www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kasteel Rivieren deutsch Schloss Rivieren weitere Bezeichnungen Ter Vieren Retersbeek Ter Veere ist ein Wasserschloss im Ort Klimmen in der Gemeinde Voerendaal bei Heerlen in der niederlandischen Provinz Limburg Es ist neben Cortenbach Haeren und Puth eines von vier Schlossern in der Gemeinde und liegt am Ufer des Retersbeek Retersbach Die heutigen Bestandsgebaude stammen aus dem 16 und 18 Jahrhundert und stehen seit 2002 unter Denkmalschutz 1 Schloss Rivieren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baucharakteristik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm Ort des spateren Schlosses wurde bereits um 1364 ein Gebaudeensemble erwahnt das von der adeligen Familie van der Vieren Vyeren auch Tervieren und spater Rivieren genannt als Aussenstelle fur die im Kloster St Gerlach bei Houthem lebenden Pramonstratenserinnen die sich dort zu jener Zeit noch Norbertinerinnen genannt hatten erbaut worden sein soll und von der die Anlage ihren spateren Namen erhalten hatte Als Bewohnerin aus den Anfangsjahren belegt ist Catharina van Rivieren Priorin des Klosters St Gerlach Rund hundert Jahre spater folgt in den Annalen ein gewisser Ghysbert van der Vyeren der um 1444 als letztes Mitglied der Familie Rivieren in deren Besitz sich dieses Kasteel befunden hatte aufgefuhrt ist wobei ungeklart bleibt wie lange die Immobilie selbst noch als Klostersitz gedient hatte Nach ihm ubernahm um 1466 Johann van der Cosselaer den Besitz den zunachst seine Tochter Mynthen verheiratet mit Arnold von Printhagen und nach ihnen deren Schwiegersohn Gerhard Huyn van Amstenrade erbte Dessen Sohn Caspar sowie dessen Sohn Gerhard 1584 werden die Errichtung des neuen schlossartigen Herrenhauses damals noch mit zwei Eckturmen auf den Fundamenten des Vorgangerbaus zugeschrieben dessen Erstellung anhand von dendrologischen Untersuchungen des Holzwerks im Dachstuhl um das Jahr 1538 vollzogen worden war nbsp Johann Caspar von FurthJahrzehnte spater befand sich um 1663 Rivieren im Besitz der Familie von Eynatten die das Anwesen 1686 dem langjahrigen Aachener Burgermeister Johann Albrecht Schrick verkaufte Dieser vererbte den Besitz zunachst seinem Sohn Franz Wilhelm Schrick und nachdem dieser als Kanoniker in den Kirchendienst getreten war seinem Schwiegersohn und ebenfalls mehrfachen Burgermeister Franz von Furth Beide liessen zwischen 1719 und 1735 die dreiflugelige Vorburg als geraumigen Gutshof mit Wirtschaftsgebauden errichten Franz von Furths Sohne Karl 1734 1803 und Johann Caspar von Furth 1728 1783 fuhrten um 1780 weitere umfangreiche Um und Anbauten aus liessen den Eingangsbereich und die Fensterrahmen erneuern eine Brucke auf der Ostseite errichten und den Landschaftspark gestalten sie veranlassten aber auch den Abriss des sudwestlichen Rundturmes ohne Ersatz dafur zu schaffen Schloss Rivieren verblieb rund 200 Jahre bis Anfang des 20 Jahrhunderts im Besitz der Familie von Furth und erst durch die Heirat von Hedwig von Furth 1881 1965 mit Oskar Graf de Marchant et d Ansembourgh 1882 1961 um 1910 kam Schloss Rivieren in die Hande der Familie de Marchant et d Ansembourgh in deren Besitz es sich nach wie vor befindet Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zunachst von deutschen Besatzern als Feindesgut beschlagnahmt und erlitt durch die Bombenangriffe von 1944 leichte Schaden die sich relativ schnell wieder beheben liessen Bereits vor dem Krieg wie auch danach als die Familie de Marchant et d Ansembourgh ihren Besitz wieder ubernehmen konnte diente das Schloss zeitweilig als Jugendherberge und nach einer gross angelegten Restaurierung im Jahr 1970 als temporarer Ausstellungsraum fur Kunstobjekte und exklusive Mobel Die Vorburg wird dagegen vorwiegend landwirtschaftlich genutzt Nach weiteren Sanierungen zur Jahrtausendwende wurde die gesamte Schlossanlage Rivieren unter Denkmalschutz gestellt In Erinnerung an die Besitzerfamilien Schrick und von Furth befindet sich in den Torhausern des Schlosses eine Gemaldesammlung mit 28 Olportrats eines Grossteils der Angehorigen und Anverwandten dieser beiden Familien Daruber hinaus sind im Treppenhaus die Wappen der Familien Huyn van Amstenraedt datiert 1641 van Gerssen dat 1643 von Gon dat 1715 von Schrick dat 1702 und 1786 und von Furth dat 1698 1773 und 1803 angebracht Baucharakteristik Bearbeiten nbsp HerrenhausDas Herrenhaus von Schloss Rivieren ist ein rechteckiges zweigeschossiges von Norden nach Suden ausgerichtetes Gebaude mit unregelmassigen zwei zu sechs Achsen Es ruht auf einem hohen Keller mit Tonnengewolbe und sein Mauerwerk besteht mehrheitlich aus Mergelstein Das Gebaude ist mit einem hohen Satteldach abgedeckt das an seinen Kopfseiten von einem Treppengiebel begrenzt und von drei kurzen Kaminen durchstossen wird sowie mit drei Dachgauben an der Ostseite und einer an der Westseite bestuckt ist Von den ehemals zwei Rundturmen existiert nur noch der zweigeschossige Turm mit innerem Kuppelgewolbe an der nordwestlichen Ecke des Gebaudes der mit einem hohen achteckigen Zeltdach abgedeckt ist dessen Basis zur runden Form ausschwingt und aus dem ebenfalls ein kleiner Kamin herausragt Auf dem Turm befindet sich eine Windfahne mit dem Schlangenkreuz aus dem Wappen der Familie Huyn van Amstenrade Mit Ausnahme der Nordseite sind alle Fassaden direkt unter der Traufe mit einem spatgotischen Bogenfries geschmuckt der sich auch im Turm fortsetzt Der segmentbogenartige Haupteingang befindet sich in der dritten Achse von rechts an der Ostseite des Gebaudes Uber vier seitlich abgerundete Blausteinstufen erhebt sich die mit Blausteinrahmen eingefasste doppelflugelige Tur uber der ein schmiedeeisernes Oberlicht eingebaut ist In dem daruber eingelassenen Keilstein ist die Jahreszahl 1780 eingraviert Aus dem gleichen Jahr existiert an der sudlichen Achse der Ostfassade noch ein kleiner eingeschossiger Anbau aus Mergelstein mit einem mit Schiefer gedeckten Mansarddach und Fenster und Turrahmen aus glattem Stein In den Seitenfassaden zeigen sich zumeist hochrechteckige Segmentbogenfenster die grosstenteils bei den Sanierungsmassnahmen von 1780 eingebaut worden waren und mit Blausteinrahmungen eingefasst sind wobei in der Westfassade noch einige meist kleinere teils quadratische Fenster mit Kreuz und Zwischenschwellenrahmen und Natursteinrahmungen aus der ersten Bauphase im 16 Jahrhundert unter der Familie Huyn van Amstenrade erhalten geblieben sind Im Inneren des Herrenhauses befinden sich noch Zeugnisse aus der Sanierungsphase von 1780 darunter eine Eichentreppe mit geschnitztem Baluster und einem Baldachin im Treppenhaus jeweils im Louis seize Stil sowie einfacher Stuck in Fluren und Zimmern Segmentbogenturen mit ein und ausschwenkbaren Paneelen ein Nischenkamin mit einer Stuckschale und zwei gusseiserne Feuerstellen im Regencestil nbsp Vorburg mit westlicher Haupteinfahrt nbsp Innenhof der VorburgDie Anfang des 18 Jahrhunderts erbaute zum sudlich gelegenen Herrenhaus hin offene dreiflugelige Vorburganlage besteht aus zwei kurzen zweigeschossigen Flugeltrakten mit erhohten annahernd quadratischen zweiachsigen Torbauten an den vorderseitigen Flugelenden und einem eingeschossigen Wirtschaftstrakt als ruckseitige nordliche Verbindung Die symmetrisch gegliederten Gebaudetrakte sind in Ziegelsteinbauweise errichtet und mit Satteldachern abgedeckt wogegen fur die beiden Torbauten stark vorkragende Walmdacher verwendet wurden Gleichmassig uber der Dachtraufe verteilt sind mehrere kleine Gaubenfenster mit kurzem Spitzdach eingebaut Der ruckseitige Wirtschaftsflugel ist durch zwei grosse rundbogige Toreinfahrten gepragt die von kleineren segmentbogenartigen Eingangen flankiert werden die ihrerseits mit einer kraftigen Blausteinrahmung mit geradem Sturz versehen sind Im gleichen Stil sind in den als Wohntrakte genutzten Seitenflugeln die dortigen Eingange gehalten die seitlich und oberhalb von kleinen Rechteckfenstern mit Blausteinrahmungen flankiert und hofseitig allesamt mit Verschlagen versehen sind Die heute ebenfalls als Wohnungen genutzten Torhauser stellen die Verbindung zwischen dem Hauptzufahrtsweg und dem Herrenhaus her Dieser verlauft von der Hauptstrasse mit dem Namen Retersbekerweg kommend uber die erste Brucke durch das westliche Torhaus entlang des Innenhofes zum zweiten ostlichen Torhaus vor dem er rechts abbiegend uber eine zweite Brucke das Herrenhaus erreicht Dieses ostliche Torhaus dient deshalb lediglich den symmetrischen Proportionen der Anlage und dessen Durchgang fuhrt nur zum Uferbereich des Wassergrabens Der aussere Rahmen des Westtors enthalt noch Rollen von einer ehemaligen Zugbrucke sowie einen Turklopfer mit der Jahreszahl 1784 Markant sind in beiden Torhausern die grossen rundbogigen Tordurchfahrten die mit kraftigen holzernen zweifarbigen Doppelflugelturen verschlossen werden konnen Lediglich das westliche als Haupteingang genutzte Tor ist mit einem kraftigen Blausteinrahmen in Zahnschnittfolge ausgestattet Die Eingange zu den Wohnungen in den Torhausern liegen hofseitig neben der Tordurchfahrt und sind ebenso wie die beiden dortigen kleinen Rechteckfenster im Obergeschoss im gleichen Stil gehalten wie die Turen und Fenster in den Seitenflugeln Die Bruckenbauten sind in Ziegelsteinbauweise errichtet und besitzen jeweils zwei rundbogige Durchfahrten die teilweise mit Blausteinsegmenten verstarkt sind Die Fahrbahn auf der Brucke ist grabenseitig durch eine kleine hufthohe Randmauer ebenfalls aus Ziegelsteinen abgesichert Rund um die beiden Schlossbauten verlauft ein breiter Wassergraben der zudem als Forellenteich genutzt wird Die schlossnahe Umgebung wird gepragt durch landwirtschaftlich genutzte Flachen sowie durch die Flussaue des Retersbeek mit dem zugehorigen lichten Auwald nbsp westl Torhaus nbsp westl Brucke zum Haupteingang nbsp ostl Brucke zum Herrenhaus nbsp Wassergraben an der Vorburg nbsp Auenlandschaft RetersbeekLiteratur BearbeitenJ F van Agt Zuid Limburg uitgezonderd Maastricht digitale Bibliotheek voor de Nederlandse Letteren S 363 368 Digitalisat Wim Hupperetz Ben Olde Meierink Kastelen in Limburg burchten en landhuizen 1000 1800 Matrijs Utrecht 2005 S 411 413 ISBN 90 5345 269 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kasteel Rivieren Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rivieren Portrat auf guuspauwels nl ndl Rivieren Ter Vieren Retersbeek Ter Veere Portrat und Daten auf kasteeleninnederland nl ndl Rivieren kasteel Klimmen Portrat auf rijckheyt nl ndl Rivieren Castle Portrat auf castles nl engl Einzelnachweise Bearbeiten Kasteel Retersbekerweg 88 6343 PL te Klimmen Eintrag im Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed Voerendaal ndl 50 896756 5 924303 Koordinaten 50 53 48 3 N 5 55 27 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kasteel Rivieren amp oldid 235398160