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Der Leeberg von Pettendorf in der Marktgemeinde Hausleiten im Bezirk Korneuburg in Niederosterreich ist ein unter Denkmalschutz stehendes Hugelgrab lateinisch tumulus Plural tumuli Das Wort Leeberg bedeutet Totenhugel und bezeichnet eine Grabstatte Leeberge gibt es im Weinviertel in mehreren Orten der bedeutendste mit 16 m Hohe steht in Grossmugl Neueren archaologischen Erkenntnissen zufolge wird als Errichtungszeitraum die Hallstatt Kultur 850 bis 450 v Chr oder die nachfolgende Latenezeit angenommen Leeberg Hugelgrab am Wagram aus der Hallstattzeit Im Mittelalter Hausberg mit WehranlageTumulus in Pettendorf von Gaisruck aus gesehen 2014Tumulus in Pettendorf Neugestaltung der Kuppe 2014In der Umgebung des Leebergs wurden auch spatneolithische um 2800 v Chr Siedlungsobjekte festgestellt Solche Funde wurden in fruheren Jahren zu wenig beachtet und es wurden keine gezielten Grabungen durchgefuhrt Der Leeberg von Pettendorf ist ein ca 10 m hoher Kegelstumpf mit einer im Mittelalter gebildeten Plattform von ca 25 m Durchmesser Inhaltsverzeichnis 1 Umgestaltung im Mittelalter 2 Der Leeberg als Hausberg 3 Der Leeberg als Teil des Hausleitner Erlebnisweges Kultur verbindet 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUmgestaltung im Mittelalter BearbeitenDer im Grundriss runde Leeberg von Pettendorf liegt auf einer Hohe von 219 m u A und ragt rund 34 m uber das darunterliegende Dorf Gaisruck und ca 10 m uber die nordlichen Felder auf Der Tumulus wurde wahrend der Hallstattkultur angeschuttet 1 und noch nicht wissenschaftlich geoffnet Auf dem Kegelstumpf ist eine im Mittelalter gebildete Plattform Er wurde in dieser Zeit als Warte oder Hausberg benutzt Partielle Grabungen in den 1980er Jahren unter Ernst Lauermann 2 ergaben dass der Tumulus um diese Zeit abgeflacht wurde und eine Kreisrunde ca 25 m im Durchmesser messende Oberflache geschaffen wurde die als Beobachtungs und Verteidigungseinrichtung diente Der Leeberg als Hausberg BearbeitenVermutlich erfolgte die Umbildung des Pettendorfer Leeberg durch Friedrich von Pettendorf 3 4 ca 1070 1121 der 1108 als Bamberger miles lat Soldat hier Vasall belegt ist und der mit Heilica von Staufen verheiratet war Heilica ca 1090 1112 war eine Tochter der Agnes von Waiblingen 1072 24 September 1143 aus deren ersten Ehe mit Friedrich von Staufen Agnes heiratete 1106 Leopold III aus dem Geschlecht der Babenberger Im Mittelalter wurden Kinder aus fruheren Ehen in den Gesamtverband der neuen Familie integriert und so ist es im Zuge der Eheschliessung der von Agnes und Leopold naheliegend dass auch die damals 17 jahrige Tochter Heilica mit ihrem 37 jahrigen Ehemann Friedrich von Pettendorf anlasslich der Eheschliessung samt Gefolge in die Stammlande der Babenberger zogen Leopold herrschte damals nach seinem Vater Leopold II seit 1095 in Gars am Kamp und ab 1113 in Klosterneuburg Die Verlegung der Residenz der Babenberger vom Waldviertel in den Wienerwald fallt also in diese Zeit Da der Donauubergang ein grosses Risiko darstellte bot sich der Tumulus an der Wagramkante mit dem hervorragenden Blick als Aussichtswarte und als sogenannter Hausberg an Es liegt also nahe dass Leopold seinem damals ca 40 jahrigen Stief Schwiegersohn und seinem Gefolge die Aufgabe der Sicherung uber die Donau an dieser Stelle ubertrug Von Gars nach Pettendorf sind es ca 40 km und von Pettendorf nach Klosterneuburg uber den Donauubergang Tulln und entlang der Donau etwa 36 km Also liegt der Leeberg etwa in der Mitte dieses Weges 5 Erhartet wird diese Annahme auch durch die ca 350 Meter entfernte Muhle spater Trabauermuhle Eine Muhle die der Versorgung diente ist immer in der Nahe eines sogenannten Hausberges zu finden Auch die Anlage eines Dorfes in der typischen Form eines Runddorfes die gerne von baierischen frankischen Landnehmern verwendet wurde in etwa 550 Meter Entfernung lasst auf einen Zusammenhang schliessen Nach dem Ubergang des Regierungssitzes nach Klosterneuburg verlor diese Ubersiedlungsstation mit ihrer strategischen Aufgabe bald an Bedeutung und geriet in Vergessenheit Geblieben ist jedoch der Name Pettendorf Der Leeberg als Teil des Hausleitner Erlebnisweges Kultur verbindet BearbeitenDer Leeberg von Pettendorf wurde im Rahmen der Einrichtung des Hausleitner Erlebniswegs 2014 neu gestaltet 6 Auf dem Plateau des Hugels wurde ein Kreis von Findlingssteinen errichtet auf denen Tafeln zeigen was in der jeweiligen Himmelsrichtung zu sehen ist Zusatzlich gibt es ein Viscope Panorama Fernrohr 7 mit 360 Grad Rundsicht Bei dieser neuen Technik gibt es keine Bildvergrosserung daher ein grosses Gesichtsfeld in das die Namen von ausgewahlten Orten und Bergen der naheren und weiteren Umgebung direkt eingeblendet werden Das Panorama erstreckt sich vomMichelberg uber die Wiener Pforte den Wienerwald die NO Kalkalpen und Tulln bis in die Wachau und das Schmidatal In der Mitte des Kreises wurde eine grosse Feuerschale aufgestellt Dort wird jeweils am Freitag vor oder nach dem Johannistag ein katholisch gepragtes Sonnwendfeuer abgebrannt und durch den Pfarrer der Ort und die Flur gesegnet Eine neu errichtete Stahltreppe ermoglicht es den Besuchern den Leeberg zu ersteigen und eine Sitzgruppe ladt zum Verweilen ein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leeberg Pettendorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bundesdenkmalamt Dehio Niederosterreich nordlich der Donau Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 Ernst Lauermann Leiter des Museum fur Urgeschichte in Asparn an der Zaya Ernst Lauermann Die Hallstattzeit im Gerichtsbezirk Stockerau 3 Aufl Stockerau AVIS 1989 Alois Schmid Die Herren von Pettendorf Lengenfeld Hopfenohe in Hochmittelalterliche Adelsfamilien 2005 S 319 340 Stammsitz Namensgebung und Abstammung der Herren von Pettendorf Ohler Norbert Reisen im Mittelalter Munchen 1991 Und Reichert Folker Erfahrung der Welt Reisen und Kulturbegegnung im spaten Mittelalter Stuttgart 2001 http www erlebnisweg hausleiten at Kultur verbindet Viscope Panorama Fernrohr48 399369444444 16 059519444444 219 Koordinaten 48 23 57 7 N 16 3 34 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leeberg Pettendorf amp oldid 221082435