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51 262277 8 878905Korbacher Spalte Blick von Osten auf die Korbacher Spalte in der Abbauwand des ehemaligen Steinbruchs 2021 Ehemaliger Kalkbrennofen nahe dem SteinbruchDie Korbacher Spalte ist eine 20 Meter tiefe und bis zu 4 Meter breite verfullte Spalte im Kalkstein eines ehemaligen Steinbruches am Sudrand der nordhessischen Kreisstadt Korbach Sie gilt als bedeutende Fossillagerstatte und ist ein Bodendenkmal gemass dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und damit als Kulturdenkmal geschutzt Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Fossilgrabungen und Funde 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeologie BearbeitenDie Korbacher Spalte entstand wahrscheinlich durch ein Erdbeben in der Zeit des Oberperms vor etwa 255 Millionen Jahren in den Ablagerungen des Randkalks des Zechsteinmeeres gehoren der Werra Formation und damit dem tiefsten d h geologisch altesten Teil der Zechstein Serie an Die Spalte setzt sich sudwestlich sowie ostlich des aufgelassenen Steinbruchs im Untergrund fort Sie hat eine Gesamtlange von rund einem Kilometer und erreicht mehr als 4 Meter Breite Das Material mit dem die Spalte verfullt ist wurde kurz nach ihrer Entstehung infolge von Starkregenereignissen eingeschwemmt und enthalt zahlreiche Fossilien spatpermischer Landwirbeltieren Tetrapoda Fossilgrabungen und Funde BearbeitenDie Spalte wurde 1964 entdeckt Nach ersten Fossilienfunden finanzierte die amerikanische National Geographic Society systematische Grabungen an der Austrittsstelle der Spalte in dem aufgelassenen Steinbruch Der Fund eines Unterkiefers des bis dahin nur aus den Karoo Ablagerungen des sudlichen Afrikas bekannten Procynosuchus eines Cynodontiers Vertreter einer Gruppe saugetierahnlicher Reptilien fuhrte 1988 zu einer Veroffentlichung im Wissenschaftsmagazin Nature 1 Dieses Tier wurde der Offentlichkeit nachfolgend unter der Bezeichnung Korbacher Dackel bekannt 2 Die Stadt Korbach kaufte daraufhin die Fundstelle uberdachte sie und errichtete eine Besucherplattform Weitere identifizierbare Wirbeltierfossilien stammen von Protorosauriern Captorhiniden Pareiasauriern und Dicynodontiern 3 Einige Funde sind im Wolfgang Bonhage Museum Korbach ausgestellt ein anderer Teil der Funde befindet sich im Naturkundemuseum Karlsruhe Literatur BearbeitenSven Bokenschmidt Die Fossillagerstatte Korbacher Spalte ihre Entstehung und Einordnung in den Zechstein Nord Hessens Dissertation Marburg 2006 online Sven Bokenschmidt Die Korbacher Spalte Entstehung und Geschichte einer Fossillagerstatte In Geschichtsblatter fur Waldeck 91 Bad Arolsen 2003 S 30 42 ISSN 0342 0965 Heiner Heggemann Thomas Keller Die Korbacher Spalte Eine einzigartige Fundstelle landlebender Saurier des spaten Erdaltertums im Landkreis Waldeck Frankenberg In Palaontologische Denkmaler in Hessen 15 Wiesbaden 2003 ISBN 3 89822 315 9 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Dieter Sues amp Jurgen A Boy A procynosuchid cynodont from central Europe In Nature 331 Jahrgang 1988 S 523 524 doi 10 1038 331523a0 nature com Mit dem Korbacher Dackel auf dem langen Weg zum Unesco Weltnaturerbe Hessische Niedersachsische Allgemeine Zeitung 25 September 2014 Hans Dieter Sues amp Wolfgang Munk A remarkable assemblage of terrestrial tetrapods from the Zechstein Upper Permian Tatarian near Korbach northwestern Hesse In Palaontologische Zeitschrift 70 Jahrgang Nr 1 2 1996 S 213 223 doi 10 1007 BF02988279 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Korbacher Spalte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Korbacher Spalte auf der offiziellen Homepage der Stadt Korbach Die Fossilfundstelle Korbacher Spalte bei Korbach auf der Homepage des Hessischen Landesamtes fur Naturschutz Umwelt und Geologie HLNUG Korbach Fissure Datenblatt der Korbacher Spalte in der Paleobiology Database englisch 51 261944444444 8 8805555555556 Koordinaten 51 15 43 N 8 52 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korbacher Spalte amp oldid 238441469