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Der Langwellensender Lahti ist eine Langwellen Sendeanlage der finnischen offentlich rechtlichen Rundfunkanstalt Yleisradio YLE etwa 100 km nordostlich der Hauptstadt Helsinki in Lahti Dieser Langwellen Sender war von 1928 bis 1993 in Betrieb und ist heute ein Rundfunkmuseum Die das Stadtbild von Lahti pragenden Masten gelten als lokales Wahrzeichen Langwellensender LahtiLahden radioasemaDie beiden Turme Senders beim Haupteingang 2006 Die beiden Turme Senders beim Haupteingang 2006 BasisdatenOrt LahtiMaakunta Paijat HameStaat Finnland60 9794 25 6474 Koordinaten 60 58 45 8 N 25 38 50 6 OVerwendung Rundfunksender MuseumZuganglichkeit Sendeanlage offentlich zuganglichDaten zur SendeanlageAnzahl an Turmen Masten 2Hohe der Turme Masten 150 mBauzeit 1927Betriebszeit 1928 1993Letzter Umbau Antenne wwwLetzter Umbau Sender 1990Wellenbereich LW SenderPositionskarteLangwellensender Lahti Finnland Langwellensender Lahti Die beiden Sendeturme des Langwellensenders in einer anderen Ansicht 2006 Die beiden Sendeturme von der Stadt gesehen im Jahre 1989 zu dieser Zeit noch in Betrieb Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 2 1 Analoger Horfunk UKW 3 Ehemalige Langwellenfrequenzen 4 Anmerkungen 5 Siehe auch 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Langwellensender Lahti wurde ziemlich genau ein Jahr nach Grundung von YLE zwischen dem 24 September und dem 26 November 1927 von der Firma Hein Lehmann amp Co aus Berlin errichtet Wie in zahlreichen anderen Landern waren auch in Finnland Langwellensender die ersten Rundfunksender die in Betrieb gingen Er verwendete dabei als Sendeantenne eine T Antenne die zwischen zwei 150 m hohe freistehende Stahlfachwerkturme uber eine Lange von 316 m gespannt war und wurde am 22 April 1928 erstmals in Betrieb genommen Die erste Sendefrequenz war 167 kHz der erste Sender mit 40 kW Sendeleistung anfangs jedoch aus Einsparungsgrunden nur mit 25 kW betrieben stammte von Telefunken aus dem damaligen Deutschen Reich Mit dem Luzerner Wellenplan von 1932 der 1934 in Kraft trat wurde die Frequenz auf 166 kHz korrigiert 1 doch ab 1935 hatte Lahti unglucklicherweise mit Moskau Komintern auf 172 kHz den damals starksten Rundfunksender der Welt als Nachbarn auf der Skala Die 1939 in Grossbritannien bestellten vier Marconi Sender mit je 150 kW wurden aufgrund des Winterkrieges gegen die Sowjetunion und dem Fortsetzungskrieg als Teil des Zweiten Weltkriegs nicht geliefert 2 Die Leistung samtlicher Anlagen von Yleisradio wurde im Jahre 1939 einer allgemeinen internationaler Entwicklung folgend erhoht sodass Lahti 150 kW Turku 40 kW und Viipuri heute Wyborg 20 kW aufweisen konnten Ab 1943 sendete Kuopio mit 30 kW und Rovaniemi schloss sich dem Sendernetz mit 15 kW an als deutsche Truppen hier ihren eigenen Sender aufgebaut hatten und auch Programme in finnischer Sprache ausstrahlten Der Sender Lahti wurde mit Beginn des von der Sowjetunion bewusst ausgelosten Winterkrieges 1940 von Moskau mit Storsendern belegt welche die Programme wie ein Schatten verfolgten Dabei trugen die sowjetische Propaganda auf Finnisch und das regulare finnische Programm aus Helsinki auf der Langwellen Skala um die Frequenz von Lahti herum einen eigenen Krieg aus der nicht weniger erbittert war als jener der jeweiligen Soldaten an der Front Um die spater weiter in die Nahe der finnischen Grenze verlegten sowjetischen Storsender zu umgehen wurde in Lahti ein System entwickelt das beim Entdeckung des Gegenprogramms aus der Sowjetunion den Langwellensender sofort die Frequenz wechseln liess Dies wurde jedoch an der Front anders als ursprunglich gedacht nicht so gut angenommen da das Signal zu viel Schwund Fading aufwies und so schwerer zu empfangen war Uberliefert ist dabei nach folgende Begebenheit nach dem Ende des Winterkrieges 1940 Als die sowjetische Delegation fur die Friedensverhandlungen beim Sender Lahti eintraf wollte diese gerne wissen wie der plotzliche Wechsel von der Nominal Frequenz moglich gemacht wurde Als ihr die entsprechende Ausrustung mit einem alten Grammophon und einigen elektrischen Schaltern sowie Kabeln gezeigt wurde wollte diese keine weiteren Fragen mehr dazu stellen Von 1938 bis 1949 standen in Lahti zusatzlich zum recht grossen aber nie mit besonders hoher Leistung versehenen Langwellensender auch 4 Kurzwellensender mit je 100 kW die ab 1939 Programme vor allem in Richtung der Vereinigten Staaten verbreiteten Dieses Provisorium endete jedoch mit dem Abbau der vier KW Anlagen als YLE den Sendestandort Pori an der Westkuste neben den hier betriebenen Mittelwellensendern zum Kurzwellen Sendezentrum ausbauen liess Im Jahre 1950 wurde der Sender Lahti im Rahmen des Kopenhagener Wellenplans von 1948 der die Kriegsverliererstaaten benachteiligte mit 254 kHz auf das andere Ende der LW Skala verwiesen 3 Der ab 1990 zuletzt auf 252 kHz arbeitende Sender hatte seit 1953 mit zwei je 100 kW starken Sendeeinheiten insgesamt 200 kW und war aufgrund der gunstigen Ausbreitungsbedingungen uber der Ostsee vor allem in den Abendstunden auch in Norddeutschland zu empfangen Der Langwellensender Lahti wurde am 31 Marz 1993 stillgelegt nachdem Yleisradio beschlossen hatte die Ausstrahlung von Rundfunk Programmen auf Langwelle einzustellen Heutige Nutzung BearbeitenHeute wird die Anlage seit der Abschaltung 1993 als Rundfunkmuseum genutzt wobei die beiden in rot weiss gehaltenen Turme weiter stehen und ein das Stadtbild bestimmendes lokales Wahrzeichen darstellen Einige Jahre nach Entfernung der Langwellendrahtantenne zwischen den beiden Masten wurde der Mast 2 mit Antennen zur Ausstrahlung von UKW Radioprogrammen versehen Dabei werden aktuell Stand 2021 folgende Programme ausgestrahlt Analoger Horfunk UKW Bearbeiten Frequenz RDS PS Programm Leistung88 7 HitMix HitMix 0 2 kW98 6 VOIMA Radio Voima 1 kW101 5 MeNaiset Me Naiset Radio 1 kW102 0 CITY Radio City Lahti 0 2 kW103 0 AITO ISK Aito Iskelma 0 5 kW105 0 BASSO Basso 0 5 kWDie weiteren Programme sowie DVB T werden von einem gewohnlichen Sendemast im Stadtteil Hollola ausgestrahlt Mast 2 ist mittlerweile ebenfalls Trager einiger Mobilfunkantennen Ehemalige Langwellenfrequenzen Bearbeiten1928 1934 167 kHz 1934 1946 166 kHz 1946 1950 160 kHz 1950 1990 254 kHz 1990 1993 252 kHzAnmerkungen Bearbeiten Dies geschah trotz der Versuche von Frankreich die 166 kHz fur den Sender Paris zu erhalten was erst Jahre spater mit 162 kHz fur den Sender Allouis gelang Aufgrund des Winterkrieges und des Fortsetzungskrieges konnten auch die fur 1940 geplanten Olympischen Winterspiele in Lahti nicht stattfinden Die seit 1934 angestammte Frequenz von 166 kHz ubernahm Ottringham in England und Lahti musste sich 160 kHz mit Brașov in Rumanien teilen Siehe auch BearbeitenPori Mittelwellensender Langwellensender Mittelwellensender Kurzwellensender Liste bekannter SendeanlagenWeblinks BearbeitenLangwellensender Lahti In Structurae http www skyscraperpage com diagrams b45639 skyscraperpage com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langwellensender Lahti amp oldid 225172441