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Der Kuselit ursprunglich Cuselit 1 ist die regionale Bezeichnung 2 fur ein klein bis mittelkorniges magmatisches Ganggestein mit grunlichgrauer Farbe teilweise rostroten Farbungen und fleckiger Struktur Plagioklas Feldspat und Pyroxen sind die primaren mineralischen Hauptbestandteile des Kuselits die durch Einwirkung von heissen wassrigen Losungen in andere Minerale umgewandelt wurden Der Name Kuselit wurde vom Vorkommen des Gesteins in der Umgebung der pfalzischen Kreisstadt Kusel abgeleitet und ist 1887 von Karl Heinrich Rosenbusch in der Schreibweise Cuselit gepragt worden 1 Die Bezeichnung Kuselit wird in der petrographischen Nomenklatur nicht mehr gefuhrt und ist in diesem Sinne nur von historischer Bedeutung Die lokale Anwendung des Begriffs ist davon unberuhrt Der Kuselit ist nach moderner Auffassung ein Lamprophyrgestein das durch eine Autometamorphose verandert wurde 2 3 Entsprechend seinem Mineralbestand liegt es zwischen Minetten und Vogesiten sowie zwischen Spessartiten und Kersantiten 4 5 Uber die Stellung des Kuselits innerhalb der magmatischen Gesteinsgruppe gab es verschiedene Auffassungen Franz Loewinson Lessing verzeichnete ihn in seinem Petrographischen Lexikon von 1893 als Cuselite und beschreibt das Gestein unter Verweis auf Rosenbusch als dem Leukophyr entsprechende Augitporphyrite 6 In dem mit E A Struve gemeinsam herausgegebenen erweiterten Petrographischen Worterbuch aus dem Jahre 1937 wird auf autometamorphe Veranderungen im Gestein verwiesen und der Mineralbestand angegeben 7 Mattheus Schuster ordnete die Kuselite den Augitkeratophyren zu 8 9 Nach W Dienemann und O Burre wurden sie 1929 unter Bezugnahme auf die damalige geologische Karte des Gebietes als glimmerarme Augitkersantite bezeichnet 10 Walter Ehrenreich Troger sah 1935 den Kuselit in seiner Speziellen Petrographie der Eruptivgesteine nicht als Teil der lamprophyrischen Gesteinsgruppe und ordnete ihn als quarzfuhrenden Augitporphyrit ein Dabei verwies er auf eine nach seiner Einschatzung falschlichen Nomenklaturstellung innerhalb der Lamprophyrgruppe durch andere Autoren 1 Im Nordpfalzer Bergland dem Hauptvorkommen in Deutschland erreichen die Gangfullungen des Kuselits aus dem Rotliegend abbauwurdige Starken 11 Das gewonnene Gestein wird als Schotter Splitt und fur Pflastersteine genutzt 12 Literatur BearbeitenRobert L Bates Julia A Jackson Hrsg Glossary of Geology Alexandria VA 1987 Donald R Bowes et al The Encyclopedia of Igneous and Metamorphic Petrology New York 1989 Wilhelm Dienemann Otto Burre Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstatten 2 Band Feste Gesteine Stuttgart 1929 R W Le Maitre et al Igneous Rocks A Classification and Glossary of Terms Recommendations of the International Union of Geological Sciences Subcommission on the Systematics of Igneous Rocks Cambridge University Press 2005 ISBN 0 521 61948 3 Franz Loewinson Lessing Petrographisches Lexikon Repertorium der petrographischen Termini und Benennungen Jurjew Dorpat 1893 1895 F J Loewinson Lessing E A Struve Petrografitscheski Slowar Moskwa 1937 Ludwig Pfeiffer Manfred Kurze Gerhard Mathe Einfuhrung in die Petrologie Berlin 1981 Dietmar Reinsch Natursteinkunde Eine Einfuhrung fur Bauingenieure Architekten Denkmalpfleger und Steinmetze Stuttgart 1991 ISBN 3 432 99461 3 Ehrenreich Troger Spezielle Petrographie der Eruptivgesteine Ein Nomenklatur Kompendium Berlin 1935Einzelnachweise Bearbeiten a b c Troger Eruptivgesteine S 98 a b Le Maitre et al Igneous Rocks S 71 Pfeiffer Kurze Mathe Petrologie S 104 Bowes Petrology S 274 Bates Jackson Geology S 163 164 Loewinson Lessing Lexikon S 45 Loewinson Lessing Struve Slowar S 162 Schuster Vergleichende mikroskopische Untersuchungen der eruptiven Gesteine aus der oberen Nahemulde I Teil Fortsetzung Palatinit vom Martinstein und Streiflichter auf die Entstehung der Kuselite In Neue Beitrage zur Kenntnis der permischen Eruptivgesteine aus der bayerischen Rheinpfalz und deren Nachbargebieten 1923 S 49 74 Dienemann Burre Gesteine S 132 135 Dienemann Burre Gesteine S 140 Reinsch Natursteinkunde S 246 Dienemann Burre Gesteine S 132 135 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuselit amp oldid 186647685