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Lena Stein Schneider eigentlich Helene Meyerstein 5 Januar 1874 in Leipzig 17 Juni 1958 in Munchen war eine deutsche Komponistin Lied und Operettentexterin sowie Pianistin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Buhnenmusik Auswahl 2 2 Lieder Auswahl 2 3 Instrumentalstucke Auswahl 2 4 Filmmusik 3 Diskografie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelene Meyerstein studierte am Leipziger Konservatorium Klavier und Gesang Nach der Heirat mit dem Berliner Kaufmann Alfred Schneider gab sie sich den Kunstlernamen Lena Stein Schneider Unter diesem Namen veroffentlichte sie Lieder Instrumentalstucke und als Frau eine seltene Ausnahme auch Operetten Oft schrieb sie auch die Texte selbst Die Widmungen ihrer Stucke galten bekannten Personen des Berliner Kulturlebens in das Lena Stein Schneider gut integriert war nicht zuletzt weil sie noch vor dem Ersten Weltkrieg einen musikalischen Salon fuhrte in dem hochgestellte Personlichkeiten aus Gesellschaft und Adel verkehrten In den 1920er Jahren hielt sich Lena Stein Schneider auch eine Zeit lang in den USA auf wo sie Konzerte gab Im Keith s Theatre in New York wurde das von ihr verfasste Singspiel Composer s Dream aufgefuhrt Zuruck in Deutschland grundete Lena Stein Schneider nach dem Vorbild des gleichnamigen New Yorker Chores in Berlin den Rubinstein Frauenchor Unter ihrer Leitung wurden unter anderem auch eigene Werke aufgefuhrt Verbunden mit dem erfolgreichen Chor war der ebenfalls von ihr gegrundete Rubinstein Club der sich vor allem dem musikalischen Nachwuchs widmete Mit der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten wurden Club und Chor verboten und Lena Stein Schneider durfte als Judin nicht in die Reichskulturkammer eintreten Sie hatte somit Berufsverbot Dies traf sie auch deshalb besonders weil sie sich im Ersten Weltkrieg mit patriotischen Kompositionen hervorgetan zum Beispiel durch das Kronprinzen Marschlied und zeitweilig sogar als freiwillige Lazarettschwester gearbeitet hatte 1 Auch der Verweis auf das ihrem Sohn verliehene Eiserne Kreuz half nicht 2 Lena Stein Schneider verarmte und verschwand aus der Offentlichkeit Am 6 August 1942 wurde sie im Alter von 68 Jahren in das KZ Theresienstadt deportiert Sie uberlebte und liess sich nach der Befreiung 1945 zunachst in der Schweiz nieder wo sie noch einige Stucke komponierte bevor sie Anfang der 1950er Jahre in hohem Alter wieder nach Berlin zog Ihre Gesundheit war durch die KZ Haft ruiniert sie konnte nicht mehr Klavier spielen Dennoch endete ihr jahrelanger Kampf vor Gericht um Wiedergutmachung mit der Zahlung von ganzen 3500 DM weil sie den materiellen Schaden der ihr durch das Berufsverbot und die Verfolgung entstanden war naturgemass nicht nachweisen konnte 3 Lena Stein Schneider starb am 17 Juni 1958 im Alter von 84 Jahren in Munchen Werke BearbeitenBuhnenmusik Auswahl Bearbeiten 1909 Der Luftikus Operette in drei Akten Komposition Lena Stein Schneider und Kurt Walter Libretto Lena Stein Schneider Urauffuhrung Halberstadt 1909 1912 Konig Drosselbart Marchenspiel in 6 Bildern Text Wilhelm E Asbeck Urauffuhrung 1916 in Berlin auf Italienisch unter dem Namen Re Pappagoria 1935 in Mailand aufgefuhrt o J Auto und Schimmel Operette Text Georg Runsky 1916 Prinz Heldenmut Marchenspiel mit Gesang und Tanz in 8 Bildern Text Wilhelm E Asbeck Urauffuhrung in Stralsund 1919 Lustige Liebe Operette in drei Akten Komposition und Text Lena Stein Schneider Urauffuhrung in Forst 1925 Composer s Dream Singspiel Urauffuhrung Keith s Theatre in New York 1928 Ein Hundert Kusse Singspiel Urauffuhrung in Gotha 1949 Goldharchen ein musikalisches Marchen Komposition und Text Lena Stein Schneider Franzosische Fassung Fleur d Or un conte musical In der Druckfassung illustriert von Lisa Voigt Als Horspiel gesendet in der Schweiz 1950Lieder Auswahl Bearbeiten 1906 Der neugierige Kater fur Singstimme und Klavier Komposition und Text 1908 Funf Lieder fur Gesang und Klavier Frieda Hempel zugeeignet Hinter dem Glanz deiner Augen fur Singstimme und Klavier Text Tilly Dellon Kammersanger Leo Slezak gewidmet 1914 1915 Kronprinzen Marschlied Immer feste druff Donnerschlag nun geht es los fur Singstimme und Klavier Komposition und Text 1921 Mia May Boston fur Klavier Komposition und Text fur die Stummfilmschauspielerin Mia May zum Geburtstag 1949 Gebet fur den Frieden Avinu Malkenu Text Lena Stein Schneider hebraische Ubersetzung R Rysterband Instrumentalstucke Auswahl Bearbeiten 1907 Nocturne in E fur Violoncello und Klavier 1907 Valse d amitie fur Klavier Kronprinzessin Cecilie zugeeignet 1913 Valse d amitie fur Militarmusik oder fur Kavalleriemusik 1919 Pas de Colombine fur Klavier o J Orchidea Valse lente fur Orchester 1921 Orchidea Valzer Boston per pianoforte 1928 Tango tetegi fur Klavier 1928 Am Mai Kussa fur Klavier o J Abendstimmung fur Viola und KlavierFilmmusik Bearbeiten 1919 Der Kampf um die Ehe Wenn in der Ehe die Liebe stirbt Liedeinlage von Lena Stein Schneider 1919 Der Kampf um die Ehe Feindliche Gatten Liedeinlage von Lena Stein SchneiderDiskografie BearbeitenMiriams Song Music by Jewish Women Composers CD unter anderem mit den Stucken von Lena Stein Schneider Nocturne Serenata Abendstimmung Wiegenlied Zuk Records Bremerhaven 2009 Cantorial Highlights 2 Revival of Synagogue Music in Europa CD unter anderem mit Lena Stein Schneider Gebet fur den Frieden Avinu MalkenuWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lena Stein Schneider im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lena Stein Schneider im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit der Universitat Hamburg lexm uni hamburg de Sarah Ross Artikel Lena Stein Schneider In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 10 Juni 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Peri Arndt Lena Stein Schneider In Lebenswege von Musikerinnen im Dritten Reich und im Exil von Bockel Verlag Neumunster 2000 Hg Arbeitsgruppe Exilmusik am Musikwissenschaftlichen Institut der Universitat Hamburg ISBN 3 932696 37 9 S 9 29 Claudia Friedel Komponierende Frauen im Dritten Reich Versuch einer Rekonstruktion von Lebensrealitat und herrschendem Frauenbild Lit Verlag Munster 1995 Stichwort Lena Stein Schneider im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Universitat Hamburg Normdaten Person GND 132220563 lobid OGND AKS LCCN n2008046540 VIAF 28224835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stein Schneider LenaALTERNATIVNAMEN Meyerstein Helene wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG Berliner Komponistin Lied und Operettentexterin PianistinGEBURTSDATUM 5 Januar 1874GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 17 Juni 1958STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lena Stein Schneider amp oldid 239616748