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Die Liste der Gerechten unter den Volkern aus Nordmazedonien fuhrt in alphabetischer Reihenfolge diejenigen slawischen Mazedonier auf die von der Gedenkstatte Yad Vashem mit dem Titel Gerechter unter den Volkern geehrt wurden Der Garten der Gerechten unter den Volkern Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Liste 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenZwischen 1918 und 1941 war Vardar Mazedonien Teil des Konigreich Jugoslawiens Im Marz 1941 wurde Bulgarien ein Verbundeter der Achsenmachte 1 und im April 1941 ruckte die bulgarische Armee in Vardar Mazedonien ein Die bulgarischen Behorden verabschiedeten bereits im Januar 1941 ein antisemitisches Gesetz mit der Bezeichnung Gesetz zum Schutz der Nation 1 das ab April auch in Vardar Mazedonien angewendet wurde Am 4 Oktober 1941 erliessen die Behorden ein Gesetz das Juden jegliche Form des Handels verbot und sie zwang ihre Geschafte an Nicht Juden zu verkaufen 2 Die Bulgaren ghettoisierten daraufhin die Juden von Bitola und zwangen sie aus den judischen Vierteln der Stadt die relativ wohlhabend waren in die armeren Stadtteile umzuziehen 2 Im Laufe des Jahres 1942 verhangten sie immer hartere Massnahmen gegen die Juden unter ihrer Kontrolle in Vardar Mazedonien sowie im besetzten Nordgriechenland Die bulgarische Regierung verlangte u a dass alle judischen Haushalte 20 Prozent des Wertes ihres gesamten Vermogens abtreten mussten 2 Im Hinblick auf die von Nazideutschland gewunschte Deportation der nicht bulgarischen mazedonischen Juden zogerte die bulgarische Regierung zunachst den deutschen Aufforderungen nachzukommen und erkundigte sich Ende 1942 und Anfang 1943 auf dem diplomatischen Weg uber die Schweiz ob es moglich sei diese Juden mit Schiffen uber das Schwarze Meer in das britisch kontrollierte Palastina zu deportieren anstatt sie mit Zugen in Konzentrationslager zu bringen Dieser Antrag wurde jedoch vom britischen Aussenminister Anthony Eden abgelehnt 3 Nach diesem diplomatischen Misserfolg gab die bulgarische Regierung schliesslich den deutschen Forderungen nach die nicht bulgarischen Juden den deutschen Nazi Behorden auszuliefern und sie so in den Tod zu schicken 2 Daraufhin wurde am fruhen Morgen des 11 Marz 1943 die gesamte judische Bevolkerung von Skopje Bitola und Stip durch die bulgarische Polizei unter Aufsicht der SS zusammengetrieben 4 2 Insgesamt 7 215 Juden wurden in ein provisorisches Internierungslager in Skopje gebracht 2 5 Die Deportierten wurden 11 Tage lang unter engen und schmutzigen Bedingungen in vier Lagerhallen des Tabakkonzerns Monopol in Skopje gefangen gehalten dann an die rumanische Grenze an die Donau transportiert und von dort in Zugen in das von Deutschland errichtete Vernichtungslager Treblinka im besetzten Polen transportiert 2 1 6 7 Nur ein paar Dutzend Juden aus Bitola konnten sich der Deportation entziehen und vier entkamen aus dem Durchgangslager Keiner der 3 276 Juden aus Bitola die nach Treblinka deportiert wurden uberlebte 8 Durch die Deportationen wurden die judischen Gemeinden im bulgarisch kontrollierten Jugoslawien und in Griechenland fast vollstandig ausgeloscht Nach der Befreiung Vardar Mazedoniens im Jahr 1944 betrug die Gesamtzahl der uberlebenden Juden nach Angaben der Gesellschaft der judischen Gemeinden in Jugoslawien 419 9 Die meisten uberlebten indem sie sich versteckten oder mit den jugoslawischen Partisanen kampften 4 Von denen die in die Todeslager transportiert wurden uberlebte niemand 5 Israel hat nach der Staatsgrundung 1948 den Ehrentitel Gerechter unter den Volkern hebraisch חסיד אומות העולם Chassid Umot ha Olam eingefuhrt um nichtjudische Einzelpersonen zu ehren die unter nationalsozialistischer Herrschaft wahrend des Zweiten Weltkriegs ihr Leben einsetzten um Juden vor der Ermordung zu retten 10 Zehn Nordmazedonier und Nordmazedonierinnen erhielten bisher fur die Rettung judischer Mitburger den Titel Gerechter unter den Volkern 11 Liste BearbeitenDie Liste ist alphabetisch nach Nachnamen geordnet Hinter dem Namen ist jeweils das Geburtsdatum das Sterbedatum der Ort der Rettung der Grund der Ehrung und das Jahr der Ehrung angegeben Name Geboren Gestorben Ort der Rettung Grund der Ehrung JahrBoris Altiparmak Bitola Boris Altiparmak ein Mitglied des antifaschistischen Widerstands und seine Frau Vaska Altiparmak versteckten in ihrem Haus oder anderen Verstecken in Bitola ab Marz 1943 als die Massenverhaftungen der judischen Bevolkerung begann insgesamt funf judische Mitburger Sie versorgten sie mit Lebensmitteln und vermittelten ihnen Kontakte zu Partisanen die in der Region operierten 12 1989Vaska Altiparmak Bitola 1989Smiljan Franjo Cekada 29 Aug 1902 18 Jan 1976 Skopje Dr Smiljan Franjo Cekada war seit August 1940 Bischof von Skopje Als am 11 Marz 1943 zur Vorbereitung der Deportation in die Vernichtungslager mehr als 7 000 mazedonische Juden zusammengetrieben und in die Lagerhallen des Tabakkonzerns Monopol in Skopje gebracht wurden sandte Cekada einen Protestbrief an den Polizeikommandanten von Skopje Asen Bogdanow in dem er die Freilassung der Juden forderte Der Bischof riskierte sein Leben nicht nur indem er sich offen gegen die Nazis stellte sondern er versteckte auch mindestens funf judische Kinder in den Raumlichkeiten der katholischen Kirche in Skopje und spater in den katholischen Klostern Letnica und Janjevo Unter den Kindern die durch sein Eingreifen gerettet wurden waren Shaul Gattegno Albert Mussafia und Erica Weingruber 13 2010Pandora Hadzi Mitkov Skopje Dr Todor Hadzi Mitkov ein mazedonischer Tierarzt und seine Frau Pandora Hadzi Mitkov versteckten in ihrem Haus in Skopje ab Marz 1943 kurz bevor die Deportationen begannen die befreundete judische Familie Frances Mois Frances seine Frau Vinka Frances seine Mutter Esther Frances und die Kinder Marcel Frances und Eni Frances Auch organisierten sie ein weiteres Versteck am Stadtrand von Skopje bei Trajko Ribarev Todor Hadzi Mitkovs Schwager und seiner Frau Dragica Ribarev beschafften falsche Papiere und organisierten die Flucht der Familie Frances 14 1976Todor Hadzi Mitkov Skopje 1976Dragica Ribarev Skopje Trajko Ribarev der Schwager von Todor Hadzi Mitkovs und seiner Frau Dragica Ribarev versteckten 1943 in ihrem Haus am Rande von Skopje fur ein paar Tage die judische Familie Frances Mois Frances seine Frau Vinka Frances seine Mutter Esther Frances und die Kinder Marcel Frances und Eni Frances 15 1976Trajko Ribarev Skopje 1976Stojan M Siljanovski Bitola Stojan Bogoja Siljanovski ein Mitglied des Widerstands gegen die Besetzung durch Bulgarien im Zweiten Weltkrieg war Besitzer eines kleinen Tabakladens im Zentrum von Bitola gegenuber der bulgarischen Polizeistation Hier versteckte er ab dem 10 Marz 1943 dem Vorabend der Deportation der mazedonischen Juden die funf judischen Madchen Roza Kamhi Rusa Estreja Ovadija Mara Zamila Kolonomos Cveta Estreja Levi Lena und Adela Faradji Kata Am folgenden Tag kamen drei weitere judische Madchen hinzu Alle acht Madchen blieben drei Wochen in dem Versteck und wurden von Siljanovski mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt 16 1989Blaga Todorov Skopje Aleksandar Todorov und seine Frau Blaga Todorov aus Skopje waren Freunde und Geschaftspartner von Aaron Behar und Rivka Behar die eine kleine Tochter Bienvenita Betty Behar hatten Als sich nach der Annexion Mazedoniens durch Bulgarien 1941 die Situation der judischen Bevolkerung massiv verschlechterte besorgte Aleksandar Todorov fur die Behars falsche Ausweispapiere um ihnen die Flucht nach Albanien zu ermoglichen Doch die Flucht scheiterte und Aaron Behar und Rivka Behar folgten dem Befehl sich an einem Sammelpunkt zu melden von wo aus sie in ein Arbeitslager geschickt werden sollten Dies fuhrte zu ihrer Deportation nach Treblinka und ihrer Ermordung Ihre Tochter Betty Behar blieb bei den Todorovs die ihren Namen in Kristina anderten und sie wie ihre eigene Tochter aufzogen Als Geruchte aufkamen dass die Todorovs ein judisches Kind beherbergten fanden sie ein Versteck fur das Kind bei Verwandten in einem der umliegenden Dorfer 17 1980Aleksandar Todorov Skopje 1980Siehe auch BearbeitenAtanas Kostow Nordmazedonien Geschichte Nordmazedoniens Geschichte der Juden in Nordmazedonien Liste der Gerechten unter den Volkern aus BulgarienWeblinks BearbeitenHomepage von Yad Vashem Internationale Holocaust Gedenkstatte Startseite von Yad Vashem Die Gerechten unter den Volkern Ubersicht Gerechte unter den Volkern aus Nordmazedonien Startseite der Righteous Among the Nations DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten a b c Holocaust Encyclopedia Bulgaria United States Holocaust Memorial Museum abgerufen am 19 Dezember 2022 englisch a b c d e f g Mark Cohen The Holocaust in Macedonia Deportation of Monastir Jewry In encyclopedia ushmm org Abgerufen am 18 Dezember 2022 englisch Howard M Sachar Alfred A Knopf A History of Israel From the Rise of Zionism to Our Time New York 2007 S 238 a b Zhidas Daskalovski Remembering the Past Jewish culture battling for survival in Macedonia Abgerufen am 17 Dezember 2022 englisch a b Zamila Kolonomis Bera Veskovic Vangeli Macedonian Jews in World War II 1941 1945 Collection of documents Vol I and Vol II Skopje 1986 Vera Rich Bulgaria Shadows of the holocaust In The Lancet Vol 337 Issue 8750 S 1152 Interview with Shela Altaraz Holocaust Survivor In www yadvashem org Abgerufen am 19 Dezember 2022 englisch Jewish Community of Monastir A Community in Flux Abgerufen am 19 Dezember 2022 englisch David Pipera Jewish Almanach 1968 1970 Society of Jewish Communities in Yugoslavia Serbo Croatian David Pipera Јevreјski almanah 1968 1970 Savez јevreјskih opshtina Јugoslaviјe Uber das Programm Abgerufen am 28 Januar 2022 Righteous Among the Nations Honored by Yad Vashem by 1 January 2020 Abgerufen am 13 April 2021 englisch Altiparmak Boris amp Vaska The Yad Vashem Righteous Among the Nations Database Cekada Franjo The Yad Vashem Righteous Among the Nations Database Mitkov Todor amp Pandora The Yad Vashem Righteous Among the Nations Database Ribarev Trajko amp Dragica The Yad Vashem Righteous Among the Nations Database Siljanovski Stojan The Yad Vashem Righteous Among the Nations Database Todorov Aleksandar amp Blaga The Yad Vashem Righteous Among the Nations Database Gerechter unter den Volkern Albanien Armenien Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Brasilien Bulgarien Chile China Danemark Deutschland Ecuador El Salvador Estland Frankreich Georgien Griechenland Italien Japan Kroatien Kuba Lettland Litauen Luxemburg Moldau Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes Konigreich Vereinigte Staaten VietnamListe der Gerechten unter den Volkern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Gerechten unter den Volkern aus Nordmazedonien amp oldid 232068310