www.wikidata.de-de.nina.az
Klearchos von Herakleia altgriechisch Klearxos Klearchos um 390 v Chr 353 oder 352 v Chr begrundete 364 363 v Chr durch einen Staatsstreich die Tyrannis in der am Schwarzen Meer gelegenen Stadt Herakleia Pontike Obwohl er zwolf Jahre spater einer Palastrevolte zum Opfer fiel konnten seine Nachkommen noch zwei Generationen lang die Herrschaft uber die Stadt ausuben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Tatigkeit vor der Machtergreifung 1 2 Machtergreifung und Tyrannis 1 3 Ermordung 2 Quellen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTatigkeit vor der Machtergreifung Bearbeiten Als junger Mann hielt sich Klearchos langere Zeit in Athen auf und kam dort mit grossen Philosophen in Kontakt Vier Jahre gehorte er zu den Schulern des Isokrates und horte ausserdem Platon 1 Ein Traum soll fur ihn ausschlaggebend gewesen sein sich nicht weiter mit der Philosophie zu beschaftigen 2 Auf dem militarischen Sektor machte er sich fur Athen durch seine Leistungen in der Armee des bedeutenden Feldherrn Timotheos verdient daher wurde ihm das attische Burgerrecht verliehen Machtergreifung und Tyrannis Bearbeiten Als Klearchos nach Herakleia zuruckkehrte geriet er in die inneren Machtkampfe zwischen den Parteien und wurde bald verbannt 3 In der Folge ging er zum benachbarten persischen Dynasten Mithridates und kommandierte fur ihn ein Soldnerheer Mithradates stand auf Kriegsfuss mit Herakleia und plante gemeinsam mit Klearchos eine gewaltsame Einnahme der Stadt Deren oligarchischer Rat rief aber gerade damals 364 363 v Chr 4 den Verbannten als Schiedsrichter in dem Konflikt zwischen den reichen Aristokraten und den sozial niedriger gestellten Burgern an 5 Auf schlaue Weise konnte Klearchos jedoch mit Hilfe seiner Soldner die Macht ergreifen und er brach auch die Vereinbarung mit Mithridates Er gab sich als Verfechter der Interessen der armeren Volksschichten aus die ihm freiwillig die Regierung uberliessen und ging ausserst grausam gegen die Adligen vor Dabei kamen 60 Oligarchen ums Leben wahrend der Rest teilweise unter Zurucklassung ihrer wehrlosen Familien das Weite suchte 6 Nun wurde Klearchos Tyrann der Stadt liess aber formal die Institutionen weiter in Kraft Er befreite die ursprunglich hier siedelnden im 6 Jahrhundert v Chr von Einwanderern aus Megara unterworfenen Mariandyner aus ihrer Horigkeit und pflegte stets gute Beziehungen zum Perserkonig dem er untertan war Sein Regierungsstil wird als sehr grausam beschrieben Vergeblich versuchten die vertriebenen Adligen ihre Herrschaft in Herakleia mit militarischen Mitteln erneut zu etablieren Alle bei dieser Gelegenheit in die Hande des Tyrannen geratenen Verbannten wurden umgebracht 7 Klearchos ging auch spater meist erfolgreich gegen seine Widersacher vor allerdings fruchteten seine auf Basis von Gift durchgefuhrten Attentate ofters nicht 8 Durch die Erbauung der ersten offentlichen Bibliothek forderte Klearchos die Wissenschaften 9 Seinen Untertanen suchte er mit verschiedensten Mitteln seine angeblich gottliche Abstammung glaubhaft zu machen 10 Mit diesen Massnahmen zeigte er bereits Zuge hellenistischer Herrscherreprasentation Ermordung Bearbeiten Weil Klearchos standig Angst vor Attentaten hatte traf er Vorsichtsmassnahmen zum Schutz seiner Person wurde aber dennoch zwolf Jahre nach seiner Machtergreifung 353 352 v Chr 11 ermordet Hinter diesem Anschlag stand eine vom vornehmen Herakleoten und Platonschuler Chion angefuhrte Gruppe von Adligen zu denen u a auch Leon oder Leonides Euxenon und Antitheos gehorten Bei einer Attacke am Fest zu Ehren des Gottes Dionysos wurde Klearchos schwer verwundet und erlag zwei Tage spater seinen Verletzungen 12 Die meisten Verschworer wurden noch an Ort und Stelle von der Leibwache des Tyrannen niedergemacht andere spater ergriffen und zu Tode gefoltert Der Bruder des ermordeten Herrschers Satyros konnte die Tyrannis nun an sich reissen und ubte sie sieben Jahre lang vormundschaftlich aus da Klearchos Sohne Timotheos und Dionysios noch minderjahrig waren Quellen BearbeitenVon den erhaltenen antiken Darstellungen stellt der Bericht des Geschichtsschreibers Marcus Iunianus Iustinus 16 4 5 die wichtigste Quelle zum Leben des Klearchos dar Der Althistoriker Thomas Lenschau fuhrt die Angaben des Justinus uber dessen Quelle Pompeius Trogus ebenso wie die Notizen der meisten ubrigen antiken Autoren auf Theopompos zuruck 13 Die Datierungen der Regierungen des Klearchos und seiner Nachfolger liefert hauptsachlich der griechische Geschichtsschreiber Diodor Auch die byzantinische Suda enthalt ein Lemma zu Klearchos 14 Literatur BearbeitenThomas Lenschau Klearchos 4 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XI 1 Stuttgart 1921 Sp 577 579 Patrick Robiano Clearque d Heraclee In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 2 CNRS Editions Paris 1994 ISBN 2 271 05195 9 S 415Einzelnachweise Bearbeiten Memnon 1 bei C Muller Fragmenta Historicorum Graecorum FHG III 526 Suda s v Klearchos Iustinus 16 4 4 Diodor 15 81 4 Iustinus 16 4 4 8 Iustinus 16 4 10 16 5 4 Polyainos Strategika 2 30 1 2 Iustinus 16 5 5 7 Polyainos Strategika 2 30 3 Theophrastos bei Athenaios 3 29 85 Memnon 1 bei FHG III 526 Memnon 1 bei FHG III 526 Iustinus 16 5 8 11 Plutarch Moralia 781d und 838d Suda s v Klearchos Diodor 16 36 3 Iustinus 16 5 12 16 Diodor 16 36 3 Memnon 1 3 5 bei FHG III 526 Suda s v Klearchos Thomas Lenschau RE XI 1 Sp 578 Suda online Stichwort Klearchos Abgerufen am 26 September 2021 englisch mittelgriechisch Suda online PersonendatenNAME Klearchos von HerakleiaKURZBESCHREIBUNG Tyrann von Herakleia Pontike 364 363 v Chr 353 352 v Chr GEBURTSDATUM um 390 v Chr STERBEDATUM 353 352 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klearchos von Herakleia I amp oldid 229181253