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Krinkberg Plattdeutsch Krinkbarg fur Ringberg bezeichnet eine Gruppe bronzezeitlicher Grabhugel auf dem Gebiet der Gemeinde Poschendorf im Kreis Steinburg in Schleswig Holstein Einer der Mitte der 1980er Jahre nachgebauten Grabhugel am Krinkberg 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bildergalerie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich sind auf Poschendorfer Gebiet 29 Hugelgraber nachgewiesen die grosstenteils bereits im 19 Jahrhundert spatestens Anfang des 20 Jahrhunderts alle vollstandig abgetragen waren 1 Von den ehemals acht Grabhugeln direkt am Krinkberg wurden zwei im Jahr 1986 von Hobbyarchaologen der Stiftung Krinkberg e V von denen die Anlage heute betreut wird am ehemaligen Standort nachgebaut Die erforderlichen Baggerarbeiten und Aufschuttungen mit Erde aus anderer Umgebung ubernahm dabei ein herkommliches Bauunternehmen aus Schenefeld 2 Der grosste Grabhugel war ursprunglich mit einem Wall umgeben 3 Es wird angenommen dass dieses Hugelgrab im 8 oder 9 Jahrhundert abgeflacht und fur andere Zwecke genutzt wurde 4 Diskutiert werden die Verwendung als Turmhugelburg Fliehburg Thingstatte Tanzhugel Weideplatz etc 5 Ab Mitte des 19 Jahrhunderts wurden verschiedene prahistorische Gegenstande am Krinkberg entdeckt Der grosste dokumentierte Fund erfolgte im Jahr 1885 Darunter waren aus verschiedenen Epochen Axte Bronzeabschlage Flintstucke Gefassreste bronzezeitlicher Keramik Gold und Silbermunzen Lanzenspitzen Perlen Schwertfragmente Silberhackstucke und Sporen 3 Ein Teil des Fundes konnte gesichert werden und befindet sich heute im Archaologischen Landesmuseum auf Schloss Gottorf Unter diesen Fundstucken sind 91 Silbermunzen die wahrscheinlich aus der Karolinger Zeit stammen Diese Brakteaten tragen als Munzstatte uberwiegend die Pragung von Dorestad mehrere sind Lochmunzen und bei einigen soll es sich um Nordische Nachpragungen handeln 6 Daruber hinaus wurden gegen Ende des 19 Jahrhunderts am Krinkberg uber 2000 Jahre alte Schmucksachen und Zahlungsmittel aus der Antike gefunden darunter romische Goldmunzen mit der Portratpragung Kaiser Justinian I 3 Viele Fundsachen aus Gold brachten einheimische Bauern zum Einschmelzen zu Juwelieren nach Itzehoe und Hamburg denen wiederum das Schleswig Holsteinische Museum Vaterlandischer Alterthumer heute Landesmuseum Schloss Gottorf besonders gut erhaltene Ringe Ketten und Munzen abkaufte 6 Im Marz 2019 uberliess ein alterer Schenefelder Burger dem Landesmuseum Schloss Gottorf 19 romische Silber und Bronzemunzen die sein Urgrossvater am Krinkberg vermutlich im Jahr 1885 beim Pflugen fand Fur Archaologen stellt diese Schenkung eine Besonderheit dar da eine solche Menge und Qualitat romischer Munzen bisher fur keinen anderen Fundort in Schleswig Holstein registriert werden konnte Bis dahin war die offizielle Lehrmeinung dass alle Funde am Krinkberg aus der Karolinger Zeit stammten Mit den romischen Munzen zeichnet sich ab dass wahrscheinlich romische Handler soweit in den Norden kamen in jedem Fall aber diese Gegend bereits in der Antike von Bedeutung gewesen sein muss 7 Mit dem Krinkberg und seinen Schatzen haben sich unter anderem befasst Johanna Mestorf Heinrich Handelmann Erwin Nobbe Karl Kersten Hermann Hofmeister Herbert Jankuhn Peter La Baume Vera Hatz 5 Bildergalerie Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenHeinrich Handelmann Der Krinkberg bei Schenefeld und die Holsteinischen Silberfunde Universitats Buchhandlung Paul Toeche Kiel 1890 Erwin Nobbe Der karolingische Munzschatz vom Krinkberg In Festschrift zur Hundertjahrfeier des Museums vorgeschichtlicher Altertumer in Kiel Wachholz Neumunster 1936 S 136 160 Willi Nuhs Der Krinkberg auf dem Breitenfelde In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1985 Itzehoe 1984 S 304 306 Willi Nuhs Munzfunde auf dem Krinkberg In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1986 Itzehoe 1985 S 80 93 Ralf Wiechmann Krinkberg In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 17 Gottingen 2000 S 377 380 Michael Bellmann Poschendorf Das christliche Urdorf in Holstein Itzehoe 2015 ISBN 978 3 00 047773 7 Weblinks BearbeitenArchaologisches Denkmal in Poschendorf Website der Gemeinde Stiftung Krinkberg Homepage des VereinsEinzelnachweise Bearbeiten Willi Nuhs Der Krinkberg auf dem Breitenfelde In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1985 Itzehoe 1984 S 304 306 Willi Nuhs Munzfunde auf dem Krinkberg In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1986 Itzehoe 1985 S 80 93 a b c Heinrich Handelmann Der Krinkberg bei Schenefeld und die Holsteinischen Silberfunde Universitats Buchhandlung Paul Toeche Kiel 1890 S 2 f Stiftung Krinkberg e V a b Michael Bellmann Poschendorf Das christliche Urdorf in Holstein Itzehoe 2015 S 55 f a b Erwin Nobbe Der karolingische Munzschatz vom Krinkberg in Gustav Schwantes Hrsg Beitrage zur Fruh und Vorgeschichte anlasslich der Hundertjahrfeier des Museums vorgeschichtlicher Altertumer in Kiel Neumunster 1939 S 136 160 Kai Muller Vom Acker ins Schloss In Norddeutsche Rundschau 18 Marz 2019 Seite 6 54 030552777778 9 4721555555556 Koordinaten 54 1 50 N 9 28 19 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krinkberg amp oldid 237162958