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Der Lotosbaum altgriechisch lwtos ist eine in der antiken Literatur mehrfach genannte Baumart unklarer Bestimmung Bei dem in Homers Odyssee erscheinenden 1 von den Lotosessern verzehrten Lotos handelt es sich vermutlich um die Lotosblume eine schon bei den alten Agyptern als Nahrung belegte Wasserpflanze und nicht um den Baum Erstmals ein ausdrucklich als Baum bezeichneter Lotos wird bei Herodot beschrieben Ihm zufolge sei der nordafrikanische Lotos ein der dornigen Akazie ahnelnder Baum oder Strauch 2 Man geht davon aus dass es sich bei dem von Herodot und Polybios 3 beschriebenen Baum um den Sidarbaum aus der Gattung Ziziphus handelt Der von Theophrastos von Eresos beschriebene Baum ist vermutlich der Zurgelbaum Celtis australis 4 Plinius der Altere gibt in seiner Naturalis historia die folgende Beschreibung des Lotosbaums Der Baum stamme aus Nordafrika sei aber in Italien heimisch gemacht worden Manche nannten ihn Celtis Er sei ungefahr so gross wie ein Birnbaum obgleich Cornelius Nepos schreibe dass er nur nieder sei Die Blatter hatten Einschnitte wie die der Steineiche Es gebe mehrere Sorten des Lotosbaums die sich im Wesentlichen durch die Fruchte unterschieden die etwa die Grosse von Bohnen hatten safranfarben seien die Farbe aber wahrend der Reifung wechselten so wie die Trauben Die Zweige seien so wie bei der Myrte dicht mit Blattern besetzt 5 An anderer Stelle beschreibt Plinius die medizinische Verwendung Die Beeren wirkten als Adstringens und in Wein gekochte Rindenstucke wirkten gegen Durchfall zu starke Monatsblutung Schwindel Epilepsie Ausserdem seien sie gut gegen Haarausfall Und es gebe nichts auf der Welt das bitterer schmecke 6 Lotosbaume werden von Plinius noch mehrfach erwahnt ein Lotosbaum der ein sehr hohes Alter erreichen kann 7 vermutlich die Lotuspflaume ein uberseeischer Lotosbaum der keinerlei Stamm besitzt moglicherweise ebenfalls der Sidarbaum oder eine andere Art von Ziziphus 8 ein Baum mit besonders gutem Holz vermutlich ebenfalls die Lotospflaume da diese ein besonders dunkles und festes Holz hat 9 Ausserdem erwahnt Plinius eine Auseinandersetzung der romischen Censoren Gnaeus Domitius Ahenobarbus Konsul 96 v Chr und Lucius Licinius Crassus Gnaeus Domitius beneidete Crassus um dessen Haus und bot ihm dafur 10 Millionen Sesterzen Crassus antwortete er wurde das Angebot akzeptieren sofern er 6 Baume vom Grundstuck entfernen konne worauf Gnaeus Domitius erwiderte dass ohne die Baume das Grundstuck ihm keine Sesterze wert sei 10 Diese sehr hoch geschatzten Lotosbaume von denen Plinius sagt sie hatten sehr weit ausladende Aste und boten guten Schatten waren vermutlich wieder Zurgelbaume In der Neuzeit bezeichnet Lotosbaum die Lotospflaume Literatur BearbeitenKonrat Ziegler Lotos 3 In Der Kleine Pauly KlP Band 3 Stuttgart 1969 Sp 743 Johann Gottlob Schneider Handworterbuch der griechischen Sprache Bd 2 Leipzig 1828 S 58 OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Homer Odyssee 9 91 99 Herodot Historien 2 96 4 177 Polybios Historiai 12 2 Theophrastos von Eresos Historia plantarum 4 3 1f Plinius Naturalis historia 13 32 Eadem Africa qua vergit ad nos insignem arborem loton gignit quam vocat celthim et ipsam Italiae familiarem sed terra mutatam praecipua est circa Syrtis atque Nasimonas magnitudo quae piro quamquam Nepos Cornelius brevem tradit incisurae folio crebriores alioqui ilicis viderentur differentiae plures eaeque maxime fructibus fiunt magnitudo huic fabae color croci sed ante maturitatem alius atque alius sicut uvis nascitur densus in ramis myrti modo non ut in Italia cerasis Plinius Naturalis historia 24 2 Plinius Naturalis historia 16 85 Plinius Naturalis historia 16 53 Plinius Naturalis historia 13 17 Plinius Naturalis historia 17 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lotosbaum amp oldid 213868891