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Die evangelische Kirchenruine Dolgelin offizielle Bezeichnung in der Landesdenkmalliste Ruine der Dorfkirche mit mittelalterlichen Putzritzzeichnungen war eine Feldsteinkirche aus der Zeit um 1300 in Dolgelin einem Ortsteil der Gemeinde Lindendorf im Landkreis Markisch Oderland im Land Brandenburg Sie gehort zum Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Kirchenruine Dolgelin 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Alte Poststrasse fuhrt von Westen kommend in nordostlicher Richtung durch den Ort und stellt eine Verbindung mit der Bundesstrasse 167 her die von Nordwesten kommend in sudostlicher Richtung den Ort passiert Nordlich der Alten Poststrasse besteht mit der Maxim Gorki Strasse eine weitere Verbindung zur B 167 Die Kirche steht auf einer Flache zwischen den beiden Strassen auf einem Grundstuck das nicht eingefriedet ist Geschichte BearbeitenDolgelin wurde 1321 erstmals in einer Verkaufsurkunde einer Muhle urkundlich erwahnt Vermutlich unter dem Einfluss des Templerordens spater des Johanniterordens entstand um 1300 eine Feldsteinkirche Sie errichteten einen einschiffigen Sakralbau mit eingezogenem Chor Eine dendrochronologische Untersuchung an einem Balken ergab dass er aus dem Jahr 1304 stammt 1 Im 16 Jahrhundert errichteten Handwerker eine Sakristei von der im 21 Jahrhundert jedoch nur noch Fundamentreste vorhanden sind 2 Ebenfalls im 16 Jahrhundert wurde die Kirche um einen Kirchturm erweitert der Ende des 19 Jahrhunderts baufallig geworden war 1867 sturzte eine Ecke des Turms ein 1870 errichtete die Kirchengemeinde aus rotlichen Mauersteinen in neogotischen Formen einen neuen Turm In ihm hing eine Glocke aus Bronze die bereits 1500 als Stiftung derer von Schlieben in die Kirche kam Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk am 16 und 17 April 1945 zwar ebenfalls stark beschadigt Turm und Dach blieben jedoch erhalten Die Kirchengemeinde konnte noch bis 1946 ihren Gottesdienst in dem Bauwerk feiern Im gleichen Jahr erlaubte der Ortsburgermeister Teile des Dachs abzunehmen um damit Wohngebaude auszubessern Dies fuhrte schliesslich zum Einsturz des Dachstuhls Die Kirchenausstattung ging bis auf eine Funte verloren die Kirchenbucher wurden verbrannt Die Kirchengemeinde beschaffte im Jahr 1957 zwei Hartguss Glocken und hangte sie in einem Glockenstuhl am Pfarrhaus auf Am 25 Marz 1965 wurde der Kirchturm gesprengt Der Schutt wurde erst 1988 weggeraumt Nach der Wende grundete sich 2002 ein Forderverein der den weiteren Verfall des Bauwerks stoppte Bei Grabungen im Jahr 2000 wurden die Nachweise eines kleinen Vorgangerbaus entdeckt Das Gelande wurde geraumt und mit der Sanierung des Bauwerks begonnen 2013 waren die Mauern neu verfugt und die Mauerkrone abgedeckt Die Turmpfeiler wurden auf eine gleiche Hohe aufgemauert ebenso wurde der Eingangsbogen aufgemauert Durch den Forderverein Dorfkirche Dolgelin e V wurde in etwa die Halfte der Bausumme bereitgestellt Ein Viertel davon stellte eine Windkraftfirma in Form eines Sponsoringvertrages zur Verfugung Der ubrige Teil des Geldes stammte aus dem Pfarrsprengel und der Kreiskirche Am 1 Juni 2018 konnte das Richtfest gefeiert werden und schliesslich bis zum 25 Mai 2019 ein neues Kirchendach errichtet werden Baubeschreibung BearbeitenDas Bauwerk wurde im Wesentlichen aus Feldsteinen errichtet die sorgfaltig behauen und lagig geschichtet wurden Der Chor hatte einen rechteckigen Grundriss und war gegenuber dem Schiff eingezogen Bei Ausbesserungsarbeiten nutzten Handwerker vornehmlich rotlichen Mauerstein Nach der Sprengung des Turms kamen am Giebel ein Rundfenster mit zweifach gestuftem Gewande sowie zwei seitliche kreisformige Blenden die mit Kalkputz versehen sind zum Vorschein Darin befinden sich zwei Ritzzeichnungen aus dem 13 Jahrhundert die in der linken Blende Adalbert von Prag und in der rechten Blende eine gekronte Gestalt mit Buch und Palmwedel zeigen moglicherweise ein Symbol fur Ecclesia und Synagoge Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg e V Hrsg Dorfkirche des Monats Juni 2019 Dolgelin Markisch Oderland Infobrief 06 19 1 Juni 2019 S 9 Wolf Rainer Marx Ruine unter Dach In Dolgelin weiss man sich zu helfen veroffentlicht in Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg e V Hrsg Offene Kirchen Ausgabe 2020 ISBN 978 3 928918 36 7 S 29 und 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchenruine Dolgelin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180417 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Dolgelin Webseite Askanier Welten abgerufen am 2 Juli 2019 Ines Weber Rath Ein Dach fur Dolgelins Kirchenruine In Markische Oderzeitung 22 November 2017 moz de 52 494974 14 406313 Koordinaten 52 29 41 9 N 14 24 22 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchenruine Dolgelin amp oldid 236622447