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Die Kleinbahn Witkowitz Zabreh tschech Drobna draha Vitkovice Zabreh war eine als Kleinbahn konzessionierte Lokalbahn in Osterreich und dessen Nachfolgestaat Tschechoslowakei Eigentumer und Konzessionar war die Witkowitzer Bergbau und Eisenhuttengewerkschaft Betreiber die unternehmenseigene Witkowitzer Werkbahn tschech Vitkovicka zavodni draha VZD Die Hauptstrecke fuhrte von den Eisenwerken in Vitkovice Witkowitz zur Sandgrube in Zabreh Heinrichsdorf Eine spater erganzte Zweigbahn hatte ihren Endpunkt in Hrabova Am 1 Juli 1953 wurden die beiden im Personenverkehr bedienten offentlichen Strecken an den Verkehrsbetrieb Ostrava Dopravni podnik Ostrava DPO ubertragen Im Volksmund sind die beiden Strecken der VZD nach den fruher eingesetzten Dampftriebwagen als Komarek bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fahrzeugeinsatz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 10 Oktober 1912 erhielt die Witkowitzer Bergbau und Eisenhuttengewerkschaft die Konzession zum Baue und Betriebe einer mit Dampfkraft zu betreibenden normalspurigen Kleinbahn von Witkowitz nach Zabrech Teil der Konzession war die Verpflichtung den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen eines Jahres fertigzustellen Die Konzessionsdauer war auf 60 Jahre festgesetzt 1 nbsp Fahrplan gultig ab 1 Janner 1918Am 3 Juli 1913 wurde die 3 614 km lange Strecke zusammen mit einem 667 Meter langen Zweiggleis zur Ziegelei in Zabreh eroffnet Der Ausgangspunkt der Strecke befand sich direkt vor der Direktion der Witkowitzer Eisenwerke An der Endstelle in Zabreh zweigten zwei Schleppgleise zu den eigentlichen Sandgruben am Hochufer der Oder ab Dort wurde Sand fur die Giesserei der Eisenwerke gewonnen Neben dem Guterverkehr von der Sandgrube in Zabreh wurde von Anfang an auch Personenverkehr durchgefuhrt Dafur kamen neben den normalen lokomotivbespannten Zugen auch moderne Dampfmotorwagen zum Einsatz Im Jahr 1928 ubernahmen die Witkowitzer Eisenwerke von Dr Edmund Palkovsky in Mahrisch Ostrau die am 14 Mai 1914 ausgestellte Konzession fur die Lokalbahn Marienberg Braunsberg Mistni draha Marianske Hory Brusperk 2 Der Bau der Strecke war begonnen aber infolge des Ersten Weltkrieges abgebrochen worden Die Witkowitzer Eisenwerke anderten das Projekt ab und planten nun lediglich eine Strecke von Zabreh Post bis Krmelin Zum hundertjahrigen Julilaum der Witkowitzer Eisenwerke am 5 Dezember 1928 schlug Louis Rothschild eigenhandig den ersten Schwellennagel ein Am 5 Oktober 1930 wurde die 3 842 km lange Zweigstrecke nach Hrabuvka eroffnet nbsp Zug aus Trieb und Beiwagen der VZD hier als Museumsfahrzeuge der DPO auf der Strecke nach Kyjovice 2022 Anfang der 1930er Jahre wurden die beiden Strecken mit 750 Volt Gleichspannung elektrifiziert Am 29 Marz 1934 wurde der elektrische Betrieb aufgenommen Die Wagenhalle und Werkstatt fur die elektrischen Strassenbahntriebwagen wurde im 1921 gebauten Heizhaus fur die Dampflokomotiven im Areal der Witkowitzer Eisenwerke eingerichtet Am Ende des Zweiten Weltkrieges sprengte die Wehrmacht in Umsetzung des Nerobefehls am 30 April 1945 Wagenhalle und Werkstatt Elf Trieb und Beiwagen wurden dabei beschadigt Nach dem Krieg konnte der Betrieb auf der Strecke nach Hrabuvka am 10 Mai 1945 wieder aufgenommen werden Als letzte Erweiterung ging am 24 Oktober 1948 die Strecke von Hrabuvka nach Hrabova Scuci in Betrieb Die bisherige Endstelle in Hrabuvka wurde als Industrieanschluss fur den Staatsbetrieb Benzinol weiter genutzt Bis dorthin verkehrten auch Guterzuge Zugestellt wurden insbesondere Kesselwagen mit Kraftstoff Die im Bau befindliche Weiterfuhrung nach Nova Bela wurde nie mehr fertiggestellt Am 1 Juli 1953 wurde die beiden konzessionierten offentlichen Strecken der Witkowitzer Werkbahn in den stadtischen Verkehrsbetrieb Ostrava eingegliedert Als Teil der Strassenbahn Ostrava ist heute nur noch ein Teil der ursprunglichen Strecke nach Zabreh in Betrieb Die Strecke in Zabreh von der Post zur Sandgrube wurde am 1 Oktober 1964 aufgegeben die Strecke von Hrabuvka Kino Edison nach Hrabova Scuci am 1 September 1975 Fahrzeugeinsatz BearbeitenDampfbetriebVor den lokomotivbespannten Zugen kamen ausschliesslich schon vorhandene Werkslokomotiven der Witkowitzer Eisenwerke zum Einsatz Fur den Reiseverkehr beschaffte die Witkowitzer Werkbahn 1911 und 1913 zwei Dampftriebwagen Im Jahr 1922 wurden zudem drei Beiwagen in Strassenbahnbauart von der Waggonfabrik Studenka erworben 1931 drei weitere in eigener Werkstatt gebaute Die Dampftriebwagen wurden nach Aufnahme des elektrischen Betriebs verschrottet die Beiwagen wurden hingegen technisch angepasst und mit den elektrischen Triebwagen eingesetzt Dampfmotorwagen der Witkowitzer WerkbahnNummer Hersteller Bauart Baujahr AnmerkungI Brunn Konigsfelder Maschinenfabrik Lederer amp Porges Brunn A1 n2t 1911 mit Dampferzeuger Bauart Hugo Janke 1938 ausgemustert und verschrottetII Maschinen und Waggonbau Fabrik Simmering 1 A1 n2t 1913 mit Dampferzeuger Bauart Komarek 1938 ausgemustert und verschrottetElektrischer BetriebZwischen 1934 und 1953 wurden 16 elektrische Strassenbahntriebwagen und 16 wagenbaulich identische Beiwagen nach Wiener Vorbild in Dienst gestellt die in den eigenen Werkstatten der Witkowitzer Eisenwerke mit einer elektrischen Ausrustung von CKD gebaut wurden Die Fahrzeuge wurden durch den Verkehrsbetrieb Ostrava bis 1976 im Linienverkehr eingesetzt Zwei Triebwagen und zwei Beiwagen blieben museal erhalten 3 Elektrische Strassenbahntriebwagen sowie Beiwagen der Witkowitzer WerkbahnNummern Bild Hersteller Baujahr DPO Nr ab 1953 Anmerkungen1 16 nbsp Witkowitzer Eisenwerke Mahrisch Ostrau 1934 1953 83 98 1976 ausgemustert Wagen Nr 12 DPO Nr 94 ist betriebsfahiger Museumswagen der Strassenbahn Ostrava Wagen Nr 3 DPO Nr 85 ist Exponat des Technischen Museums Brunn Er ist fur die Offentlichkeit unzuganglich im Museumsdepot Brno Lisen hinterstellt 101 103 Staudinger Waggonfabrik Stauding 1922 251 253 ursprunglich Beiwagen fur Dampfbetrieb 1964 1969 ausgemustert104 119 nbsp Witkowitzer Eisenwerke Mahrisch Ostrau 1931 1953 254 269 bis 1976 ausgemustert Wagen Nr 269 VZD Nr 119 ist betriebsfahiger Museumswagen der DPO Wagen Nr 104 DPO Nr 254 ist Exponat des Technischen Museums Brunn Er ist fur die Offentlichkeit unzuganglich im Museumsdepot Brno Lisen hinterstellt Literatur BearbeitenGerhard Bauer Strassenbahnen in der Tschechischen und Slowakischen Republik Von der Pferdebahn zum Tatrawagen Die Geschichte der Strassenbahnbetriebe in Wort und Bild Verlag fur Verkehrsliteratur Bauer Dresden 1995 ISBN 3 9804303 0 8 Martin Harak Strassenbahnen der k u k Donaumonarchie bahnmedien at Wien 2015 ISBN 978 3 9503304 9 6 S 169ff Weblinks BearbeitenBeschreibung der Lokalbahn Marienberg Braunsberg tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Reichsgesetzblatt 218 1912 der im Reichsrate vertretenen Konigreiche und Lander Reichsgesetzblatt 104 1914 der im Reichsrate vertretenen Konigreiche und Lander vom 5 Mai 1914 Fahrzeugliste auf pospichal net 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