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La dame blanche deutsch Die weisse Dame ist eine Oper in drei Akten des franzosischen Komponisten Francois Adrien Boieldieu 1775 1834 Sie wurde am 10 Dezember 1825 an der Opera Comique in Paris uraufgefuhrt und gilt als eine der wichtigsten franzosischen Opern und Hauptwerk der Gattung Opera comique WerkdatenTitel Die weisse DameOriginaltitel La dame blancheErscheinung der weissen DameForm Opera comiqueOriginalsprache FranzosischMusik Francois Adrien BoieldieuLibretto Eugene ScribeLiterarische Vorlage Walter ScottUrauffuhrung 10 Dezember 1825Ort der Urauffuhrung Paris Opera ComiqueSpieldauer ca drei StundenOrt und Zeit der Handlung Gut und Schloss Avenel in Schottland 1759PersonenGeorges Brown Offizier Tenor Gaveston Schlossverwalter Bariton Anna sein Mundel Sopran Dikson Pachter Tenor Jenny seine Gattin Sopran Marguerite Georges Amme Mezzosopran Mac Irton Gantrufer Bariton Dorfleute Chor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Vorbemerkung 1 2 Erster Akt 1 3 Zweiter Akt 1 4 Dritter Akt 2 Musik 3 Ausstattung 4 Tontrager 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenVorbemerkung Bearbeiten Das Libretto stammt von Eugene Scribe der seine Inspiration aus funf Romanen des schottischen Schriftstellers Sir Walter Scott bezog inklusive der Novellen The Monastery und Guy Mannering La dame blanche war ganz der Restauration der Aristokratie im postrevolutionaren und postnapoleonischen Frankreich verpflichtet Am Ende des Stuckes wird die Wiederherstellung der alten Ordnung und Besitzverhaltnisse gefeiert Anna und Gaveston stellen die gute und die bose Alternative im Umgang mit adeligem Besitz dar In der Idyllisierung des Landlebens spiegelt sich die Stromung des petit bourgeois als Aquivalent des Wiener Biedermeier Erster Akt Bearbeiten Vor dem Pachthof DicksonsDer junge Offizier Georges Brown kommt ins Dorf Avenel als beim Pachter Dikson und seiner Frau Jenny die Taufe ihres Sohnes vorbereitet wird Da der als Pate bestimmte Friedensrichter erkrankt ist bitten sie George die Patenschaft zu ubernehmen Die Pachtersfrau Jenny singt beim Festmahl die Ballade von der weissen Frau die im Schlosse spuken soll und die Brown an manche Vorgange seiner Jugend erinnert Der Pachter behauptet die weisse Frau nicht nur gesehen sondern sogar einen Beutel voll Gold von ihr erhalten zu haben Er hat dafur gelobt allzeit ihrem Rufe zu gehorchen gerat aber in arge Verlegenheit als ihm jetzt auf geheimnisvolle Weise ein Brief von ihr in die Hande gelangt der ihn an sein Gelubde mahnt und auf das Schloss ruft Diese abenteuerliche Aufforderung lockt den Offizier der sich bereit erklart an Stelle des angstlichen Pachters dem Ruf der Weissen Dame zu folgen Zweiter Akt Bearbeiten Saal im Schloss des Grafen AvenelDer Schlossverwalter Gaveston will das alte Schloss versteigern und fordert von Anna Schriftstucke die ihr die letzte Herrin von Avenel auf dem Totenbette in Verwahrsam gegeben hat Anna verweigert sie ihm aber An Stelle des Pachters Dickson meldet sich jetzt Georg Brown zu Gast Der alten Marguerite fallt seine Ahnlichkeit mit den Avenels auf Gaveston gewahrt ihm nur widerwillig Gastfreundschaft In der Nacht erscheint Georges das Gespenst der Weissen Dame Es ist Gavestons Mundel Anna Sie bittet ihn sich bei der Versteigerung des Schlosses einzufinden und dabei alles zu tun was ihm geheissen werde Er verspricht es denn die Gestalt erzahlt ihm von seiner Verwundung auf dem Schlachtfeld und dass ihn ein fremdes Madchen dort gepflegt habe Anna selbst ist diese Pflegerin und Brown hat sich damals schon in sie verliebt Am anderen Morgen finden sich alle Dorfleute bei der Versteigerung ein um zu verhindern dass das alte Stammschloss in Gavestons Hande gelangt Obwohl er kein Geld hat uberbietet Georg Brown auf geheimnisvollen Befehl der Weissen Dame den Schlossverwalter Dritter Akt Bearbeiten Ahnensaal des SchlossesDer neue Schlossherr wird von den Leuten des Dorfes als Retter gefeiert Lieder aus ihrem Munde erinnern ihn an seine Jugend und er erkennt jetzt auch in Marguerite seine Kinderfrau wieder Nun erscheint Gaveston um die Kaufsumme zu fordern Mit Schuldhaft bedroht zweifelt Brown an einer glucklichen Losung Im letzten Augenblick kommt die Weisse Dame mit dem Familienschatz der Avenels zu Hilfe Gaveston reisst ihr ergrimmt den Schleier vom Gesicht und erkennt sein Mundel Anna Diese legitimiert Georg Brown durch den Ahnenschatz der Avenels und die ihr anvertrauten Schriftstucke als den echten Sprossling des letzten Schlossherrn Wahrend Gaveston als entlarvter Erbschleicher Schloss und Gegend wutend verlasst reicht Georg Brown der wiedergefundenen Pflegerin die Hand zum Ehebunde Musik BearbeitenBoieldieu verarbeitete in seiner Oper Folklore und lyrische Stucke vermischt mit romantischer Phantastik indem er die musikalischen Stilmittel der neuen Epoche nutzte Neben einfachen Strophenliedern wie in Jennys Ballade uber die Weisse Frau oder Marguerites sentimentaler Spinnrad Arie in welcher die Musik die Bewegungen des Spinnrads abbildet gibt es raffinierte Ensemble Szenen wie das Finale des 1 Aktes wo ein Gewitter im Anzug ist Sturmisch braust die Musik in chromatischen Tonen und sich verschiebenden Septakkorden mit den Blitzschlagen des Piccolo und dem Donner der Pauke durchsetzt Im Finale des 2 Aktes mit der von Mac Irton geleiteten Versteigerung des Schlosses ist die Dramatik kaum zu uberbieten Wahrend immer hohere Summen geboten werden steigert sich die Musik mit unwiderstehlicher Kinetik gefolgt von abruptem Wechsel der Tonart und effektvollen Einsatzen des Chores wenn etwas Unverwartetes passiert Die Harfe spielt in der Oper eine wichtige Rolle als Begleiterin der Weissen Dame Die Holzblaser werden sehr subtil eingesetzt wahrend die Streicher aus ihrem vollen technischen Repertoire schopfen Dadurch erhalt die Musik eine ausserordentliche Farbe und Geschmeidigkeit und spruht zugleich von einfacher Spontaneitat und Raffiniertheit La dame blanche weist typische Elemente der Romantik in ihrer gotischen Auspragung auf mit einer exotischen schottischen Ortschaft einem verlorenen Erben einem mysteriosen Schloss einem versteckten Schatz und einem guten Geist Der Stil der Oper beeinflusste die Opern Lucia di Lammermoor I puritani und La jolie fille de Perth La dame blanche war einer der ersten Versuche die Fantasie in die Oper zu bringen Sie war auch Vorbild fur Werke wie Giacomo Meyerbeers Robert le diable und Charles Gounods Oper Faust Die Urauffuhrung fand am 10 Dezember 1825 an der Opera Comique in Paris statt Sie hatte grossen Erfolg und wurde zum Standardwerk des Opernrepertoires im 19 Jahrhundert in Frankreich und Deutschland Nachdem es bereits 1826 eine Erstauffuhrung in deutscher Sprache gegeben hat entstand in Wien auch eine Parodie des Werks unter dem Titel Die schwarze Frau von Adolf Muller senior Musik und Karl Meisl Libretto 1 Wilhelm Reuling komponierte sechs Walzer zu Motiven aus der Oper 2 La dame blanche wird heutzutage nur noch selten einstudiert In Frankreich wurde sie durch Marc Minkowski neu aufgefuhrt sowie auf CD eingespielt doch gibt es auch einige fruhere auf Schallplatte erschienene Tonaufzeichnungen Die Tenorarie von Georges Brown Viens gentille dame war schon im damaligen Paris ein Gassenhauer und wird auch heutzutage am haufigsten vorgetragen Ausstattung Bearbeiten nbsp Dekoration des ersten Akts nbsp Dekoration des zweiten Akts nbsp Dekoration des dritten Akts nbsp Dekoration des dritten Akts nbsp Detail der Dekoration des dritten Akts nbsp Kostum der JennyTontrager Bearbeiten1962 Michel Senechal Georges Brown Francoise Louvay Anna Jane Berbie Jenny Andre Doniat Dickson Adrien Legros Gaveston Genevieve Baudoz Marguerite Orchestre symphonique et Choeur de Paris Pierre Stoll Accord 1964 Nicolai Gedda Georges Brown Mimi Aarden Anna Sophia Van Sant Jenny Guus Hoekman Erna Spoorenberg Henk Drissen Franz Vroons Chor und Orchester von Hilversum Radio Jean Fournet Melodram und Opera D Oro 1996 Rockwell Blake Georges Brown Annick Massis Anna Mireille Delunsch Jenny Jean Paul Fouchecourt Dickson Laurent Naouri Gaveston Sylvie Brunet Marguerite Choeur de Radio France und Ensemble Orchestral de Paris Marc Minkowski EMI Literatur BearbeitenKlaus Hortschansky La Dame Blanche In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 1 Karin Pendle Eugene Scribe and French Opera of the Nineteenth Century Michigan 1979 Ulrich Schreiber Eugene Scribe und die Opera Comique In Operfuhrer fur Fortgeschrittene Band 2 2002 Jean Claude Yon La Dame Scribe et l Opera Comique le debut d un long regne In La Dame Blanche Paris 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons La Dame blanche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien La dame blanche Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Handlung und Libretto von La dame blanche in deutscher Ubersetzung und im franzosischen Original bei Opera GuideEinzelnachweise Bearbeiten Die schwarze Frau Nicht mehr online verfugbar In des is klassisch at Der Verein des is klassisch Verein zur Pflege und Weiterentwicklung historischer Theaterpraxis 6 Mai 2011 archiviert vom Original am 18 August 2016 abgerufen am 30 Marz 2018 Parodie in der Reihe des is klassisch dik Premiere im Stadttheater Gmunden am 6 Mai 2011 Constantin von Wurzbach Reuling Wilhelm In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 25 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1873 S 346 350 Digitalisat Normdaten Werk GND 300022794 lobid OGND AKS LCCN n79052788 VIAF 181446442 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title La dame blanche amp oldid 222368455