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Im mathematischen Teilgebiet der Topologie bezeichnet die koabzahlbare Topologie eine Klasse pathologischer Beispiele fur topologische Raume Bezuglich dieser Topologie ist eine Teilmenge genau dann offen wenn sie die leere Menge ist oder ein abzahlbares Komplement besitzt Die abzahlbaren Mengen und der gesamte Raum sind also gerade die bezuglich der koabzahlbaren Topologie abgeschlossenen Mengen Ublicherweise betrachtet man die koabzahlbare Topologie uber nicht abzahlbaren Mengen denn fur abzahlbare Mengen stimmt sie mit der diskreten Topologie uberein Im Folgenden wird die koabzahlbare Topologie daher nur uber nicht abzahlbaren Mengen betrachtet Eigenschaften BearbeitenDie koabzahlbare Topologie ist feiner als die kofinite Topologie Daher ist jeder Raum mit einer koabzahlbaren Topologie ein T1 Raum er ist jedoch kein Hausdorff Raum da je zwei nichtleere offene Mengen einen nichtleeren Schnitt haben Ebenso erfullt ein Raum mit koabzahlbarer Topologie kein Abzahlbarkeitsaxiom Die einzigen kompakten Teilmengen bilden die endlichen Mengen daher sind Raume mit koabzahlbarer Topologie nicht s displaystyle sigma nbsp kompakt Sie sind ebenso nicht abzahlbar kompakt Des Weiteren folgt aus der Endlichkeit der kompakten Mengen dass alle kompakten Mengen abgeschlossen sind Definitionsgemass ist jeder Raum mit koabzahlbarer Topologie ein Lindelof Raum Raume mit koabzahlbarer Topologie sind irreduzibel also insbesondere zusammenhangend und lokal zusammenhangend Konvergente Folgen BearbeitenUberabzahlbare Mengen die mit einer koabzahlbaren Topologie ausgestattet wurden bilden ein Beispiel fur topologische Raume die nicht Hausdorff sch sind in denen aber trotzdem Folgenkonvergenz eindeutig ist Dabei konvergiere eine Folge x n displaystyle x n nbsp in einem topologischen Raum X displaystyle X nbsp gegen einen Punkt x displaystyle x nbsp wenn zu jeder Umgebung U displaystyle U nbsp von x displaystyle x nbsp ein N N displaystyle N in mathbb N nbsp existiert sodass x n U displaystyle x n in U nbsp fur alle n N displaystyle n geq N nbsp gilt Bezuglich der koabzahlbaren Topologie konvergiert eine Folge genau dann wenn sie nach endlich vielen Gliedern konstant ist Man erkennt also dass sich ein solcher topologischer Raum bezuglich des Konvergenzverhaltens von Folgen nicht von einem Raum mit diskreter Topologie unterscheiden lasst Dieses Beispiel zeigt ausserdem dass Topologien nicht eindeutig von den in ihnen konvergenten Folgen charakterisiert werden im Gegensatz zu einer Metrik Bezuglich der konvergenten Folgen stimmen koabzahlbare Topologie und diskrete Topologie uberein obwohl die Topologien nicht ubereinstimmen wenn die zugrundeliegende Menge uberabzahlbar ist Quellen BearbeitenLynn A Steen J Arthur Seebach Counterexamples in Topology Dover 1995 ISBN 978 0 486 31929 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koabzahlbare Topologie amp oldid 185123670