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Die evangelisch lutherische Westerholter Kirche im Hauptort der Gemeinde Westerholt einem Teil der Samtgemeinde Holtriem in Ostfriesland ist eine Saalkirche mit separat errichtetem Glockenturm Sie wurde um 1250 1270 mit einer Apsis errichtet die nicht erhalten ist und im 15 Jahrhundert stark befestigt worden war Seit 2009 heisst die Kirche in Westerholt Friedenskirche 1 Westerholter Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde zwischen 1250 und 1270 auf einer kunstlich aufgeschutteten etwa funf Meter hohen Warft am alten Heer und Postweg von Norden nach Esens errichtet Ursprunglich nannte man sie aufgrund ihrer freien Lage zwischen den Dorfern Terheide und Westerholt auch Elende Kirche 1 Der ursprungliche Schutzpatron der Kirche ist unbekannt Seit dem 13 Jahrhundert war Westerholt mit seiner Kirche Hauptort des gleichnamigen Kirchspiels Dieses war der Propstei Ochtersum im Bistum Bremen angegliedert Im spaten 15 Jahrhundert wurde sie von Hero Ohmken zur Wehrkirche ausgebaut und diente mit Wehranlagen umgeben der ortlichen Bevolkerung als Schutzburg und als Basis der Harlinger Hauptlinge in ihren Auseinandersetzungen mit den ostfriesischen Grafen Im spaten Mittelalter gehorte das Kirchspiel zum Harlingerland Im Zuge der Sachsischen Fehde wurde die Wehrkirche im Jahr 1496 durch ostfriesische Truppen des Grafen Edzard I belagert nachdem sich in der Kirche Harlingerlander verschanzt hatten Da die Verteidiger nicht aufgaben liess Graf Edzard die Kirche sturmen und die 180 Mann starke Besatzung nach Aurich abfuhren 1 So gelangte das Kirchspiel kurzzeitig in den Herrschaftsbereich des ostfriesischen Grafen der hier umgehend die Reformation einfuhrte Nachdem der katholische Verbundete Balthasar von Esens das Gebiet zuruckerobert hatte begann die Gegenreformation die jedoch nach dessen Tod im Jahre 1538 wieder gestoppt wurde Seither ist die Gemeinde evangelisch Um 1800 war die ursprungliche Apsis so baufallig dass sie abgerissen wurde Ubrig blieben zwei Mauerstumpfe an der Ostwand Im Laufe der Jahrhunderte wurden auch die ursprunglichen Eingange der Kirche vermauert zwei rundbogige Portale mit Rahmungen aus Quadern mit einfachem rechteckigen Rucksprung Heute erfolgt der Eingang durch ein neues Westportal 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Hagioskop der Friedenskirche Sudseite aussen westl Die Kirche weist eine Lange von 28 1 Metern und eine Hohe von 7 Metern auf Ihre Mauern ruhen auf grossen Granitquadern und sind bis 1 25 Meter stark Sie wurde aus Backsteinen auf einem bundigen Quadersockel erbaut Beim Bau wurden Backsteine im Klosterformat verwendet die in einem wilden Verband mit Viertelsteinen verbaut wurden Die Langsseiten der Kirche sind durch drei Rundbogenfenster gegliedert die aussen einen eingelegten Rundstab innen einen rechteckigen Rucksprung haben Auf der Sudseite wurden vier neue Fenster in unregelmassigen Abstanden eingebrochen vorhanden sind auch noch zwei nachtraglich geoffnete Hagioskope 3 In halber Mauerhohe setzten an den Ecken und zwischen den Fenstern Mauerblenden Lisenen an ein Konsolfries aus gekehlten Viertelsteinen bildet den oberen Mauerabschluss Im mit Spitzbogenblenden geschmuckten Westgiebel ist ein Ochsenauge Okulus eingelassen 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Rohlfs Orgel von 1842Die Ausstattung der Kirche ist von uberregionaler kunsthistorischer Bedeutung Die holzerne Kanzel zahlt zu den altesten in Ostfriesland Sie ist mit einem spatgotischen Faltwerk aus dem 16 Jahrhundert versehen und wird von einem Wappen geziert vermutlich dem Wappen eines ostfriesischen Hauptlings oder Furstenhauses Der Schalldeckel wurde im 18 Jahrhundert zugefugt 1 An der Sudwand der Kirche sind Reste mittelalterlicher Malerei sichtbar Von der weiteren ursprunglichen Ausstattung der Kirche ist nichts erhalten 1 Orgel BearbeitenDie Kirchenorgel wurde vom Esenser Orgelbauer Arnold Rohlfs in den Jahren 1840 1842 errichtet Beim Einbau der Orgel wurde eine Wand abgerissen die quer durch die Kirche fuhrte und auf der 12 Apostel Statuen standen Uber den Verbleib der Statuen ist nichts bekannt 4 Der Standort der Orgel war zunachst eine Empore vor dem Chor im Osten Durch die Orgel sind Chor und Altar verdeckt hiess es in der Kirchenbeschreibung von 1860 Um 1900 wurde die Empore mitsamt der Orgel auf die Westseite versetzt Die einmanualige Orgel mit angehangtem Pedal und acht Registern ist weitgehend erhalten und wurde 1988 89 von Martin Haspelmath restauriert Die Disposition lautet wie folgt 5 6 I Manual C d3Gedact 8 Flotetraverse 8 Principal 4 Rohrflote 4 Nassat 3 Octav 2 Mixtur IIITrompete B D 8 Pedal C d1angehangtKoppeln I PSiehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 68 f 136 Gottfried Kiesow Bauschaden durch Windlasten und schlechte Bodenverhaltnisse in Kulturgeschichte sehen lernen Band 1 11 Auflage Verlag Monumente Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Bonn 2011 ISBN 978 3 936942 03 3 S 59 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Westerholter Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Kirchenkreis Harlingerland Friedenskirche Christian R Salewski Westerholt Verwaltungssitz der Samtgemeinde Holtriem Landkreis Wittmund PDF Datei 92 kB Genealogie Forum Westerholt Sehenswurdigkeiten in und um Holtriem Die ev luth Kirche in Westerholt Gelaut der Friedenskirche Westerholt abgerufen am 7 September 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Die ev luth Kirche in Westerholt abgerufen am 26 April 2019 a b Christian R Salewski Westerholt Verwaltungssitz der Samtgemeinde Holtriem Landkreis Wittmund PDF Datei 92 kB abgerufen am 25 Marz 2015 Ingeborg Noldeke Verborgene Schatze in ostfriesischen Dorfkirchen Hagioskope Lettner und Sarkophagdeckel Unbeachtete Details aus dem Mittelalter Isensee Verlag Oldenburg 2014 ISBN 978 3 7308 1048 4 S 137 f Harm Poppen Von der Elendskirche zur Friedenskirche Westerholt abgerufen am 25 Marz 2015 Reinhard Ruge NOMINE e V Westerholt Ev luth Kirche Orgel von Arnold Rohlfs 1840 42 abgerufen am 25 Marz 2015 Westerholt Ostfriesland Evangelisch Lutherische Kirche In de Orgelsite Abgerufen am 12 Dezember 2022 niederlandisch 53 591097 7 458193 Koordinaten 53 35 27 9 N 7 27 29 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Westerholter Kirche amp oldid 236645843