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Siegfried Tschierschky 27 Dezember 1898 in Gropoli Agropoli 1 Italien 6 November 1965 in Weimar war ein deutscher Bildhauer und Architekt Rosa Luxemburg Denkmal von Siegfried Tschierschky und Franz Dospiel 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Bemerkungen zu seinem Schaffen 3 Ehrungen 4 Werke in Auswahl 4 1 Plastiken Plaketten und Medaillen 4 2 Essays 4 2 1 In Bildende Kunst 4 2 2 In Wissenschaftlichen Zeitschrift der Hochschule fur Architektur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSeine Ausbildung erhielt er in Berlin Noch wahrend seiner Schulerzeit nahm er gegen die Entlassung von Kathe Kollwitz durch die Nazis Stellung und unterzeichnete eine Note der Studierenden weshalb er als politisch verdachtig galt 1937 konnte er trotzdem noch seine Meisterprufung ablegen Das Berliner Adressbuch verzeichnete ihn erstmals 1937 als Bildhauer In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Kunste Er nahm jedoch offenbar nur 1935 in Berlin an der Ausstellung Technik und Kunst der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude teil 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen Zuletzt wohnte er in Berlin mit seiner Frau der Kupferstecherin Charlotte Tschierschky Wegeleben in der Brandenburgstrasse 58 2 Das Haus wurde kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert Dabei wurden nahezu alle seine bildhauerischen Arbeiten bis auf die unten aufgefuhrten Medaillen und eine Kleinplastik vernichtet 3 Nach 1945 war Tschierschky Professor fur Grafik in der Bildenden Kunst an der Staatlichen Hochschule fur Baukunst und Bildende Kunste Weimar Prodekan der Fakultat Architektur der Hochschule fur Architektur und Bauwesen Weimar der heutigen Bauhaus Universitat Weimar Er war Mitglied des Verband Bildender Kunstler der DDR Sein Nachfolger im Fach Bildhauerei wurde Hubert Schiefelbein Bemerkungen zu seinem Schaffen BearbeitenMit am Prasentesten in Weimar ist er mit dem 1959 zusammen mit Franz Dospiel geschaffenen Rosa Luxemburg Denkmal im Weimarer Stadtteil Schondorf wenn man von dem Mahnmal in Buchenwald einmal absieht an dessen Planungen er beteiligt war Das stellt einen Obelisken dar der statt in einer Spitze oben mit Hammer und Sichel endet Das Material ist Ehringsdorfer Travertin 4 Der Ort der Aufstellung wurde Rosa Luxemburg Platz genannt Tschierschky fuhlte sich dem Sozialistischen Realismus verpflichtet Starker noch tritt dem Besucher der Stadt Weimar das uberlebensgrosse Ernst Thalmann Denkmal Weimar auf dem Buchenwaldplatz entgegen das sich unweit des Hauptbahnhofes befindet 5 Tschierschky war auch an der Planung des Mahnmals in Buchenwald beteiligt 6 Tschiersky selbst machte 1950 mit seinen Kollegen einen Entwurf fur das Denkmal welches so aber nicht realisiert wurde Tschierschky hatte ein der architektonischen Formensprache des Bauhauses angelehntes monumentales Dreieck entworfen welches Symbol fur die Haftlinge Buchenwalds sein sollte die bekanntlich ein solches an ihrer Kleidung zu tragen hatten 7 Tschierschkys Entwurf fand einhellige Zustimmung was in Bezug auf die Ideologie sowohl der SMAD als auch der SED unter dem Schlagwort Sozialistischer Realismus erstaunen mag scheiterte aber letztlich nicht nur an den Kosten sondern am Formalismusstreit Tschierschky bekam den Vorwurf des Formalismus im Juni 1952 auf der Kreisparteitagskonferenz in Weimar von dem Mitglied der Kulturabteilung des Zentralkomitees der SED Egon Rentzsch direkt ab Der Vorwurf bezog sich nicht nur auf diesen Entwurf sondern auf Tschierschky s Gesamtwerk 8 Dennoch ging das 1958 realisierte Denkmal aller Wahrscheinlichkeit nach auf Tschierschky zuruck 9 Bekanntermassen hatte Fritz Cremer dieses letztlich realisiert 10 Der Entwurf einer Lenin Statue 1949 50 durfte den Prinzipien des Sozialistischen Realismus eher entsprochen haben Tschierschky war Wegbereiter durchbruchplastischer Wande in Architekturfassaden Er veroffentlichte mehrere Essays insbesondere zu Fragen der Architektur u a in der Wissenschaftlichen Zeitschrift der Hochschule fur Architektur und Bauwesen und in den Zeitschriften Architektur der DDR und Bildende Kunst Werke Tschierschky Auswahl nbsp Siegfried Tschierschky Kurt Grohmann Henry van de Velde 1957 nbsp Siegfried Tschierschky Kurt Grohmann Walter Gropius 1957 Tschierschky war auf 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden mit einem Kapitell Friedenstauben Gips Hohe 134 cm vertreten 11 Im Foyer des Hauptgebaudes der Bauhaus Universitat Weimar befinden sich ein von ihm geschaffenes Portrat von Henry van de Velde und Kurt Grohmann aus dem Jahre 1957 Ehrungen BearbeitenKunst und Literaturpreis der Stadt Weimar 12 Werke in Auswahl BearbeitenPlastiken Plaketten und Medaillen Bearbeiten Preismedaille 1931 mit der ruckseitigen Widmung VER EINIGTE STAATSSCHULEN FUR FREIE UND ANGEWANDTE KUNST BERLIN 1931 Preismedaille fur 1932 13 gegossen in der Giesserei von Hermann Noack Das waren seine Berliner Schulermedaillen 14 1946 Plakette mit dem Portrat von Kathe Kollwitz 15 1949 50 Entwurf fur das Mahnmal in Buchenwald 1957 zusammen mit Kurt Grohmann schuf er die Busten von Henry van de Velde und Walter Gropius die sich im Foyer des Hauptgebaudes der Bauhaus Universitat Weimar befinden 16 1959 zusammen mit Franz Dospiel in Schondorf das Rosa Luxemburg Denkmal u a zusammen mit Hubert Schiefelbein entwickelte Tschierschky eine Reihe von Betonelementen wie z B Betonsteinwanden 17 1949 50 arbeitete Tschierschky mit seinen Studenten auch an einer Lenin Statue 18 19 Essays Bearbeiten In Bildende Kunst Bearbeiten Bauhaus und architekturgebundene Kunst 1965 S 512 516 Zur Frage des Reliefs im industriellen Bauen 1961 S 543 552 Zum Problem des Wandbildes 1961 S 723 729In Wissenschaftlichen Zeitschrift der Hochschule fur Architektur Bearbeiten Uber das Komponieren mit architektonischen Strukturen 1953 S 15 31 Zur Rolle des Plastischen Ornaments in den industriellen Bauweisen 1955 56 S 194 200 Die Zweite Struktur in der Fassade 1956 57 S 109 113 Einiges uber den Balkon als Gestaltungselement 1956 57 S 329 336 Zur Verteidigung der Architektur als Kunst 1958 59 S 303 307 Zur Frage der Beziehungen von Relief und Architektur unter den Bedingungen des konsequenten industriellen Bauens 1959 60 S 423 439Literatur BearbeitenLuise Helas Kunstvolle Oberflachen des Sozialismus Wandbilder und Betonformsteine In Forschungen zum baukulturellen Erbe der DDR Bauhaus Universitatsverlag Weimar 2014 ISBN 3 95773 171 2 9783957731715Weblinks Bearbeitenhttps smb museum digital de index php t people to people amp id 59782 amp navlang ar https www uni weimar de de universitaet struktur zentrale einrichtungen archiv der moderne universitaetsarchiv ausstellung bildende kunst bildhauerei Wolfgang Steguweit ARS JUVENTUTI Berliner Schulermedaillen von der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zur Hochschule fur bildende Kunste Das Kabinett Schriftenreihe des Munzkabinetts 11 Staatliches Munzkabinett Berlin 2009 Peter Fibich Gedenkstatten Mahnmale und Ehrenfriedhofe fur die Verfolgten des Nationalsozialismus Ihre landschaftsarchitektonische Gestaltung in Deutschland 1945 bis 1960 Diss Dresden 1998 Einzelnachweise Bearbeiten So die Ortsangaben in Hans J Domsta Hrsg Die Reise des Philipp von Merode nach Italien und Malta 1586 1588 Das Tagebuch Verlag Waxmann Munster New York Munchen Berlin 2007 So u a auf S 135 und im Register S 352 Adressbuch 1943 Wolfgang Steguweit ARS JUVENTUTI Berliner Schulermedaillen von der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zur Hochschule fur bildende Kunste Das Kabinett Schriftenreihe des Munzkabinetts 11 Staatliches Munzkabinett Berlin 2009 hier S 34 Wolfgang Steguweit machte sich als Numismatiker einen Namen Gerd Seidel Walter Steiner Baustein und Bauwerk in Weimar Standige Kommissionen Kultur der Stadtverordnetenversammlung Weimar und des Kreistages Weimar Land in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Weimar Hrsg Tradition und Gegenwart Weimarer Schriften Heft 32 Weimar 1988 ISBN 3 910053 08 4 S 69 Art Ernst Thalmann Denkmal in Gitta Gunther Wolfram Huschke Walter Steiner Hrsg Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1998 S 110 https www buchenwald de 626 Peter Fibich Gedenkstatten Mahnmale und Ehrenfriedhofe fur die Verfolgten des Nationalsozialismus Ihre landschaftsarchitektonische Gestaltung in Deutschland 1945 bis 1960 Diss Dresden 1998 Hier S 140 S 183 und S 192 Auf S 192 fallt der Begriff Haftlingswinkel Der Entwurf von Tschierschky scheiterte nicht nur an den Kosten sondern auch an dem Formalismusstreit Dirk Hoffmann Hrsg Das Gedachtnis der Dinge KZ Relikte und KZ Denkmaler 1945 1995 Campus Verlag Frankfurt M New York 1998 S 108 Volkhard Knigge Jurgen M Pietsch Thomas A Seidel Versteinertes Gedenken das Buchenwalder Mahnmal von 1958 1997 S 53 Thomas Klemm Die Kunst der Erinnerung Die Figurengruppe Fritz Cremers in der Gedenkstatte Buchenwald im Spannungsfeld zwischen staatlicher Erinnerungspolitik und kunstlerischem Anspruch Edition Leipziger Kreis Leipzig 2002 S 25 Katalog Position 534 1 https smb museum digital de index php t objekt amp oges 156413 amp cachesLoaded true Wolfgang Steguweit ARS JUVENTUTI Berliner Schulermedaillen von der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zur Hochschule fur Bildende Kunste Das Kabinett Schriftenreihe des Munzkabinetts 11 Staatliches Munzkabinett Berlin 2009 zu Tschierschky S 34 ff Wolfgang Steguweit ARS JUVENTUTI Berliner Schulermedaillen von der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zur Hochschule fur bildende Kunste Das Kabinett Schriftenreihe des Munzkabinetts 11 Staatliches Munzkabinett Berlin 2009 hier S 36 https www digitus art referenz walter gropius und henry van de velde html https www aff architekten com story 69 formsteinwand html Klaus Jurgen Winkler Bemerkungen zur Bauhausrezeption an der Weimarer Hochschule unmittelbar nach dem Kriege Workshop 1 in Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule fur Architektur und Bauwesen A Weimar 38 1992 5 6 S 277 286 Hier S 284 Felice Fey Jean Paul Hogere und seine Freunde Erfurt um 1960 in ZdF 39 2016 S 78 84 hier S 80 1 2 Vorlage Toter Link www thla thueringen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Normdaten Person GND 1041648057 lobid OGND AKS VIAF 305180257 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschierschky SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und ArchitektGEBURTSDATUM 27 Dezember 1898GEBURTSORT Gropoli ItalienSTERBEDATUM 6 November 1965STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Tschierschky Architekt amp oldid 238186631