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Lore Feininger eigentlich Eleonore bzw Leonore Helene 14 Dezember 1901 in Berlin 8 November 1991 ebenda war eine in Berlin tatige deutsche Portrat und Architekturfotografin Lore Feininger war die erste Tochter des deutsch amerikanischen Malers Lyonel Feininger und Halbschwester der Fotografen Andreas Feininger und Theodore Lux Feininger sowie des Musikwissenschaftlers Laurence Feininger Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Autobiografie 3 Musik 4 Werke Auswahl 5 Literatur von Lore Feininger 6 Literatur uber Lore Feininger 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLeben und Werk BearbeitenLore Feininger wurde am 14 Dezember 1901 als erste Tochter von Lyonel Feininger und seiner ersten Frau Clara geb Furst geboren Lyonel Feininger lernte 1900 die Pianistin Clara Furst die Tochter des Malers Gustav Gerson Furst uber seinen Studienkollegen Edmund Furst kennen und heiratete sie am 23 Februar 1901 Nachdem sich Lyonel Feininger 1905 von seiner Frau getrennt hatte zog Clara Feininger ihre Tochter Elenore genannt Lore und Marianne geb 1902 allein in Berlin auf 1 2 1918 begann Lore Feininger mit dem Studium der Malerei an der Hochschule fur die Bildenden Kunste Berlin Nach einem todlichen Zwischenfall nahe ihrer Berliner Akademie durch Spartakisten zerbrach mein Traumberuf gleich zu Anfang nachdem ihre Mutter sie daraufhin aus Vorsicht bei der mit der Familie befreundeten Portratfotografin Suse Byk in Berlin in die Lehre gegeben hatte 3 Nach dreijahriger Ausbildung arbeitete sie bis 1924 im Atelier des Mode und Portratfotografen Karl Schenker 4 Bedingt durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wahrend der Hyperinflation 1923 musste sie das Atelier verlassen und arbeitete kurzfristig bei einer Berliner Bank Danach war sie beim Ullstein Verlag Ende der 1920er Jahre als Entwicklerin im Fotolabor und als Portratfotografin tatig 5 Im Jahr 1927 eroffnete sie ihr eigenes Fotoatelier fur Portrat Architektur und Objektfotografie In dieser Zeit fertigte sie zahlreiche Portratfotografien von Kunstlern an Unter anderem portratierte sie auch ihren Vater Lyonel und ihren Halbbruder Theodore Lux im Bauhaus 6 Im Jahr 1930 nahm sie an der internationalen Fotografie Ausstellung Das Lichtbild in Munchen teil 7 Wahrend ihr Onkel Edmund Furst mit Familie 1934 nach Palastina und ihr Vater Lyonel 1938 nach Amerika emigrierten blieb Lore mit ihrer Mutter in Berlin Ihre Mutter wurde als sogenannte Geltungsjudin zunachst am 10 Januar 1944 nach Theresienstadt und von dort im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und ermordet 1 Lore Feininger schreibt dass ihre Mutter bei einem Fluchtversuch erschossen worden sei 8 Andreas Platthaus 2021 konstatiert ein merkwurdiges Desinteresse Lyonel Feiningers an dem Schicksal seiner Ex Frau und seiner Tochter von ihm sei keine Anstrengung fur ihre Ausreise uberliefert Von 1938 bis 1943 lehrte Lore Feininger an der Vereinigten Staatsschule fur freie und angewandte Kunst Sie arbeitete und lehrte in einem Fotolabor der Staatsschule in der Hardenbergstrasse 33 9 Ihre Fotografien wurden auch wahrend des Zweiten Weltkrieges in Zeitschriften und zur Ausstattung von Buchern verwendet Lore Feininger wurde in Berlin zweimal ausgebombt wobei im Jahr 1943 ihr Fotolabor und das Negativarchiv der Fotografin vollstandig zerstort wurden Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie in einem Fotolabor von 1945 bis 1949 fur die US Army Als 1950 bekannt wurde dass die neugegrundete Hochschule fur bildende Kunste eine Fotoklasse einrichten will hat sich auch Lore Feininger neben Hans Curlis und Fritz Eschen um eine Dozentur beworben 10 In der Folgezeit spezialisierte sie sich zunehmend auf Sach und Architekturfotografie Neben der Fotografie widmete sie sich auch der Liedkomposition und war Mitbegrunderin des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e V 11 Fotografien von Lore Feininger gehoren zum Bestand zahlreicher Museen unter anderem des Museum Folkwang und des Museum of Modern Art das die Fotografien des Kunstsammlers Thomas Walther erworben und der Offentlichkeit zuganglich gemacht hat 12 13 Autobiografie BearbeitenLore Feiningers 15 seitige Autobiografie ist das Dokument einer Kunstlerin deren Jugend vom Ersten Weltkrieg tangiert war und deren Werdegang vollends durch den Zweiten Weltkrieg dominiert wurde Bei der ihr eigenen Leichtigkeit des Erzahlens gehen erschutternde personliche Erlebnisse fast unter Dazu gehort die nuchterne Feststellung nach Ausbombung als wohnungslose Frau funfmal von russischen Soldaten vergewaltigt worden zu sein 14 Musik BearbeitenLore Feininger hinterlasst eine nicht geringe Zahl an zumeist Liedkompositionen des Unterhaltungsgenre die sie in ihrer Autobiografie Zuerst kam das Klavier mit Titel und Jahreszahl aufzahlt 15 Der Text ist in dem Band Komponistinnen in Berlin zum 750 jahrigen Jubilaum der Stadt Berlin 1987 veroffentlicht herausgegeben von den Musikfrauen e V Berlin Zu den meisten Liedern stammt auch der Text von ihr Als Kind hatte sie zehn Jahre lang Klavierunterricht bei ihrer Mutter gehabt einer Klavierschulerin von Artur Schnabel Ihr spater Beginn zu komponieren 1957 wurde wie sie beschreibt durch eine Art Wahrtraum nach dem Tod ihres Vaters ausgelost aus dem sie erwachte und ihr erstes Stuck noch in der Nacht skizzierte 16 Ihre Musik hatte in Berlin offentlichen Erfolg Als sie bemerkte dass immer wieder Stucke von ihr ohne Namensnennung geklaut wurden so in einer Berolina Sendung des Rundfunks bei RIAS Berlin und in dem Film Siebzehn Jahr blondes Haar beantragte sie 1964 von der GEMA urheberrechtlichen Schutz was ihr ab 1965 gelang Aus den Anforderungen dieses Instituts entnimmt man dass sie offentliche Auftritte 40 Kompositionen und Harmoniestudium nachzuweisen hatte 17 Ihre Kompositionen sind heute offenbar weder gesichtet noch veroffentlicht Werke Auswahl BearbeitenJack Smith Saenger Fotografie 1928 Lyonel Feininger Fotografie 1928Ilse Stobrawa Fotografie 1929 Kurt Schwitters Fotografie 1929 Erich Salomon Fotografie 1930 18 Martha Reimann Fotografie 1930 T Lux Feininger Winter 1930 31 Fotografie 1931 1933 19 Kurt Iller Fotografie 1933 Hans Brausewetter Fotografie 1944 Aribert Waescher Fotografie 1944 Jaro von Tucholka Fotografie 1957Literatur von Lore Feininger BearbeitenAus der Werkstatt des Vaters Lyonel Archivarion Deutscher Archiv Berlin 1957 Zuerst kam das Klavier Autobiografischer Artikel in Komponistinnen in Berlin hrsg von Bettina Brand M Helmig B Kaiser B Salomon u A Westerkamp Berlin Musikfrauen e V 1987 750 Jahre Berlin 1987 S 299 314 Literatur uber Lore Feininger BearbeitenEgon H Strassburger Kinder mit 100 Bildern im Kupfertiefdruck Reimar Hobbing Berlin 1931 Hans Reuter Hrsg Das Lichtbild Meisterbilder der Photographie Die Buchgemeinde Berlin 1932Einzelnachweise Bearbeiten a b Stolpersteine in Berlin Orte amp Biografien der Stolpersteine in Berlin In www stolpersteine berlin de Abgerufen am 8 Dezember 2016 Ulrich Luckhardt Lyonel Feininger Prestel Munchen Berlin London New York 2004 ISBN 3 7913 2041 6 S 174 Leonore Feininger Zuerst kam das Klavier Autobiografischer Artikel in Komponistinnen in Berlin hg von B Brandt M Helmig B Kaiser B Salomon u A Westerkamp Berlin 1987 750 Jahre Berlin 1987 S 299 314 hier S 302 Miriam Halwani Karl Schenker Hrsg Museum Ludwig Walther Konig Koln 2016 ISBN 978 3 96098 020 9 S 204 Lore Feininger Object Photo MoMA In www moma org Abgerufen am 9 Dezember 2016 T Lux Feininger Bauhaus100 Nicht mehr online verfugbar In www bauhaus100 de Archiviert vom Original am 10 Dezember 2016 abgerufen am 9 Dezember 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bauhaus100 de Internationale Ausstellung Das Lichtbild In Munchener Bund und Verein Ausstellungspark Munchen Hrsg Ausstellungskatalog Munchen 1930 S 47 Zuerst kam das Klavier 1987 S 304 Original Photographie von Lore Feininger um 1940 Retuschierter Originalabzug zur Reproduktion in einer Buchveroffentlichung von Feininger Lore Eleonore Berlin ohne Jahresangabe um 1940 Hochformat ca 18 x 23 5 cm Antiquariat Moglich In www zvab com Abgerufen am 10 Dezember 2016 Christine Fischer Defoy Kunst im Aufbau ein Stein die Westberliner Kunst und Musikhochschulen im Spannungsfeld der Nachkriegszeit Hochschule der Kunste Berlin 2001 S 160 f Brunhilde Sonntag Renate Matthei Annaherung an sieben Komponistinnen mit Berichten Interviews und Selbstdarstellungen Band 1 Furore Kassel 1986 ISBN 978 3 9801326 4 0 S 16 Peter Richter New York Avantgarde Fotografie der 1930er Jahre Sprung ins Auge In sueddeutsche de ISSN 0174 4917 sueddeutsche de abgerufen am 8 Dezember 2016 Museum Folkwang Fotografen Im Museum Folkwang In Museum Folkwang Abgerufen am 14 Dezember 2016 Zuerst kam das Klavier 1987 S 304 Zuerst kam das Klavier 1987 S 313 14 Zuerst kam das Klavier 1987 S 305 Zuerst kam das Klavier 1987 S 309 Erich Salomon Object Photo MoMA In www moma org Abgerufen am 8 Dezember 2016 William Grimes T Lux Feininger Photographer and Painter Dies at 101 In The New York Times 13 Juli 2011 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 8 Dezember 2016 Weblinks Bearbeitenmoma org Biografie Lore Feininger ullsteinbild de Bilder von Lore Feininger moma org Fotografie von Lore Feininger von Werner Rhode 1929 harvardmuseums org Die Feininger Kinder Lore Marianne Laurence und Theodore um 1914 Recherche des musikalischen Materials Lore Feiningers im Onlinekatalog des Archivs Frau und MusikNormdaten Person GND 1115252879 lobid OGND AKS VIAF 1354147605341857760008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feininger LoreALTERNATIVNAMEN Feininger Eleonore Feininger Leonore Helene Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche FotografinGEBURTSDATUM 14 Dezember 1901GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 8 November 1991STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lore Feininger amp oldid 225042405