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Klaus Duwel 10 Dezember 1935 in Hannover 31 Dezember 2020 1 war ein deutscher germanistischer und skandinavistischer Mediavist Er war Professor an der Universitat Gottingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Gottingen studierte Klaus Duwel ab 1956 Geschichte und neuere Germanistik im Lehramtsstudium Dieses setzte er mit Wechsel nach Tubingen 1958 fort Im Wintersemester 1958 59 wechselte er nach Wien fur ein Studium der Theaterwissenschaften Die dortige Begegnung mit dem Mediavisten Otto Hofler war nach Heizmann van Nahl bestimmend fur seine berufliche Zukunft da Hofler ihm als Lehrer den Zugang zur mittelalterlichen Philologie der Altgermanistik offnete Nach der Ruckkehr nach Gottingen studierte Duwel altere deutsche und nordische Philologie bei Wolfgang Lange und bei Hans Neumann sowie bei Percy Ernst Schramm und Hermann Heimpel Geschichte des Mittelalters Zusatzlich zu diesen Fachern studierte er evangelische Theologie Das Staatsexamen in den Fachern Deutsch und Geschichte legte er 1961 ab und erweiterte es 1963 auf das Fach evangelische Religion Die Promotion erfolgte bei Lange 1965 als dessen personlicher Assistent Duwel Lange seit 1962 unter anderem bei der Uberarbeitung des Germania Kommentars von Rudolf Much 3 Auflage 1967 unterstutzte Duwel lieferte eine Arbeit Werkbezeichnungen der mittelhochdeutschen Erzahlliteratur 1050 1250 ab die 1983 veroffentlicht wurde Darin fuhrt Duwel aus dass die Werkbezeichnungen nicht als Gattungsbegriffe gelten konnen Die Habilitation erfolgte 1972 Ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermoglichte Duwel ab 1969 langere Forschungsaufenthalte in Skandinavien um fur seine Habilitationsarbeit zum heidnisch germanischen Sakralwortschatz zu forschen Da es sich um ein umfangreiches Projekt handelte war er gezwungen 1971 den fertigen Teil zur Quellen und Forschungskritik mit dem Titel Das Opferfest von Lade und die Geschichte vom Volsi Quellenkritische Untersuchungen zur germanischen Religionsgeschichte als Habilitationsschrift vorzulegen die 1985 im ersten Teil veroffentlicht wurde Duwel setzte sich darin kritisch mit den Methoden Problemen und Schwachen der bisherigen wissenschaftlichen Erforschung der germanischen Religionsgeschichte auseinander Im bisher unveroffentlichten Teil stellte er die Episode zum sogenannten Vǫlsa thattr altislandisch vǫlsi Penis aus der olafs saga hins helga als unhistorischen Einschub eines hochmittelalterlichen Autors des 13 14 Jahrhunderts dar Dieser habe altertumliche Begriffe wie vǫlsi erfunden und in Summe somit keinesfalls ein Stuck eines uberlieferten heidnisch archaischen Fruchtbarkeitsritus vorgelegt In Gottingen erhielt Duwel 1974 zunachst eine ausserplanmassige Professur um dann von 1978 bis 2001 seine Lehrtatigkeit durch eine C3 Professur am dortigen Seminar fur deutsche Philologie auszuuben Von 1977 bis 1994 war Klaus Duwel Vorsitzender der Volkshochschule Gottingen e V und hatte von 2001 bis 2013 den Vorsitz der Universitat des dritten Lebensalters e V Gottingen inne Wissenschaftliche Arbeits und Forschungsschwerpunkte Duwels waren zum einen die mittelalterlichen Literaturen in deutscher und nordischer Sprache sowie zum anderen die sogenannte Germanische Altertumskunde Innerhalb dieser widmete sich Duwel besonders in zahlreichen Publikationen der Runologie Zur zweiten Auflage des Reallexikon der Germanischen Altertumskunde hat Duwel als mitherausgebender Fachberater zahlreiche Artikel und Beitrage zur Runenepigraphik verfasst 2 Er gilt international als einer der fuhrenden Vertreter in dieser Disziplin Duwel war Mitglied in der Koniglichen Gustav Adolfs Akademie in Uppsala der Wissenschaftsgesellschaft in Trondheim der Norwegischen Akademie der Wissenschaften in Oslo sowie korrespondierendes Mitglied in der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Am 5 Mai 2014 wurde Duwel mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet 3 Literatur BearbeitenWilhelm Heizmann Astrid van Nahl Vorwort In Wilhelm Heizmann Astrid van Nahl Hrsg Runica Germanica Medievalia Festschrift fur Klaus Duwel Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsbande Band 37 de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 978 3 11 089407 3 S vii x kostenpflichtig bei De Gruyter Online Ebenda Schriftenverzeichnis Klaus Duwel 1964 2002 S 1008 1024 Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2015 Bio bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart 27 Auflage de Gruyter Berlin u a 2014 ISBN 978 3 11 033717 4 kostenpflichtig Kurschner Online bei de Gruyter Peter Aufgebauer Klaus Duwel 10 12 1935 31 12 2020 in memoriam In Gottinger Jahrbuch 68 2020 S 6 Robert Nedoma Klaus Duwel Nachruf In Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 170 2020 erschienen 2021 S 359 364 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klaus Duwel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Klaus Duwel im OPAC der Regesta imperii Runische Schriftlichkeit in den germanischen Sprachen Arbeitsstelle Klaus Duwel Gottingen Interview des Gottinger Tageblatt mit Klaus Duwel vom 5 April 2013 mit Foto Verein Universitat des dritten Lebensalters UDL Klaus Duwel geht Universitat des dritten LebensaltersEinzelnachweise Bearbeiten Nachruf auf Professor Dr Klaus Duwel Georg August Universitat Gottingen abgerufen am 7 Januar 2021 Klaus Duwel Die Epigraphik im RGA In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Altertumskunde Altertumswissenschaft Kulturwissenschaft Ertrage und Perspektiven nach 40 Jahren Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsbande 77 de Gruyter Berlin New York 2011 ISBN 978 3 11 027361 8 S 263 292 kostenpflichtig bei de Gruyter Verdienstkreuz fur den Vater der Senioren Uni In Hessische Niedersachsische Allgemeine 5 Mai 2014 abgerufen am 9 Mai 2014 Normdaten Person GND 116241047 lobid OGND AKS LCCN n84013236 VIAF 22155981 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duwel KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilologeGEBURTSDATUM 10 Dezember 1935GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 31 Dezember 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Duwel amp oldid 221661236