www.wikidata.de-de.nina.az
Das sogenannte Kloster Maria Schnee von 1971 bis 1988 Berufsfachschule fur Hauswirtschaft Adresse Rimbacher Strasse 13 war eine von 1885 bis 1988 bestehende Einrichtung der romisch katholischen Kirche in der unterfrankischen Gemeinde Lulsfeld Zunachst als Krankenhaus geplant wurde in den Raumlichkeiten spater ein Kurhaus und eine Hauswirtschaftsschule untergebracht Die Anlage wurde von der Kongregation der Tochter vom Allerheiligsten Erloser betreut Fassade des Klosters Maria Schnee Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte des sogenannten Klosters ist eng mit dem Wirken des Lulsfelder Pfarrers Augustin Bandorf verbunden Bandorf der vor seinem Theologiestudium zum Bader ausgebildet worden war plante in der Gemeinde ein Spezialkrankenhaus zu errichten Der Geistliche war ein Anhanger der vom Italiener Cesare Mattei entwickelten Elektro Homoopathie Im Jahr 1880 begann er ohne nennenswerte Mittel in der Literatur taucht das wahrscheinlich als symbolisch zu bezeichnende Startkapitel von drei Mark auf mit dem Bau des Hospitals 1 Allerdings musste Bandorf im Jahr 1885 den Bau einstellen Die Zinsen des von der Darlehenskasse im nahen Eichfeld geliehene Geld waren dem Bauherrn uber den Kopf gewachsen Das Grundstuck mit dem Rohbau musste in der Folge versteigert werden wobei die Lulsfelder Burgen Bandorfs den Bau erwarben Noch im gleichen Jahr schaltete sich jedoch auch der Wurzburger Bischof Franz Joseph von Stein ein und riet der in seiner Bistumsmetropole ansassigen Kongregation der Tochter des Allerheiligsten Erlosers den Kauf des unfertigen Anwesens Die Schwestern planten in den Raumlichkeiten eine Berufsbildungsschule fur die weibliche Landjugend einzurichten und ausserdem sollte ein Altersheim fur Frauen geschaffen werden Der Kauf wurde am 15 Mai 1885 getatigt wobei zusammen mit der Generaloberin Dionysia Blank die acht Schwestern unterzeichneten die zukunftig das Haus bewohnen sollten Der Spitalbau Bandorfs hatte bereits den Namen Maria Schnee getragen der Name wurde auf die neue Einrichtung ubertragen wobei sich im Volksmund schnell die Bezeichnung Kloster einburgerte Die Schwestern der Kongregation bewohnten das Haus in Klausur sodass tatsachlich eine klosterliche Einrichtung entstanden war Als erste Hausoberin trat am 9 Februar 1886 Schwester Generosa ihren Dienst in Lulsfeld an Sie stand der Gemeinschaft 32 Jahre lang vor und starb als Emerita im Jahr 1928 im Kloster Maria Schnee Die Haushaltungsschule eroffnete im September 1886 Bereits 1893 weihte man einen Anbau ein Das Josephshaus entstand als Kurhaus fur erholungsbedurftige Priester Erst 1931 wurden Josephshaus und Hauptbau miteinander verbunden Die Lulsfelder Schule konnte schon 1928 die hochste Schulerinnenzahl verzeichnen als uber 100 Madchen in den Raumlichkeiten unterrichtet wurden Im Jahr 1932 erhielt die Schule die staatliche Zulassung durch die Regierung von Unterfranken 1939 wurde die Einrichtung als landliche Berufsschule durch die nationalsozialistischen Machthaber neuerlich bestatigt Bereits im Jahr 1939 lebten mehrere Evakuierte aus der Rheinpfalz in den Raumlichkeiten Ein Jahr spater wurde hier ein Mittellager fur Rucksiedler aus Rumanien Polen und der Tschechoslowakei eingerichtet Der Unterricht ruhte wahrend bis zu 280 Personen in den Klosterbauten lebten Am 15 Oktober 1941 wurde die Schule offiziell aufgelost 2 Am 11 Juni 1945 zog auf Anordnung der amerikanischen Militarregierung das Noviziat der Tochter des Allerheiligsten Erlosers in die Bauten in Lulsfeld Das Mutterhaus in Wurzburg war durch Bombenangriffe fast vollstandig zerstort worden Schon am 10 Oktober 1945 eroffnete die Schule wieder Am 15 Januar 1952 wurde die Haushaltungsschule als Berufsfachschule anerkannt erst 1971 erhielt die Anlage unter dem Namen Berufsfachschule fur Hauswirtschaft allerdings staatliche Anerkennung Im Jahr 1980 wurde die Schule zu einer Zweigstelle des Maria Theresienheims in Schweinfurt Am 31 Juli 1988 schloss das Kloster Maria Schnee aufgrund geringer Schulerzahl Bis zum Jahr 2015 lebten weiterhin Klosterfrauen in dem Gebaude am Ortsrand von Lulsfeld Die letzten Schwestern verliessen das Haus am 26 Februar 2015 In den folgenden Monaten wurden Gefluchtete hier untergebracht Im Jahr 2017 verkauften die Erloserschwestern die Anlage Kaufer war die Glaubensgemeinschaft Go amp Change die in den folgenden Jahren wegen verschiedener Vorwurfe immer wieder in die Schlagzeilen geriet In der Folge wurden die Baulichkeiten in Lulsfeld mehrfach von der Polizei durchsucht 3 Das ehemalige Kloster wird vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet Beschreibung BearbeitenDas Hauptgebaude prasentiert sich als dreigeschossiger Flachwalmdachbau im Stil des Spatklassizismus Es bildet eine Dreiflugelanlage mit reicher Fassadengliederung Die Sockelzone wurde mit kleinen Rechteckfenstern ausgestattet Daruber erheben sich die Geschosse die ebenfalls mit Rechteckfenstern geschaffen wurden Zwischen dem ersten Geschoss und den beiden daruberliegenden verlauft ausserdem ein Gesims Ein weiteres Gesims verbindet das Dach und die Geschosse miteinander Die vorstehenden Flugel des Baus wurden ausserdem mit Eckpilastern ausgestattet Besonders reich verziert wurde der zentrale Gebaudetrakt Oberhalb des in der Hauptachse gelegenen Hauptportals befindet sich in einer an ein Fenster erinnernde Nische eine uberlebensgrosse Figur der namensgebenden Maria Schnee die auf die Grundsteinlegung der romischen Kirche Santa Maria Maggiore verweist Unterhalb der Figur wurde der Name des ehemaligen Klosters als Relief angebracht daruber findet sich ein weiteres Relief mit dem Kurzel AMR das von zwei geflugelten Putten von einer Krone uberragt wird Dem Dach des Haupttraktes wurde eine Uhr vorgesetzt Dahinter erhebt sich ein sechseckiger Dachreiter mit Laterne Literatur BearbeitenHans Anger 100 Jahre Kloster Maria Schnee in Lulsfeld Kongregation der Schwestern des Erlosers Wurzburg Lulsfeld 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Maria Schnee Lulsfeld Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hans Anger Das Kloster Maria Schnee In Gemeinde Lulsfeld Hrsg Lulsfeld Bilder und Texte zur Geschichte eines frankischen Dorfes Lulsfeld 1990 ISBN 3 928048 00 7 S 95 Hans Anger Das Kloster Maria Schnee In Gemeinde Lulsfeld Hrsg Lulsfeld Bilder und Texte zur Geschichte eines frankischen Dorfes Lulsfeld 1990 ISBN 3 928048 00 7 S 97 Main Post Todesfalle Missbrauch Psychodruck Chronologie der Vorwurfe gegen Gochange abgerufen am 14 Juli 2023 Vgl auch den MDR Bericht von Achim Schregle vom 22 Juli 2023 49 86702 10 31799 Koordinaten 49 52 1 3 N 10 19 4 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Maria Schnee Lulsfeld amp oldid 236218441