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Leopold Wurtenberger 2 September 1846 in Dettighofen 15 Oktober 1886 in Karlsruhe war ein deutscher Geologe Palaontologe Mineraloge und Heimatforscher Inhaltsverzeichnis 1 Studium und Beruf 2 Ringen um Anerkennung 3 Werk 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseStudium und Beruf BearbeitenLeopold Wurtenberger war ein Sohn von Franz Joseph Wurtenberger und begleitete seinen Vater auf dessen Exkursionen Er besuchte nach der Sekundarschulzeit in der Schweiz das Polytechnikum in Karlsruhe und studierte Geologie Mineralogie Chemie und Mathematik Aus finanziellen Grunden konnte er das Studium nicht abschliessen 1866 67 war er dort als Assistent in der Mineralogie tatig 1874 wurde er in der Munzverwaltung Karlsruhe als Munzkontrolleur angestellt 1876 wechselte er in die standige Ausstellung landwirtschaftlicher Lehrmittel Gerate und Maschinen beantragte jedoch noch im gleichen Jahr Urlaub wegen Krankheit und wurde 1877 entlassen 1881 bat er um Dienstaufnahme und wurde 1882 als Assistent in der meteorologischen Centralstation eingestellt 1 Auch sein Onkel Thomas Wurtenberger war ein Fossiliensammler der in Konstanz lebte und dessen Sammlung von Tertiarfossilien von der ETH Zurich gekauft wurde Ringen um Anerkennung BearbeitenZeit seines Lebens war er bemuht eine Anstellung als Wissenschaftler zu erlangen den ersehnten Titel eines Doktors erreichte er jedoch nicht in der Hauptsache offenbar durch finanzielle Grunde Bittbriefe schrieb er an Charles Darwin und erhielt einmalig 100 Pfund als Spende nachdem Darwin ein positives Urteil uber Wurtenberger bei Melchior Neumayr eingeholt hatte 2 1881 wandte er sich nochmals an Darwin mit der Bitte um ein Darlehen der ihm auch einen Barscheck in unbekannter Hohe schickte Ernst Haeckel bot ihm 1872 auf seine Bitte hin Unterstutzung an zur Erwerbung der Dissertation in Jena unter anderem wurdigte er ausdrucklich seine schriftliche Arbeit uber die Ammoniten als mehr als ausreichend empfahl ihm sogar etwas einfacheres einzureichen die Gebuhren fur die Dissertation an der Universitat Jena in Hohe von 65 Reichstaler und 65 Silbergroschen waren allerdings unverzichtbar im Voraus zu zahlen gewesen Am 15 Oktober 1886 starb er 3 Seine Arbeiten zur Erforschung des Klettgaujura sind bis heute anerkannt Werk BearbeitenWurtenberger legte eine Sammlung von rund 17 000 Objekten mit 1 000 Arten von Fossilien aus dem Klettgau an die er 1869 an den Staat Baden fur 1000 Gulden verkaufte Ausserdem erhielt er 100 Gulden fur eine geologisch landwirtschaftliche Relief Karte des Klettgau die auf der Ausstellung landwirtschaftlicher Lehrmittel in Karlsruhe 1869 eine Bronzemedaille erhielt Eine zweite danach angelegte Sammlung von Wurtenberger von rund 4 000 Objekten war in Dettighofen erhalten geblieben und befindet sich heute im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen Sein Werk uber Jura Ammoniten von 1880 die er schon 1872 fertiggestellt hatte und als Dissertation einreichen wollte enthalt eine der fruhesten auf Fossilien basierenden Stammtafeln Wie sein Vater und auch der Onkel 4 Thomas Wurtenberger war er Anhanger des Darwinismus Wurtenberger schickte seine Arbeit auch an Charles Robert Darwin der sich dafur brieflich bedankte Er ist auch bekannt fur die im Wesentlichen noch heute gultige geologische Erklarung des Rheinfalls bei Schaffhausen Seine letzten Publikationen galten entsprechend seiner Anstellung an der Wetterstation in Karlsruhe der Meteorologie Schriften Bearbeitenmit Franz Joseph Wurtenberger Der Weisse Jura im Klettgau und angrenzenden Randengebirge Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Carlsruhe Band 2 1866 S 11 68 mit Franz Joseph Wurtenberger Der Weisse Jura im Klettgau und angrenzen Randengebirge Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie 1866 S 608 610Ausser der Arbeit zusammen mit seinem Vater schrieb er Die Schichtenfolge des Schwarzen und Braunen Jura im Klettgau Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie 1867 S 39 59 Einige Beobachtungen im Weissen Jura des oberen Donautals Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie 1868 S 540 547 Uber die Entstehung des Schaffhauser Rheinfalls 1871 Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie S 582 588 Untersuchungen uber die Bildung des Rheinfalls Das Ausland Uberschau uber die neuesten Forschungen auf dem Gebiet der Natur Erd und Volkerkunde Band 44 Nr 43 44 46 49 1871 Augsburg J G Cotta Die Vogesenhalbinsel im Jurameer und der Elsasser Golf Globus Band 20 Nr 1 Vieweg Braunschweig 1871 Uber neuere Forschungen auf dem Gebiet der Jurageognosie Supplemente zu Meyers Konversationslexikon Band 4 Hildburghausen 1871 Neuer Beitrag zum geologischen Beweise der Darwinschen Theorie Das Ausland Band 46 Nr 1 Stuttgart Cotta sche Buchhandlung 1873 La presqu ile des Voges et le golfe alsacien Revue d hydrologie medicale francaise et etrangere 18 Strassburg 1875 Studien zur Stammesgeschichte der Ammoniten Ein geologischer Beweis fur die Darwin sche Theorie Darwinistische Schriften Heft 5 Ernst Gunther Leipzig 1880 Archive Literatur BearbeitenMatthias Svojtka Johannes Seidel Michel Heller Fruhe Evolutionsgedanken in der Palaontologie Materialien zur Korrespondenz zwischen Charles Robert Darwin und Melchior Neumayr In Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 149 2009 S 357 374 zobodat at PDF mit Publikationsverzeichnis von Wurtenberger Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Leopold Wurtenberger Quellen und Volltexte Leopold Wurtenberger In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Publikationsliste Einzelnachweise Bearbeiten Gaston Mayer Die Geologen Familie Wurtenberger aus Dettighofen Baden 1818 1956 In Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg Band 53 1963 S 241 257 hier S 242 ff zobodat at PDF 2 9 MB abgerufen am 22 April 2023 Gaston Mayer Die Geologen Familie Wurtenberger aus Dettighofen Baden 1818 1956 In Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg Band 53 1963 S 241 257 hier S 252 257 zobodat at PDF 2 9 MB abgerufen am 22 April 2023 Hubert Matt Willmatt Dettighofen 1992 S 368 Hubert Matt Willmatt und Klaus Isele Die Wurtenberger Drei Dichter aus dem Klettgau 1986 Ahnentafel S 266 Normdaten Person GND 117375403 lobid OGND AKS VIAF 167482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wurtenberger LeopoldKURZBESCHREIBUNG deutscher GeologeGEBURTSDATUM 2 September 1846GEBURTSORT DettighofenSTERBEDATUM 15 Oktober 1886STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Wurtenberger amp oldid 233095544