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Das Kastell Sighișoara auch Stenarum war ein romisches Hilfstruppenlager etwas ausserhalb der Stadt Sighișoara deutsch Schassburg ungarisch Segesvarim im Kreis Mureș der zur rumanischen Region Siebenburgen gehort In antiker Zeit war es ein Binnenkastell des Dakischen Limes und gehorte administrativ zur Provinz Dacia superior spater zur Dacia Apulensis Kastell SighișoaraAlternativname StenarumLimes Dakischer LimesAbschnitt Binnenkastell B 102Datierung Belegung hadrianisch bis Typ Kohortenkastell Einheit Legio XIII Gemina 1 nicht gesicherte Kohorten 2 Grosse 133 m 180 m 2 4 haBauweise Holz Erde LagerErhaltungszustand nicht sichtbares BodendenkmalOrt SighișoaraGeographische Lage 46 14 20 N 24 45 4 O 46 238888888889 24 751111111111 367 Koordinaten 46 14 20 N 24 45 4 OHohe 367 mVorgelagert Limesstrecke A VIIKastell Sighișoara im Verlauf der dakischen Limites Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Archaologie 3 Fundverbleib und Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas heutige Bodendenkmal befindet sich rund drei Kilometer nordwestlich der modernen Stadt in einer unbesiedelten Podmoale genannten Flur die weitestgehend landwirtschaftlich genutzt wird Die Flur ist Bestandteil eines grossen Plateaus das nahezu halbkreisformig von der Tarnava Mare deutsch Grosse Kokel einem Nebenfluss der Tarnava umflossen wird Der Fundplatz liegt am nordlichen Rande dieses Plateaus unmittelbar oberhalb des Flusstales in einer militargeographisch hervorragenden Position In antiker Zeit oblag der Kastellbesatzung vermutlich die Uberwachung des Guter und Personenverkehrs im Flusstal durch das auch eine Strasse nach Osten zu den Kastellen der ausseren Linie des Limes fuhrte 3 Archaologie BearbeitenIn dem nicht durch Baumassnahmen bedrohten Gebiet kam es bisher nur zu wenigen archaologischen Untersuchungen Der Fundplatz wurde erstmals 1851 von Ferdinand Neigebaur beschrieben 4 Kleinere Ausgrabungen fanden 1946 bis 1947 unter der Leitung von Kurt Horedt sowie zwischen 1964 und 1967 unter Ioan Mitrofan statt 5 Dabei konnte nur eine einzige Bauphase in Form eines Holz Erde Lagers ermittelt werden Dieses Kastell besass einen rechteckigen Grundriss von 133 m mal 180 m was rund 2 4 Hektar entspricht Mit seinen Seiten war es in die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet Als Umwehrung diente ein neun Meter breiter Holz Erde Wall vor dem als Annaherungshindernisse zwei Graben verliefen Der innere Graben war 7 50 m breit und 2 60 m tief die Breite des ausseren Grabens betrug 4 50 m bei einer Tiefe von 1 80 m An drei Seiten schmiegte sich die Umwehrung unmittelbar an die Kante des Plateaus an 3 Uber die Belegung des Kastells das vermutlich eine hadrianische Grundung ist ist wenig bekannt Es dominieren Ziegelstempel der Legio XIII Gemina 1 die moglicherweise eine Vexillatio nach Sighișoara abkommandiert hatte Ob als Bautrupp oder als Stammeinheit muss dahingestellt bleiben Daruber hinaus finden sich einzelne Stempel verschiedener Kohorten moglicherweise einer Cohors I Aelia Gallorum 6 einer Cohors I Hispanorum 7 und einer Cohors II Hispanorum 8 deren Vereinzelung und Lesung jedoch mehr Fragen offen lassen als sie beantworten Fundverbleib und Denkmalschutz BearbeitenDie Aufbewahrung und Prasentation der Funde erfolgt im Muzeul de Istorie din Sighișoara Historisches Museum Sighișoara 9 Die gesamte archaologische Statte steht nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr 422 2001 als historisches Denkmal unter Schutz und ist in der nationalen Liste der historischen Monumente Lista Monumentelor Istorice mit dem LMI Code MS I s A 15427 eingetragen 10 Der RAN Code lautet 114523 02 11 Zustandig sind das Ministerium fur Kultur und nationales Erbe Ministerul Culturii și Patrimoniului Național insbesondere das Generaldirektorat fur nationales Kulturerbe die Abteilung fur bildende Kunst sowie die Nationale Kommission fur historische Denkmaler sowie weitere dem Ministerium untergeordnete Institutionen Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenstanden sind in Rumanien verboten Siehe auch BearbeitenListe der Limeskastelle in DakienLiteratur BearbeitenNicolae Gudea Der Dakische Limes Materialien zu seiner Geschichte In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 44 Nr 2 1997 S 106f doi 10 11588 Digitalisat PDF 194 MB Valeriu Lazăr Repertoriul arheologic al județului Mureș Casa de Editură Mureș Targu Mureș 1995 ISBN 978 973 9087 31 5 Felix Marcu Cercetări arheologice in zona Sighișoarei Apulum 40 2003 S 267 272 Felix Marcu The Internal Planning of Roman Forts of Dacia Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX Mega Publishing House Cluj Napoca 2009 ISBN 978 606 543 058 7 S 155 Ovidiu Țentea und Felix Marcu Cercetări arheologice in zona Sighișoarei Apulum 40 2003 S 267 272 Weblinks BearbeitenCastrul roman de la Sighișoara Podmoale auf der Webprasenz des Repertoriul Arheologic Național RAN rumanisch abgerufen am 5 Marz 2021Einzelnachweise Bearbeiten a b CIL 03 01629 19 CIL 03 01629 22c und CIL 03 08065 31i sowie IDR 03 04 00194 und IDR 03 04 00194 1 Es wurden vereinzelte Stempel gefunden die auf verschiedene Kohorten hinweisen CIL 03 01633 07 auf die Co h ors I Ae lia G allorum CIL 03 01633 08 auf die C o h ors I His panorum und CIL 03 01633 09 auf die Coh ors II H ispanorum a b Nicolae Gudea Der Dakische Limes Materialien zu seiner Geschichte In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 44 Nr 2 1997 S 106 DOI 10 11588 jrgzm 1997 2 44010 Digitalisat PDF 194 MB Ferdinand Neigebaur Dacien Aus den Ueberresten des klassischen Alterthums mit besonderer Rucksicht auf Siebenburgen Gott Kronstadt 1851 Ioan Mitrofan und Gheorghe Moldovan Castrul roman de la Sighisoara Acta Mvsei Napocensis 5 1969 S 99 109 CIL 03 01633 07 CIL 03 01633 08 CIL 03 01633 09 Muzeul de Istorie din Sighișoara auf sighisoaraonline com rumanisch abgerufen am 5 Marz 2021 Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums fur Kultur und nationales Erbe Castrul roman de la Sighisoara Podmoale auf der Webprasenz des Repertoriul Arheologic Național RAN rumanisch abgerufen am 5 Marz 2021 Dakischer Limes Abschnitt B Kastell Gilău Kastell Sutoru Optatiana Kastell Gherla Kastell Cristești Kastell Cigmău Germisara Kastell Orăștioara de Sus Kastell Războieni Cetate Kastell Sighișoara Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Sighișoara amp oldid 220915765