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Das Ledasperrwerk bei Leer dient dem Hochwasserschutz des hinter dem Sperrwerk liegenden Einzugsbereichs der Flusse Leda und Jumme sowie deren Nebenflussen Leda und Jumme entwassern ein circa 35 000 Hektar grosses Niederungsgebiet das durch verhaltnismassig niedrige Deiche nur unzureichend gegen hoch auflaufende Fluten geschutzt ist Da die Erhohung und Verstarkung der Deiche nur unter grossen technischen und finanziellen Schwierigkeiten moglich gewesen ware begann man bereits vor dem Zweiten Weltkrieg mit den Planungen fur ein Sperrwerk in der Leda bei Leer wo der Fluss in die Ems mundet Wahrend des Krieges kamen die Planungen zum Erliegen wurden aber nach dem Krieg wieder aufgenommen Das LedasperrwerkLuftbild des Ledasperrwerks Inhaltsverzeichnis 1 Konzept 2 Bau des Ledasperrwerks 2 1 Technische Daten 3 Speicherpolder 4 Ledaschopfwerk 5 Literatur 6 WeblinksKonzept BearbeitenIm Jahre 1949 stellte das damalige Wasser und Schifffahrtsamt Leer einen Entwurf fur das Sperrwerk vor Um die naturlichen Wasser und Tideverhaltnisse nicht zu beeinflussen ist das Ledasperrwerk in der Regel geoffnet Erst bei zu erwartenden Wasserstanden von 50 cm uber dem mittleren Tidehochwasser MThw werden die Tore des Sperrwerks bei Tideniedrigwasser TNw geschlossen Eine nachtragliche Schliessung bei auflaufendem Wasser ist jedoch auch moglich Dieses Konzept unterschied sich wegweisend von herkommlichen Sielanlagen und ersten Gezeitensperrwerken die im geschutzten Gewasser den Tideneinfluss ausschalten 1953 als die Bauarbeiten an der Leda schon weit fortgeschritten waren fuhrte die Flutkatastrophe in den Niederlanden und Grossbritannien dazu dass ahnlich funktionierende teilweise allerdings wesentlich grossere Anlagen an den Mundungen der Themse und mehrerer niederlandischer Flusse errichtet wurden Auch in Deutschland gibt es inzwischen zahlreiche Sturmflutsperrwerke Bau des Ledasperrwerks BearbeitenDie Wasserstrassen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes WSV plante und baute das Sperrwerk Die Errichtung begann im September 1950 Das Sperrwerk konnte in einem Ledabogen im Trockenen gebaut werden Nach Fertigstellung des Sperrwerks wurde die Leda durch einen circa 1 000 Meter langen Durchstich umgelegt Der ursprungliche Flussverlauf ist heute noch in Form eines Altarms vorhanden der unterhalb des Sperrwerks von der Leda abgetrennt wurde Im Juli 1954 konnte die Anlage in Betrieb genommen werden Nur funf Monate nach Inbetriebnahme bestand das Sperrwerk bei einer Sturmflutserie seine erste Bewahrungsprobe Technische Daten Bearbeiten Das Sperrwerk wurde nach dem Prinzip eines Schutzenwehrs errichtet Es verfugt uber funf Offnungen von je 14 Meter Breite Die Hubtore die jeweils 10 5 Meter hoch sind konnen zwischen Turmen auf die Sohlschwelle abgesenkt werden Breite des Sperrwerks 94 Meter Breite der Offnungen je 14 Meter Anzahl der Offnungen 5 Hohe der Hubtore 10 5 Meter Gesamthohe der mittleren Turme ab Sohlschwelle 23 5 Meter Durchfahrtshohe bei MThw circa 3 75 Meter Durchfahrtshohe bei MTnw circa 5 10 MeterDas Ledasperrwerk das aufgrund seines Alters nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen entspricht wird durch das 2002 in Betrieb genommene Emssperrwerk bei Gandersum entlastet Fur Instandhaltungsmassnahmen konnen die einzelnen Offnungen mit Notverschlussen abgedammt und anschliessend leergepumpt werden Betreiber des Sperrwerks ist das Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Emden Speicherpolder BearbeitenZum Sperrwerk gehort das in den Jahren 1956 und 1957 erbaute Entlastungsbauwerk das den sudlich der Leda liegenden Polder Leer mit Oberwasser speisen kann Der etwa 135 Hektar grosse Speicherpolder hat ein Fassungsvermogen von 3 2 Millionen m Er gehort dem Leda Jumme Verband Ledaschopfwerk BearbeitenVon Januar 2000 bis Dezember 2001 wurde in unmittelbarer Nahe des Ledasperrwerks ein Schopfwerk errichtet Das Schopfwerk das vom Niedersachsischen Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN geplant und gebaut wurde hat eine Pumpleistung von 40 m s Pro Tag konnen somit knapp 3 5 Millionen m Wasser und damit etwas mehr als das gesamte Fassungsvermogen des Leeraner Speicherpolders aus dem Gebiet hinter dem Sperrwerk gepumpt werden Das Schopfwerk verbessert die Hochwasser und Sturmflutsicherheit im Leda Jumme Gebiet da es bei langeren Schliesszeiten des Sperrwerks bei dem sich der Abfluss aus dem Binnenland staut das Oberwasser aus der Leda abpumpen kann So kann verhindert werden dass es zu Uberflutungen im Leda Jumme Gebiet durch aufgestautes Wasser kommt Das Schopfwerk kann auch bei Schiffsuberfuhrungen auf der Ems genutzt werden und bei geschlossenem Emssperrwerk den Stauraum der Ems mit Wasser aus der Leda fullen helfen Dadurch soll der benotigte Wasserstand in der Ems moglichst schnell erreicht werden um so die Eingriffe in die Natur durch eine verkurzte Stauzeit zu minimieren Literatur BearbeitenPaulheinz Gursch Das Leda Sperrwerk in Ostfriesland In Die Kuste 14 Heft 2 1966 S 107 156 PDF Datei 13 1 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ledasperrwerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasser und Schifffahrtsamt Emden53 213888888889 7 4727777777778 Koordinaten 53 12 50 N 7 28 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ledasperrwerk amp oldid 225375265