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Kiri ezu japanisch 切絵図 dt etwa Abschnittskarten sind Stadtteilkarten die Mitte des 19 Jahrhunderts fur die damalige Hauptstadt Japans Edo heute Tokio hergestellt wurden Karte gefaltet 16 5 9 5 cm Karte Shibaguchi minami Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 2 Stadtteilkarten 3 Karten Legende 4 Die Karten als Abbild der gesellschaftlichen Verhaltnisse 5 Liste der Karten 6 Schlussbemerkung 7 Anmerkungen 8 Literatur 9 WeblinksVorbemerkung BearbeitenMit der verstarkten Reise Aktivitaten in der Edo Zeit entstanden Wege 道中 dōchu Karten in Leporellofaltung die Ortschaften und Gelande rechts und links der Strasse wiedergeben und Karten der grossen Stadte Letztere waren dekorativ gestaltet aber mit einem Massstab von 1 1 000 000 trotz ihrer Grosse von mehr als einem Meter nur zur groben Orientierung geeignet Stadtteilkarten BearbeitenFur das grosse Edo entstanden Anfang des 19 Jahrhunderts Stadtteilkarten unter denen vor allem die des Verlags Owariya grosse Verbreitung fanden Die Kaei 1838 1854 Ausgabe umfasste 26 Blatt die Ansei 1854 1860 Ausgabe 28 Blatt und schliesslich die Bunkyu 1881 1864 Ausgabe 30 Blatt zu denen noch ein 31 Blatt kam Das Format der Blatter liegt bei 40 60 cm aber es gibt auch deutlich breitere Blatter Die dargestellten Stadtteile orientieren sich nicht an irgendwelchen Gitternetzen Norden ist praktisch gewahlt auf jedem Blatt vermerkt Auch die Ausschnitte wurden pragmatisch gewahlt und sind oft etwas gewaltsam auf Rechteckform gebracht Alle Karten lassen sich auf das Format 16 5 9 5 cm zusammenfalten was einen gut handhabbaren Kartensatz ergibt Der gesamte Satz konnte in einem passenden Holzkastchen bezogen werden Karten Legende Bearbeiten nbsp LegendeDie Karten zeigen neben den Konturen in schwarz in funf Farben die Grundstucke des Schwertadels blieben weiss gelb die Strassen und Brucken rot Tempel und Schreine grau Burgerquartiere blau Gewasser grun Wald Wiesen Pferdebahnen u a Die Grundstucke der Daimyō zeigen die Hauptresidenz 上屋敷 kami yashiki mit Namen und Kamon Familienwappen die Neben 中屋敷 naka yashiki und Unterresidenz 下屋敷 shimo yashiki ohne Kamon mit einer quadratischen bzw runden Markierung Die Grundstucke der Hatamoto tragen nur den Namen Alle Namen sind so eingetragen dass sie an der Seite des Grundstucks beginnen an der sich der Eingang befindet Anm 1 Die unteren Samurai bewohnten Anwesen die als Vorhut Gruppe 先手組 sente gumi oder als 100 Leute Gruppe 百人組 hyakunin gumi eingetragen sind Die grauen Bezirke der Burger 町民 chōmin tragen nur Ortsangaben Bekannte Tempel und Schreine sind bildhaft dargestellt An den Strassen sind die Wachhauschen 辻番 tsujiban auch die Strassen mit starken Steigungen 坂道 sakamichi sind durch Schraffur gekennzeichnet Die Karten als Abbild der gesellschaftlichen Verhaltnisse Bearbeiten nbsp Die Shubi Kiefer am Hafenrand nbsp Oben Kan ei jiDarunter Shikendera Wie die Karten zeigen gab es die Viertel um die Shoguns Residenz herum die ausschliesslich vom Schwertadel bewohnt waren und es gab die Burgerviertel wie Ginza oder Kanda Aber in weiten Teilen der Stadt wohnte man klassenmassig gemischt auf den Anhohen die Samurai in den schmalen Talern dazwischen das einfache Volk So hatten Handwerker und Lieferanten kurze Wege um sich am Eingang einer Residenz um Auftrage zu bemuhen Auch rechts und links der Durchgangsstrassen finden sich oft Burgerquartiere Auffallend sind auch die unzahligen kleinen Tempel oft als ganze Gruppen nebeneinander In ihrem Detail Reichtum sind diese Karten eine gute Informationsquelle wie einige Beispiele zeigen So zeigen z B die verschiedenen Ausgaben desselben Blattes dass Daimyō mit Positionen im Shogunat Dienstanwesen nahe der Residenz zugewiesen bekamen die sie nach Beendigung wieder verlassen mussten Wie aus Farbholzschnitten z B von Hiroshige bekannt ist wurde bei Bootsfahrten auf dem Sumida Fluss gerne Rast gemacht im Schatten der Von Kopf bis Fuss Kiefer 首尾ノ松 shubi no matsu Wie auf der Karte Asakusa zu sehen ist stand sie aussen Anm 2 zwischen dem 4 und 5 Hafenbecken Bei der Suche nach dem Vereinshaus der Deutschen Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde Ostasiens zwischen 1880 und 1882 war eine Stadtteilkarte hilfreich Die aus der Literatur nur in lateinischer Umschrift uberlieferte Adresse Uyeno Shikendera No 5 liess an einen Tempel denken Allerdings existiert in Ueno oder der naheren Umgebung kein Tempel namens Shiken dera Auf der Karte Shitaya fand sich dann der Ort als Bei den vier Tempeln 四軒寺 Shikendera Die auf diesen Karten gut sichtbare Durchmischung der Stadt mit den winzigen Grundstucken der Burger fuhrte zu grossen Problemen bei der Stadtentwicklung in der Nach Edo Zeit So brauchte noch um 1980 das Unternehmen Mori Buildings Jahre um die Bewohner der kleinen Hauschen auf dem Hang umzusiedeln bzw zu entschadigen der heute von den ARC Hills mit Hotels der Suntory Hall und modernen Apartments eingenommen wird Auf der anderen Seite erleichterten die auf den Karten gut sichtbaren grossen Grundstucke der Daimyō die nach der Meiji Restauration an den Kaiser bzw an den Staat fielen die Anlage von Regierungsgebauden Kasernen Universitaten Liste der Karten Bearbeiten nbsp Der Weizennudeln Hangweg Udon zaka in RoppongiDie folgenden Titel der Blatter konnen von den auf dem Einband abweichen Kandabashi nai Daimyō kōji Uchi sakurada 大名小路神田橋内絵図 auch Kuruwa nai Daimyō kōji 御曲輪内大名小路絵図 Kōjimachi Nagatachō Soto sakurada 麹町永田町外桜田絵図 Banchō 東都番町大絵図 Iidamachi Surugadai Ogawamachi 飯田町駿河台小川町絵図 Nihonbashi kita Uchi kanda Ryōgoku Hamamachi 日本橋北内神田両国浜町明細絵図 Hatchōbori Reiganjima Nihonbashi minami 八町堀霊岸嶋日本橋南之絵図 Kyōbashi minami Tsukiji Teppōsu 京橋南築地鉄鉄砲洲絵図 Shibaguchi minami Nishi Ōkubo Atago shita 芝口南西久保愛宕下之絵 Imaidani Roppongi Akasaka 今井谷六本木赤坂絵図 Sendagaya Samegahashi Yotsuya 千駄ヶ谷鮫ヶ橋四谷絵図 Ichigaya Ushigome 市ヶ谷牛込絵図 Koishigawa Ushigome Kobinata 礫川牛込小日向絵図 Koishikawa 東都小石川絵図 Koishikawa Taninaka Hongo 小石川谷中本郷絵図 Shitaya 東都下谷絵図 Asakusa 東都浅草絵図 Imado Minowa Asakusa 今戸箕輪浅草絵図 Honjo 本所絵図 Honjo Fukagawa 本所深川絵図 Shiba Mita Nihon enoki Takanawa hen 芝三田二本榎高輪辺絵図 Azabu 東都麻布之絵図 Meguro Shirogane 目黒白銀図 Aoyama 東都青山絵図 Naitō Shinkuku Sendagaya hen 内藤新宿千駄ヶ谷辺図 Ushigome Ichigaya Ōkubo 牛込市谷大久保絵図 Zōshigaya Otowa 雑司ヶ谷音羽絵図 Komagome hen 東都駒込辺絵図 Somei Ōji Sugamo hen 染井王子巣鴨辺絵図 Negishi Taninaka Nippori Toshima hen 根岸谷中日暮里豊島辺図 Sumidagawa Mukōjima 隅田川向嶋絵図 Schlussbemerkung BearbeitenMit Gluck lassen sich originale Karten erwerben wobei diese meist im schlechten Zustand oft von Wurmfrass durchsetzt sind Das Interesse an ihnen hat dazu gefuhrt dass der Verlag Jinbunsha die Stadtteilkarten als Nachdrucke herausgebracht hat Diese Karten sind allerdings keine Kopien von Originalen sondern sind nachgezeichnet Das schrankt ihren Wert als historische Quelle ein Anm 3 Anmerkungen Bearbeiten Die Notierung der Namen hochrangiger Bewohner auf Karten hat sich bis in die fruhe Meiji Zeit erhalten Seit einigen Jahren steht dort wieder eine Kiefer am zugeschutteten Hafenbecken Hier werden nur Originale oder Kopien von Originalen verwandt Literatur BearbeitenT Morohashi Edo kiriezu Tokyo Jimbunsha 1995 ISBN 4 7959 1350 1 Prafektur Toyko Hrsg Edo fukugen zu Tokyo 1991 OCLC 255509571 R Iida M Tawara Edo zu no rekishi Tokyo Tsukiji Shokan 1988 OCLC 713694690 Weblinks BearbeitenHochaufgeloste Scans der Karten durch das Nichibunken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiri ezu amp oldid 208227692