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Kljajicevo serbisch kyrillisch Kљaјiћevo vormals Krnjaja ist ein Dorf in der Opstina Sombor im Bezirk West Batschka Zapadna Backa der autonomen Provinz Vojvodina in Serbien mit etwa 6000 Einwohnern Auf Deutsch heisst der Ort Kernei auf Ungarisch Kereny Maria Theresia liess den Ort 1765 mit Schwaben besiedeln 1944 war er von rund 6 300 Donauschwaben bewohnt Kernei hat wie die meisten donauschwabischen Orte mehrere Namen auch durch Dialekt abgewandelt Kernyaya Kornau Kernai Gorni Szentkiraly Kernyaja Szentkiralya Kiralya Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhe Besiedelung 1 2 Osmanische Verwaltung 1 3 Habsburger Verwaltung 1 4 Jugoslawische Verwaltung 1 5 Der Zweite Weltkrieg 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Sohne des Ortes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhe Besiedelung Bearbeiten Menschliche Ansiedelungen im Gebiet des heutigen Kljajicevo konnen bis in die Steinzeit zuruckverfolgt werden Es wurden Tongefasse gefunden die darauf hindeuten dass hier im 2 Jahrhundert v Chr Kelten gelebt haben Sie wurden von den Dakern abgelost und ihnen folgten die Jazygen Diese wurden von den Romern unter Marc Aurelius 161 180 n Chr besiegt Aus dieser Zeit stammen die Romischen Schanzen die ihren Ausgang bei Apatin haben Eine der sogenannten Kleinen Schanzen zog sich unterhalb der Teletschkaer Hugel von Miletitsch nordostlich von Sombor vorbei an Tschonopl und Kernei bis nach Tscherwenka Die romische Herrschaft wurde durch die Goten erschuttert 1391 wurde wahrend der Regierung des Konigreichs Ungarn eine Siedlung mit dem Namen Szent Kiraly Sveti Kralj an dieser Stelle erwahnt nbsp Die romisch katholische KircheOsmanische Verwaltung Bearbeiten Wahrend der osmanischen Verwaltung 16 17 Jahrhundert war die Batschka Teil des Sandschak Segedin Szeged Die ehemalige ungarische Bevolkerung floh und das Gebiet wurde meist von ethnischen Serben aus dem Suden besiedelt Das Dorf wurde erstmals im Jahr 1590 in den osmanischen Steuerlisten Defters als Kernja eine Siedlung in der Nahe von Sombor erwahnt Die Siedlung wurde 1601 auch unter dem Namen Krnjaja erwahnt und war von ethnischen Serben bevolkert In den fruhen 1700er Jahren verwalteten Serben Bauernhofe mit Viehzucht als Teil der osterreich ungarischen Grenzverteidigung gegen das Osmanische Reich Die Landschaft blieb dunn mit Bauernhofen besiedelt bis ca 1760 die ersten Donauschwaben in 100 neuen Hausern angesiedelt wurden Habsburger Verwaltung Bearbeiten 1699 kam die Batschka in den Besitz der Habsburg Monarchie Osterreich Nachdem Maria Theresia von Osterreich als Konigin von Ungarn im Jahr 1740 den Thron bestieg ermutigte sie die Kolonisation der Kronlander zunachst auf der Militargrenze und spater auf der gesamten Flache da die Bevolkerungsdichte nach den letzten Turkenkriegen durch die Kriegsfuhrung dezimiert worden war Die neuen Siedler im Dorf waren in erster Linie Osterreicher Ungarn und Bohmen Anton von Cothmann 1720 1768 hatte entscheidenden Einfluss auf Verlauf und Gestaltung der Ansiedlung Er machte 1763 der Kaiserin Maria Theresia den Vorschlag Kernyaja und das umliegende Gebiet zu besiedeln Laut der Conscriptio vom 21 Dezember 1765 wurde ein neues Dorf angesiedelt mit 17 Familien davon 57 Prozent ethnische Deutsche Darunter waren Bauern zwei Schmiede ein Zimmermann ein Weber und ein Wirt Das Dorf wurde jetzt Kernjaja oder Kernyaja genannt In den nachsten Jahrzehnten stieg die Zahl der Siedler jahrlich Zwischen 1794 und 1796 kamen 291 Familien nach Kernaja unter ihnen 83 Prozent Deutsche 11 Prozent Ungarn und 6 Prozent Bohmen Kaiser Joseph II erweiterte das Dorf um 78 neue Hauser Die katholische Kirche wurde im Jahr 1791 gebaut Obwohl das Dorf viele offizielle Namen hatte nannten die Bewohner es bis zur Vertreibung 1945 Kernei Zu Beginn des Jahres 1767 wurden Schuler im Kantorhaus unterrichtet Die neue Schule wurde im Jahr 1911 erbaut Die Kirche wurde spater in eine griechisch orthodoxe Kirche verwandelt Im Jahr 1805 hatte Kernei 2 000 Einwohner Als die Einwohnerzahl 1850 auf 3 500 anstieg lag der Anteil der Bevolkerung aus anderen Nationalitaten bei weniger als 5 Prozent Die Anzahl der Einwohner judischer Abstammung lag bei etwa 50 Es gab einen eigenen judischen Friedhof aber die letzten Juden verliessen Kernei um 1910 Um die Wende zum 20 Jahrhundert und danach begann die grosse Auswanderungswelle nach Nordamerika Es gab in der Zeit ein stetiges Auf und Ab in der Einwohnerzahl sodass die 5 000er Marke erst 1910 erreicht wurde Jugoslawische Verwaltung Bearbeiten 1918 fiel Krnjaja als Teil von Batschka Banat und Baranja an das Konigreich Serbien das spater zusammen mit dem Konigreich Montenegro und den Slowenen Kroaten und Serben das Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen bildete Von 1929 bis 1941 war das Dorf Teil der Dunavska Banovina einer Provinz des Konigreichs Jugoslawien Der Zweite Weltkrieg Bearbeiten Am 6 April 1941 begann der Angriff auf Jugoslawien Kurz danach marschierten Einheiten der Wehrmacht in Krnjaja ein Sie wurden von der deutschen Bevolkerung begeistert empfangen die bereits seit Jahren von der nationalsozialistischen Volksgruppenfuhrung unter Josef Janko und ihrer Ortsgruppe indoktriniert worden war 1 Nach der jugoslawischen Kapitulation fuhrte die SS Division Reich in Krnjaja und allen anderen Gemeinden eine von intensiver Propaganda begleitete Anwerbung unter den Mannern der jungsten Jahrgange durch Die SS konnte bis Anfang Mai mehrere Rekrutenkompanien aufstellen die nach einer kurzen Grundausbildung in Prag schon im Juni 1941 an der Ostfront eingesetzt wurden 2 In Absprache mit dem Deutschen Reich besetzte Ungarn die Batschka wodurch der Ort Krnjaja unter ungarische Verwaltung gestellt wurde Nach Kriegsende wurden die Staatsgrenzen gemass dem Friedensvertrag von Trianon 1920 wiederhergestellt Angesichts des Vormarsches der Roten Armee wurden die meisten Donauschwaben evakuiert Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten1869 4071 in 460 Hausern 1880 4012 in 583 Hausern 1890 4368 1900 4692 in 1001 Hausern 1910 5132 1921 5314 1941 6001 1944 6347 Februar 1945 2567 Marz 1945 242 1961 6088 1971 5805 1981 5850 1991 5737Sohne des Ortes BearbeitenMichael Kramer 1923 2016 romisch katholischer Neutestamentler Josef Elter 1926 1997 romisch katholischer Priester Bildhauer und Grafiker Goran Kartalija 1966 FussballspielerLiteratur BearbeitenHermann Ruediger 1931 Die Donauschwaben in der Suedslawischen Batschka Stuttgart Schriften des Deutschen Ausland Institut Stuttgart Eichorn Michael 1979 Kernei und die Kerneier Regensburg Gstoettner Weblinks BearbeitenHOG KerneiEinzelnachweise Bearbeiten Akiko Shimizu S 105 Thomas Casagrande Die volksdeutsche SS Division Prinz Eugen Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen Campus Vlg Frankfurt Main 2003 Seite 143 siehe auch Akiko Shimizu Die deutsche Okkupation des serbischen Banats 1941 1944 unter besonderer Berucksichtigung der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien Lit Verlag Munster 2003 Seite 223 45 775 19 276388888889 Koordinaten 45 47 N 19 17 O Normdaten Geografikum GND 4104445 9 lobid OGND AKS LCCN n84223410 VIAF 133747348 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kljajicevo amp oldid 228568315