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Konrad Banninger 15 September 1890 in Zurich 25 August 1981 in Bulach war ein Schweizer Schriftsteller Lyriker und Essayist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Gedichte aus dem Nachlass 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKonrad Banninger war das dritte von sieben Kindern und wuchs im Zurcher Kreis 7 auf Seine Schwester Maria war spater mit seinem Schriftstellerkollegen Lothar Kempter verheiratet Sein alterer Bruder Walter war ein begabter Maler und Graphiker sein jungerer Bruder Hans begann eine Laufbahn als Schauspieler wechselte jedoch bald als Regisseur zu Radio Zurich Dem Lehrerseminar in Kusnacht folgte ein Sanskrit Studium an der Universitat Zurich Anschliessend wirkte er als Lehrer in Uster Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde Banninger als Grenzsoldat eingezogen Ab 1925 lebte er als freier Schriftsteller in Zurich mit Aufenthalten in Wien und Schottland Sein lyrisches Schaffen und seine philosophischen und literarischen Essays fanden rasch grosse Beachtung 1917 erschien sein Erstlingswerk Stille Soldaten und hatte einiges Aufsehen erregt Weitere Gedichtbande folgten Das rechte Leben 1923 von ihm selber als eines seiner wichtigsten Werke bezeichnet wurde seiner verschlusselten Aussagen wegen wenig verstanden Zur damaligen Kulturszene gehorten auch seine beiden Bruder Die Begegnung mit dem fruhverstorbenen Lyriker Karl Stamm einem Schulkameraden aus den Jahren am Seminar Kusnacht wie auch die Freundschaften mit dem Bildhauer Eduard Bick und dem Grafiker und Maler Fritz Pauli waren von grosser Bedeutung Prosa Arbeiten entstanden Uber das Essaybuch Geist des Werdens 1932 ausserte sich Albin Zollinger Diese Philosophie eines Dichters ermangelt der Stetigkeit des Systems seine Richtigkeit ist visionarer Art in den aussersten Formulierungen riskiert aber nachtwandlerisch unfehlbar darf man wohl sagen Seine intuitive Ratio bewegt sich weniger in der Linie als im Raum man blickt auf eine dreidimensionale Gedanklichkeit mit vielen scheinbar zufalligen Triangulationspunkten an denen man das Unsichtbare alles Ubrigen aufgehangt weiss Banninger ist auch als Dichter auch als Mensch der Typus einer hintergrundigen Erscheinung Wie sein Fridericus Auge blitzt auch sein Wort von Geheimnis immanentem Symbol Seine weitraumige Bedeutung bezieht es von umfassender Schau Wer die Welt besitzt aussert nichts uber sie ohne in nuce alles von ihr zu sagen So war Banninger im Kleinsten mit dem Grossten verbunden und umgekehrt Sein Aufsatz mit dem Titel Was sind Weltmachte Ein Beitrag zur Sprachkritik Die Zeit 1936 schliesst mit den Worten Dieses aber sehen wir dass es Wesen gibt und wir ahnen Wesenheiten die aus dunklen und hellen Farben der Blumen und aller Geschopfe leuchten Wahr und fasslich ist diese Verschiedenheit und Trennung aller Wesen und ewig alt der Versuch diesen Widerstreit auszugleichen und zu verstehen Von Wesen zu Wesen scheint dann aber Hass und Liebe gleich schwer zu begreifen Der Kenner der altindischen Philosophie der Leser von Eckhart und Angelus Silesius der alteren und neueren Literatur der Kampfer fur am Rande stehende Zeitgenossen 1 heiratete 1934 nach zehn freien Schriftstellerjahren die 21 jahrige Helma an Haack aus Wuppertal Zwischen 1935 und 1947 kamen funf Kinder zur Welt Banninger nahm seinen Brotberuf als Sekundarlehrer wieder auf den er nicht leichten Herzens jedoch voller Verantwortlichkeit ausubte Auch in dieser Zeit widmete er sich seinen Studien Nach 1945 zog er sich immer mehr aus dem offentlichen Literaturbetrieb zuruck Jedoch erschienen weiter zahlreiche seiner Essays vorab im Feuilleton der Neuen Zurcher Zeitung Wahrend 20 Jahren an einem wie er selbst sagte merkwurdigen Buch uber Das Ratsel der Gewalt arbeitend wurde er im Lauf seines langen Lebens allmahlich von einsamer Trauer Zorn und Schmerz ergriffen Nicht die leiseste Existenz irgendeines Lebens ist ohne Gewalt moglich Nur Liebe in ihrer absichtslosen schopferischen Form wurde in dieser Welt der Vernichtung noch einen Sinn ausmachen Eine Welt die fur Konrad Banninger vom kleinsten Stein bis zum fernsten Stern reicht Seine spateren Gedichte welche es noch zu entdecken gilt zeugen von dieser Sehweise Gedichte aus dem Nachlass BearbeitenIm leeren Fenster spiegelt der Mondund Mucken tanzen im Abend vor deiner Kammer Vergessen du Bild der Helle aller Wesen die leise Klarheit deiner Dammeraugen noch eh der Mond sich fullt noch eh am Baumdie Tulpen bluhn die rot und blass gestreiften Kleinist Menschenmass und Tier und jedes sinkt verspielt aufs karge Lager in den Schatten Du Seele meiner Tage noch aber will alleinich deiner warten am weissen Zaun ob nochdein schimmernd Bild erscheint dem fern dem schweigenderquickten Freund der nichts gewinnt als was ein muder Stern dem Wanderer sendet Sternkunde Nun aber ist das Eine wahr es gehtder fernste Stern vorbei und istallein und ohne Freund da istkein Licht das hilft wohin er geht als seins und da ist nichtsals Nacht zu seiner Ruh und wem er leuchte weiss er nicht Veroffentlichungen BearbeitenStille Soldaten Gedichte Rascher Zurich 1917 Weltgarten Gedichte Rascher Zurich 1918 Das rechte Leben Gedichte Rascher Zurich 1921 Worte der Seele Gedichte Rascher Zurich 1923 Wanderrune Gedichte Rascher Zurich 1932 Geist des Werdens Umrisse Aufzeichnungen Rascher Zurich 1932 Nimmer vergeht der Mensch Neue Gedichte Oprecht Zurich 1938 Kleine Philosophie des Schrifttums Paul Haupt Bern 1940 Zwischen Denken und Handeln Neue Umrisse und Aufzeichnungen Paul Haupt Bern 1940 Die vier Bruder Marchendichtungen Oprecht Zurich 1943 Lyrische Blatter Schweizerischer Schriftsteller Verein 1945 Das Korn Gedichte Tschudy St Gallen 1950 Schweizer Ballade Neujahrsblatt Zurcher Unterland 1956Literatur BearbeitenDer Schriftsteller in unserer Zeit Schweizer Autoren bestimmen ihre Rolle in der Gesellschaft Eine Dokumentation zu Sprache und Literatur der Gegenwart Francke Verlag Bern 1972 Gesichter der Schweizer Literatur 150 Kurzportraits von Melinda Nadj Abonji bis Albin Zollinger Charles Linsmayer elfundzehn Zurich 2015 Weblinks BearbeitenCharles Linsmayer Konrad Banninger In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Uber Nuancen und Details von Ludwig Hohl NZZ 1939Normdaten Person GND 136566421 lobid OGND AKS LCCN no2007066155 VIAF 303885445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Banninger KonradKURZBESCHREIBUNG Schweizer Schriftsteller Lyriker und EssayistGEBURTSDATUM 15 September 1890GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 25 August 1981STERBEORT Bulach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Banninger amp oldid 232969735