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Als Kertscher Vasen auch Vasen im Kertscher Stil bezeichnet man in der archaologischen Forschung die Vasen der letzten Phase des rotfigurigen Stils in Attika Die zeitliche Einordnung ist bis heute problematisch eine grobe Datierung in die Zeit zwischen 375 und 330 20 v Chr wird heute angenommen Urteil des Paris auf einer Pelike Maler des Hochzeitszugs um 360 v Chr Hydria eines unbekannten Malers eine Frau und der einen Greifen reitende Arimaspus um 370 50 v Chr Frau bei einer Kultszene an einer Herme Kelchkrater des Malers von Athen 1375 um 375 50 v Chr Benannt wurden die Kertscher Vasen nach dem Fundort einer grosseren Menge solcher Vasen in Kertsch am Schwarzen Meer die sich heute zum Grossteil in der Ermitage in St Petersburg befinden Eine deutliche Grenze zu den attisch rotfigurigen Vasen des sogenannten plain styles der Spatklassik um Maler wie den Jena Maler und den Meleager Maler ist schwer zu ziehen Das Ende dieses Stils gilt auch als das Ende der rotfigurigen Malerei in Athen Die Identifizierung einzelner Maler fallt zum Teil recht schwer Solange die Vasen noch produziert wurden wurden sie wie schon zuvor in das gesamte Mittelmeergebiet exportiert doch uberwog in dieser Spatphase der Export in den pontischen Raum Es wurden noch immer die meisten der auch zuvor gangigen Vasenformen bemalt grosstenteils jedoch Kratere Lekaniden und Peliken Gezeigt werden vor allem Bilder aus der Welt der Frauen die idyllisch uberhoht wird dionysische Themen und Themen aus der Welt der Artemis und der Demeter Ebenfalls typisch ist das Motiv des Greifenkampfes Einerseits sind die dargestellten Figuren haufig elegant und oftmals sehr geschmuckt Andererseits sind sie auch stilisiert und wirken manieristisch Details und Ornamente werden wieder wichtiger die besten Arbeiten erinnern an Arbeiten aus dem 5 Jahrhundert v Chr An Zusatzfarben wurden vor allem Weiss Gelb und Gold verwendet Typisch ist die meist unsaubere Bemalung der Ruckseiten Mit dem Marsyas Maler dem Eleusinischen Maler und dem Maler von Athen 12592 erreichte die Vasenmalerei in Athen noch einmal einen kurzen qualitativen Hohepunkt Doch kurz darauf endet mit den Malern der YZ Gruppe die attisch rotfigurliche Vasenmalerei nach einer kurzen Phase der Produktion vieler wenig qualitativer Vasen in mehreren Werkstatten Neuere Forschungen erbrachten Erkenntnisse in diesem lange Zeit nur wenig beachteten Forschungsbereich Erste bedeutendere Forschungsleistungen wurden von Karl Schefold erbracht Der Grundlagenforscher auf dem Gebiet der attischen Vasenmalerei John D Beazley beschaftigte sich erst recht spat mit den Vasen und er folgte Schefold nicht in allen Ergebnissen Vor allem in den letzten Jahren konnten etwa durch die Analyse Panathenaischer Preisamphoren des 4 Jahrhunderts v Chr aus Eretria neue Erkenntnisse gewonnen werden Zudem wurden auch lokale Produktionsstatten Kertscher Vasen ausserhalb Attikas etwa auf Chalkidike nachgewiesen Insgesamt waren die unteritalischen Werkstatten zur Zeit des Kertscher Stils den attischen Produktionsstatten uberlegen dort konnte sich die rotfigurige Malerei auch noch einige Zeit langer halten Weitere Vertreter des Stils waren unter anderem Amazonen Maler Apollonia Gruppe Maler von Athen 1375 Erotostasia Maler F B Gruppe Filottrano Maler Gruppe G Helena Maler Herakles Maler Maler des Hochzeitszugs L C Gruppe Gruppe von London E 230 Otchet Gruppe Pasithea Maler Pompe Maler Pourtales Maler Toya MalerLiteratur BearbeitenJohn D Beazley Attic red figure vase painters 2nd edition Clarendon Press Oxford 1963 John Boardman Rotfigurige Vasen aus Athen Die klassische Zeit Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd 48 Philipp von Zabern Mainz 1991 ISBN 3 8053 1262 8 besonders S 198 203 Stella Drougou Kertscher Vasen In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 447 448 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kercher Stil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kertscher Vasen amp oldid 204799323