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Die Kikai Caldera japanisch 鬼界カルデラ Kikai karudera ist eine grosse Unterwasser Caldera 1 mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 19 Kilometern Sie liegt inmitten der zur japanischen Prafektur Kagoshima gehorenden Ōsumi Inseln Lage und Ausdehnung der Kikai Caldera Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geologie 2 Entstehung und Auswirkungen 3 Vulkanologie 3 1 Chemische Zusammensetzung 4 Datierung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie und Geologie BearbeitenDie Kikai Caldera ist Teil des Pazifischen Feuerrings Sie befindet sich im Ubergangsbereich vom japanischen Festland Kyushu zum nordlichen Inselbogenabschnitt der Ryukyu Inseln Die Caldera liegt uber der Subduktionszone der Philippinenseeplatte die im nordlichen Ryukyu Graben unter das Ostchinesische Meer bzw den ostlichen Kontinentalrand der Eurasischen Platte mit einer Geschwindigkeit von 49 Millimeter Jahr in nordwestlicher Richtung abtaucht 2 GPS Messungen belegen fur den Bereich der Caldera einen recht geringen Bewegungsvektor von rund 5 Millimeter Jahr gen Sudost 3 Das Ostchinesische Meer zeigt mit dem auf das Festland ubergreifenden Beppu Shimabara Graben des nordlichen Okinawa Trogs eine in diesem Bereich beginnende sich noch im Rift Stadium befindliche Backarc Spreizung Weiter nordlich schliessen sich auf Kyushu mit der Ata der Aira und der Kakuto Caldera weitere Riesencalderen an die ebenfalls hochexplosiven Ursprungs sind Das weiter sudwestlich gelegene Kuchinoerabu jima besitzt Kompositstratovulkane und auch die sich anschliessenden Amami Inseln weisen ihrerseits grossere Stratovulkane auf Entstehung und Auswirkungen BearbeitenDie elliptische Caldera Nord Sud Richtung 17 Kilometer Ost West Richtung 20 Kilometer ist die Folge eines ultraplinianischen Vulkanausbruchs um 4550 v Chr 4 mit der Starke 7 auf dem Vulkanexplosivitatsindex Die Topographie des Meeresbodens deutet auf eine doppelte Kollapsstruktur hin Es wurden mehr als 150 Kubikkilometer an Gesteinsmassen ausgeworfen Damit handelte es sich seit dem Ende der letzten Eiszeit um eine der sechs heftigsten Eruptionen im Holozan Atlantikum Der pyroklastische Strom der Eruption Takeshima Pyroklastit erreichte die 100 km entfernte sudliche Kuste von Kyushu und die koignimbritische Asche Akahoya Tephra flog bis nach Hokkaidō Der Ausbruch erzeugte uberdies einen gewaltigen Tsunami Die Umweltzerstorungen waren enorm so erlitt beispielsweise die Pflanzenwelt im Suden Kyushus bleibende Schaden 5 Die Auswirkungen auf die Menschen der damaligen Fruhesten Jōmon Zeit durften ebenfalls katastrophal gewesen sein 6 Vulkanologie BearbeitenDie Kikai Caldera entstand auf einem aktiven Stratovulkan der dem Meeresboden des Pazifiks aufsitzt Bereits vor diesem Ereignis hatten sich am Kikai Vulkan drei weitere Glutwolkenausbruche ereignet Funakura Bims auf Iojima und Funakura Pyroklastit auf Takeshima Zeitraum 7700 bis 4550 v Chr Nagase Pyroklastit nur auf Takeshima erhalten zirka 75 000 Jahre BP 7 Koabiyama Pyroklastit auf beiden Inseln alter als 75 000 Jahre BP Zwischen den jungsten beiden Pyroklastiten wurde auf beiden Inseln um 7700 bis 7300 v Chr die Kikai Komoriko Tephra abgelagert Die vulkanischen Aktivitaten sind seit dem Superausbruch im 44 Jahrhundert v Chr keinesfalls erloschen Kleinere VEI 2 vorwiegend Tephra Eruptionen ereigneten sich recht haufig am Iō dake 硫黄岳 einem 704 Meter bzw auch 717 Meter hohen vulkanischen Gipfel auf der Insel Iō jima zu Deutsch Schwefelinsel welche auch Tokara Iō jima トカラ硫黄島 oder Satsuma Iō jima 薩摩硫黄島 genannt wird Insgesamt wurden sechs Tephrapakete am Fuss des Iō dake abgelagert die sich voneinander durch Bodenhorizonte abtrennen lassen Die ersten beiden Pakete fallen in den Zeitraum 4550 bis 1940 v Chr die obersten vier in den Zeitraum 260 v Chr bis 1030 n Chr 8 Am Hang des Iō dake konnen ferner noch zwei Bimseinheiten ausgeschieden werden die durch eine pyroklastische Surge Ablagerung getrennt werden Die untere Bimslage stammt aus dem Jahr 820 n Chr die Surge Ablagerung aus dem Jahr 1010 n Chr und die obere Bimslage aus dem Jahr 1420 n Chr 8 Der Iō dake ist uberdies fur seine seit dem Jahr 1000 n Chr standig andauernde Fumarolentatigkeit bekannt 9 Der wesentlich niedrigere Kegel des Inamura dake wird aus zwei Tephrapaketen mit abtrennendem Palaoboden aufgebaut welche wahrend der Zeitspanne 1940 bis 260 v Chr gefordert wurden 8 Im Jahr 1934 35 tauchte mit Showa Iō jima eine neue Insel aus dem Meer auf 8 Sie misst 500 300 Meter und ihr Lavadom ragt nur 26 Meter aus dem Meer 10 Die letzten Eruptionen fanden 2002 2004 und 2013 statt Chemische Zusammensetzung Bearbeiten Die Auswurfmassen der Haupteruption bestehen aus einem Pyroxen haltigen Dazit Die Tephralagen des Iō dake sind dazitisch bis rhyolithisch wohingegen der Inamura dake aus basaltischer Asche aufgebaut wird Die neue Insel Showa Iō jima zeigt dazitische bis rhyolithische Zusammensetzung Vor Einsetzen der Pyroklastit Eruptionen herrschte am Kikai Vulkan bimodaler Vulkanismus mit Basalten und rhyolithischen Laven Angefuhrt seien Gesteinsanalysen vom Inamura dake Iō dake Durchschnittswert von drei Analysen und von Showa Iō jima vier Analysen Oxid Gew Inamura dake Iō dake Showa Iō jimaSiO2 55 04 66 99 64 51TiO2 0 80 0 31 0 24Al2O3 14 60 13 90 16 25FeOtot 5 58 5 36 5 02MnO 0 22 0 09 0 12MgO 5 91 1 06 2 33CaO 9 13 4 45 5 42Na2O 1 76 3 49 3 41K2O 0 41 1 82 1 66P2O5 0 43 0 31 0 19Samtliche Gesteine sind subalkalisch und gehoren der vulkanischen Hauptreihe an Bei der Analyse von Inamura dake handelt es sich um einen basaltischen Andesit mit niedrigen Kalium Werten Niedrig K Serie engl low K und mit tholeiitischen Affinitaten Iō dake und Showa Iō jima sind dazitisch mit mittleren Kalium Werten Mittel K Serie medium K und kalkalkalischen Affinitaten Datierung BearbeitenDie Akahoya Tephra wurde mittels der Radiokarbondatierung auf 6500 Jahre BP bzw auf 4550 Kalenderjahre v Chr datiert 11 Im Global Volcanism Program werden 4350 v Chr als Eruptionsdatum angegeben Archaologische Methoden lieferten jedoch ein etwas hoheres Alter von 7300 Jahren BP bzw 5350 Jahren v Chr 6 Warvenchronologisch wurden Tephraablagerungen im brackischen Suigetsu See nordlich von Kyōto von Fukusawa 1995 mit 7324 Warvenjahren ermittelt dies entsprache folglich 5329 v Chr 12 Einzelnachweise Bearbeiten T Matumoto The four gigantic caldera volcanoes of Kyushu In Jap Jour Geol Geogr Band 19 1943 S 57 J Letouzey M Kimura The Okinawa Trough Genesis of a back arc basin developing along a continental margin In Tectonophysics Band 125 1986 S 209 230 M Hashimoto u a A block fault model for deformation of the Japanese Islands derived from continuous GPS observation In Earth Planets Space Band 52 2000 S 1095 1100 H Kitagawa u a AMS 14C dating of varved sediments from Lake Suigetsu central Japan and atmospheric 14C change during the late Pleistocene In Radiocarbon Band 37 1995 S 371 378 Shinji Sugiyama The Impact of the Kikai Akahoya Explosive Eruption on Vegetation in Southern Kyushu Japan Clarified by Phytolith Studies In Quaternary Research Band 41 Nr 4 2002 ISSN 0418 2642 S 311 316 doi 10 4116 jaqua 41 311 a b Mitsuhiro Kuwahata Age and Cultural Influence of the Kikai Akahoya Eruption as Seen from Archaeological Material in South Kyushu Japan In Quaternary Research Band 41 Nr 4 2002 ISSN 0418 2642 S 317 330 doi 10 4116 jaqua 41 317 H Machida F Arai Atlas of tephra in and around Japan Univ of Tokyo Press 1992 S 276 a b c d Yoshihisa Kawanabe Genji Saito Volcanic activity of the Satsuma Iwojima area during the past 6500 years In Earth Planets Space Band 54 2002 S 295 301 H Shinohara u a Geochemistry of volcanic gases and hot springs of Satsuma Iwojima Japan Following Matsuo In Geochem J Band 27 1993 S 271 285 H Kuno Part XI Japan Taiwan and Marianas Catalogue of the active volcanoes of the world including solfatara fields Hrsg International Association of Volcanology Rom Italien 1962 S 332 Fukashi Maeno Hiromitsu Taniguchi Eruptive History of Satsuma Iwo jima Island Kikai Caldera after a 6 5ka Caldera forming Eruption In Bulletin of the Volcanological Society of Japan Band 50 Nr 2 2005 ISSN 0453 4360 S 71 85 H Fukusawa Non glacial varved lake sediment as a natural timekeeper and detector on environmental changes In The Quaternary Research of Japan Band 34 1995 S 135 149 Weblinks BearbeitenKikai Caldera im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Kikai bei Oregonstate englisch 30 789 130 308 Koordinaten 30 47 20 4 N 130 18 28 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kikai Caldera amp oldid 228953957