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Dieser Artikel beschreibt den Zeitungswissenschaftler Zu weiteren Personen ahnlichen Namens siehe Carl d Ester Karl d Ester 11 Dezember 1881 in Vallendar bei Koblenz 31 Mai 1960 in Aurach Sudbayern war ein deutscher Zeitungswissenschaftler Auf seine Idee ging die Grundung des Instituts fur Zeitungsforschung in Dortmund zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl d Esters Mutter kam aus einer Rheinschiffer Familie sein Vater war Industrieller der in Vallendar uber ein grosses Anwesen verfugte Sein Grossonkel war der Marzrevolutionar Carl d Ester Nach der Schulzeit am Kaiserin Augusta Gymnasium heute Gorres Gymnasium in Koblenz studierte d Ester von 1902 bis 1906 Philosophie Altphilologie Germanistik Theologie und Geographie in Munchen Wien und Munster promovierte 1907 in Munster zum Thema Das Zeitungswesen in Westfalen von den ersten Anfangen bis zum Jahre 1813 Seit 1902 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen In Munster war er bei der VKDSt Saxonia aktiv und fungierte als Grundungssenior der AV Alsatia Von 1909 bis 1919 war er am Realgymnasium Horde Lehrer und baute die Zeitungssammlung an der Dortmunder Stadtbibliothek auf 1919 folgte an der Universitat Munster die Habilitation bei dem Historiker Aloys Meister uber Die rheinische Presse unter franzosischer Herrschaft 1779 1814 nbsp Von Karl d Ester betreute Promotion 1934 Die Analyse weist keine NS Diktion auf1924 wurde d Ester Professor am frisch gegrundeten Institut fur Zeitungswissenschaft an der Universitat Munchen Zusammen mit dem Zeitungswissenschaftler Walther Heide rief er die Fachzeitschrift Zeitungswissenschaft ins Leben Er wohnte im Munchner Stadtteil Obermenzing 1928 leitete er den wissenschaftshistorischen Ausschuss der internationalen Kolner Presseausstellung Pressa zu deren Mitgliedern u a Hans Amandus Munster zahlte Karl d Ester unternahm in seiner Funktion als Kommunikationswissenschaftler mehrere Auslandsreisen die ihn 1929 nach China Japan und in die Sowjetunion 1934 in die USA 1936 nach Afrika fuhrten Sein Verhaltnis zu den Nationalsozialisten ist nicht vollstandig geklart und wird von Kommunikationswissenschaftlern heute vorsichtig als distanziert bezeichnet 1 Einerseits unterstutzte er Ausstellungen wie Der ewige Jude 1938 in Munchen mit antisemitischen Witzen aus Zeitungen andererseits setzte er sich fur Kollegen ein die wie der Journalist Walter Panofsky wegen judischer Grosseltern politisch in Schwierigkeiten gerieten 2 Spater auf die judenfeindliche Ausstellung angesprochen sprach Karl d Ester davon weniger als den 3000stel Teil davon bestritten zu haben Trotzdem blieb an ihm nach dem Zusammenbruch des Regimes der Verdacht hangen mit den Nationalsozialisten mehr als nur distanziert kooperiert zu haben und 1945 entliess ihn die Verwaltung der Amerikanischen Besatzungszone aus seinem Lehramt Karl d Ester startete daraufhin eine Kampagne mit dem Ziel seiner Entlastung welche die Militaradministration jedoch nicht beeindruckte Noch im November 1946 bestatigte sie die Entlassung weil er den verlangten positiven politischen liberalen und sittlichen Eigenschaften nicht entspreche 3 Erst im Juli 1947 stellten es die Amerikaner dem Bayerischen Kultusministerium frei d Ester wieder einzustellen was im September 1947 geschah 4 Karl d Ester blieb bis 1954 Leiter zuletzt kommissarischer Leiter des Instituts fur Zeitungswissenschaften Grosse Teile seiner Zeitungssammlung wurden durch Bombardements wahrend des Krieges zerstort Die Reste verkaufte er fur 30 000 DM an die Bibliothek seines Instituts und fur 50 000 DM an das Institut fur Zeitungsforschung Karl d Ester veroffentlichte hauptsachlich und in grosser Zahl Aufsatze und Zeitungsartikel und galt deswegen in den 1930er Jahren als einer der bedeutendsten deutschen Zeitungswissenschaftler Von vielen insbesondere im Ausland wurde er als Pionier dieser Disziplin betrachtet Er verfasste in den 1950er Jahren zwei Autobiografien die allerdings kein Licht auf eine mogliche Nahe zu den Nationalsozialisten warfen Eine chronische Erkrankung befreite d Ester von der Teilnahme an den beiden Weltkriegen Er lebte mit seiner Haushalterin und deren Nichte einer Mitarbeiterin an seinem Institut zusammen und adoptierte diese 1948 Am 31 Mai 1960 starb d Ester in Sudbayern Er wurde im Familiengrab in Vallendar beigesetzt Die dortige Grundschule ist nach ihm benannt Schriften Auswahl BearbeitenDas Zeitungswesen in Westfalen von den ersten Anfangen bis zum Jahre 1813 in seiner geschichtlichen Entwicklung und kulturellen Bedeutung Schoningh Munster 1907 Munstersche Beitrage zur neueren Literaturgeschichte Band 1 2 Die Rheinlande Ein Heimatbuch Brandstetter Leipzig 1916 Rheinsagen Dem deutschen Volk der deutschen Jugend gewidmet Stuttgart Leipzig 1925 Zeitungswesen Hirt Breslau 1928 Die Presse und ihre Leute im Spiegel der Dichtung Eine Ernte aus 3 Jahrhunderten Triltsch Wurzburg 1941 Die Presse Frankreichs im eigenen Urteil 1540 1940 Kohlhammer Stuttgart 1942 Journalisten Kleine Geschichten von der Presse und ihren Leuten Frundsberg Verlag Berlin 1944 Die papierene Macht Kleine Pressekunde geschrieben von Zeitgenossen Pohl Munchen 1950 Schwarz auf Weiss Ein Leben fur die Jugend die Wissenschaft und die Presse Pohl Munchen 1951 Der Traum eines Lebens Ein Deutsches Institut fur Internationale Presseforschung und ein Weltpressemuseum Ein Beitrag zur Geschichte der internationalen Zeitungswissenschaft Verlag Donau Kurier Ingolstadt 1957 Auswahl der publizistikwissenschaftlichen Schriften Brockmeyer Bochum 1984 ISBN 3 88339 365 7 Festschriften Karl d Ester zum 50 Geburtstag von Freunden Kollegen und Schulern In Zeitungswissenschaft Jg 6 1931 Nr 6 11 Dezember 1931 S 321 467 Beitrage zur Zeitungswissenschaft Festgabe fur Karl d Ester zum 70 Geburtstage von seinen Freunden und Schulern Aschendorff Munster 1952 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl d Ester im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verzeichnis des Nachlasses Personenindex PDF 683 kB im Institut fur Zeitungsforschung Findbuch zum Nachlass von d Ester im Institut fur Zeitungsforschung PDF Karl d Ester in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Karl d Ester Internationales Biographisches Archiv 33 1960 vom 8 August 1960 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Zeitungsartikel uber Karl d Ester in den Historischen Pressearchiven der ZBW Karl d Ester uber Zeitungsgeschichte Der Spiegel vom 8 Mai 1948 Astrid Blome Karl d Ester in NDB online Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Stober Emil Dovifat Karl d Ester und Walter Hagemann In Die Spirale des Schweigens Zum Umgang mit der nationalsozialistischen Zeitungswissenschaft LIT Verlag Wien 2004 ISBN 978 3 8258 7278 6 S Stober S 132 Stober S 127 Hans Bohrmann Arnulf Kutsch Karl d Ester 1881 1960 Anmerkungen aus Anlass seines 100 Geburtstags In Publizistik Jg 26 1981 S 575 603Normdaten Person GND 118685481 lobid OGND AKS LCCN n85233288 VIAF 120702839 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ester Karl d ALTERNATIVNAMEN D Ester KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher ZeitungswissenschaftlerGEBURTSDATUM 11 Dezember 1881GEBURTSORT Vallendar bei KoblenzSTERBEDATUM 31 Mai 1960STERBEORT Aurach Sudbayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl d Ester amp oldid 238186663