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Der Lauteraargletscher ist ein Gletscher im Haslital der ostlichsten Landschaft des Berner Oberlands Er liegt im Gebiet des Aargletschers und ist einer der beiden grossen Eisstrome welche den Unteraargletscher bilden dem die Aare entspringt In der geografischen Systematik wird er gelegentlich auch zur Flache dieses Gletschers gerechnet 2 LauteraargletscherCaspar Wolf Der Lauteraargletscher 1776 1 Caspar Wolf Der Lauteraargletscher 1776 1 Lage Berner Alpen GrimselgebietSchweiz Kanton Bern Verwaltungskreis Interlaken Oberhasli GuttannenGebirge Berner AlpenLange 6 kmFlache 7 5 km Koordinaten 655888 159285 46 5825 8 1678 0 Koordinaten 46 34 57 N 8 10 4 O CH1903 655888 159285Lauteraargletscher Kanton Bern Entwasserung AareVorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Der Gletscher liegt im Areal Schweizer Alpen Jungfrau Aletsch des UNESCO Weltnaturerbes 3 in der Gebirgslandschaft Berner Hochalpen und Aletsch Bietschhorn Gebiet des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung sowie im Naturschutzgebiet Grimsel Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Lauteraargletscher fliesst durch ein abgelegenes Hochgebirgstal der Berner Alpen das zum Gemeindegebiet von Guttannen gehort Das Tal erstreckt sich uber eine Lange von funf Kilometern vom Gletscherpass am Lauteraarsattel 3124 m u M gegen Sudosten bis zum Talboden sudwestlich des Hubelhorns das mit der Hohe von 3244 m u M die Gletscheroberflache um fast tausend Meter uberragt Unter dem Escherhorn 3078 m u M trifft von rechts der etwas grossere Finsteraargletscher der zweite Hauptzufluss zum Unteraargletscher auf den Lauteraargletscher Den oberen Talabschluss bildet der stellenweise firnbedeckte Felsgrat vom Nassihorn 3745 m u M im Westen uber den Lauteraarsattel zum 2764 m u M hohen Vorgipfel des Barglistocks dem nordlichsten Punkt des Einzugsgebiets des Lauteraargletschers Jenseits des Lauteraarsattels erstreckt sich der Obere Grindelwaldgletscher in nordwestlicher Richtung nbsp L Abschwung du glacier de l Aar Lithographie Strassburg 1851 Schweizerische Nationalbibliothek Blick vom Finsteraargletscher uber die Stelle wo sich die grosse Mittelmorane bildet zum Lauteraargletscher im Hintergrund Die rechte Flanke des Gletschertals wird sudlich des Lauteraargletschers von einer steil aufragenden Bergkette gepragt zu der einige der hochsten Berge des Berner Oberlands gehoren und von welcher mehrere namenlose Hanggletscher zum Lauteraargletscher hinabfliessen Von Nordwesten gegen Sudosten sind dies das Schreckhorn 4078 m u M das Lauteraarhorn 4042 m u M das Kleine Lauteraarhorn 3738 m u M das Hugihorn 3647 m u M und das Massiv der Lauteraarrothorner Vom sudlichen Lauteraarrothorn zieht sich der Ostgrat zum Abschwunghorn 3134 m u M hinuber dessen Kante zuerst als ausgepragter Grat gegen Nordosten und dann stark gerundet uber die steile Flanke mit dem topografischen Namen Abschwung zum Gletscher hinabzieht Unterhalb dieses Bergvorsprungs liegt der Bereich wo die beiden zusammenfliessenden Eisstrome des Lauteraargletschers und des Finsteraargletschers mit der riesigen Menge von Bergsturzschutt und ihren Seitenmoranen die massenreiche Mittelmorane des Unteraargletschers bilden die in der Glaziologie eines der bekanntesten Beispiele fur diesen Typ einer Gletschermorane ist Auf der linken Seite des Lauteraargletschers trennt eine andere Bergkette das Aargletschergebiet vom oberen Tal des Urbachwassers das zur Gemeinde Innertkirchen gehort mit dem Gauligletscher und anderen kleineren Gletscherflachen Die bedeutenderen Berge dieses Gebirgszugs sind das Ankenballi 3601 m u M das Ewigschneehorn 3330 m u M und das Trifthorn 3229 m u M Weiter gegen Osten setzt sich der lange Bergkamm noch zehn Kilometer nordlich des Unteraargletschers und des Grimselsees fort bis zum Juchlistock 2594 m u M oberhalb des Raterichsbodensees an der Grimselstrasse An der sudexponierten steilen Flanke dieser Berge uber den Talgletschern sind nur noch geringe Hanggletscher vorhanden die kaum noch Eis fur den Lauteraargletscher liefern Dessen Nahrgebiet liegt zur Hauptsache am Lauteraarsattel und an den Nordwanden der Lauteraarhorner Geschichte BearbeitenDer Name des Lauteraargletschers bedeutet Klarer Aaregletscher wohl weil mit diesem Eisstrom weniger stark verschmutztes Eis zum Unteraargletscher herunterfloss Der Gletscher zahlte im 18 und 19 Jahrhundert mit dem ganzen Aargletschergebiet zu den Sehenswurdigkeiten der Schweiz und stand im Zentrum der fruhen Gletscherforschung Franz Joseph Hugi 4 Louis Agassiz 5 und andere suchten die Gletscher auf und studierten die Bewegung des Eises und die Veranderung der Moranen Die hohe Mittelmorane zwischen dem Eis des Unteraargletschers und des Finsteraargletschers die schon der Aargauer Maler Caspar Wolf um 1775 abgebildet hatte diente den Forschern als Rastplatz 6 nbsp Joseph Bettannier Glacier inferieur de l Aar In Louis Agassiz Etudes sur les glaciers 1840 nbsp Der Lauteraargletscher im Kanton BernDie Eismasse des Lauteraargletschers bildet den linken Streifen des Eisstroms im Unteraargletscher und fliesst parallel zu jener des Finsteraargletschers noch etwa funf Kilometer talwarts bis zum aktuellen Abbruch des Unteraargletschers Am linken Berghang uber der Zunge des Unteraargletschers steht auf 2391 m u M Hohe die Lauteraarhutte des SAC 7 Das Gletschertor am Ende des Unteraargletschers befindet sich heute auf etwa 1960 m u M Hohe rund zwei Kilometer westlich des Grimselsees Mit dem ausgeschwemmten Moranenmaterial aus dem Lauteraartal und dem Finsteraargebiet ist im Talboden bis zum See ein weites Gletschervorland entstanden Noch in den 1960er Jahren hatte der gesamte Aargletscher eine bedeutend grossere Masse und erstreckte sich bis zum Ufer des Grimselsees Seither hat sich der Gletscherschwund so sehr verstarkt dass sich das Eis im tiefer gelegenen Bereich der Gletscher rasch zuruckbildet und unter der Obermorane dem Schutt der zerfallenden ehemaligen Mittelmorane kaum mehr zu erkennen ist Im Verlauf des 21 Jahrhunderts wird die Stelle wo sich der Lauteraar und der Finsteraargletscher treffen moglicherweise eisfrei Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lauteraargletscher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Aargletscher im Topografischen Atlas der Schweiz von 1870 1922 Lauteraargletscher ortsnamen ch Guttannen Lauteraargletscher Lauteraarhorn Hugihorn Abschwunghorn auf burgerbib ch Lauteraarsattel 3125 m auf sac cas chEinzelnachweise Bearbeiten Steckbrief des Gemaldes Der Lauteraargletscher Kunstmuseum Basel Factsheet Lauteraargletscher In GLAMOS Glacier Monitoring in Switzerland UNESCO Welterbe Swiss Alps Jungfrau Aletsch In jungfraualetsch ch Abgerufen am 29 August 2022 Franz Josef Hugi Uber das Wesen der Gletscher und Winterreise in das Eismeer Stuttgart 1842 Louis Agassiz Vortrag uber Gletscheruntersuchungen auf dem Aargletscher In Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft 27 1842 S 81 91 Edouard Desor L hotel des Neuchatelois sur le glacier de l Aar Neuchatel 1867 Touren auf lauteraarhuette ch Abgerufen am 7 September 2022 Normdaten Geografikum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauteraargletscher amp oldid 234305956