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Khu Urluk Namensvarianten unter anderem Orluk Sulsega Boro Orolok Kho Orluk um 1580 1644 war ein Prinz Tayishi der Oiraten speziell ihrer Untergruppe der Torguten Torghuud die bei ihrer Westwanderung unter dem Begriff Kalmucken Khalmakh Kalmyk bekannt wurden Das Kalmucken Khanat in der Carte de Tartarie von Guillaume Delisle 1706 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Rahmenbedingungen 1 2 Suche nach neuen Weidegebieten 1 3 Abzug der Nogaier 1 4 Zerfall der Oiraten Allianz 1 5 Tod Khu Urluks 2 Anmerkungen 3 LiteraturLeben BearbeitenRahmenbedingungen Bearbeiten Eine Reihe von Niederlagen gegen die Fursten der Mongolen z B 1577 gegen Abdai Khan 1588 von den Khalka stellte die Oiraten Stamme am Ende des 16 Jahrhunderts vor die Alternative der Unterwerfung oder Abwanderung Viele ihrer Anfuhrer lebten zu dieser Zeit am Irtysch verstreut und 1603 durchstreiften ihre Spahtrupps bereits das Land bis zum Khanat Chiwa am Aralsee vermieden aber grossere Auseinandersetzungen Interne Streitigkeiten bei den Mongolen Fursten gaben den Oiraten im fruhen 17 Jahrhundert zwar noch einmal Luft und sie konnten sich 1606 1623 und 1628 1629 siegreich gegen die Khalka behaupten Dennoch wurde die Abwanderung unabwendbar notwendig Suche nach neuen Weidegebieten Bearbeiten Khu Urluk sandte 1606 Botschafter zu den Russen und bat um die Erlaubnis entlang der russischen Grenze an den Flussen Ischim und Kamyschlowka bei Kamyschlow zu streifen mit der Stadt Tara am Irtysch Handel zu treiben und Botschafter auszutauschen Als Moskau in Unkenntnis der Situation aber seine Unterwerfung forderte liess er die Botschafter hinrichten Zu dieser Zeit um 1608 hatte Khu Urluk nur funf Lager und 4 000 Menschen hinter sich verbundete sich aber durch die Heirat seiner Schwester mit Dalay Bagatur einem Tayishi der Derbet Dorbod 1 Diese Heiratsallianz verschaffte Dalay die Macht bei den Derbet und erlaubte es Khu Urluk mit dessen Unterstutzung weiter westwarts vorzustossen Sie ubernahmen grosse Gebiete des 1598 von den Russen zerschlagenen Khanats Sibir und eine Tochter Khu Urluks heiratete 1620 Ishim Khan Kutschums Sohn Abzug der Nogaier Bearbeiten Als mehrere Versuche einer Ubereinkunft mit den Russen ebenso wenig Wirkung zeigten wie Angriffe auf russische Stadte in Sibirien zum Beispiel 1615 auf Tara Tjumen und Tobolsk konzentrierten sich die Tayishis auf die Nogaier tatarische Vasallen Russlands am Ural Fluss Ein erster Feldzug gegen diese diente 1608 noch der Erkundung ein anderer folgte 1613 Es zeigte sich dass die Nogaier nicht standhielten sie flohen schnell und ersuchten in Astrachan um Hilfe Zehn Jahre spater war Khu Urluks Gruppe aufgrund der bestandigen Expansion und der Aufnahme anderer fluchtiger Oiraten angewachsen Er verfugte uber 12 000 Reiter sein Sohn Daichin uber weitere 10 000 Der Nogaier Kanabey Mirza stellte sich 1632 auf ihre Seite und schlug einen gemeinsamen Angriff auf Astrachan vor Daraufhin ruckten Khu Urluks Sohne Daichin und Louzang Lubsan dorthin vor und schlossen die Nogaier und Russen Musketiere aus Astrachan 1633 am Bol shoi Uzen Fluss zwischen Wolga und Ural Fluss ein Die Nogaier versprachen Gefolgschaft Viele von ihnen entschlossen sich aber aufgrund der repressiven Haltung des Astrachaner Gouverneurs zur Flucht und zogen 1635 uber die Wolga nach Asow ab Zerfall der Oiraten Allianz Bearbeiten Die Oiraten machten mehrere Versuche den inneren Frieden zu wahren So beriefen sie 1616 1617 und 1640 grosse Versammlungen ihrer Prinzen ein beschlossen dabei ein gemeinsames Vorgehen gegen die Khalka oder erliessen Verordnungen erreichten aber keine bleibende Zusammenarbeit unter den beteiligten Stammen Nach der endgultigen Niederlage der Nogaier war Khu Urluks bisheriger Verbundeter Dalay Bagatur Tayishi 1637 uber dessen Machtzuwachs besorgt und zwang diesen im Bunde mit einigen Kasachen Fuhrern 1635 zum Abzug Khu Urluk zog mit nunmehr etwa 20 000 Mann vom Tobol und Ischim aus westwarts zu Daichin 10 000 Mann an die Emba Trotz der Verordnungen Absprachen und Heiratsallianzen beim Treffen am Imil Fluss 1640 an dem auch Khu Urluk und seine Sohne Daichin und Elden teilnahmen und sogar die Khalka setzten die bisherigen Verbundeten ihre Ubergriffe fort Tod Khu Urluks Bearbeiten Die Ablosung der Nogaier durch die Kalmucken veranderte das politische Gleichgewicht in Osteuropa Diese bedrohten nun samtliche Landstriche zwischen Samara 1643 und Buchara 1639 mit Raubzugen Allein die Nachricht von ihren Kriegsvorbereitungen veranlasste 1636 1637 die Nogaier von Asow zur Flucht uber den Don Der Handel des Zarenreiches mit seinen Nachbarn wurde in den 1630ern und 1640ern schwer gestort Moskau sandte Verstarkungen Musketiere nach Astrachan arrestierte dort unzuverlassige Stammesfuhrer erneuerte und konstruierte Befestigungslinien und sprach sich anscheinend sogar mit dem Krimtataren Khan gegen die Kalmucken ab Im Sommer 1643 uberquerten die Kalmucken mit uber 10 000 Mann die Wolga denn Khu Urluk wollte zusammen mit seinem Sohn Louzang und seinem Enkel Dayan Erke die Nogaier am Terek und Kuban angreifen 2 Ihre Truppen spalteten sich bei der Verfolgung der Nogaier auf Khu Urluk selbst uberschritt den Terek und drang in den Nordkaukasus vor Dort wurde er von den Kabardinern mit Musketen bewaffneten Tscherkessen unter Alayuk verstarkt von Nogaiern und Krimtataren in einem Bergpass eingeschlossen und samt einem Sohn und zwei Enkeln getotet Auch die Russen ergriffen ihre Chance und uberfielen die Kalmucken beim Ruckzug uber die Wolga und noch einmal am Ural Fluss Anmerkungen Bearbeiten Die Oiraten Allianz bestand aus vier Teilgruppen den Dorbod Juun Ghar Khoshuud und Torghuud Manchmal werden noch die von den Dorbod abhangigen Khoit erwahnt Das nominelle Oberhaupt der Allianz war damals Baibagas 1630 von den Khoshuud Der Primus unter den Sohnen Daichin hatte sich 1642 1647 auf eine Pilgerreise nach Tibet begeben Literatur BearbeitenM Khodarkovsky Where Two Worlds Met The Russian State and the Kalmyk Nomads 1600 1771 Ithaca 1992 M Khodarkovsky Russia s Steppe Frontier The Making of a Colonial Empire 1500 1800 Bloomington Indianapolis 2002 Peter C Perdue China Marches West The Qing Conquest of Central Eurasia Cambridge Mass 2005 PersonendatenNAME Khu UrlukALTERNATIVNAMEN Orluk Sulsega Boro Orolok Kho OrlukKURZBESCHREIBUNG Prinz der KalmuckenGEBURTSDATUM um 1580STERBEDATUM 1644 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Khu Urluk amp oldid 214496627