am Fusse der Landeskrone Das Adressbuch von 1923 erwahnt ihn schon nicht mehr Charlotte Wegeleben absolvierte das Gorlitzer Lyzeum und erlernte den Beruf der Kindergartnerin Sie schloss sich der Wandervogel Bewegung an wo sie sich mit Literatur und der Frauen Emanzipation beschaftigte Ab 1928 besuchte sie in Bautzen an Nachmittagen die Mal und Zeichenschule von Johannes Wusten mit dem sie entfernt verwandt war Dort gehorte sie mit den anderen Schulerinnen und Schulern zu einer kleinen eingeschworenen Gruppe die auch ihre Freizeit gemeinsam gestaltete Sie trat aus der Kirche aus und rebellierte an der Seite Wustens gegen die gutburgerliche Gesellschaft 1930 schuf Wusten von Lotte Wegeleben einen Kupferstich 23 5 17 8 cm in der sie als emanzipierte junge Frau zu sehen ist 2 Mit Wusten Gertrud Lerbs Bernecker und dem Glasarbeiter Josef Bankay aus Penzig heute Piensk bildete sie bis 1931 die vielgelobte 3 Bautzener Stechergruppe die gemeinsam ihre Kupferstiche ausstellte Als Charlotte Wegeleben 1931 in einer Berliner Ausstellung Kupferstiche von Eddy Smith 1896 1957 sah war sie begeistert Sie fuhlte sich als Kupferstecherin bestatigt und angeregt Ihre Kupferstiche fanden Beachtung Wenn deutsche Kupferstecher genannt wurden war auch von ihr die Rede 4 Museen und private Sammler erwarben ihre Blatter Die Galerist Wolfgang Gurlitt bot ihr einen Vertrag an Das vorliegende Material lasst nicht erkennen weshalb dieser nicht zustande kam 1934 zog Charlotte Wegeleben nach Berlin zu Siegfried Tschierschky den sie spater heiratete Ihre Freundschaft zu Wusten blieb bestehen Nachdem die Gestapo Wusten inhaftiert hatte gelang es ihr ihn 1943 zweimal im Untersuchungsgefangnis Moabit zu besuchen In der Zeit des Nationalsozialismus war sie Mitglied der Reichskammer der bildenden Kunste Aber die Nazi Herrschaft beeintrachtigte sichtlich ihre kunstlerische Aktivitat Es sind lediglich zwei Ausstellungen belegt an denen sie teilnahm Sie widmete sich nun vor allem der Familie mit Mann und Kind Kupferstiche fertigt sie nur noch zum Broterwerb als Auftragsarbeiten fur Briefmarken und Architekturentwurfe Ausserdem arbeitete sie vermutlich als Zuarbeit fur ihren Mann als Plastikerin Das Adressbuch verzeichnete sie mit der Angabe Bauplastik z B 1943 in der Brandenburgstrasse 58 wo auch ihr Mann als Bildhauer verzeichnet ist Nahezu alle ihr kunstlerischen Werke wurden beim Bombardement des Hauses vernichtet Auch nach 1945 erreicht sie nicht mehr die Starke ihrer fruheren Arbeiten Sie gab noch privaten Unterricht so 1982 bis 1985 fur den Grafiker Ulrich Karl Kurt Kohler 1956 5 Kupferstiche Lotte Tschierschkys befinden sich in Museen offentlichen und privaten Sammlungen Zeitgenossische Rezeption der Stecher Gruppe Bearbeiten Bei ihnen konzentriert sich ein sproder beharrlicher Schaffensernst auf das Ziel die ganze Akribie und Entschiedenheit stecherischer Gestaltung in den Dienst unbeschonigend ja qualend genauer Aufnahme merkwurdiger Naturgebilde oder solcher Szenen zu stellen die durch ein grausames Geschehen wie durch heimliche Sarkasmen erschrecken Anfangliche Orientierung an der Thematik und zeichnerische Form der altdeutschen Stecherkunst ist bereits zugunsten eigenwilliger Aktualitat bis auf geringe Ruckstande aufgegeben Willi Wolfradt 1929 Hier wird mit aller Intensitat die Neueroberung der Grabsticheltechnik aus dem Geiste einer klarsichtigen kritisch gescharften Welterkenntnis betrieben 6 Weitere Ausstellungen Bearbeiten1935 Gleiwitz Ausstellungshalle am Hauptbahnhof Kunstausstellung des Kunstlerbundes Oberschlesien 1935 Leipzig Museum der Bildenden Kunste Deutsche Graphikschau Literatur BearbeitenDoris Tschierschky Die Kupferstecherin Lotte Wegeleben 1908 1987 In Marginalien Heft 98 2010 S 3 15Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lotte Tschierschky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http johannes wuesten de gruppe lotte wegeleben aus dem leben http johannes wuesten de gruppe lotte wegeleben aus dem werk Einzelnachweise Bearbeiten u a Adressbucher 1913 1914 und 1919 https st museum digital de index php t objekt amp oges 43281 amp navlang de Deutsche Kunst und Antiquitatenmesse Die Weltkunst 5 1931 abgerufen am 20 Marz 2023 z B Preussische Jahrbucher 1931 S 54 und 57 KUK karlkurt de Willi Wolfradt Berliner Ausstellungen In Der Cicerone Heft 21 22 S 563Normdaten Person GND 142567167 lobid OGND AKS VIAF 150877219 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschierschky LotteALTERNATIVNAMEN Wegeleben Lotte Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche KupferstecherinGEBURTSDATUM 27 Mai 1908GEBURTSORT BeuthenSTERBEDATUM 28 Dezember 1987STERBEORT Karl Marx Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lotte Tschierschky amp oldid 237315235