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Die romisch katholische Liebfrauenkirche niederlandisch Onze Lieve Vrouwekerk auch Onze Lieve Vrouw Geboortekerk ist eine fruhgotische Kirche im Ortsteil Pamele von Oudenaarde in der belgischen Provinz Ostflandern Sie steht unter Denkmalschutz 1 Liebfrauenkirche Oudenaarde NordostansichtInnenansichtBlick in das nordliche QuerhausTriptychon mit Darstellung der Schopfung J Snellinck 1609 Raffael Kopie der Madonna mit den Fisch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Innenbereich 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrei wurde 1110 gegrundet nach einer Urkunde von Bischof Odo von Kamerijk Nach der Umwandlung der Diozesen im Jahr 1559 gehorte sie zum Bistum Gent Die altesten Teile sind aus Tournai Kalkstein und Bruchstein die Teile aus dem 16 Jahrhundert aus Backstein und Sandstein erbaut Die Kirche ist ganz im Stil der Tournaier oder Scheldegotik gebaut und kann als ein charakteristisches Werk dieses Stils gelten Der Bau begann 1234 an der Ostseite mit Chor Umgang und Vierungspfeilern unter der Leitung des altesten namentlich genannten Baumeisters Flanderns Arnold van Binche Gedenkstein in der Chorwand 1835 hinter einer Bronzekopie verborgen Kurz darauf wurden Turm und Querschiff errichtet das Kirchenschiff wurde wahrscheinlich Ende des 13 Jahrhunderts gebaut Ende des 13 und Anfang des 14 Jahrhunderts wurde ein Umbau des nordlichen Querschiffs mit Vergrosserung der Fenster vorgenommen Die Gewolbe des Kirchenschiffs und des Querschiffs stammen aus der Zeit 1502 1516 In den Jahren 1523 1530 wurde das sudliche Kirchenschiff abgerissen und ein neues mit spatgotischen Seitenkapellen aus Balegem Sandstein erbaut ausserdem wurde eine kleine Sakristei im sudlichen Seitenschiff des Querschiffs angebaut 1561 erfolgte der Anbau eines Renaissance Portals an den nordlichen Querschiffsarm Nach dem Bildersturm 1566 1572 wurde im 17 Jahrhundert die Ausstattung erneuert und mehrere Reparaturen durchgefuhrt Spater um 1700 wurde die Sakramentskapelle die inzwischen verschwunden war an die Chorwand angebaut eine zweite Sakristei 1839 1841 und eine Vorhalle fur den Kalvarienberg an der Nordfassade des Querschiffs erstes Viertel des 19 Jahrhunderts Eine grundliche Restaurierung wurde unter der Leitung des Architekten A Van Assche in den Jahren 1877 1904 nach Entwurfen von 1871 durchgefuhrt einschliesslich des Abrisses des Renaissanceportals 1878 und des Anbaus einer neuen Sakristei Ausserdem erfolgten eine umfangreiche Restaurierung der Innenausstattung und die Erneuerung der Ausstattung von 1877 bis 1904 Wegen der nahen Schelde und unzureichender Fundamentierung sind Setzungen an Chor und Querschiff erkennbar weshalb die Standfestigkeit der Kirche denkmalpflegerisch uberwacht wird Nach kaiserlichem Erlass vom 9 Oktober 1784 wurde der umliegende Friedhof aufgelost und die Anlage als Park gestaltet und im Jahr 1849 mit einer heute verschwundenen Eisenkette zwischen erhaltenen Blausteinpfosten eingefriedet Beschreibung BearbeitenDer Grundriss zeigt eine dreischiffige basilikale Kirche mit einem vierjochigen Kirchenschiff und zwei jeweils zweijochigen Seitenkapellen gegen das sudliche Seitenschiff einem vorspringenden Querschiff mit drei Jochen im Norden und zwei Jochen im Suden einem runden Treppenturm im Winkel des sudlichen Querschiffs und dem Chor einem zweijochigen Chor und einer funfseitigen Apsis und einem Chorumgang sowie mit Sakristeien am sudlichen Querschiffsarm Der Westgiebel ist zwischen sich kreuzenden Strebepfeilern erbaut das Spitzbogenportal von Archivolten eingerahmt die auf Saulen mit Knospenkapitellen ruhen Daruber sind zwei Lanzettfenster angeordnet flankiert von kleinen Lanzettfenstern unter lanzettformigen Blindnischen Das Mittelschiff wird durch drei Fenster in Rundbogennischen erhellt die Seitenschiffe durch Spitzbogenfenster zwischen den Strebepfeilern Vor den Obergadenfenstern verlauft ein ausserer Laufgang Die Dacher der sudlichen Seitenkapellen haben je einen Dreieckgiebel der durch abgestufte Strebepfeiler getrennt ist die Fenster sind spitzbogig und mit gotischem Stabwerk vierfach unterteilt Der nordliche Querschiffarm Schelde Seite ist monumentaler gestaltet als der sudliche Querschiffarm Die Nordfassade des nordlichen Querschiffarms wird von Strebepfeilern flankiert die in runden Eckturmchen enden die fur die Scheldegotik charakteristisch sind und mit einer Arkade auf Saulen verziert sind das Fenster wurde um 1300 durch ein hohes spitzes Doppelfenster mit gotischem Masswerk und einer Rosette ersetzt die unter einem Rundbogen kombiniert sind die Ostfassade hat ein spitzbogiges dreifaches Fenster und eine Rosette ein Spitzbogenportal und ahnliche Obergadenfenster wie das Kirchenschiff Das sudliche Querschiff in der Ostfassade wird von zwei dreiteiligen Fenstern erhellt die in einem Rundbogen angeordnet sind Der achteckige Vierungsturm ist mit einem hohen Glockengeschoss mit gekuppelten Lanzettfenstern versehen der Ubergang vom quadratischen Unterbau zum achteckigen Oberbau wird durch Trompen vermittelt aussen durch dreieckige Schilde Die Fenster des Chors und des Umgangs in Form von Spitzbogenfenstern und dreiteiligen Fenstern mit Stabwerk typisch fur die Scheldegotik Ein runder Treppenturm ist im Winkel des sudlichen Querschiffs und des Chorumgangs angeordnet der zum Triforium fuhrt und uber das Triforium mit dem benachbarten Treppenturm in der Sudostecke des Querschiffsarms verbunden ist der auf der Hohe des Gesimses des Chorumgangs beginnt und zum ausseren Laufgang und zu den Dachboden fuhrt Innenbereich BearbeitenDie neugotische Polychromie wurde 1935 durch die heutige rote und ockerfarbene Bemalung in den Sudkapellen ersetzt Auf Saulen mit achteckigen Basen und blattformigen Kapitellen ruhen spitzbogige Arkaden uber denen sich ein Triforium mit Spitzbogen aus Tournai Stein befindet Die Raumteile sind mit Kreuzrippengewolbe und spitzen Gurtbogen auf Saulchen mit Kohlblattkapitellen geschlossen Im Mittelschiff sind weiss verputzte Ziegelgewolbe eingezogen im nordlichen Seitenschiff wahrscheinlich aus dem ersten Viertel des 16 Jahrhunderts im sudlichen Seitenschiff und den Seitenkapellen sind die Gewolbe unverputzt Die Gewolberippen des Kirchenschiffs des sudlichen Seitenschiffs und des Querschiffs bestehen aus Sandstein mit Hartsteinsockeln auf Saulen mit Knospenkapitellen die Trager der sudlichen Kapellen sind mit Sandsteinimitat verputzt Die Gewolbe und Rippen des Chors des Kreuzgangs und der Vierung sind aus Tournai Stein mit Ausnahme von zwei restaurierten Jochen Gebundelte Vierungspfeiler mit Kohlblattkapitellen und doppeltem Blattkranz tragen den Vierungsturm Zwischen dem Chor und dem Umgang befinden sich ebenfalls profilierte Spitzbogen auf Saulen mit doppelten Blattkranzen Die Marmorverkleidung der Kreuzwegstationen stammt aus dem Jahr 1935 Der Dachstuhl aus dem 13 Jahrhundert ist vollstandig erhalten Ausstattung BearbeitenEin gemaltes Triptychon mit der Schopfung wurde von J Snellinck 1609 als Altarbild des Hauptaltars angefertigt und steht heute in der Sudkapelle Unserer Lieben Frau von der Scapula weiterhin die Gemalde Taufe des heiligen Augustinus durch den heiligen Ambrosius von Mailand von 1653 und Auffindung des Kreuzes durch die heilige Helena von Simon De Pape 1672 ursprunglich im Busserkloster Zu den weiteren Gemalde gehoren eine fruhe Kopie der Madonna mit dem Fisch von Raffael aus dem 16 Jahrhundert Der heilige Ignatius von Loyola nach Rubens und Der heilige Stanislaus Kostka beide aus dem 17 Jahrhundert und aus dem Jesuitenkloster sowie Der heilige Simon Stock empfangt das Skapulier der Muttergottes vom Karmel eine Grisaille aus dem 17 Jahrhundert Zu den Skulpturen gehort eine mehrfarbige Holzstatue der Madonna vom Wasser oder Ter Walle wahrscheinlich aus dem 16 Jahrhundert und angeblich aus der Ende des 19 Jahrhunderts abgerissenen Ten Walle Kapelle am heutigen Louise Mariekaai verschiedene Holzstatuen aus dem 17 und 18 Jahrhundert Im Chor sind acht Statuen unter einem Baldachin von J Carbon nach einem Entwurf von A Van Assche von 1883 zu erwahnen Das holzerne Triumphkreuz von Alois De Beule stammt aus dem Jahr 1906 Der Hochaltar mit Marmorstufen ist mit Sockel Grabmal und einem Tisch aus Hartstein versehen das Retabel aus Sandstein und der Tabernakel aus vergoldeter Eiche des Architekten A Van Assche von 1880 82 wurden nach einem Entwurf von 1878 ausgefuhrt Die Seitenaltare aus Blaustein mit Sandsteinretabeln von A Van Assche sind im neugotischen Stil von 1880 gestaltet Zwei holzerne neugotische Retabel auf Marmoraltartischen stehen in den sudlichen Kapellen die der Muttergottes vom Skapulier bzw der Muttergottes der sieben Schmerzen gewidmet sind nach einem Entwurf von A Van Assche aus dem Jahr 1883 Das neogotische Chorgestuhl aus Eiche 1880 die Kommunionbank 1880 und Kanzel 1884 wurden nach einem Entwurf von A Van Assche ausgefuhrt Der Renaissance Beichtstuhl aus Eichenholz stammt aus dem 17 Jahrhundert und zwei neugotische Beichtstuhle aus Mahagoni und Eiche aus dem 19 Jahrhundert Die Orgel stammt ursprunglich von O Schyven Brussel 1886 das Orgelgehause wurde von J Vossaert Blanchard nach einem Entwurf von A Van Assche geschaffen Das Marmortaufbecken mit Kupferdeckel stammt aus dem 18 oder 19 Jahrhundert Verblichene Wandmalereien aus dem 14 oder 15 Jahrhundert sind am sudwestlichen Vierungspfeiler erhalten Der Lehrsaal und der Seitenvorbau wurden 1884 von A Van Assche im neugotischen Stil entworfen der Eingangsvorbau im nordlichen Querschiff ist von 1893 Die neogotische Chorschranke zwischen Chor und Chorumgang aus Eisen wurde nach einem Entwurf von A Van Assche von 1885 ausgefuhrt von M Vanderbrugge und V Warie Auf Kupfer gemalte Kreuzwegstationen in einem Rahmen aus Blaustein von F Coppejans 1911 20 befinden sich im Chorumgang Glasmalereien von G Ladon im neugotischen Stil umfassen funfundzwanzig Glasfenster im Chorumgang 1935 siebzehn Obergadenfenster im Chor 1935 und eines im doppelten Dreipass des nordlichen Querschiffarms 1934 Die Glasmalereien in den Sudkapellen wurden von J Dobbelaere im Jahr 1909 geschaffen Weitere Glasmalereien wurden nach einem Entwurf von A Deloore aus den Jahren 1958 60 gestaltet nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Die Hauptgraber die sich derzeit auf beiden Seiten des Portals an der Westwand befinden sind von Josse de Joigny Herr von Oudenaarde erster ber von Flandern Baron von Pamele und der Region zwischen Marke und Ronne der 1504 starb und seiner Frau Iosine van Rokeghem und von Ritter Philippe de Locquenghien Herr von Oudenaarde erster ber von Flandern und Baron von Pamele und der Region zwischen Marke und Ronne der 1620 starb und seiner Frau Valerie de Cotereau Zahlreiche Grabsteine sind vor allem im Boden der Sudkapelle gruppiert Vier Grabsteine befinden sich in der nordlichen Aussenmauer Literatur BearbeitenChris Bogaert Kathleen Lanclus Anja Tack Mieke Verbeeck Inventaris van het cultuurbezit in Belgie Architectuur Provincie Oost Vlaanderen Arrondissement Oudenaarde Stad Oudenaarde met fusiegemeenten Bouwen door de eeuwen heen in Vlaanderen 15N1 Brussel Turnhout 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Onze Lieve Vrouw Geboortekerk Pamele Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbeschreibung auf der Website von OudenaardeEinzelnachweise Bearbeiten Die Beschreibung basiert wesentlich auf dem Eintrag im belgischen Denkmalregister50 8406 3 6075 Koordinaten 50 50 26 2 N 3 36 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenkirche Oudenaarde amp oldid 218097706