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Als LILE werden in der Petrologie lithophile Elemente mit grossem Ionenradius bezeichnet die sich gewohnlich durch ihre Inkompatibilitat beim Kristallisieren von Lithospharenschmelzen auszeichnen und in der Schmelze verbleiben Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Mitglieder 3 Eigenschaften 4 Erstdefinition 5 EinzelnachweiseBezeichnung BearbeitenDas Akronym LILE manchmal auch nur LIL leitet sich aus dem Englischen ab und steht fur large ion lithophile elements im Deutschen lithophile Elemente mit grossen Ionenradien Lithophile Elemente wie Rubidium Strontium Barium Niob Tantal Thorium Uran und Seltene Erden besitzen eine Affinitat fur Silikatgesteine im Gegensatz zu siderophilen Elementen wie beispielsweise Eisen Kobalt Osmium Iridium oder Nickel die Metallphasen bevorzugen oder chalkophile Elemente wie Schwefel Selen Cadmium Arsen Kupfer oder Zink die in Sulfidphasen zu finden sind LILE werden manchmal auch noch als LFS engl low field strength bzw LFSE bezeichnet d h Elemente mit niedriger Feldstarke Die Feldstarke bzw das Ionenpotential engl ionic potential ist als das Verhaltnis Ladung Radius Z r definiert Die Abgrenzung der LILE gegenuber den HFSE erfolgt entlang der Geraden Z r 2 mit Z 1 2 und r in 10 10m oder A Fur LILE gilt Z R lt 2 und fur HFSE Z r gt 2 Mitglieder BearbeitenZu den LILE werden folgende Elemente mit einer Ionenladung engl ionic charge von 1 und 2 gerechnet 1 einwertige Elemente Caesium Ionenradius 181 pm bzw 1 81 A Rubidium 166 pm Kalium 152 pm Natrium 116 pm zweiwertige Elemente Barium 149 pm Blei 133 pm Strontium 132 pm Europium 131 pmManchmal werden auch noch die 4 wertigen Elemente Thorium 108 pm und Uran 103 pm unter die LILE eingereiht obwohl sie eigentlich zu den HFSE zu zahlen sind Anmerkung die Elemente Strontium Barium und Europium verhalten sich in sauren Magmen als kompatibles Element und reichern sich in den kristallisierenden Feldspaten an Eigenschaften BearbeitenLILE sind im Gegensatz zu den immobilen HFSE in Flussigkeiten sehr mobile Elemente und konnen beispielsweise durch hydrothermale Losungen im Verlauf metasomatischer oder metamorpher Prozesse leicht aus dem Gesteinsverband gelost werden Dieses Phanomen gilt es insbesondere bei Gesteinsanalysen zu berucksichtigen Umgekehrt konnen Anomalien in der LILE Systematik wertvolle Aufschlusse uber hydrothermale Veranderungen in Mantelgesteinen liefern welche sonst unbemerkt bleiben wurden Erstdefinition BearbeitenDer Begriff LILE wurde erstmals im Jahr 1972 von P W Gast in die wissenschaftliche Fachliteratur eingefuhrt 2 Eingeschlossen waren in seiner Erstdefinition damals noch die Seltenen Erden Thorium und Uran Gast reihte auch noch Lithium wegen seines relativ hohen Ionenpotentials unter die LILE ein auch wenn es nur einen kleinen Ionenradius besitzt 82 pm Dieser Praxis wird aber mittlerweile nicht mehr gefolgt vielmehr sollten LILE grossere Ionenradien besitzen als Na und Ca2 die grossten Kationen in gesteinsbildenden Mineralien Auch die Seltenen Erden werden jetzt meist nicht mehr zu den LILE gerechnet Einzelnachweise Bearbeiten Shannon R D Revised effective ionic radii and systematic studies of interatomic distances in halides and chalcogenides In Acta Cryst A Band 32 1976 S 751 767 doi 10 1107 S0567739476001551 Gast P W Limitations on the composition of the upper mantle In J Geophys Acta Band 36 1972 S 241 257 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title LILE amp oldid 225174673