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Die Kellerspinne oder Keller Finsterspinne Amaurobius ferox ist eine Webspinne aus der Familie der Finsterspinnen Amaurobiidae Sie ist die grosste und zusammen mit der nah verwandten Fensterspinne Amaurobius fenestralis eine der haufigsten Arten der Familie in Mitteleuropa KellerspinneKellerspinne Amaurobius ferox WeibchenSystematikKlasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Familie Finsterspinnen Amaurobiidae Gattung AmaurobiusArt KellerspinneWissenschaftlicher NameAmaurobius ferox Walckenaer 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung 4 Bissunfalle und Giftigkeit 5 Systematik 6 Galerie 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp MannchenMit einer Korperlange von 11 bis 16 Millimetern fur Weibchen und 8 bis 10 Millimetern fur Mannchen 1 2 ist die Kellerspinne ein grosserer Vertreter der Finsterspinnen Beide Geschlechter unterscheiden sich sehr so besitzt das kraftigere Weibchen eine wesentlich dunklere bis fast schwarze Farbung das Prosoma besitzt ein dunkles Rotbraun als Grundfarbe mit einer fast schwarzen Farbung an der Vorderseite Das Opisthosoma ist nahezu schwarz gefarbt und besitzt vorne drei angedeutete helle Langsbinden und dahinter drei bis vier kleinere Winkelflecken die unterbrochen oder verbunden sind Diese Zeichnungen konnen auch abhangig von der Grundfarbung der Spinne verschieden ausgepragt oder verwaschen sein Das schmalere Mannchen ist von hellbrauner Grundfarbung und seine Zeichnung ist meist deutlich kontrastreicher Auffallig ist der grosse weisse und blasenartige Fleck am Bulbus des mannlichen Tieres 3 Die Cheliceren beider Geschlechter sind rotbraun bis schwarz gefarbt das Sternum gelb 2 Ahnliche Arten Bearbeiten nbsp Weibchen der nah verwandten Fensterspinne Amaurobius fenestralis Die Kellerspinne ahnelt anderen Finsterspinnen besonders der Fensterspinne Amaurobius fenestralis und der Ahnlichen Fensterspinne Amaurobius similis die der gleichen Gattung angehorig sind Eine weitere ahnliche und nah verwandte Art ist die deutlich seltenere und bislang nur in Ostdeutschland nachgewiesene Amaurobius jugorum die sich von der Kellerspinne meist nur durch genitalmorphologische Merkmale sicher unterscheiden lasst 3 Vorkommen BearbeitenDie Kellerspinne ist in Mittel und Sudeuropa weit verbreitet Ihre deutsche Bezeichnung erhielt die synanthrope Art da sie sich vorzugsweise im Siedlungsbereich und dort bevorzugt in Kellern Mauerspalten und anderen weniger genutzten Bereichen von Hausern aufhalt 3 Weitere Lebensraume sind Garten Ruderalvegetationen und Brachflachen 2 In den Alpen wurde die Kellerspinne auch in Waldern unter Steinen gefunden 3 Lebensweise Bearbeiten nbsp Nachtaufnahme eines freilaufenden WeibchensWie alle Finsterspinnen ist auch die Kellerspinne uberwiegend nachtaktiv Zu dieser Zeit kann man sie auch frei umherwandernd antreffen 2 Wie alle Finsterspinnen baut auch die Kellerspinne zum Beutefang ein Trichternetz Dieses besteht aus cribellaten und strahlenformig teilweise aber auch unformig angeordneten Fangfaden die mit einer Krauselwolle uberzogen sind Die Krauselwolle besitzt im Neuzustand einen blaulichen Schimmer Die Spinne halt sich in der beidseitig offenen Wohnrohre auf Lediglich die vordere Offnung ist direkt an das Netz gebunden Die Spinne kommt hervor sobald sich ein Beutetier auf dem Netz befindet das mittels des Vibrationssinns wahrgenommen und geortet wird packt es und zieht sich anschliessend mit dem Beutetier in den Unterschlupf zuruck wo es verzehrt wird 3 Als Beutetiere kommen uberwiegend andere Gliederfusser in passender Grosse in Frage 2 Fortpflanzung Bearbeiten Die Paarung der Kellerspinne findet im Fruhjahr statt Die Mannchen kann man zu dieser Zeit frei oft umherlaufend auf der Suche nach dem Netz eines Weibchens vorfinden Hat ein Mannchen ein solches gefunden beginnt es mit einer Balz bei dem es anfangs Trommelbewegungen mit den Pedipalpen vor der Wohnrohre des Weibchens ausfuhrt und anschliessend mit den Beinen und dem Opisthosoma deutlich sichtbar zuckt Ist das Weibchen paarungswillig erscheint es einige Zeit gelegentlich erst nach einigen Stunden am Ausgang der Wohnrohre Danach klettert das Mannchen auf den Rucken des Weibchens dreht sich um die eigene Langsachse und fuhrt den ersten Bulbus in die Epigyne des Weibchen ein Wahrend der Ubertragung der Spermatheken schwillt die Tasterblase an dem Taster dessen Bulbus gerade eingefuhrt wird stark an und fallt kurze Zeit danach wieder in sich zusammen Zwei Sekunden danach trennen sich beide Geschlechtspartner Anschliessend beginnt der zweite Teil der Paarung wofur das Mannchen dieses Mal auf die Bauchseite des Weibchens klettert und nun den anderen Bulbus einfuhrt und sich der Ubertragungsprozess wiederholt Nach der Paarung ist bei dem Weibchen ein Sekretpfropf sichtbar Einige Zeit nach der Paarung legt das begattete Weibchen seinen Eikokon im Wohngespinst an Das Heranwachsen der Jungtiere der Kellerspinne ahnelt dem der Fensterspinne So stirbt auch die Mutter der Kellerspinne kurze Zeit nach dem Schlupf der Jungtiere und wird von diesen als erste Nahrungsquelle genutzt Auch nimmt die Entwicklung der Jungspinnen mehrere Jahre in Anspruch Diese dauert mindestens zwei eventuell auch drei Jahre Wahrend die Weibchen der Kellerspinne ganzjahrig zu finden sind ist dies bei den Mannchen nur vom Herbst bis zum Fruhjahr der Fall 3 Bissunfalle und Giftigkeit BearbeitenBedingt durch ihre Grosse einschliesslich der der Cheliceren ist die Kellerspinne in der Lage mit diesen die menschliche Haut zu durchdringen Dies wird von der nicht aggressiven Art allerdings nur in grosster Not etwa bei Einquetschungen der Spinne getatigt Der Biss kann schmerzhaft sein ist aber im Regelfall ungefahrlich Als Symptome werden Schmerzen und Rotungen oder Schwellungen im Bereich der Bisswunde genannt Die Schmerzen lassen meist nach 12 Stunden nach 4 Systematik BearbeitenErstbeschreiber Charles Athanase Walckenaer ordnete die Kellerspinne 1830 zur Familie der Sackspinnen und gab ihr die Bezeichnung Clubiona ferox Bereits 1837 wurde von Carl Ludwig Koch die Zugehorigkeit zu denen der Finsterspinnen geandert und die Spinne erhielt den Namen Amaurobius cryptarum Zwei Jahre spater gab selbiger Beschreiber der Kellerspinne erstmals ihre heutige Bezeichnung John Blackwall erwahnte die Kellerspinne 1859 und 1861 als Ciniflo ferox und Ciniflo mordax C L Kochs Sohn Ludwig Carl Christian Koch setzte schliesslich die Bezeichnung Amaurobius ferox durch obgleich die Kellerspinne mehrere wissenschaftliche Synonyme erhielt 5 Galerie Bearbeiten nbsp Draufsicht eines Weibchens nbsp Nahere Frontalansicht eines Weibchens nbsp Bulbi eines Mannchens nbsp DitoEinzelnachweise Bearbeiten Amaurobius ferox im Spinnen Forum Wiki der Arachnologischen Gesellschaft abgerufen am 27 Mai 2019 a b c d e Beschreibung der Kellerspinne auf www natur in nrw de Link a b c d e f Heiko Bellmann Der Kosmos Spinnenfuhrer Uber 400 Arten Europas Kosmos Naturfuhrer Kosmos Franckh Kosmos 2 Auflage 2016 ISBN 978 3 440 14895 2 Beschreibung der Kellerspinne auf araneae nmbe ch Link Die Kellerspinne im World Spider Catalog Link Literatur BearbeitenHeiko Bellmann Der Kosmos Spinnenfuhrer Uber 400 Arten Europas Kosmos Naturfuhrer Kosmos Franckh Kosmos 2 Auflage 2016 ISBN 978 3 440 14895 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kellerspinne Amaurobius ferox Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Amaurobius ferox im World Spider Catalog Amaurobius ferox im Spinnen Forum Wiki der Arachnologischen Gesellschaft abgerufen am 27 Mai 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kellerspinne Finsterspinnen amp oldid 218097632