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Der Lappenhonigfresser Macgregoria pulchra auch als MacGregor Honigfresser oder fruher als Brillenparadiesvogel bezeichnet ist die einzige Art der monotypischen Gattung Macgregoria und gehort zur Familie der Honigfresser Meliphagidae Er kommt ausschliesslich auf Neuguinea vor Die Art wurde lange den Paradiesvogeln zugerechnet wird aber seit dem Jahr 2000 in die Familie der Honigfresser eingeordnet LappenhonigfresserLappenhonigfresser Illustration von John Gould 1804 1881 SystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Honigfresser Meliphagidae Unterfamilie GliciphilinaeTribus EpthianuriniGattung MacgregoriaArt LappenhonigfresserWissenschaftlicher Name der GattungMacgregoriaDe Vis 1897Wissenschaftlicher Name der ArtMacgregoria pulchraDe Vis 1897Die Bestandssituation des Lappenhonigfresser wird von der IUCN als gefahrdet vulnerable eingestuft 1 Es werden zwei Unterarten unterschieden Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung der Unterarten und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Fortpflanzung 5 Etymologie und Forschungsgeschichte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Lappenhonigfresser wird etwa krahengross Die Mannchen erreichen eine Korperlange von bis zu 40 Zentimeter die Weibchen werden zwischen 33 und 40 Zentimeter gross 2 Von der Korperlange entfallen beim Mannchen zwischen 12 8 und 14 1 Zentimeter und bei den Weibchen zwischen 12 und 13 3 Zentimeter auf das Schwanzgefieder Der Schnabel ist zwischen 3 6 und 4 4 Zentimeter lang 3 Mannchen wiegen zwischen 242 und 357 Gramm Weibchen werden zwischen 190 und 230 Gramm schwer 1 Es gibt neben dem Grossenunterschied keinen auffalligen Geschlechtsdimorphismus Der Kopf und die Korperoberseite sind russschwarz Die Armschwingen die Spitzen der Handschwingen sind ocker bis zimtfarben und sind bei zusammengefalteten Flugeln als Streif sichtbar Auffallig sind besonders der fast kreisrunde brillenformige orangefarbene Lappen um die Augen Er ist unbefiedert Das Kinn die Kehle und die Korperunterseite sind russschwarz mit einem braunlichen Schimmer auf dem Bauch Burzel und den Unterschwanzdecken Das Schwanzgefieder ist auf der Unterseite schwarzbraun Der Schnabel ist glanzend schwarz die Iris ist rotbraun bis rot die Beine und Fusse sind blaugrau Auf Grund seiner auffalligen Gesichtslappen ist der Lappenhonigfresser mit keiner anderen Art verwechselbar Verbreitung der Unterarten und Lebensraum BearbeitenDer Lappenhonigfresser ausschliesslich auf Neuguinea vor Die zwei Unterarten sind im Sudosten und im Westen von Neuguinea beheimatet 4 Macgregoria pulchra carolinae Junge 1939 5 kommt im westlichen und zentralen Neuguinea vor Macgregoria pulchra pulchra De Vis 1897 6 Nominatform ist im Sudosten Neuguineas prasent Lappenhonigfresser leben ausschliesslich in Bergwaldern Sie sind heute unabhangig von der Unterart nur noch in den unzuganglicheren Gebirgen im Landesinnere von Neuguinea anzutreffen Sie kommen in Hohenlagen zwischen 2700 und 4000 Hohenmetern vor sind aber in Hohenlagen zwischen 3200 und 3500 Metern am haufigsten 2 Die typischsten Lebensraume sind das Waldesinnere und Waldrander Sie besiedeln aber auch Hochtaler wo alpines Grasland von kleinen Waldresten unterbrochen wird Ihr Vorkommen ist hoch korreliert mit der Verbreitung von Dacrycarpus compactus einem Nadelbaum aus der Gattung der Warzeneiben Dacrycarpus in der Familie der Steineibengewachse Podocarpaceae der in ihrem Verbreitungsgebiet die dominierende Baumart ist Die Samenzapfen dieser Baumart spielen in der Ernahrung des Honigfressers eine besondere Rolle 3 Lebensweise BearbeitenLappenhonigfresser leben einzelgangerisch paarweise oder nach der Brutzeit in kleinen Familiengruppen von drei Individuen Verpaarte Individuen ruhen nebeneinander in Asten oder in kleinen Baumhohlungen und sind haufiger dabei zu beobachten wie sie sich gegenseitig das Gefieder pflegen 3 Der Flug ist schwerfallig mit flachen und weithin vernehmbaren Flugelschlagen Nach jeweils etwa zwolf Flugelschlagen folgt eine kurze Gleitphase bei der die Flugel ausgebreitet sind Auch dabei erzeugen die Flugel einen Instrumentallaut der an den von Nashornvogeln erinnert 7 Lappenhonigfresser fressen uberwiegend die Samenzapfen von Dacrycarpus compactus Wenn diese nicht verfugbar sind fressen sie eine grosse Bandbreite unterschiedlicher Fruchte Da auch schon beobachtet wurde dass der Lappenhonigfresser auf Asten aufsitzende Epiphyten wie ein insektenfressender Vogel untersuchte ist es moglich dass auch Insekten zu seiner Nahrung gehoren 7 Fortpflanzung BearbeitenLappenhonigfresser sind monogame Vogel die kein Revier verteidigen Auf Grund der Informationen die man von wenigen Paaren hat die mit Hilfe von Sendern uber eine Woche lang intensiver beobachtet wurden benotigen sie jeweils etwa 12 Hektar Lebensraum Das Gebiet welches sie durchstreifen kann sich mit dem anderer Artgenossen uberlappen 8 Die Brutzeit scheint zumindest in einigen Regionen in die Zeit zu fallen in denen die Samenzapfen von Dacrycarpus compactus heranreifen Es wurden allerdings auch schon Jungvogel in Zeiten beobachtet in der die Samenzapfen dieser Warzeneibe noch nicht herangereift waren Wahrend der Balzzeit verfolgen sich verpaarte Vogel wobei sich diese Verfolgungsjagden gewohnlich in der Nahe des im Bau befindlichen Nests abspielen Bis zum Ende des 20 Jahrhunderts waren nur drei Nester wissenschaftlich beschrieben Sie befanden sich 11 und 15 Meter uber dem Erdboden in der Astgabel eines gut verzweigten Baumes Die Nester sind gross und napfformig Ihre Aussenseite besteht uberwiegend aus Moos verbaut wurden unter anderem die schon verholzenden Lianen von Kletterpflanzen Orchideenstangel sowie Flechten 8 Das Nestinnere wird mit Blattern von Phyllocladus hypophyllus und Scheinbuchen ausgepolstert Das einzige untersuchte Gelege enthielt lediglich ein Ei Die Schalenfarbe war weinrotlich mit hellbraunen und blass violettgrauen Flecken die einander uberlappten 9 Es brutet allein das Weibchen Die Brutdauer ist nicht bekannt Nach jetzigem Erkenntnisstand wird der Nestling nur vom Weibchen gehudert Der Nestling wird von beiden Elternvogeln gefuttert Sie futtern ihn mit hochgewurgtem Futter Sobald der Nestling ein Alter von 11 bis 12 Tagen erreicht hat wird er nicht langer gehudert Die Entwicklung des Nestlings ist bislang noch wenig untersucht Nach jetzigem Erkenntnisstand ist die Entwicklung jedoch langsam 9 Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenSchon vor Charles Walter De Vis Beschreibung sandte Sir William MacGregor 1847 1919 einen Brief an Enrico Hillyer Giglioli mit der Bitte den Vogel Maria macgregoria zu Ehren seiner Frau Lady Mary MacGregor zu benennen 10 Auch De Vis wurde die Bitte zugetragen den Vogel nach Lady MacGregor zu benennen 11 Dieser kam der Bitte nach und nannte die neue Gattung Macgregoria Eigentlich hatte Gigliolis Name Praferenz uber die Namensgebung von De Vis gehabt da Gigliolis Veroffentlichung fruher erschien Da aber der Gattungsname Maria bereits von dem franzosischen Entomologen Jacques Marie Frangile Bigot vergeben worden war setzte sich nach den Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur Macgregoria pulchra als wissenschaftliche Bezeichnung der Art durch 12 Das Wort pulchra ist lateinischen Ursprungs und leitet sich von pulcher fur schon ab 13 Literatur BearbeitenBruce M Beehler Thane K Pratt Birds of New Guinea Distribution Taxonomy and Systematics Princeton University Press Princeton 2016 ISBN 978 0 691 16424 3 Clifford B Frith Bruce M Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae Oxford University Press Oxford 1998 ISBN 0 19 854853 2 James A Jobling Helm Dictionary of Scientific Bird Names Christopher Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 Charles Walter De Vis Mr Sclater exhibited a specimem of a new Paradise bird sent to be figured in the Ibis by Mr De Vis and proposed to be named Macgregoria pulchra In Bulletin of the British Ornithologists Club Band 6 1897 S 26 biodiversitylibrary org a Charles Walter De Vis description of a new Bird of Paradise from British New Guinea In The Ibis Band 3 Series 7 1897 S 250 252 biodiversitylibrary org b G C A Junge The Birds of South New Guinea Part II Passeres In Nova Guinea a journal of botany zoology anthropology ethnography geology and palaeontology of the Papuan region Band 3 1939 S 1 94 Enrico Hillyer Giglioli Viaggio di Sir William MacGregor attraverso la Nuovo Guinea Dal nostro socio d onore prof Enrico H Giglioli riceviamo la seguente notizia In Bollettino della Societa geografica italiana Serie III Band 10 1897 S 26 27 archive org Jacques Marie Frangile Bigot Dipterorum aliquot novo Genera In Revue et magasin de zoologie pure et appliquee Band 11 Ser 2 1859 S 305 315 biodiversitylibrary org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lappenhonigfresser Macgregoria pulchra Sammlung von Bildern Macgregoria pulchra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 Eingestellt von BirdLife International 2019 Abgerufen am 13 September 2021 BirdLife International Species Factsheet Ochre winged Honeyeater Macgregoria pulchra Abgerufen am 1 August 2013 Lappenhonigfresser Macgregoria pulchra auf eBird org Lappenhonigfresser Macgregoria pulchra bei Avibase Macgregoria pulchra im Integrated Taxonomic Information System ITIS xeno canto Tonaufnahmen Lappenhonigfresser Macgregoria pulchra Einzelnachweise Bearbeiten a b Handbook of the Birds of the World zum MacGregor Honigfresser aufgerufen am 6 Juli 2017 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 198 a b c Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 200 IOC World Bird List Version 3 4 Zugriff am 1 August 2013 George Christoffel Alexander Junge Jr S 82 Charles Walter De Vis 1897a S xvi a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 201 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 202 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 203 Enrico Hillyer Giglioli S 88 Charles Walter De Vis 1897b S 250 Jacques Marie Frangile Bigot S 311 James A Jobling S 324 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lappenhonigfresser amp oldid 241506483