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Als Konoden latein con zusammen griech odos Weg bezeichnet man Linien die in Phasendiagrammen thermodynamischer Systeme Zustandspunkte miteinander verbinden die auf Phasengrenzlinien beziehungsweise Binodalen lokalisiert sind und die jeweils miteinander im thermodynamischen Gleichgewicht stehende koexistierende Phasen reprasentieren Die koexistierenden Phasen konnen dabei in verschiedenen Aggregatszustanden vorliegen 1 In Gemischen konnen die koexistierenden Phasen im selben Aggregatszustand vorliegen jedoch verschiedene stoffliche Zusammensetzungen aufweisen 2 Bei einem Gleichgewicht zwischen Feststoff und Gasphase Der Schnittpunkt von Konode und Sublimationskurve gibt die Zusammensetzung des Feststoffes an Der Schnittpunkt von Konode und Resublimationskurve gibt die Zusammensetzung der Gasphase an bei einem Flussigkeits Gas Gleichgewicht Der Schnittpunkt von Konode und Siede Kurve gibt die Zusammensetzung der Flussigkeit an Der Schnittpunkt von Konode und Kondensationskurve gibt die Zusammensetzung der Gasphase an bei einem Fest Flussig Gleichgewicht Der Schnittpunkt von Konode und Solidus Linie gibt die Zusammensetzung des Feststoffes an Der Schnittpunkt von Konode und Liquidus Linie gibt die Zusammensetzung der Schmelze an Idealisiertes Phasendiagramm eines binaren Gemisches der Komponenten A und B Die schwarze Kurve ist die Binodale die das Einphasengebiet vom Zweiphasengebiet trennt Die Verbindungslinien zwischen den auf der Binodalen liegenden Punkten T2 c1a und T2 c1b sowie T3 c2a und T3 c2b sind Konoden Gemische deren Phasendiagramme Mischungslucken aufweisen liegen innerhalb der Mischungslucken in Form koexistierender Phasen unterschiedlicher stofflicher Zusammensetzung vor Die im Gleichgewicht stehenden Zustande die die koexistierenden Phasen und deren stoffliche Zusammensetzung reprasentieren liegen auf der Binodalen und werden durch Konoden verbunden 3 Da koexistierende Phasen miteinander im thermodynamischen Gleichgewicht stehen mussen nach dem nullten Hauptsatz der Thermodynamik ihre Temperaturen sowie ihre Drucke siehe Abschnitt Phasenregel fur nicht chemisch reagierende Substanzen im Artikel Gibbssche Phasenregel 4 gleich gross sein Wird in einem Phasendiagramm das ein Koexistenzgebiet enthalt entlang der x Achse eine Zustandsgrosse aufgetragen in der sich die koexistierenden Phasen innerhalb des Koexistenzgebietes unterscheiden wahrend alle anderen das betrachtete System beschreibenden Zustandsgrossen in den koexistierenden Phasen die gleichen Werte annehmen sind die Konoden parallel zur x Achse orientiert So sind Konoden in einem in die Druck Volumen Ebene projizierten Phasendiagramm eines fluiden Reinstoffes im Koexistenzgebiet zwischen flussiger Phase und Gasphase parallel zur Volumenachse orientiert In einem in die Temperatur Zusammensetzungs Ebene projizierten Phasendiagramm eines binaren Gemisches welches eine Mischungslucke als Koexistenzgebiet aufweist sind die Konoden parallel zu derjenigen Achse orientiert entlang derer die Zusammensetzung des Gemisches aufgetragen ist Dies ist sowohl fur Schmelz und Siedediagramme der Fall als auch fur Phasendiagramme die Entmischung in kondensierten Systeme beschreiben Die Volumen beziehungsweise Stoffmengenanteile koexistierender Phasen lassen sich analog zum Hebelgesetz mittels der Konodenregel bestimmen Wird jedoch eine Binodale in ein Dreiecksdiagramm projiziert dass die Zusammensetzung eines ternaren Gemisches darstellt sind die Konoden in der Regel nicht parallel zu den Achsen des Dreiecksdiagramms orientiert 5 6 Siehe auch BearbeitenBinodale Entmischung Thermodynamik Konodenregel PhasendiagrammLiteratur BearbeitenBruno Predel Michael Hoch Monte Pool Phase Diagrams and Heterogeneous Equilibria a Practical Introduction Springer Verlag Berlin Heidelberg 2004 ISBN 3 662 09276 X doi 10 1007 978 3 662 09276 7 Einzelnachweise Bearbeiten Peter W Atkins Julio de Paula Physikalische Chemie Aus dem Englischen von Michael Bar Anna Schleitzer und Carsten Heinisch 5 Auflage Wiley VCH Weinheim 2013 ISBN 978 3 527 33247 2 Siehe Kapitel 5 3 Phasendiagramme von Zweikomponentensystemen Bruno Predel Michael Hoch Monte Pool Phase Diagrams and Heterogeneous Equilibria a Practical Introduction Springer Verlag Berlin Heidelberg 2004 ISBN 3 662 09276 X Kapitel 3 Phase Equilibria in Two Component Systems Under Exclusion of the Gas Phase doi 10 1007 978 3 662 09276 7 J B Clarke J W Hastie L H E Kihlborg R Metselaar und M M Thackeray Definitions of terms relating to phase transitions of the solid state IUPAC Recommendations 1994 In Pure and Applied Chemistry Band 66 Nr 3 1994 S 577 594 doi 10 1351 pac199466030577 Kenneth Denbigh The Principles of Chemical Equilibrium With Applications in Chemistry and Chemical Engineering 4 Auflage Cambridge University Press Cambridge 1981 ISBN 0 521 28150 4 doi 10 1017 CBO9781139167604 S 184 Bruno Predel Michael Hoch Monte Pool Phase Diagrams and Heterogeneous Equilibria a Practical Introduction Springer Verlag Berlin Heidelberg 2004 ISBN 3 662 09276 X Kapitel 4 Phase Equilibria in Three Component Systems and Four Component Systems with Exclusion of the Gas Phase doi 10 1007 978 3 662 09276 7 Burkhard Lohrengel Thermische Trennverfahren Trennung von Gas Dampf und Flussigkeitsgemischen 3 Auflage Walter de Gruyter Berlin Boston 2017 ISBN 978 3 11 047322 3 Kapitel 4 4 2 Teilweise Loslichkeit von Tragerstoff und Extraktionsmittel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konode amp oldid 223587006