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Die Leuchtkraftfunktion planetarischer Nebel kurz PNLF von englisch Planetary Nebula Luminosity Function ist eine Methode der Astronomie zur Entfernungsbestimmung von Galaxien Sie beruht auf einer universellen Leuchtkraftverteilung planetarischer Nebel im Bereich der verbotenen Emissionslinie OIII Mit Hilfe der PNLF konnen mit heutiger Technik Entfernungen bis zu 25 Megaparsec mit einer Genauigkeit von 10 Prozent bestimmt werden Die meisten Sterne mit einer Ursprungsmasse von einer bis acht Sonnenmassen durchlaufen bevor sie sich in einen Weissen Zwerg entwickeln eine Phase als planetarischer Nebel Wahrend dieser Zeit kann der Nebel die UV Strahlung des Post AGB Sterns sehr effektiv in optische Strahlung umsetzen Dabei werden bis zu 15 Prozent der UV Strahlung in der OIII Emissionslinie mit einer Wellenlange von 5007 Angstrom abgestrahlt Zur Bestimmung der Leuchtkraftfunktion von planetarischen Nebeln einer Galaxie wird die Galaxie mit einem schmalbandigen Filter um 5007 Angstrom aufgenommen anschliessend wird das Kontinuum der Galaxie mit einem breitbandigen Filter aufgenommen Alle Quellen die im schmalbandigen Filter nachgewiesen werden konnen und im Kontinuum unterhalb der Nachweisgrenze liegen sind Kandidaten fur planetarische Nebel Bei den Kandidaten kann es sich auch noch um H II Gebiete Supernovauberreste oder im Hintergrund liegende Lyman Alpha Galaxien handeln Diese Objekte konnen jedoch ausgeschlossen werden da sie auch starke Emitter im Bereich anderer Linien sind Als letzter Schritt muss noch die Extinktion innerhalb der Milchstrasse und der Galaxie herausgerechnet werden Die Verteilung der Helligkeiten der planetarischen Nebel sowie ihre maximale Helligkeit hangt nicht ab vom Galaxientyp der Metallizitat oder dem Alter der Sterne sondern ist universell Die Unabhangigkeit von der Metallizitat entsteht dadurch dass bei einem geringeren Sauerstoffgehalt die Elektronentemperatur des Plasmas sich mangels Kuhlung erhoht was zu einer erhohten Kollisionsrate der Ionen fuhrt und die geringere Dichte im Nebel annahernd kompensiert Die Physik hinter der Altersunabhangigkeit der PNLF ist dagegen nicht verstanden da altere Sterne Weisse Zwerge mit einer geringeren Masse und geringeren UV Leuchtkraft erzeugen Innerhalb einer Entfernung von 25 Megaparsec erreicht die PNLF eine Genauigkeit von 10 Prozent Wird nur die maximale Helligkeit planetarischer Nebel betrachtet kann die Methode auch bis zu Entfernungen von 80 bis 100 Megaparsec ausgedehnt werden wobei sich der Fehler aber mehr als verdoppelt Gegenuber der Surface Brightness Fluctuation Methode liefert die Planetary Nebula Luminosity Function systematisch eine um zehn Prozent grossere Distanz Literatur BearbeitenMagda Arnaboldi Alessia Longobardi Ortwin Gerhard S Okamura The Planetary Nebulae Luminosity Function and distances to Virgo Hydra I and Coma clusters In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1212 0652v1 Robin Ciardullo The Planetary Nebula Luminosity Function at the Dawn of Gaia In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1203 5551v1 Robin Ciardullo The Planetary Nebula Luminosity Function Pieces of the Puzzle In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2009 arxiv 0909 4356v1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leuchtkraftfunktion planetarischer Nebel amp oldid 214709867