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Lothar Geitler 18 Mai 1899 in Wien 1 Mai 1990 war ein osterreichischer Botaniker und Cytologe Seine Hauptinteressen galten den Blau und Kieselalgen den Flechtensymbiosen und der Chromosomenforschung Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang des Wissenschaftlers 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseWerdegang des Wissenschaftlers BearbeitenLothar Geitler entstammte einer grossburgerlichen Wiener Familie An der Wiener Universitat horte er neben Botanik bei Hans Molisch und Fritz Knoll sowie Geographie Vorlesungen auch Kunstgeschichte und Sanskrit Mit seiner Doktorarbeit bei Richard Wettstein Versuch einer Losung des Heterocysten Problems Universitat Wien 1921 hatte sich Geitler den Blaualgen zugewandt Die Blaualgen hatte er bei seinem ersten Aufenthalt an der Biologischen Station in Lunz im Juli August 1921 in ihrer Vielfalt kennengelernt 1925 legte er die erste systematische Darstellung dieser bisher wenig bearbeiteten Organismengruppe vor und habilitierte sich 1928 an der Universitat Wien fur Systematische Botanik Geitler war einer der wenigen Fachleute fur die Cyano oder Schizophyceen und wurde daher oft zur Mitarbeit an Serienwerken eingeladen an Floren okologischen z B Planktonalgen oder Systematik Kompendien Er begann sich damals aber auch den Kieselalgen zuzuwenden die im Laufe der Zeit stetig an Bedeutung in seiner Arbeit gewannen und schliesslich Inhalt von insgesamt ca 100 Publikationen waren Nach einem Studienjahr in Berlin bei dem Erforscher der Geschlechtsbestimmung bei Einzellern Max Hartmann den er ebenfalls in Lunz kennengelernt hatte wo er noch oft mit ihm zusammentraf ohne dessen naturphilosophische Interessen aber je aktiv zu teilen wandte sich Geitler vermehrt der Cytologie Abriss der Cytologie 1934 und insbesondere der Erforschung der Chromosomen zu deren Bedeutung fur die Vererbung Genetik er damals zu erahnen begann 1935 erkannte Geitler die Polytanie stoffwechselaktiver Chromosomen und zwar dienten hierbei als Untersuchungsobjekt besonders Gewebe von Lunzer Teichwasserlaufern Gerris Es handelte sich dabei weder um Verschmelzungsprodukte noch um aufgeschobene oder unterdruckte Kernteilungen sondern um funktionell eigenwertige von ihm dann so genannte Endomitosen ohne Spindel Bildung die zu somatischer Polyploidie bis 1024 n fuhren 1937 1939 In dieser Zeit unternahm er auch vermehrt Untersuchungen an Flechten Geitler trug auch zur Theorie der Eukaryoten als Mischwesen Symbiosen von Pilz und prokaryoten Algen Wesentliches mit Untersuchungen und Uberlegungen z B zu den von A Pascher 1914 entdeckten Syncyanosen Buch 1959 bei Wahrend des Krieges die Leitung des Botanischen Instituts lag damals in den Handen Fritz Knolls war Geitler als ausserordentlicher Professor seit 1937 sehr oft in Lunz Er betreute oder forderte hier Algologen des benachbarten Auslandes z B den internierten Pierre Bourrelly oder den Agramer Doktoranden Zvonimir Devide Bedeutenderen Stellungen z B in Berlin an Kaiser Wilhelm Instituten hatte er sich verweigert 1940 legte er eine kurze Morphologie der Pflanzen Sammlung Goschen Bd 141 vor die spater wieder mehrmals neu aufgelegt wurde Ab 1932 gab er der Fachwelt fast alljahrlich bis 1973 die Fortschritte der Botanik auf cytologischem Gebiet als gedrangtes Referat wieder Ein Handbuch 1 Aufl 1940 uber die cytologischen Techniken der Chromosomenfarbung erschien ebenfalls Manche der von ihm verfassten Einzelarbeiten erschienen im Instituts Journal der Osterreichischen Botanischen Zeitschrift unter seiner Redaktion 1974 umbenannt in Plant Systematics and Evolution 29 davon 105 sind zugleich Arbeiten aus der Biologischen Station Lunz Ca 90 Taxa fuhren ihn als Autor Geitler im Namen 1946 und definitiv 1948 ubernahm dann Geitler die Leitung des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens der Universitat Wien bis zu seiner Emeritierung 1969 Bis 1973 betreute er Dissertanten bis 1983 kam er zum Mikroskopieren im Sommer nach Lunz und seine letzte Publikation stammt aus 1987 Geitler war ein starker Raucher gewesen und das schmalerte letztlich seine grossartige Sehkraft durch Retinopathie Aussergewohnlich war auch die Scharfe seines Urteilens was z B etliche Arbeiten mit Titeln wie Die angebliche Cyanophycee Isocystis pallida ist ein hefeartiger Pilz Torulopsidosira 1963 zeigten Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet 1 Literatur BearbeitenFriedrich Ehrendorfer Nachruf Lothar Geitler Almanach der OAW 141 1991 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lothar Geitler im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Grabstelle Lothar Geitler Wien Zentralfriedhof Gruppe 3 Reihe 2 Nr 62A Normdaten Person GND 117717193 lobid OGND AKS LCCN n89669629 VIAF 34540531 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geitler LotharKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Botaniker und CytologeGEBURTSDATUM 18 Mai 1899GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 1 Mai 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar Geitler amp oldid 202839385