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Die Landgraflichen Garten waren eine Gartenlandschaft in Bad Homburg bestehend aus in der Spitze 14 Einzelgartenanlagen mit 385 Hektar Flache entlang der Tannenwaldallee zwischen Landgrafenschloss und Gotischem Haus Schlosspark Bad Homburg mit grossem Teich Schloss und Weissem Turm im HintergrundBlick auf einen Teil des Schlossgartens mit Marstall und Orangerie Inhaltsverzeichnis 1 Erstanlage 2 Endausbau 3 Verfall 4 Wiederaufbau 4 1 Der Kleine Tannenwald 4 2 Gustavsgarten Villa Wertheimber 4 3 Forstgarten 4 4 Hirschgarten 4 5 Ferdinandsgarten 5 Siehe auch 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseErstanlage Bearbeiten nbsp Contgen Gunkel Plan vom Kleinen Tannenwald 1784 nbsp Infotafel zu historischen Garten und Parkanlagen an der TannenwaldalleeLandgraf Friedrich V und seine Frau Caroline begannen ab 1770 mit der Anlage der landgraflichen Garten Inspiriert wurde das Landgrafenpaar durch die englischen Landschaftsparks Hierzu wurde der ein Jahrhundert zuvor in barockem Stil angelegte Schlosspark Bad Homburg vollig umgestaltet Ausgehend vom Schloss liess Friedrich die Tannenwaldallee eine 2 2 Kilometer lange schnurgerade Allee die am Waldrand in die Elisabethenschneise uberging die die Taunuswalder bis zum romischen Limes durchschnitt anlegen Diese insgesamt 7 6 Kilometer lange Achse stellte das Grundgerust der landgraflichen Garten dar Die Allee war ursprunglich mit Saulenpappeln gesaumt Diese waren als Pendant zur sudlandischen Zypresse ein Symbol Arkadiens Heute wird die Allee im unteren Bereich durch Ahorn und im oberen durch Kastanienbaume gebildet Am Rande der Tannenwaldallee wurden als einzelne Gartenanlagen der Grosse Tannenwald und 1772 der Kleine Tannenwald angelegt Zur damaligen Zeit war der Taunus damals noch Die Hohe genannt weitgehend mit Buchenwaldern besetzt Ein Tannenwald stellte daher eine ungewohnliche Bepflanzung dar Endausbau Bearbeiten nbsp Gotisches HausUnter Landgraf Friedrich VI wurde das Projekt der landgraflichen Garten fortgesetzt Friedrichs Frau Elisabeth stammte aus England und war mit englischer Gartenkunst aufgewachsen 1823 errichtete Friedrich das Gotische Haus als Schlusspunkt der Tannenwaldallee Zu beiden Seiten der Allee wurden insgesamt 14 Einzelanlagen errichtet sieben Garten im engeren Sinne sowie sieben gestaltete Landschafts und Waldparks Neben den bestehenden Anlagen Schlossgarten Grosser und Kleiner Tannenwald wurden die Prinzengarten angelegt der Englische Garten Louisgarten Gustavsgarten Ferdinandsgarten und Philippsgarten Die Kreuzallee das Heuchelheimer Hohlfeld der Landschaftspark Elisabethenschneise und die vier zum Grossen Tannenwald gehorenden Parkanlagen Lustwald Buschwiesen Forstgarten und Hirschgarten bildeten die Landschaftsparks Verfall Bearbeiten nbsp Plan vom Grossen Tannenwald um 1782 83Mit dem Aussterben des Landgrafenhauses 1866 ging das Interesse an der Parkanlage verloren Wahrend Schlossgarten und Gotisches Haus auch weiter genutzt wurden und der Hirschgarten auch heute noch ein beliebtes Ausflugsziel ist verwilderten die anderen Anlagen bzw wurden wie der Englische Garten und der Louisgarten in den 1960er Jahren bebaut Der Ferdinandsgarten wurde nach dem Tod des Landgrafen fur 3 610 Gulden an den Gartner G K Merle verkauft der Pachter des kleinen Tannenwaldes war Im September 1881 wurde der Ferdinandsgarten fur 40 000 Mark in heutiger Kaufkraft 336 165 Euro an den Frankfurter Karl Brach verkauft 1 1932 kam das Gelande des Kleinen Tannenwaldes in Besitz der Familie Kredel In den 1980er Jahren war auch hier eine Bebauung mit einem Hotel vorgesehen Es bildete sich eine Burgerinitiative Aktionsgemeinschaft Kleiner Tannenwald die bewirkte dass der Kleine Tannenwald 1988 Kulturdenkmal wurde Wiederaufbau BearbeitenSeit 1988 bestehen Bemuhungen zur Wiederherstellung der landgraflichen Garten Im gleichen Jahr wurden die Garten als Kulturdenkmal ausgewiesen Im Jahr 2000 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Wiederherstellung Aufgrund dieses Beschlusses wurde 2002 eine gartendenkmalpflegerische Rahmenplanung erstellt Mit einem Aufwand von 20 Millionen Euro konnte die Anlage uber einen Zeitraum von 20 Jahren wieder erstellt werden Ziel der Massnahmen ist eine Wiederherstellung des Parks gemass den Planen von 1866 Der Kleine Tannenwald Bearbeiten Koordinaten 50 13 41 N 8 35 39 7 O 50 228046 8 594356 nbsp Wiedereroffnung Kleiner Tannenwald am 1 Juli 2007Seit dem Jahr 2005 laufen die Arbeiten zur Wiederherstellung des 3 5 Hektar grossen Kleinen Tannenwaldes Im Zentrum der ersten Arbeiten stand die Wiederherstellung des 6 600 Quadratmeter grossen Teiches mit Insel und darauf den Kolonnaden mit 12 ionischen Saulen Die Einweihung fand am 1 Juli 2007 statt Nachste Schritte waren die Pflanzung einer Hainbuchenhecke die Bepflanzung des Eingangs mit ovalen Beeten und die Wiederherstellung des historischen Wegenetzes sowie von Eisgrube und Rosentempel 2010 erwarb die Stadt Bad Homburg einen weiteren Teil des Kleinen Tannenwaldes auf welchem sich die Ruinen der ehemaligen Alten Schweizerei Cottage befanden Der Forderverein Kleiner Tannenwald hatte den Ankauf unterstutzt so dass im November 2016 dieses Gebaude mit Spenden und Eigenleistungen von Handwerksunternehmen wiedererrichtet werden konnte 2 Langerfristig geplant ist die Wiederherstellung der Meierei Das 1892 nach einem Brand neu errichtete Gebaude war in den vergangenen Jahren heruntergekommen wurde aber bereits 2005 2006 in der Substanz gesichert 3 Gustavsgarten Villa Wertheimber Bearbeiten Koordinaten 50 13 44 4 N 8 35 42 5 O 50 22901 8 595139 nbsp Bad Homburg Gustavsgarten nbsp Villa Wertheimber im Gustavsgarten nbsp Tempel im GustavsgartenDer Gustavsgarten wurde vom damaligen Prinzen Gustav und seiner Frau Louise von Anhalt Dessau um 1822 an der Tannenwaldallee angelegt die Grosse betrug ungefahr 6 5 ha 64 500 m Louise war in Dessau mit dem Worlitzer Park aufgewachsen und das Paar schuf sich ein kleines Paradies in dem seit 1830 ein Dorischer Tempel als Teesalon diente Die Nachkommen von Gustavs und Louises Tochter Caroline Reuss zu Greiz verkauften den Park um 1898 fur 102 000 Mark an den Frankfurter Bankier Julius Wertheimber 4 Dieser liess den Park nach Ankauf eines Teils des Louisgartens erweitern und mit einer beachtlichen Pflanzenvielfalt als englischen Landschaftspark anlegen dessen Struktur vor allem im nordlichen Bereich gut erhalten ist 1899 1900 baute der Architekt Franz van Hoven fur Wertheimber eine zweigeschossige Villa die Villa Wertheimber und an der Einfahrt zur Tannenwaldallee ein Pfortnerhaus Die Villa der Tempel und das Pfortnerhaus stehen unter Denkmalschutz 5 6 Eine Festschrift von 1977 sagt dass die Villa in der Nazizeit an das Deutsche Reich fiel 7 Nach gegenwartigem Kenntnisstand 2015 war es eine Enteignung bzw Verkauf unter Zwang Die Erben erhielten das Anwesen 1947 zuruck 8 Das Gebaude wurde wahrend des Dritten Reichs von April 1943 bis November 1944 von der Marinemusikschule Orchesterschule unter der Leitung des Obermusikmeisters Otto Romberg genutzt Es gab dort nur die zwei Jahrgange 1943 und 1944 mit jeweils 40 50 Jungmatrosen Im November 1944 wurde die Einrichtung nach Iserlohn verlegt 9 Nach 1948 kamen Gelande und Gebaude an den Bund der es an den Verein Hirnverletztenheim verpachtete Der Frankfurter Verein errichtete zwischen 1970 und 1980 Anbauten und betrieb dort eine neurologische Klinik die 2004 schloss In den Folgejahren nutzte die Tivoli Filmproduktionsgesellschaft das Gelande fur Dreharbeiten zu der Fernsehserie Geld Macht Liebe die aber nach nur einer Staffel abgesetzt wurde Nach langen Verhandlungen wurden Park und Gebaude im Marz 2011 fur 7 219 000 Euro von der Stadt Bad Homburg erworben 10 Sie wurden bis Anfang 2015 saniert und dienen nun zu kulturellen sowie anderen offentlichen Zwecken Die Neubauten der ehemaligen Nutzerin der neurologischen Klinik wurden im Juli 2013 abgerissen Seit Mai 2012 ist der Gustavsgarten wieder offentlich zuganglich Im Fruhjahr 2015 war die Sanierung des Erdgeschosses der Villa abgeschlossen 11 Als erste kulturelle Veranstaltung fand hier das erste Bad Homburger Chorfest statt 12 Dieses Chorfest soll nun kunftig alljahrlich im Gustavsgarten stattfinden 13 In die Villa Wertheimber ist im Juli 2017 das Stadtarchiv eingezogen welches bisher im Gotischen Haus angesiedelt war 14 Forstgarten Bearbeiten Im Forstgarten wurden Rodungsarbeiten durchgefuhrt um den Folgen der starken Verwilderung zu begegnen Der grossere der beiden ursprunglichen Teiche wurde wieder angelegt und das historische Teehauschen rekonstruiert Als nachste Schritte sollen die sechs historischen Steinbrucken wiedererstellt und der kleine Teich angelegt werden Hirschgarten Bearbeiten Koordinaten 50 14 11 7 N 8 33 34 8 O 50 236597 8 559659 Hauptartikel Hirschgarten Dornholzhausen nbsp Hirschgarten nbsp HirschGarten RestaurantDer Hirschgarten im Ortsteil Dornholzhausen hatte als einzige der Anlagen die Zeit uberdauert Errichtet wurde der Garten im Jahre 1698 durch Landgraf Friedrich II Das Wildgehege wurde im Jahre 1820 durch Friedrich VI eingerichtet In den Jahren 1840 bis 1873 wurde das Gehege durch die Spielbank Bad Homburg an Waidmanner verpachtet Heute ist der Hirschgarten als Endhaltestelle der Buslinien 1 und 11 gut mit offentlichen Verkehrsmitteln erschlossen ein beliebtes Naherholungsgebiet fur Bad Homburg und das Rhein Main Gebiet Das namensgebende Gehege umfasst eine Reihe von Rotwildarten sowie Ziegen Neben einer Minigolfbahn ist insbesondere das HirschGarten Restaurant Ziel vieler Besucher Das Restaurantgebaude wurde im Jahre 1966 erbaut und beherbergte zunachst ein bohmisches Wildspezialitatenrestaurant Im Jahre 2000 wurde es renoviert und wird nun von einem Gastronomen aus Bad Homburg gefuhrt Wenige hundert Meter unterhalb der Strasse zum Hirschgarten befindet sich ausserdem eine offene Waldlichtung die Buschwiesen die zum Grillen freigegeben ist In Gehweite liegt ausserdem das Forellengut mit seinem dazugehorigen Gaststattenbetrieb Ferdinandsgarten Bearbeiten Koordinaten 50 13 53 7 N 8 35 39 9 O 50 231578 8 594404Zu seinem 40 Geburtstag am 26 April 1823 erhielt Ferdinand von Hessen Homburg von seinem Bruder Friedrich VI und dessen Frau Elisabeth ein Stuck Land zur Anlage eines eigenen Gartens Die Kosten fur dieses Land betrugen 2914 Gulden Die Schenkung war gestaffelt Funf Jahre lang erhielt Ferdinand jeweils ein weiteres Stuck Land am Ende betrug die Grosse etwa zwei Hektar an der Tannenwaldallee Ferdinand war jedoch kein grosser Gartenfreund seine Leidenschaft galt der Jagd Er liess daher den Ferdinandsgarten mit Fichten bepflanzen und soll die Spaziergange in diesem Wald genossen haben Nach Ferdinands Tod erwarb der Hofgartner Georg Karl Merle im Jahr 1867 den Ferdinandsgarten und verpachtete das Gelande an seinen Bruder der dort ein Cafe eroffnete Der Sohn von Georg Karl Merle Adolph Merle eroffnete 1891 auf dem Gelande eine Baumschule die bis 1974 von seinen Nachfahren gefuhrt wurde 1974 erwarb Leo Peselmann den Betrieb die heutige Baumschule Peselmann 15 16 Siehe auch BearbeitenRabenstein Bad Homburg Quellen BearbeitenInfotafel am Kleinen Tannenwald Friedhelm Blume Elzbieta Dybowska Die Landgrafliche Gartenlandschaft Bad Homburg vor der Hohe Wiederherstellung eines Gartendenkmals In Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2008 ISBN 978 3 7973 1049 1 S 125 132 Die Perle des Homburger Parks und Extreme Vergangenheit Zwischen Remmidemmi Hotel und idylischem Kleinod In Taunus Zeitung 2 Juli 2007 S 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landgrafliche Garten Bad Homburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Tannenwaldallee Bad Homburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verein Kleiner Tannenwald Restaurant HirschgartenEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Grosche Geschichte der Stadt Bad Homburg Band III Die Kaiserzeit 1986 ISBN 3 7829 0334 X S 25 bad homburg de bad homburg de Heinz Grosche Geschichte der Stadt Bad Homburg Band III Die Kaiserzeit 1986 ISBN 3 7829 0334 X S 28 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Villa Pfortnerhaus und Park Tannenwaldalle 50 In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Astrid Kruger Martyrium im Speisezimmer Knabengesang am Tempel Nachbildungen namhafter Renaissance Kunstler in der Ville Wertheimber Bad Homburg In Lutz Vogel u a Mehr als Stadt Land Fluss Festschrift fur Ursula Braasch Schwersmann Schmidt Neustadt an der Aisch 2020 ISBN 978 3 87707 197 7 S 376 380 Fernsehdreh de luxe In Frankfurter Rundschau 19 Juni 2009 fr online de Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Landgrafliche Gartenlandschaft auf der Webseite der Stadt Bad Homburg Klaus Stockel Meine Begegnung mit der Militarmusik Die Militarmusikschule der NVA 1975 1990 Books on Demand 2016 ISBN 978 3 7392 2995 9 S 1938 Mondane Villa Bad Homburg kauft Gustavsgarten In Frankfurter Rundschau 9 Marz 2011 fr online de Memento vom 24 Februar 2016 im Internet Archive Reprasentative Raume im Gustavsgarten In Frankfurter Rundschau 19 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