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Die evangelisch lutherische Loquarder Kirche liegt im ostfriesischen Wurtendorf Loquard in der Krummhorn Kirche SudseiteKirche Nordseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Loquarder Kirche wurde in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts im Zentrum der Dorfwarft errichtet Bis zur Reformation gehorte sie zum Bistum Munster Der ursprungliche Baukorper war kurzer als das heutige Gebaude Am Ende des 15 Jahrhunderts wurde im Westen ein Turm angebaut der in der Folgezeit als Seezeichen diente Eine Darstellung dieses Bauwerks mit spitzem Turm ist auf der Abendmahlskanne von 1710 erhalten Wahrend der Weihnachtsflut wurde dieser im Jahr 1717 durch Orkanboen so schwer beschadigt dass die oberen Stockwerke abgebrochen werden mussten Der Kirchturm wurde so auf die Hohe des Kirchendachs und das Untergeschoss dabei mit in den Kirchenraum einbezogen 1 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Giebelwand Ostseite nbsp Blick ins Kirchenschiff Das Loquarder Gotteshaus ist eine Rechteck Einraumkirche aus Backstein die im Stil der Romanik errichtet wurde Sie weist eine Lange von 34 2 m und eine Breite von 9 7 m auf Zu Zeiten ihrer Erbauung wurde die Kirche durch Portale im Norden und Suden betreten die heute vermauert sind Sie wurden verlegt nachdem der Westturm errichtet wurde in dem sich seither das Westportal als Haupteingang befindet Am Westende des Bauwerks befindet sich ein Dachreiter 1 Die Ostwand ist durch eine gestaffelte Dreifenstergruppe im Zentrum sowie zwei flankierende Blenden gegliedert In der Nordwand blieben die vier ursprunglichen kleinen Spitzbogenfenster erhalten Sie ist zudem mit einem Mauerrucksprung und zwischen den Fenstern angeordnete Lisenen verziert Die Fenster der Sudwand wurden nach der Reformation erweitert um mehr Licht in das Innere der Kirche zu lassen Ein im Osten der Sudwand einst vorhandenes Hagioskop ist heute vermauert 2 Die Westwand wird von dem spitzbogigen Portal eingenommen Dieses ist mit einem rechteckigen Rahmen umfasst Oberhalb der Tur befinden sich funf Kleeblattblenden und unmittelbar daruber die Fragmente einer Rosette 1 Ursprunglich war die Kirche mit vier quadratischen Jochen uberwolbt von denen das ostliche uber dem Chorraum erhalten blieb Eine heute noch vorhandene Treppe in der Westwand fuhrte einst wahrscheinlich auf den spater verkurzten Kirchturm In den Nischen im ostlichen Teil des Bauwerks wurde einst das Altargerat aufbewahrt 1 Sudlich des Hauptbaus befindet sich der freistehende Glockenstuhl des Parallelmauertyps Er wurde ebenfalls im Stil der Romanik errichtet und wird wie das Kirchenschiff auf die zweite Halfte des 13 Jahrhunderts datiert 3 Ausstattung Bearbeiten nbsp Altar nbsp TaufsteinDer bedeutendste Ausstattungsgegenstand ist der Altar Er ist einer von nur sieben Schnitzaltaren aus der Zeit des spaten Mittelalters die in Ostfriesland erhalten blieben Er steht auf einem im Jahre 1964 von der Ostwand in den Chorbereich vorgezogenen Stipes Das Retabel besteht aus Eichenholz und entstand um 1510 in einer flandrischen Werkstatt und wurde wahrscheinlich vom ortlichen Hauptling Viktor Freese gestiftet 4 Der uberhohte Mittelteil weist eine Breite von etwa 0 90 m auf und ist mit gotischen Baldachinen bedacht 4 Der Schrein ist 1 73 m breit und 2 59 m hoch Dargestellt sind funf Szenen aus der Passion Christi in kontinuierlicher Abfolge ohne architektonische Zwischengliederung Beginnend oben links sind dies Jesus vor Pontius Pilatus die Kreuztragung unten links die Kreuzigung auf dem Kalvarienberg Mitte unten die Kreuzabnahme oben rechts sowie die Grablegung Christi unten rechts 4 Kreuz und Korpus waren jahrelang nicht mehr vorhanden Sie wurden im Jahre 1973 durch einen Oberammergauer Kunstler neu geschaffen und von dem Bildhauer Bruggemann Winsen an der Luhr eingefugt 5 Die Predella hat eine Breite von 1 8 m und eine Hohe von 0 68 m Sie ist mit einem Faltwerk verziert die Ahnlichkeiten mit der Orgelempore im benachbarten Rysum aufweist 4 Der fragmentarisch erhaltene Taufstein der Kirche entstand um 1200 aus Bentheimer Sandstein im Stil der Romanik Er zahlt nicht zu den ursprunglichen Ausstattungsgegenstanden sondern wurde 1965 von der lutherischen Gemeinde Westerholt gestiftet nachdem er dort jahrelang im Pfarrgarten lag Das stark beschadigte und spater erganzte Taufbecken ruht auf vier stilisierten Lowen Taufschale und der Taufsteindeckel aus Messing mit einem Knauf aus Bergkristall sind ein Werk der Firma Marby aus Brunninghausen 5 Die schlichte Kanzel wurde 1732 geschaffen Kastengestuhl und Ostempore sind ebenfalls schlicht gehalten 6 An der Nordwand befindet sich ein Portratgrabstein von Conrad van Vaerel aus dem Jahr 1546 1793 schuf Hinrich Just Muller eine Orgel von der noch der Prospekt erhalten ist Dahinter baute die Firma Alfred Fuhrer 1966 67 ein neues Werk mit acht Registern 7 Ein uber dem Schlusselloch befindlicher Schwan weist symbolisch auf Martin Luther Siehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHans Bernd Rodiger Heinz Ramm Friesische Kirchen im Auricherland Norderland Brokmerland und im Krummhorn Band 2 Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 2 Auflage 1983 S 74 f Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 148 158 ff 163 168 207 212 216 ff 223 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Loquarder Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ev luth Kirchenkreis Emden Leer Loquard Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Loquard PDF Datei 39 kB Genealogie Forum Loquard Orgel auf Nomine e V Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Loquard PDF Datei 39 kB Ingeborg Noldeke Verborgene Schatze in ostfriesischen Dorfkirchen Hagioskope Lettner und Sarkophagdeckel Unbeachtete Details aus dem Mittelalter Isensee Verlag Oldenburg 2014 ISBN 978 3 7308 1048 4 S 98 ff Georg Dehio Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Auflage Neubearbeitung stark erweiterte Ausgabe Munchen Berlin 1 Januar 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 865 a b c d Herbert R Marwede Vorreformatorische Altare in Ost Friesland PDF 1 3 MB Dissertation Hamburg 2006 S 188ff a b Ev luth Kirchenkreis Emden Leer Loquard Memento des Originals vom 25 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirche emden leer de eingesehen am 16 Mai 2011 Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 72 Orgel auf NOMINE e V gesehen am 23 April 2011 53 39025 7 04525 Koordinaten 53 23 24 9 N 7 2 42 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loquarder Kirche amp oldid 228921710