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Marquis Leon Emmanuel Simon Joseph de Laborde geboren am 13 Juni 1807 in Paris gestorben am 26 Marz 1869 in Fontenay en Vexin Departement Eure war ein franzosischer Kunsthistoriker Archaologe Forschungsreisender und Politiker Von 1857 bis 1867 war er Generaldirektor des franzosischen Nationalarchivs Leon de LabordeVoyage de l Asie Mineure 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeon de Laborde war der Sohn des Diplomaten Alexandre de Laborde 1773 1842 und dessen Frau Therese Sabatier de Cabre 1780 1854 Sein Grossvater war der 1794 guillotinierte Unternehmer und Hofbankier Ludwigs XV Jean Joseph de Laborde Wie sein Vater sollte Leon de Laborde eine politische Laufbahn einschlagen und studierte an der Universitat Gottingen Im Jahr 1826 brach er mit seinem Vater zu einer grossen Reise durch Europa und den Nahen Osten auf und besuchte unter anderem Florenz Rom Neapel Korfu Konstantinopel Jerusalem und Alexandria Wahrend dieser Reise fertigte er zahlreiche Zeichnungen der besichtigten Orte antiken Ruinenstatten und Stimmungsbilder in Kleinasien und Syrien an Sein Vater kehrte Anfang 1828 allein nach Paris zuruck Leon de Laborde hingegen reiste mit dem Ingenieur und Forschungsreisenden Louis Linant de Bellefonds den er in Agypten kennengelernt hatte in die nabataische Felsenstadt Petra Bei der gemeinsamen und damals langsten von Europaern unternommenen Expedition nach Petra dokumentierten sie umfangreich die architektonischen Hinterlassenschaften der nur schwer zuganglichen antiken Stadt 1 Das Reisetagebuch mit den von beiden angefertigten Zeichnungen veroffentlichte der dreiundzwanzigjahrige de Laborde 1830 unter dem Titel Voyage de l Arabie Petree zu ihrer Zeit die erste umfangliche Publikation zu der erst 1812 von Jean Louis Burckhardt fur die westliche Altertumswissenschaft wiederentdeckten Stadt Nach Europa zuruckgekehrt trat er in den diplomatischen Dienst der ihn 1828 zuerst nach Rom unter Francois Rene de Chateaubriand fuhrte Nach der Julirevolution von 1830 die zum Ausscheiden Chateaubriands aus dem Dienst fuhrte wurde Leon de Laborde 3 Sekretar von Talleyrand an der Botschaft in London 1831 Sekretar an der Botschaft in Hessen Kassel unter seinem Onkel Auguste Sabatier de Cabres Um sich seinen historischen und literarischen Studien widmen zu konnen verliess er jedoch bald darauf den diplomatischen Dienst nicht aber Kassel Da er sich selbst als Kupferstecher hervorgetan hatte wandte er sich der Geschichte der Druckkunst zu und veroffentlichte eine Reihe von Arbeiten zu diesem Themenfeld die er in Deutschland begonnen hatte 1833 zunachst Essais de gravure 1839 die Histoire de la gravure en maniere noire 1840 seine Recherches sur la decouverte de l imprimerie Im Jahr 1841 wurde er Abgeordneter fur Etampes und trat hierbei die Nachfolge seines Vaters an Im gleichen Jahr publizierte er einen Commentaire geographique sur l Exode et les Nombres uber das Zweite Exodos und das Vierte Buch Mose Zahlen in dem er die Ergebnisse seiner geographischen Forschungen in Palastina und dem Nahen Osten darlegte In der Folge wurde er 1842 in die Academie des Inscriptions et Belles Lettres gewahlt auch hierin Nachfolger seines Vaters verfehlte aber die Wiederwahl als Abgeordneter die er erst 1846 wieder gewann 1847 wurde er Konservator fur die Antiken des Louvre verlor das Amt aber in der Februarrevolution 1848 um erst im Dezember des Jahres wieder eingesetzt zu werden nun zusatzlich fur die Sammlungen zu Mittelalter und Renaissance verantwortlich In dieser Zeit wandte sich Leon de Laborde vornehmlich Archivstudien zu und publizierte zunachst das dreibandige Werk Les ducs de Bourgogne 1849 1852 das sich Kunst und Gewerbe Frankreichs und der Niederlande im 15 Jahrhundert widmete Gleichzeitig entstanden die Bande zu La renaissance des arts a la cour de France 1851 1855 Weitere Werke etwa Athenes aux XVe XVIe et XVIIe siecles 1855 folgten Zugleich war er Teil der zeitgenossischen Kunstszene und Jurymitglied der Great Exhibition in London 1851 sowie Prasident der Sektion fur die Schonen Kunste der Weltausstellung in Paris 1855 nachdem er bereits Jurymitglied der Franzosischen Industrieausstellung im Jahr 1844 zudem des Salon de Paris im Jahr 1852 gewesen war Wegen nicht zu uberbruckender Differenzen mit dem Direktor des Louvre Alfred Emilien de Nieuwerkerke gab er die Stelle als Konservator 1854 auf Im Jahr 1857 wurde er Generaldirektor der Archives nationales In dieser Position veranlasste er die Publikation zahlreicher grosser Archivbestande unter anderem der Monuments historiques 1866 und der Actes du Parlement de Paris 1867 Im Jahr 1864 wurde er Kommandeur der Ehrenlegion 1868 Mitglied im Senat des Zweiten Kaiserreichs erkrankte jedoch im Sommer schwer und wurde in den Ruhestand versetzt Am 26 Marz 1869 verstarb er Von 1842 bis 1851 war er korrespondierendes Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 2 Die Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique nahm ihn 1851 als assoziiertes Mitglied Elu associe auf 3 Sein Sohn war der Offizier und Bibliophile Alexandre de Laborde 1853 1944 Publikationen Auswahl BearbeitenVoyage de l Arabie petree Giard Paris 1830 englische Ubersetzung John Murray London 1836 Digitalisat der Originalausgabe Voyage de la Syrie par MM Alexandre de Laborde Becker Hall et Leon de Laborde Firmin Didot Paris 1837 Digitalisat Voyage de l Asie mineure Didot Paris 1838 Digitalisat Histoire de la gravure en maniere noire et son application a l imprimerie Jules Didot l aine Paris 1839 Debuts de l imprimerie a Mayence et a Bamberg ou Description des lettres d indulgence du pape Nicolas V pro regno Cypri imprimees en 1454 Techener Paris 1840 Digitalisat Recherches de ce qu il s est conserve dans l Egypte moderne de la science des anciens magiciens J Renouard Paris 1841 Digitalisat Les Ducs de Bourgogne Etude sur les lettres les arts et l industrie pendant le XVe siecle et plus particulierement dans les Pays Bas et le duche de Bourgogne Drei Bande Plon Paris 1849 1852 Digitalisat Band 1 Band 2 La Renaissance des arts a la cour de France etude sur le XVIe siecle Zwei Bande L Potier Paris 1850 1855 Digitalisat Band 1 Additions Athenes aux XVe XVIe et XVIIe siecles Zwei Bande J Renouard Paris 1854 Digitalisat Band 1 Band 2 De l Union des arts et de l industrie rapport fait au nom de la commission francaise de l exposition universelle de Londres sur les beaux arts et sur les industries qui se rattachent aux Beaux arts Zwei Bande Imprimerie imperiale Paris 1856 Les Archives de la France leur vicissitudes pendant la Revolution leur regeneration sous l Empire Renouard Paris 1867 Digitalisat postum Les Comptes des Batiments du Roi 1528 1570 suivis de documents inedits sur les chateaux royaux et les arts au XVIe siecle recueillis et mis en ordre par feu le marquis de Laborde Zwei Bande J Baur Paris 1877 1880 Digitalisat Band 1 Band 2 Literatur BearbeitenGeorg Kaspar Nagler Die Monogrammisten Band 4 Franz sche Buch und Kunsthandlung Munchen 1871 S 382 383 Nr 1170 Digitalisat Henri Tribout de Morembert Laborde Leon Emmanuel Simon Joseph de In Dictionnaire de Biographie francaise Band 18 Paris 1994 Sp 1373 1374 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leon de Laborde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Genevieve Bresc Bautier Larborde Leon Emmanuel Simon Joseph In Philippe Senechal Claire Barbillon Hrsg Dictionnaire critique des historiens de l art actifs en France de la Revolution a la Premiere Guerre mondiale Institut national d histoire de l art Online Publikation 2010 mit umfassender Bibliographie Leon de Laborde im Dictionary of Art Historians Leon de Laborde in der Datenbank der franzosischen AbgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Christian Auge Pascale Linant de Bellefonds Deux Francais a Petra In Archeologia 262 1990 S 48 59 Past Members L de Laborde Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 23 Mai 2023 Academicien decede Leon Emmanuel Simon Joseph de Laborde Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 4 September 2023 franzosisch Normdaten Person GND 116638044 lobid OGND AKS LCCN no89019898 VIAF 71393247 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laborde Leon deALTERNATIVNAMEN Laborde Leon Emmanuel Simon Joseph de vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Kunsthistoriker Archaologe Forschungsreisender und PolitikerGEBURTSDATUM 13 Juni 1807GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 26 Marz 1869STERBEORT Fontenay en Vexin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leon de Laborde amp oldid 237018285