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Der so genannte Lotsenturm Thiessow ist ein Mobilfunk und Aussichtsturm an der Stelle eines historischen Lotsenwachturms bei Thiessow auf der Ostseeinsel Rugen in Mecklenburg Vorpommern Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Gegenwart 4 Weblink 5 Quellen 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp LotsenturmDer im Jahr 2003 in Stahlfachwerkbauweise errichtete Turm befindet sich sudostlich des Ortes auf dem 35 6 m u NHN hohen Lotsenberg in unmittelbarer Nahe zum Sudperd uber der Ostsee Geschichte Bearbeiten nbsp Lotsenwache neben dem Lotsenturm nbsp Blick vom Turm zum Nordperd nbsp Blick nach Klein ZickerAm Fuss des Turms befindet sich die historische Lotsenwache aus dem Jahr 1854 Das kleine Gebaude wurde aus Ziegelsteinen auf einem Sockel aus Feldsteinen errichtet Bedeckt war das Haus zunachst mit Schilfrohr spater mit Dachziegeln Zuvor befand sich an der Stelle als Lotsenwache ein altes Ruderhaus eines Schiffes Anfanglich konnten die Lotsen im Winter das Wachhaus auf eigene Kosten selbst beheizen Hierauf weist ein rechts neben dem Fenster befindlicher Rest eines Schornsteins hin Daruber hinaus diente das Gebaude zur Lagerung von Wasserstandssignalzeichen Der Schiffsverkehr in den umliegenden Seegebieten war stark Neben der auf dem Berg befindlichen Oberwache hatte man in Thiessow selbst eine sogenannte Unterwache eingerichtet Sie lag in der Nahe des Hauses des Lotsenkommandeurs und bestand zunachst aus einer alten holzernen kegelformigen Seetonne In der Tonne befand sich eine 1842 von der Regierung in Stralsund erstellte Signalglocke Bei Regenwetter konnte der diensthabende Lotse der Unterwache in der Tonne Unterschlupf suchen Von der Unterwache aus wurden die Alarmsignale der Oberwache die bei ungunstiger Witterung in Teilen des Dorfes nicht zu horen waren weitergegeben 1861 wurde auch fur die Unterwache ein massives Gebaude errichtet Mit der Einfuhrung elektrischer Lauten im Jahr 1907 wurde die Unterwache uberflussig und schliesslich 1921 abgerissen 1892 93 wurde der Lotsenwache ein holzernes Stockwerk aufgesetzt da die Aussicht von der Wachhutte ungenugend war Das Obergeschoss bestand aus einer Holzbalkenkonstruktion und war auf allen vier Seiten von einem uberdachten Umlauf umgeben Der Eingang zum oberen Stockwerk erfolgte von aussen uber eine Holztreppe auf der Nordseite Nachdem der Aufbau baufallig geworden war und sich wegen hoher gewachsener Baume eine erneute Erhohung erforderlich machte wurde 1909 der Lotsenturm neben der Oberwache gebaut Er bestand aus einem mit Holz verkleideten Stahlgerust und wurde am 8 November 1909 eingeweiht 1911 wurde der holzerne Aufbau auf der Oberwache wieder entfernt die Wache erhielt ein Dach aus Wellblech Der Turm war bis etwa 1977 als Lotsenwachturm in Betrieb Danach verfiel der Turm 1999 wurde zunachst die Lotsenwache von der Kurverwaltung Thiessow und dem Biospharenreservat Sudost Rugen saniert Die Arbeiten wurden von Mitarbeitern des Biospharenreservats durchgefuhrt die Kurverwaltung stellte das Material zur Verfugung Die fehlenden Fenster und die fehlende Tur wurden neu eingesetzt der schadhafte Putz und das undichte Dach erneuert Auch wurden neue Dachrinnen angebaut Der Feldsteinsockel des Gebaudes wurde freigelegt und isoliert Die Arbeiten wurden denkmalgerecht durchgefuhrt Im Inneren konnte bei den Arbeiten ein ursprunglich vorhandener hellblauer Anstrich festgestellt werden der auch in alteren Uberlieferungen erwahnt wird Bei der Neugestaltung des kleinen Innenraums kam wieder eine entsprechende Farbgebung zum Einsatz Im Inneren wurde eine Ausstellung zum Lotsenwesen in Thiessow und dem Biospharenreservat Sudost Rugen eingerichtet Die Eroffnung der sanierten Lotsenwache fand im April 2000 statt Im Jahr 2003 wurde der Turm in weitgehender Anlehnung an die historischen Vorbilder und mit Unterstutzung von Mobilfunkanbietern wieder aufgebaut und am 3 April 2003 eingeweiht Entsprechende Planungen bestanden seit den 1990er Jahren Reste des alten Turms waren noch bis 2003 vorhanden 2009 wurde die Ausstellung in der Lotsenwache uberarbeitet und der Innenanstrich erneuert Gegenwart BearbeitenDer Lotsenturm dient heute zugleich als Mobilfunkturm der mit seinem Antennenmast eine Hohe von 34 m 1 erreicht und touristisch als Aussichtsturm Von der auf 13 m 2 Hohe liegenden uberdachten Aussichtsplattform umfasst der Rundumblick unter anderem den Zicker See mit Klein Zicker Gross Zicker und den bis 66 m u NN hohen Zickerschen Bergen die Granitz mit dem Jagdschloss Granitz sowie Gohren mit dem Steilufer des Nordperds Ausserdem reicht der Blick uber die Ostsee zur Greifswalder Oie nach Usedom und Ruden und zum Festland jenseits des Greifswalder Boddens An klaren Tagen ist auch die heute polnische Insel Wollin zu sehen Die Aussichtsplattform ist jederzeit zuganglich Im Lotsenturm und der ehemaligen Lotsenwache daneben befindet sich eine Ausstellung zum Lotsenwesen Sie ist von April bis Oktober taglich geoffnet Weblink BearbeitenRundumsicht vom Turm mit zuschaltbarer BeschriftungQuellen BearbeitenMonchguter Museen Memento vom 21 Oktober 2013 im Internet Archive Lotsenturm auf www moenchgut info Lotsentum auf www ruegenmagic deEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Sendeantenne des Lotsenturms Standortbescheinigungsnummer 820047 auf der Webseite der Bundesnetzagentur Lotsenturm Thiessow auf ruegenmagic de54 27489 13 72216 Koordinaten 54 16 29 6 N 13 43 19 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lotsenturm Thiessow amp oldid 223509496