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Das Klavierkonzert fur Klavier und Orchester in g Moll op 49 50 ist das 10 Klavierkonzert des bohmischen Komponisten Jan Ladislav Dussek Es ist das einzige Klavierkonzert Dusseks in einer Moll Tonart und gilt obgleich es heute praktisch unbekannt ist als einer der wichtigsten Beitrage zur Gattung im Ubergang von der musikalischen Klassik zur Romantik Seine Bedeutung wird von vielen mit den Klavierkonzerten Beethovens verglichen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliches 2 Zur Musik 2 1 1 Allegro con fuoco ed anima 2 2 2 Adagio 2 3 3 Rondo Allegro non troppoGeschichtliches BearbeitenDussek begann mit der Komposition des Konzertes wahrscheinlich um 1799 als er London verliess und vollendete es spatestens 1801 in Deutschland 1801 erschien das Werk erstmals in Paris bei Erard 1803 erstmals in London bei Clementi amp Co als op 49 kurz darauf in revidierter Form in Leipzig bei Breitkopf amp Hartel als op 50 1794 hatte bereits ein alter Bekannter und Kollege aus London der Komponist und Geiger Giovanni Battista Viotti ein Klavierkonzert in g Moll komponiert 1801 war erstmals das c Moll Konzert KV 491 von Wolfgang Amadeus Mozart bei Andre im Verlagskatalog erschienen Moglicherweise waren diese beiden Kompositionen Motivation genug sich selbst einmal an und in einer Moll Tonart zu versuchen Auch konnte er in diesem Werk die schweren Ereignisse zu jener Zeit musikalisch verarbeiten die Trennung seiner Familie und die Flucht vor der Justiz aus London Zur Musik BearbeitenDie Satze des Konzerts lauten Allegro con fuoco ed anima g Moll 3 4 Adagio Es Dur 2 4 Rondo Allegro non troppo g Moll 2 41 Allegro con fuoco ed anima Bearbeiten Der erste Satz ist ein ausgedehnter 626 Takte im Ausdruck und der Melancholie extrem tief dringender der Gattung entsprechender Satz in Sonatenhauptsatzform Wahrlich symphonisch mutet die Einleitung des Orchesters an 113 Takte lang werden die Themen der Exposition vorgestellt bis in Takt 114 das Klavier mit einem wild virtuosen leidenschaftlichen Solo 14 Takte einsetzt um sich danach zusammen mit dem Orchester wieder einer ruhigen Melancholie hinzugeben die sich im Laufe des Werkes bis zu einem Scheinhohepunkt in Takt 431 und einem kurzen Abbau bis zum Ende hin in dusteren wilden Ausdruck verarbeitet 2 Adagio Bearbeiten Der zweite Satz ist ein verliebt vertraumter Satz in Es Dur in dreiteiliger Liedform Mit Ausnahme der 17 Einleitungstakte und einiger uberleitenden Passagen dominiert das Klavier den gesamten Satz wobei es sich vom Orchester hochstens leise untermalt komplett der Empfindung und dem Spielen hingeben kann Im Mittelteil erreicht der Ausdruck seinen Hohepunkt im Ausbruch wilder Leidenschaft um leise wieder diesmal ohne Voranstellung des Orchesters das erste Thema wieder aufzugreifen und im pianissimo unter leiser Begleitung im Raum schwebender Pizzicato Klange der Streicher zu enden 3 Rondo Allegro non troppo Bearbeiten Ein trotzig anmutender volksliedhafter Gestus durchzieht den dritten Satz fast komplett Mit einem 4 taktigen Solo in dem das Klavier bereits den gesamten expressiven dennoch aufgeregt tanzelnden Gestus des gesamten Satzes vorzustellen scheint beginnt der Satz anfangs lediglich von Pizzicatos der Streicher begleitet ehe diese in etwas entspannter wirkendem pianissimo das Thema aufgreifen und weiterfuhren Das Klavier scheint in den ersten 30 Takten mit dem Hauptgedanken und leichten Abwandlungen zu spielen lasst das Orchester nicht zum Zug kommen nach einem virtuosen Solo greift das Orchester abermals den musikalischen Hauptgedanken auf und schafft es diesmal diesen auch langer zu behalten und zu verarbeiten wahrend das Klavier in Sechzehntel Passagen wild mitzulaufen scheint Das Stuck endet schliesslich in wildem fortissimo und extrem gesteigerter Leidenschaft in einem Akkord des Orchesters Was das Werk so vorausweisend macht sind neben der grossartigen Formarbeit die ausdrucksstarke In sich Geschlossenheit und leidenschaftlichen Pathos schafft vor allem zwei tiefgreifende Neuerungen in der Gattung Solokonzert Die erste ist der Verzicht auf Kadenzen erst Beethovens Klavierkonzert Es Dur op 73 verzichtet knapp sieben Jahre spater darauf die zweite dass das Werk endet wie es begonnen hat in melancholischem leidenschaftlichem g Moll Damit ist die Tradition ein Werk wenn es uberhaupt erst in einer Molltonart geschrieben wird in Dur enden zu lassen so hat es auch Mozart in seinem c Moll Konzert getan hier scheinbar endgultig gebrochen Das Konzert ist heute vollig zu Unrecht vergessen und bedarf unbedingt einer Wiederentdeckung durch eine breitere Masse Doch so wie sich die Popularitat des Komponisten erst langsam wenn uberhaupt zu steigern scheint wird es wohl noch einige Zeit dauern bis der Wert dieses bedeutenden Konzerts entsprechend gewurdigt wird Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klavierkonzert g Moll Dussek amp oldid 179545377