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Klaus Matthes 20 Januar 1931 in Berlin 9 Marz 1998 ebenda war ein deutscher Mathematiker Er wirkte von 1964 bis 1968 als Professor an der Universitat Jena darunter ab 1966 als Dekan Ab 1969 war er am Zentralinstitut fur Mathematik und Mechanik der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin der spateren Akademie der Wissenschaften der DDR tatig das er ab 1973 als Direktor leitete Von 1981 bis 1991 fungierte er als Direktor des Akademie Instituts fur Mathematik Er widmete sich insbesondere Fragestellungen aus der Wahrscheinlichkeitstheorie Klaus MatthesInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Auszeichnungen 4 Schriften 5 LiteraturLeben BearbeitenKlaus Matthes wurde 1931 in Berlin geboren und studierte von 1948 bis 1954 Mathematik an der Humboldt Universitat zu Berlin Anschliessend war er von 1956 bis 1961 als Assistent an der Humboldt Universitat tatig an der er 1958 bei Heinrich Grell und Kurt Schroder auch die Promotion erlangte und 1963 unter Willi Rinow und Rolf Reissig habilitiert wurde Bereits ein Jahr zuvor hatte er kommissarisch die Leitung des Instituts fur Mathematik an der Technischen Universitat Ilmenau ubernommen Von 1964 bis 1968 war er dann als Professor fur Mathematik an der Universitat Jena tatig an der er ab 1966 auch als Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat wirkte 1969 wechselte er an das in Berlin ansassige Zentralinstitut fur Mathematik und Mechanik der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin der spateren Akademie der Wissenschaften der DDR AdW Ab 1970 fungierte er als stellvertretender Leiter des Institutskomplexes Mathematik in der Forschungsgemeinschaft der Akademie Ein Jahr spater wurde er zunachst stellvertretender Direktor und 1973 dann Direktor des Berliner Zentralinstituts Von 1981 bis 1991 leitete er das Akademie Institut fur Mathematik das ab 1985 den Namen Karl Weierstrass Institut fur Mathematik trug und nach der Deutschen Wiedervereinigung als Weierstrass Institut fur Angewandte Analysis und Stochastik neu gegrundet wurde Klaus Matthes war mit der Dramaturgin Gisela Weisse verheiratet und Vater von zwei Sohnen Er starb 1998 in seiner Heimatstadt Berlin Wissenschaftliches Wirken BearbeitenSchwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Klaus Matthes war die Wahrscheinlichkeitstheorie Er beschaftigte sich insbesondere mit Punktprozessen und deren Anwendung im Bereich der Warteschlangentheorie sowie mit Verzweigungsprozessen In der Warteschlangentheorie die er als Bedienungstheorie bezeichnete studierte er sogenannte Verlustsysteme wie das Erlang und Engset Modell Dabei wendete er als erster Punktprozess Methoden auf hohem Niveau an Klaus Matthes kann als Begrunder der Theorie der markierten und unbegrenzt teilbaren Punktprozesse angesehen werden Er war gemeinsam mit Johannes Kerstan und Joseph Mecke eine der fuhrenden Personlichkeiten der ostdeutschen Punktprozess Schule die noch heute sehr einflussreich ist insbesondere bei der stochastischen Modellierung wie beispielsweise in der stochastischen Geometrie Im Kontext von Grenzwertsatzen bei der Superposition von Punktprozessen stiess er einer Anregung von Boris Wladimirowitsch Gnedenko folgend die dieser 1960 in einem Vortrag auf dem sechsten Allunionskongress uber Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik in Vilnius gegeben hatte auf das Problem der unbegrenzten Teilbarkeit von Punktprozessen Er und seine Mitarbeiter untersuchten deren Struktur systematisch was in der Monographie Unbegrenzt teilbare Punktprozesse kulminierte Sie wurde 1978 ins Englische Infinitely Divisible Point Processes und 1982 ins Russische ubersetzt Damit eng zusammen hingen raumliche Verzweigungsprozesse und die Untersuchung von Gleichgewichtsverteilungen und deren Struktur mit denen sich Matthes bis ans Ende seines Lebens beschaftigte Auf Matthes Initiative beruhen auch die noch heute gehaltenen Euler Vorlesungen in Sanssouci Diese Veranstaltung eine Mathematik Vorlesung in festlichem Rahmen wird von den Berliner und Potsdamer Mathematischen Instituten gemeinsam getragen Auszeichnungen BearbeitenKlaus Matthes war ab 1974 korrespondierendes und von 1980 bis 1992 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR Daruber hinaus erhielt er 1971 den Nationalpreis der DDR sowie 1983 den Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze Schriften BearbeitenZur Theorie der Bedienungsprozesse In Transactions of the 3rd Prague Conference on Information Theory Prag S 513 528 Stationare zufallige Punktfolgen I In Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung 66 1963 ISSN 0012 0456 S 66 79 Stationare zufallige Punktfolgen II In Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung 66 1963 S 106 118 Mitautor Verallgemeinerungen der Erlangschen und Engsetschen Formeln Akademie Berlin 1967 Mitautor Verallgemeinerungen eines Satzes von Dobruschin I In Mathematische Nachrichten Band 47 1970 ISSN 0025 584X S 183 244 Mitautor Verallgemeinerungen eines Satzes von Dobruschin III In Mathematische Nachrichten Band 50 1971 S 99 139 Mitautor Unbegrenzt teilbare Punktprozesse Akademie Berlin 1974 Reihe Mathematische Lehrbucher und Monographien Band 27 Mitautor Infinitely divisible Point Processes Wiley amp Sons Chichester 1978 Reihe Wiley Series in Probability and Mathematical Statistics Mitautor Bezgranichno delimye tochechnye processy Ubersetzung aus dem Englischen Mir Moskau 1982 Kritische Verzweigungsprozesse mit allgemeinem Phasenraum XI In Mathematische Nachrichten Band 128 1986 S 141 149 Mitautor Equilibrium Distributions of Branching Processes Akademie Berlin 1988 Reihe Mathematical Research 42 ISBN 3 05 500453 1 Mitautor Equilibrium Distributions of Age Dependent Galton Watson Processes I In Mathematische Nachrichten Band 156 1992 S 233 267 Mitautor Equilibrium Distributions of Age Dependent Galton Watson processes II In Mathematische Nachrichten Band 160 1993 S 313 324 Mitautor Recurrence of Ancestral Lines and Offspring Trees in Time Stationary Branching Populations Berlin 1994 Literatur BearbeitenDietrich Stoyan Obituary Klaus Matthes In Journal of Applied Probability 36 4 1999 Applied Probability Trust ISSN 0021 9002 S 1255 1257 Matthes Klaus In Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 S 233 Kurzbiografie zu Matthes Klaus In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Normdaten Person GND 106130676 lobid OGND AKS LCCN n87937846 VIAF 64487576 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matthes KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 20 Januar 1931GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 Marz 1998STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Matthes amp oldid 238847328