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Als Leistungspotenzial wird in der Betriebswirtschaftslehre die Bereitschaft und Fahigkeit eines Dienstleisters zur Erbringung einer Dienstleistung verstanden Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Merkmale des Leistungspotenzials 3 Determination 4 Wirtschaftliche Aspekte 5 Humankapital 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenIn der Produktionswirtschaft entspricht das Leistungspotenzial der Kapazitat von Betrieben Diese verfugen uber Produktionsfaktoren von denen die Potenzialfaktoren Betriebsmittel und Arbeit fur einen dauerhaften Produktionsprozess bereitstehen und die Repetierfaktoren Rohstoffe Material usw fur jeden Produktionsprozess erneuert werden mussen Charakteristisch ist im Dienstleistungssektor einerseits die Organisation einer Leistungsbereitschaft 1 und andererseits die Existenz des externen Produktionsfaktors der durch Kunden Dritte und oder deren Wirtschaftsobjekte reprasentiert wird 2 In der Praxis bringt beispielsweise der Kunde sein Kraftfahrzeug in die Kfz Werkstatt zur Reparatur wodurch er zum Koproduzenten der Dienstleistung wird In diesem Fall bilden der Kunde und sein Kraftfahrzeug Wirtschaftsobjekt den externen Faktor Merkmale des Leistungspotenzials BearbeitenDie Merkmale des Leistungspotenzials lassen sich wie folgt charakterisieren Leistung Ergebnis des Produktionsprozesses von Gutern oder und Dienstleistungen Leistungspotenzial Gesamtheit moglicher Leistungen Hauptleistung Kerngeschaft zur Auslosung des Umsatzprozesses Vorleistungen Alle Guter Dienstleistungen die von Lieferanten zur Produktion beschafft werden Zusatzleistungen Leistungen zur Schaffung der Verwendungsfahigkeit Montage Schulung Lieferservice Nebenleistungen Erhohung der Verwendungsfahigkeit im engeren Sinne Kulanzleistungen wie Lieferung frei Haus im weiteren Sinne Produktzugaben wie z B das Kochbuch zum Herd Folgeleistungen Erhaltung der Einsatzfahigkeit Wartung Reparatur Ersatzteilbereitstellung Sonderleistungen Diese stehen in keinem direkten Bezug zur Hauptleistung z B Kindergarten im Kaufhaus Zusatzleistungen Nebenleistungen Folgeleistungen und Sonderleistungen werden auch als Sekundarleistungen bezeichnet Determination BearbeitenBeim Leistungspotenzial handelt es sich um alle Produktionsfaktoren die einem Anbieter langfristig zur Verfugung stehen und uber die er selbstandig disponieren kann 3 Das eigentliche Leistungspotenzial ist die Vorkombination von internen Produktionsfaktoren zur Erstellung von Leistungsbereitschaft 4 Die Durchfuhrung der Vorkombinationsprozesse erfolgt nicht aufgrund eines vorhandenen Kundenauftrags sondern lediglich aufgrund spekulativer also erwarteter Kundenbedurfnisse 5 Input sind die internen Produktionsfaktoren Throughput die autonome Vorkombination Output die hieraus entstandene Leistungsbereitschaft 6 Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenDas Leistungspotenzial wird im Rahmen der Leistungserstellung Produktion vom externen Faktor aktiviert und kann vom Dienstleister durch Dienstleistungsmanagement unabhangig vom Nachfrager gestaltet gesteuert und entwickelt werden 7 Der Kunde Dritte oder deren Wirtschaftsobjekte werden in den Produktionsprozess integriert Der Produktionsprozess im Dienstleistungssektor besser Leistungserstellungsprozess ist ein Unternehmensprozess der unter Mitwirkung des Kunden stattfindet und durch ihn ausgelost wird 8 Voraussetzung fur die Inanspruchnahme einer Dienstleistung durch den Nachfrager ist die Bereitschaft und die Fahigkeit des Dienstleisters die Dienstleistung zu erbringen wofur er ein Leistungspotenzial Gebaude Personal bereithalten muss 9 Bei der Erstellung der Dienstleistung wird der externe Faktor Kunde und oder Dritter und Wirtschaftsobjekt einer Transformation unterzogen Humankapital Bearbeiten Hauptartikel Humankapital Als Humankapital wird in der Betriebswirtschaftslehre das Leistungspotential bezeichnet das Mitarbeiter eines Unternehmens einbringen oder bieten konnten 10 Auch in der Volkswirtschaftslehre ist Humankapital das durch ausgebildete und qualifizierte Arbeitskrafte reprasentierte Leistungspotential der Bevolkerung Arbeitsvermogen 11 Entsprechend ist das Humanvermogen die Summe aller Leistungspotenziale die einem Unternehmen durch sein Personal zur Verfugung steht 12 Milton Friedman fugte 1957 dem Vermogensbegriff noch das Arbeitsvermogen englisch human capital als Vermogen in Gestalt menschlicher Kenntnisse und Qualifikationen hinzu 13 Arbeitsvermogen stellt somit die abgezinsten in Geld bewerteten Fahigkeiten einer Arbeitskraft dar Einkommen zu erzielen Literatur BearbeitenLiteratur uber Leistungspotenzial im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Frank Jacob Marketing 2009 S 108 Rudolf Maleri Grundlagen der Dienstleistungsproduktion 7 Auflage 1997 S 148 154 ISBN 978 3540740582 Albrecht Sollner Frank Jacob Michael Kleinaltenkamp Wulff Plinke Markt und Produktmanagement 2006 S 14 Michael Kleinaltenkamp Michaela Haase Externe Faktoren in der Theorie der Unternehmung in Horst Albach Egbert Eymann Alfred Luhmer Marion Steven Hrsg Die Theorie der Unternehmung in Forschung Praxis 1999 S 170 ISBN 978 3642642425 Dieter Schneider Theorie der Unternehmung 1997 S 328 ISBN 978 3486226225 Ralph Salman Kostenerfassung und Kostenmanagement von Kundenintegrationsprozessen 2004 S 12 Siegfried G Haberle Hrsg Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre 2008 S 752 Sabine Fliess Die Steuerung von Kundenintegrationsprozessen 2001 S 33 Sabine Fliess Ole Wittko Dienstleistungen Services in Siegfried G Haberle Hrsg Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre 2008 S 268 Klaus Spremann Oliver P Pfeil Stefan Weckbach Lexikon Value Management 2001 S 229 f Ute Arentzen Eggert Winter Gabler Wirtschafts Lexikon Band 3 1997 S 1797 Ute Arentzen Eggert Winter Gabler Wirtschafts Lexikon Band 3 1997 S 1797 Milton Friedman A Theory of the Cosumption Function 1957 S 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leistungspotenzial Wirtschaft amp oldid 236880722