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In der Kirche St Maria im oberschwabischen Buxheim bei Memmingen befinden sich mehrere Leinwandbilder von Johann Friedrich Sichelbein und Johann Georg Bergmuller Sie wurden zwischen 1694 und 1718 gemalt und in der Kirche aufgehangt oder als Altarblatt verwendet Das alteste ist das Bild der Kredenz von Sichelbein das jungste von 1718 ist das Bild des Hochaltars von Bergmuller Sie basieren auf biblischen Texten oder zeigen Kartausermonche in fur sie charakteristischen Situationen Priesterchor mit den Gemalden an den Seitenwanden Die Nordwand des Priesterchores mit den Leinwandbildern Inhaltsverzeichnis 1 Priesterchor 1 1 Maria Magdalena 1 2 St Joseph 1 3 St Petrus 1 4 Kreuzigung Christi 1 5 St Bruno 1 6 Anbetung der Hirten 1 7 St Hugo von Lincoln 1 8 St Hugo von Grenoble 2 Bruderchor 2 1 Christus am Olberg 2 2 Christus vor Kajaphas 2 3 Christus wird dem Volk gezeigt 2 4 Christus an der Geisselsaule 3 Kreuzganglettner 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePriesterchor BearbeitenIm Priesterchor befinden sich neben dem Hochaltarblatt und dem Bild in an der Kredenz weitere Zehn Leinwandbilder Maria Magdalena Bearbeiten nbsp Das Leinwandbild Maria Magdalena wurde 1711 1714 von Johann Friedrich Sichelbein gemalt Es besitzt die Masse 178 5 101 Zentimeter und hangt im Westen der sudlichen Priesterchorwand rechts oberhalb des Priorenstuhles Maria Magdalena ist zentral im Bild als Busserin dargestellt Sie ist in einem weiten weissen Gewand dargestellt Um ihre Huften tragt sie ein rosa farbenes Tuch welches uber ihre rechten Oberschenkel bis auf den Boden fallt In der linken Hand halt sie ein Holzkreuz das zwischen ihren Schenkeln herabsinkt mit der Querung nach unten Das braune Haar fallt nach vorn uber ihre Schultern Ihre Rechte Hand halt die Haare an der Brust zusammen Ihr Blick ist nach oben in den Himmel gerichtet Der mit dunklen Wolken gemalte Himmel wird nur an der ausseren rechten Seite von einer Wolkenlucke mit orangefarbenen Tonen durchbrochen Aus dem Himmelsloch sehen drei Puttokopfe auf Maria Magdalena Zu ihrer Linken steht ein kleiner Tisch auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt Auf dem Buch ist ein Totenschadel abgebildet Das untere Drittel des Bildes wird von einer steinigen Landschaft gestaltet rechts an der Seite sind mehrere Pflanzen zu sehen St Joseph Bearbeiten nbsp Das Leinwandbild St Joseph wurde zwischen 1711 und 1714 von Johann Friedrich Sichelbein gemalt Es besitzt die Masse 178 5 90 5 Zentimeter und hangt an der Sudwand des Priesterchores links oberhalb des Priorenstuhles St Petrus Bearbeiten Das Leinwandbild St Petrus wurde zwischen 1711 und 1714 von Johann Friedrich Sichelbein gemalt Es besitzt die Masse von 178 5 100 5 Zentimeter und hangt an in der ostlichen Ecke der Nordwand des Priesterchores Kreuzigung Christi Bearbeiten nbsp Das Bild Kreuzigung Christi wurde von Johann Friedrich Sichelbein um 1692 gemalt Es ist an der Nordwand des Priesterchors an die Wand gehangt und besitzt die Masse 325 230 Zentimeter Unten rechts ist es mit Joh Frid Sichelbein fecit signiert Sichelbein stellt zentral Jesus am Kreuz dar Das schlichte lateinische Holzkreuz ist mittig im Bild ausgerichtet Am Kreuzungspunkt der beiden Holzbalken ist ein gewelltes Blatt Papier mit einer Inschrift angebracht Die weit auseinander gezogenen Arme Jesu sind am ausseren Funftel des Querbalkens angenagelt Sein Haupt noch mit Dornenkrone ist mit einem Heiligenschein umgeben und nach unten in Richtung seiner Mutter Maria Jesus selbst ist bis auf einen Lendenschurz nackt dargestellt Seine ausgemergelte Gestalt hangt am Langsbalken des Kreuzes Die Fusse sind am unteren Funftel der Langsbalkens angenagelt die Knie leicht angewinkelt Unterhalb des Kreuzes liegen ein Totenschadel und mehrere Knochen Zu seiner Rechten ist Maria zu seiner Linken Johannes abgebildet Vor dem Kreuz kniet Maria Magdalena Vor Johannes ist ein betender Kartausermonch zu sehen Maria mit Strahlennimbus tragt ein weisses Gewand mit einem goldenen Kopftuch welches um die Schultern geschlungen ist ferner tragt sie ein dunkles Tuch um die Huften Johannes mit einem ganz schwachen Heiligenschein in dunklem Gewand abgebildet hat ein rotes Tuch um seinen Rucken geschlungen Maria Magdalena mit ringformigem Heiligenschein ist in hellem Gewand und einem Tuch in der rechten Hand dargestellt Ihre linke Hand fasst an die Hinterseite des Kreuzes Der Kartausermonch es konnte sich hier um Bruno als Ordensgrunder handeln in der Literatur ist man sich daruber allerdings uneinig 1 ist in einer weiten Kartauserkutte dargestellt Sein kahles Haupt ist durch die nach hinten gerutschte Kapuze zu sehen Seine Hande sind vor der Brust uberkreuzt sein Blick geht gen Boden Der Hintergrund des Bildes ist im ersten Drittel in Brauntonen dargestellt Ab dem zweiten Drittel ist der Hintergrund in dunklen Farben gehalten ohne eine Landschaft anzudeuten St Bruno Bearbeiten nbsp Das Leinwandbild St Bruno wurde zwischen 1711 und 1714 von Johann Friedrich Sichelbein gemalt Es besitzt die Masse 177 5 101 5 Zentimeter und Hangt an der Nordwand des Priesterchores Anbetung der Hirten Bearbeiten nbsp Das Bild Anbetung der Hirten wurde von Johann Friedrich Sichelbein 1692 gemalt Es ist an der Nordwand des Priesterchors an die Wand gehangt und besitzt die Masse 324 227 Zentimeter Das Jesuskind ist zentral im unteren Drittel des Bildes dargestellt Das nackte Kind liegt in einer mit Stroh ausgefullten und mit einem weissen Leintuch bedeckten Krippe Maria sitzt rechts neben der Krippe Ihr zum Jesuskind geneigte Kopf wird wie der des Kindes von einem leichten Strahlenkranz umgeben Maria ist in Weiss gekleidet hat ein dunkles Tuch um die Huften geschlungen und ein goldenes Kopftuch an Hinter Maria steht der dunkel gekleidete Josef Er hat ein goldenes Tuch quer um den Bauch uber die Ellenbogen geworfen Links um die Heilige Familie gruppieren sich die Hirten der Vorderste ist mit nacktem muskulosen Oberkorper die Hande zur Bethaltung gefaltet dargestellt Sein Blick ist auf das vor ihm liegende Jesuskind gerichtet Er ist mit einer roten Hose und einem weissen Tuch um die Huften gekleidet Vor ihm liegt ein weisses Schaf links neben ihm ist ein weisser Hund mit schwarzen Flecken zu sehen Hinter dem knienden Hirten ist ein in Grun und Weiss gekleideter stehender Hirte zu sehen Seine rechte Hand zeigt in Richtung Himmel seine linke halt eine dunkle Kappe an der Brust Er besitzt graues Haar und einen langen grauen Bart Sein Blick ist auf Josef gerichtet Hinter dem stehenden Hirten ist eine weibliche Person abgebildet Ihr Blick geht nach hinten in den Hintergrund des Bildes Rechts neben dem Hirten steht ein weiterer Hirte in Weiss gekleidet mit rotem Umhang Sein sparliches Haupthaar ist wie der Bart grau In seiner rechten Hand halt er einen Stock sein Blick geht auf Josef Rechts und links von ihm stehen Ochs und Esel Vor ihm kniet eine Hirtin mit einem kleinen Kind im Arm Das Kind blickt auf Jesus Uber der Szene ist im oberen Drittel eine Puttengruppe zu sehen Drei der Putten halten ein Schriftband mit der Aufschrift Gloria in Excelsis Deo Insgesamt verwendete Sichelbein fur das Bild ausserst dunkle Farben Lediglich das Jesuskind und Maria sowie die Puttengruppe oben stechen durch die hellen Farben hervor Das Bild ist in einem barocken Rahmen von Ignaz Waibel gefasst St Hugo von Lincoln Bearbeiten Das Leinwandbild St Hugo von Lincoln wurde zwischen 1711 und 1714 von Johann Friedrich Sichelbein gemalt Es besitzt die Masse 178 89 5 Zentimeter und hangt an der Nordwand des Priesterchores St Hugo von Grenoble Bearbeiten Das Leinwandbild St Hugo von Grenoble wurde zwischen 1711 und 1714 von Johann Friedrich Sichelbein gemalt Es besitzt die Masse 177 101 Zentimeter und hangt an der Nordwand des Priesterchores Bruderchor BearbeitenIm Bruderchor befinden sich neben den Altarblattern weitere vier Bilder sowie ein moderner Kreuzweg Christus am Olberg Bearbeiten nbsp Das Bild Christus am Olberg wurde 1713 1714 von Johann Georg Bergmuller gemalt Es besitzt die Masse 178 101 Zentimeter Das in dunklen Tonen gemalte Bild ist an der westlichen Sudwand des Bruderchores Jesus steht dabei zentral im Mittelpunkt seine linke Hand nach vorn ausgestreckt mit der Handflache nach oben Die rechte Hand zeigt nach unten Er tragt ein rotes Gewand und einen blaulichen Umhang Sein von innerem Schmerz gezeichneter Blick ist nach hinten auf einen rechts hinter ihm stehenden Engel gerichtet Dieser ist ebenfalls in rot gekleidet tragt zusatzlich um seine Schultern ein dunkles Tuch welches ihm schrag wie eine Scharpe uber den Rucken vorn uber um die Lenden fallt Mit seinen Armen stutzt er Jesus Uber Jesu Kopf ist ein Puttenkopf zu sehen Hinter seiner linken Schulter schauen zwei weitere Puttikopfe uber seine Schulter Uber diesen ist ein Kelch mit einem daraufliegenden Kreuz abgebildet Vom Kelch geht ein Lichtschein aus welcher sich uber die gesamte obere Bildhalfte erstreckt Die untere rechte Ecke des Bildes wird von einem steinigen Hugel eingenommen das obere Drittel lediglich von einem dunklen wolkigen Hintergrund welcher lediglich von dem den Kelch umrahmendes Licht erhellt wird Christus vor Kajaphas Bearbeiten nbsp Das Bild Christus vor Kaiphas wurde 1713 14 von Johann Georg Bergmuller gemalt Es besitzt die Masse 178 101 5 Zentimeter und hangt im Osten an der Sudwand des Bruderchores Kajaphas ist dabei am linken oberen Bildrand abgebildet Er tragt eine Kopfbedeckung welche einer auf die Seite gedrehten Mitra ahnelt An der Stirn ist diese Kopfbedeckung mit einer Brosche verziert Er tragt ein weites Gewand hat einen langen grauen Bart seine Augen sind geschlossen Seine rechte Hand fasst an seine Brust die linke ist nach vorn ausgestreckt und liegt mit dem Ellenbogen auf einem Pult auf das sich der komplette Korper stutzt auf Direkt unterhalb des Podestes ist ein in schwarzem Harnisch gekleideter Ritter zu sehen Seine rechte Hand ist zur Faust geballt und angewinkelt nach oben gerichtet Der Kopf ist mit einem schwarzen Helm bedeckt die starren Augen blicken auf den vor ihm stehenden Jesus der die komplette rechte Seite ab dem zweiten Drittel ausfullt Mit der linken Hand halt der Ritter Jesus an den Haaren fest Jesus selbst ist in rotem Gewand mit einem blauen Mantel dargestellt Sein Gesicht blickt nach unten zum rechten Bildrand seine Augen sind geschlossen Das Haupthaar und der Bart sind in Braun gehalten Jesu Hande sind an einem Seil gefesselt welches von einem in Rottonen dargestellten Mann an der linken Bildhalfte gehalten wird Lediglich die weisse Kopfbedeckung die obere Gesichtshalfte und seine Hande sind richtig zu erkennen Unter und hinter diesem Mann sind weitere Personen dargestellt Die hinteren sind nur schwach zu erkennen die unteren wurden von Bergmuller klar dargestellt Von der oberen Person ist nur das Gesicht und eine Hand zu sehen Die Hand zeigt auf ein Blatt Papier welches die unter ihm sitzende Person auf ein Brett gespannt hat Diese dem Prozess lauschende Person hat die rechte Hand an seinem rechten Ohr die linke zum Halten an die rechte Ecke des Brettes gehalten Christus wird dem Volk gezeigt Bearbeiten nbsp Das Bild Christus wird dem Volk gezeigt wurde 1713 14 von Johann Georg Bergmuller gemalt Es besitzt die Masse 178 101 5 Zentimeter und hangt an der Ostseite der nordlichen Bruderchorwand Christus an der Geisselsaule Bearbeiten nbsp Das Bild Christus an der Geisselsaule wurde 1713 14 von Johann Georg Bergmuller gemalt Es besitzt die Masse 178 101 5 Zentimeter und hangt an der Westseite der nordlichen Bruderchorwand Christus ist als einzige Person des Bildes in Hautfarben dargestellt Seine Hande sind an der sich am linken Bildrand befindlichen gedrechselten Geisselsaule angebunden Christi Korper wird von Personen welche um ihn herum dargestellt sind nach hinten gezogen Rechts neben ihm ganz am rechten Bildrand ist ein Mann der nur mit einem rotlichen Lendenschurz bekleidet ist Sein Gesicht und ein Teil seines Oberkorpers sind neben Jesus die einzigen hellen und in naturfarbenen Teile des Bildes Der Mann schiebt sich von rechts nach links in das Bild Sein Kopf ist leicht angehoben sein Blick geht direkt zu Christus In seiner rechten Hand halt er einen Stock oder eine Geissel Seine linke Hand hat er auf seinem angewinkelten Oberschenkel abgestutzt Hinter ihm steht ein Soldat Oberhalb Jesu ist ein weiterer Mann dargestellt der eine Peitsche zum Schlag in seiner geschlossenen Faust in die Luft gereckt halt Sein Blick ist ebenfalls auf Christus gerichtet seine Bekleidung ist in Blau Links daneben unter dem rechten Ellbogen ist ein weiterer Kopf eines Mannes mit weissem Turban dargestellt neben diesem ist am aussersten linken Bildrand ein Soldat mit Helm zu sehen Uber der Szene sind weitere Personen in verschiedenen roten Farbtonen dargestellt Rechts aussen steht ein Mann der sich mit einer Person hinter ihn unterhalt und seinen Kopf in deren Richtung dreht seine Hand zeigt auf Christus Neben ihm steht ein Mann und blickt in dieselbe Richtung Schwach ist hinter und links neben diesem eine weitere Person zu erkennen Kreuzganglettner BearbeitenAuf dem Kreuzganglettner befinden sich zwei Altare mit insgesamt vier Bildern Literatur BearbeitenWolfgang Braunfels Hrsg Lexikon der christlichen Ikonographie Band 1 8 1968 1976 Herder Verlag Freiburg im Breisgau u a ISBN 3 451 22568 9 Das Buxheimer Chorgestuhl Beitrage zur Bau und Kunstgeschichte der ehemaligen Reichskartause Buxheim und zur Restaurierung des Chorgestuhls In Michael Petzet Hrsg Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Nr 66 Munchen 1994 ISBN 3 87490 569 1 Tilmann Breuer Stadt und Landkreis Memmingen Bayerische Kunstdenkmale Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 S 81 87 Gerg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 223 226 Gunther Bayer Die Malerfamilie Sichelbein 1580 1758 Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2003 ISBN 3 89870 142 5 Michael Muller SDB Kartausenfuhrer Buxheim Kartausenkirche mit Chorgestuhl Pfarrkirche Annakapelle Monchszelle Kreuzgang und Museum Eigenverlag Buxheim 1982 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leinwandbilder in St Maria Buxheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Das Buxheimer Chorgestuhl S 82 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leinwandbilder in St Maria Buxheim amp oldid 201271940