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Das orthodoxe Kloster Ardenica albanisch Manastiri i Ardenices liegt im Qark Fier in der mittelalbanischen Landschaft Myzeqe Sudostlich der Klosteranlage am Fusse des Hugels von Ardenica gibt es auch ein kleines Dorf gleichen Namens Torhaus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauten 4 Bilderschmuck der Marienkirche 5 Literatur 6 WeblinksLage Bearbeiten40 818611111111 19 5925 Koordinaten 40 49 7 N 19 35 33 O nbsp nbsp Kloster Ardenica Ardenica liegt uber dem Dorf Kolonja auf dem Kamm eines 237 m u A hohen Hugels der die Myzeqe Ebene dominiert Das Kloster gehort zur Gemeinde Lushnja Die Stadt ist rund 20 Kilometer entfernt wahrend es nach Fier rund zwolf Kilometer sind Am ostlichen Fuss des Hugels verlauft die Strasse von Lushnja nach Fier SH4 In antiker Zeit verlief etwa ein Kilometer sudlich des Klosters ein Beiweg der Via Egnatia der von Apollonia kommend zur von Durres ins Landesinnere folgenden Strasse fuhrte Geschichte BearbeitenMan nimmt an dass der byzantinische Kaiser Andronikos II 1282 das Kloster auf dem Hugel von Ardenica errichten liess und dass diese Stiftung mit einem Sieg des Kaisers uber die neapolitanischen Truppen bei Berat in Zusammenhang steht Schon Jahrhunderte zuvor gab es an gleicher Stelle eine Kapelle die der Heiligen Dreifaltigkeit griechisch Agia Triada albanisch Shen Triadhe geweiht war Die neue Hauptkirche wurde aber unter das Patrozinium der Gottesmutter gestellt Es gibt eine Hypothese dass die Kapelle auf den Fundamenten eines antiken Tempels erbaut worden ist der der Gottin Artemis geweiht gewesen war Von Artemis soll sich der moderne Ortsname Ardenica ableiten In der Nahe des Klosters wurden tatsachlich antike Baureste gefunden die vermutlich zu Thermen gehorten In einem osmanischen Defter der Nahija Myzeqe aus dem Jahr 1431 32 wird das Dorf Ardenica als Ort mit acht steuerpflichtigen Hausern genannt 1451 heiratete der beruhmte albanische Furst Skanderbeg Donika Arianiti Muzaka in diesem Kloster 1743 liess Method Bischof von Berat der aus Bubullima in der Myzeqe stammte umfangreiche Um und Erweiterungsbauten in Ardenica vornehmen Im Wesentlichen entspricht der heutige Zustand des Klosters dieser letzten grossen Bauphase im 18 Jahrhundert Etwa zur selben Zeit lebte der Kleriker Nektarios Terpo Monchsname Hieronymus im Kloster Ardenica Der gelehrte Monch schrieb in Griechisch Latein Albanisch und Aromounisch und er lehrte diese Sprachen auch die jungen Monchen des Klosters 1773 wurde in Venedig ein Religionslehrbuch von Terpo gedruckt 1780 erhielt Ardenica eine griechischsprachige Grundschule sie wurde 1817 zu einem Gymnasium erweitert und bestand als solches bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg Bereits seit dem 17 Jahrhundert war das Kloster ein Zentrum der hoheren Bildung Es verfugte uber eine mit zuletzt 32 000 Banden sehr umfangreiche Bibliothek Darin fanden sich nicht nur Titel aus dem orthodoxen Kulturkreis sondern auch Werke aus Westeuropa Ungarn und Polen die ein beredtes Zeugnis dafur ablegen wie weit die geistigen Verbindungen der Monche im 18 Jahrhundert reichten Den grossten Teil ihres Bucherschatzes bezog das Kloster Ardenica uber die Handelsstadt Voskopoja die in jener Zeit neben Konstantinopel das wichtigste kulturelle Zentrum auf dem Balkan war 1932 ist die gesamte Bibliothek von Ardenica etwa 32 000 Bande einem Brand zum Opfer gefallen 1967 wurde das Kloster von den kommunistischen Machthabern gewaltsam aufgelost aber nicht wie so viele andere Sakralbauten Albaniens zerstort sondern zum Kulturdenkmal erklart und als solches gepflegt Ende der 1980er Jahre wurde die Klosteranlage in ein Touristenhotel umgewandelt die Monchszellen dienten als Zimmer 1992 erhielt die orthodoxe Kirche Albaniens die Klosterkirche zuruck Unmittelbar danach wurde ein Priester nach Ardenica entsandt der wieder regelmassig Gottesdienste hielt Es dauerte noch Jahre bis auch die Nebengebaude und Landereien zuruckgegeben wurden Seit Mitte der 1990er Jahre lebt wieder eine Gemeinschaft von Monchen im Kloster Bauten Bearbeiten nbsp Marienkirche mit GlockenturmDie Klosteranlage nimmt eine Flache von 2500 Quadratmeter ein Der Komplex umfasst neben der Marienkirche und der Dreifaltigkeitskapelle mehrere schmale Gebaude mit den Zellen fur die Monche eine Olmuhle eine Backerei Stallungen und das Torhaus Bei der Hauptkirche handelt es sich um eine Basilika die alle fur den byzantinischen Kirchentypus ublichen Raume Exonarthex Narthex Naos usw aufweist Die Steine zu ihrem Bau stammen zum grossen Teil aus dem etwa 18 Kilometer entfernten Ruinenfeld von Apollonia Der Glockenturm mit annahernd quadratischem Grundriss ist 24 Meter hoch An der Sudseite der Kirche verlauft ein offener Portikus der von auf kurzen Saulen lagernden Rundbogen uberspannt ist Das Kirchenschiff wird durch zwei holzerne Saulenpaare in drei Teile gegliedert Bilderschmuck der Marienkirche Bearbeiten nbsp Ikone der Sieben Heiligen Cyrill Method Kliment Naum Gorazd Sava und Angelaros dazu oben rechts Johannes KukuzeliDie Klosterkirche wurde 1744 von Konstantin und Athanasios Zografi aus Korca mit Fresken ausgemalt die beide auch in Voskopoja und auf dem Athos tatig gewesen sind Dargestellt sind Begebenheiten aus dem Leben der Gottesmutter und dem Leben Jesu sowie die Ausgiessung des Hl Geistes uber die Apostel am Pfingsttag Bemerkenswert unter den Heiligenbildern ist eine Darstellung des byzantinischen Musikwissenschaftlers und Monchs Johannes Kukuzeli aus Dyrrachion von dem es nur wenige Bilder gibt Im Narthex wird die gesamte Ostwand von einer Darstellung des Jungsten Gerichts eingenommen Auch die Ikonostase wurde im Jahr 1744 errichtet Die Holzarbeiten weisen auf die Handwerkerschule von Voskopoja hin Schopfer der Ikonen war Konstantin Shpataraku Auf einem der Heiligenbilder findet sich auch ein Abbild des albanischen Fursten Karl Thopia Dem Herrscher aus dem 14 Jahrhundert sind Krone und Szepter als Attribute beigegeben Man erinnerte sich seiner vier Jahrhunderte spater also als Konig Literatur BearbeitenNaun Kristo Kule Rrefimet e Ardenices Tirana 1999 ISBN 978999 276 391 9 Monasteries of the Via Egnatia Epirus Western Macedonia Southern Albania hrsg v Ministry of Culture Greece Athens 1999 ISBN 960 386 004 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ardenica Monastery Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Manastiri i Ardenices tete shekujte metamorfozes Artikel uber die Geschichte Ardenicas in albanischer Sprache Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Ardenica amp oldid 215378722