www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kunstraum der Universitat Luneburg ist im Bereich zeitgenossischer Kunst eine fakultatsubergreifende Einrichtung der Leuphana Universitat Luneburg Seit ihrer Umbenennung im Jahr 2007 ist der nunmehr vollstandige Name Kunstraum der Leuphana Universitat Luneburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inhalte der Arbeit 3 Ausstellungen Projekte Auswahl 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Kunstraum wurde 1993 von einer interdisziplinaren Gruppe von Wissenschaftlern der Universitat Luneburg gegrundet die bis heute die kunstlerisch wissenschaftliche Leitung innehat Zu dieser Gruppe gehoren die Kunsthistorikerin Beatrice von Bismarck der Mathematiker Diethelm Stoller seit 2005 pensioniert und der Soziologe Ulf Wuggenig gegenwartiger universitarer Leiter des Kunstraums Die Eroffnungsausstellung unter dem Titel Services fand im Januar 1994 in einer ehemaligen Backerei in der Luneburger Feldstrasse statt Kuratoren der ersten Ausstellung waren die amerikanische Kunstlerin Andrea Fraser und der Kunsttheoretiker Helmut Draxler damals Direktor des Kunstvereins Munchen Den Entwurf fur das auch heute genutzte Logo des Kunstraums stammt von dem Wiener Kunstler Gerwald Rockenschaub In der Anfangsphase unterstutzte die Stiftung Niedersachsen die Aktivitaten des Kunstraums der als Einrichtung institutionell unabhangig von den Fakultaten aber in der Lehre in die kulturwissenschaftlichen Programme der Leuphana Universitat Luneburg eingebunden ist Im Zuge einer Konversion der ehemaligen Scharnhorstkaserne in eine Universitat konnte der Kunstraum im Jahr 1998 neue Ausstellungs Archiv und Arbeitsraume in Halle 25 und Gebaude 7 des neuen Campus beziehen von denen zehn Jahre danach ein Teil im Zuge der raumlichen Konzentration der Leuphana Universitat wieder aufgegeben werden mussten Die ursprunglichen Raume in der Feldstrasse ubernahmen Heike Munder heute Direktorin des Migros Museum fur Gegenwartskunst und Bernd Milla heute Geschaftsfuhrer der Kunststiftung Baden Wurttemberg Sie hatten als Studierende sowie Beteiligte an Kunstraumprojekten 1995 die Halle fur Kunst Luneburg e V gegrundet 1 Die Einbindung von Studierenden in die interdisziplinare Projektarbeit von Kunstlern Kuratoren und Wissenschaftlern im Rahmen von forschungsbasierter Lehre ist ein bis in die Gegenwart charakteristisches Merkmal des Kunstraums Die von der Architekten und Kunstlergruppe nOffice durchgefuhrte Umgestaltung des Kunstraums in Halle 25 der Universitat wurde im Mai 2011 mit der Auslobung des Daniel Frese Preis fur zeitgenossische Kunst der Offentlichkeit vorgestellt Inhalte der Arbeit BearbeitenEine gemeinsame theoretische Basis der Grundungsmitglieder ist die Annahme einer Kontinuitat von Kunst und Wissenschaft Hierzu berufen sich die drei Grunder sie sind zugleich als Kuratoren und als Wissenschaftler tatig auf Pierre Bourdieu Nelson Goodman Thomas S Kuhn und Howard S Becker Die neunziger Jahre des 20 Jahrhunderts waren im Kunstraum einerseits von der Zusammenarbeit mit kunstlerischen Vertretern von Institutional Critique und Conceptual Art gepragt Zu ihnen zahlen Kunstler wie Andrea Fraser Renee Green Clegg amp Guttmann Christian Philipp Muller und Hans Peter Feldmann Andererseits wurden Projekte mit Kunstlern aus Frankreich wie Christian Boltanski und Fabrice Hybert realisiert Als Gastkurator fungierte Hans Ulrich Obrist dessen Archiv der Kunstraum von 1999 bis 2008 beherbergte Mit Beginn des 21 Jahrhunderts haben der Medientheoretiker und konzeptuelle Kunstler Peter Weibel und der an Deleuze orientierte Philosoph Gerald Raunig mit Impulsen zum theoretischen Konzept beigetragen Gemeinsam mit Raunig und dem European Institute for Progressive Cultural Policies EIPCP in Wien wurden von 2001 bis 2008 mehrere Projekte realisiert die im Culture 2000 Programm der EU Forderprogramme finanziell gefordert wurden Auf diese Weise konnte der Kunstraum der Universitat Luneburg seine internationale Ausrichtung auf institutioneller Ebene verstarken In diesem Rahmen war es moglich den seit der Grundung angestrebten interdisziplinaren Austausch zwischen Kunst Theorie und Wissenschaft voranzutreiben und offentlich zu machen In diese Zeit fallt die Zusammenarbeit mit Roger M Buergel und Ruth Noack die spater gemeinsam die 2007 gezeigte documenta 12 leiteten Buergel und Noack kuratierten die im Juli 2003 im Kunstraum gezeigte Ausstellung Formen der Organisation in der Arbeiten von dreizehn Kunstlern gezeigt wurden Zehn dieser Kunstler luden Buergel und Noack vier Jahre spater auch zur documenta 12 ein 2 Buergel und Noack begannen das Projekt Die Regierung im November 2003 mit einer Ausstellung die spater auch im MACBA Barcelona bei Miami Art Central in der Wiener Secession und im Witte de With Rotterdam gezeigt wurde Bis auf eine Ausnahme nahmen alle Kunstler aus Formen der Organisation auch an Die Regierung teil der Teilnehmerkreis wurde auf 23 Kunstler bzw Kunstlerkollektive erweitert Von den teilnehmenden Kunstlern wurden von Buergel und Noack sechzehn Kunstler auch zur documenta 12 eingeladen 3 Auch die Zusammenarbeit mit Franz Schultheis und der Stiftung Pierre Bourdieu wurde aufgenommen Die Kooperation mit dieser Stiftung ergab Ausstellungen Symposien und Publikationen zur Visualitat und zur fotografischen Praxis von Pierre Bourdieu teilweise gemeinsam mit den Deichtorhallen Hamburg Fragen des Kolonialismus und Postkolonialismus widmete sich u a ein langjahriges Projekt mit dem Maler Dierk Schmidt am Beispiel der Berliner Konferenz zu Afrika Die thematische Ausweitung der Projekte des Kunstraum wird zudem deutlich an dem gemeinsam mit Alice Creischer und Andreas Siekmann unternommenen Versuch an das bildsprachliche Programm von Otto Neurath und Gerd Arntz anzuknupfen den Pionieren des im Kunstraum wieder belebten Zusammenspiels von Sozialwissenschaft und Avantgardekunst wie auch der visuellen Kommunikation Mit Kunstlern wie Dan Peterman und Fabrice Hybert sowie Umweltwissenschaftlern der Universitat griff der Kunstraum den Diskurs der Nachhaltigkeit auf Zur thematischen Expansion der jungeren Zeit zahlen kritische Impulse zum Kreativitatsdiskurs unter Beteiligung von Vertretern der kritischen Theorie des Postoperaismus und der Cultural Studies An die Schwerpunkte im Bereich der konzeptuellen Kunst wiederum schloss das uber mehrere Jahre verfolgte Wiki Projekt Conceptual Paradise mit Stefan Romer an Ausstellungen Projekte Auswahl Bearbeiten1994 The Open Public Library in Hamburg mit Michael Clegg und Martin Guttmann 1994 Services mit Andrea Fraser und Helmut Draxler 1995 Die Archive der Grosseltern mit Christian Boltanski und Hans Ulrich Obrist 1996 Import Export Funk Office Digital Transformation mit Renee Green 1996 Offentlich Privat mit Thomas Locher und Peter Zimmermann 1997 Revisionen des Abstrakten Expressionismus mit Roger M Buergel Ruth Noack Stefanie Vera Kockot 1997 Testoo Muster mit Fabrice Hybert und Hans Ulrich Obrist 1998 Der Campus als Kunstwerk mit Christian Philipp Muller eine permanente Installation 1999 Interarchive mit Hans Peter Feldmann und Hans Ulrich Obrist 2001 Dienstleistung Fluchthilfe mit Martin Krenn und Oliver Ressler 2000 Treibhaus mit Dan Peterman 2003 Vivre en POF mit Fabrice Hybert 2004 Die Regierung Handlungen die Handlungen setzen mit Roger M Buergel und Ruth Noack 2005 Okonomien des Elends Pierre Bourdieu in Algerien mit Franz Schultheis und Christine Frisinghelli 2006 Making Worlds lt reformpause gt mit Marion von Osten 2007 Die Teilung der Erde Tableaux zu rechtlichen Synopsen der Berliner Afrika Konferenz mit Dierk Schmidt 2010 Conceptual Paradise the studio of interest mit Stefan Romer 4 2008 Moires mit Astrid Wege 2011 Demanding Supplies Nachfragende Angebote mit Julia Moritz 2013 Front Field Line Plane mit Urban Subjects Sabine Bitter Helmut Weber Jeff Derksen 2014 Art and its Frames Continuity and Change Symposium mit Beatrice von Bismarck Julia Bryan Wilson Helmut Draxler Andrea Fraser Renee Green Hannes Loichinger Sven Lutticken John Miller Marion von Osten Gerald Raunig Andre Rottmann Stefan Romer Simon Sheikh und Ulf WuggenigLiteratur Auswahl BearbeitenAchim Konneke Kulturbehorde der Freien und Hansestadt Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum der Universitat Luneburg Hrsg Clegg amp Guttmann Die offene Bibliothek Cantz Ostfildern Ruit 1994 Beatrice von Bismarck Diethelm Stoller Ulf Wuggenig Hrsg Games Fights Collaborations Das Spiel von Grenze und Uberschreitung Cantz Ostfildern Ruit 1996 Diethelm Stoller Klaus Werner Jan Winkelmann Hrsg Oumeurt Nr 3 Testoo Muster Messe Messe Verlag Leipzig 1997 Beatrice von Bismarck Thomas Locher Diethelm Stoller Ulf Wuggenig Peter Zimmermann Hrsg Offentlich Privat Richter Dusseldorf 1998 Beatrice von Bismarck Diethelm Stoller Astrid Wege Ulf Wuggenig Hrsg Branding the Campus Kunst Architektur Design Identitatspolitik Richter Dusseldorf 2001 Beatrice von Bismarck Hans Peter Feldmann Hans Ulrich Obrist Diethelm Stoller Ulf Wuggenig Hrsg Interarchive Archivarische Praktiken und Handlungsraume im zeitgenossischen Kunstfeld Konig Koln 2002 Christoph Behnke Anna Schlosser Diethelm Stoller Ulf Wuggenig Hrsg Atlas Spaces in Subjunctive Verlag fur Wissenschaft und zeitgenossische Kunst Luneburg 2004 Gerald Raunig Ulf Wuggenig Hrsg Publicum Turia Kant Wien 2005 Gerald Raunig Ulf Wuggenig Hrsg Kritik der Kreativitat Turia Kant Wien 2007 Beatrice von Bismarck Therese Kaufmann Ulf Wuggenig Hrsg Nach Bourdieu Visualitat Kunst und Politik Turia Kant Wien 2008 Kunstraum der Leuphana Universitat Luneburg und Astrid Wege Hrsg Moires Andreas Fogarasi Katya Sander Urtica Verlag fur Wissenschaft und zeitgenossische Kunst Luneburg 2009 Lotte Arndt Clemens Krummel Dierk Schmidt Hemma Schmutz Diethelm Stoller Ulf Wuggenig Hrsg Die Teilung der Erde Tableaux zu rechtlichen Synopsen der Berliner Afrika Konferenz Konig Koln 2010 Gerald Raunig Gene Ray Ulf Wuggenig Hrsg Critique of Creativity MayFlyBooks London 2011Weblinks BearbeitenOffizielle Website des Kunstraums der Universitat Luneburg Kunstraum der Universitat Luneburg auf kunstaspekte deEinzelnachweise Bearbeiten Halle fur Kunst Luneburg Teilnehmer von Formen der Organisation die auch zur d12 eingeladen wurden Ibon Aranberri Andreas Siekmann Peter Friedl Ines Doujak Andrea Geyer Sharon Hayes Sanja Ivekovic Alejandra Riera Dierk Schmidt Simon Wachsmuth Nur Latifa Echakhch Rainer Oldendorf und Lisl Ponger wurden nicht eingeladen Projektwebsite Formen der Organisation An der Ausstellung waren die 16 folgenden spateren d 12 Teilnehmer beteiligt Ibon Aranberri Maja Bajevic Alice Creischer Ines Doujak Harun Farocki Peter Friedl Andrea Geyer Dmitri Gutov Sanja Ivekovic Florian Pumhosl Alejandra Riera Dierk Schmidt Allan Sekula Andreas Siekmann Tucuman Arde und Simon Wachsmuth Insgesamt nahmen an der Ausstellung Die Regierung 23 Kunstler teil d h nur sieben der Teilnehmer Maya Deren Patrick Faigenbaum Jean Luc Godard Emily Jacir Jocelyne Lemaire Darnaud Rainer Oldendorf Lisl Ponger wurden spater nicht zur d12 eingeladen Projektwebsite Die Regierung Mitteilung des Kunstraums der Leuphana Universitat Luneburg vom 6 Juni 2011 Der Strich im Wortstudioist eine Referenz des Kunstlers Romer an den Philosophen Derrida Normdaten Korperschaft GND 2160937 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstraum der Universitat Luneburg amp oldid 227384756